Interessant übrigens: Radiohead scheint Spotify das Album bisher zu verweigern, angeblich weil sie deren Geschäftsmodell nicht mögen. Da gab es früher ein paar Tweets mit Kritik an der geringen Entlohnung von Nachwuchskünstlern. Aber bei Apple Music läuft es. Zahlen die nach einem anderen Schlüssel oder ist das einfach nur zu gefährlich, sich mit denen anzulegen?
Über das schlechte Sony-Radio im Wohnzimmer, zugespielt als mp3 über Bluetooth, ist eher so mittel. Die Songs sind aber gut. "The Numbers" hat mich gerade richtig gepackt.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von Trondheim im Beitrag #62Interessant übrigens: Radiohead scheint Spotify das Album bisher zu verweigern, angeblich weil sie deren Geschäftsmodell nicht mögen. Da gab es früher ein paar Tweets mit Kritik an der geringen Entlohnung von Nachwuchskünstlern. Aber bei Apple Music läuft es. Zahlen die nach einem anderen Schlüssel oder ist das einfach nur zu gefährlich, sich mit denen anzulegen?
ich warte noch solang, bis die das Geschäftsmodell mögen. Wobei eure Kommentare schon verführerisch sind
Zitat von victorward im Beitrag #67ich muss mich ja schon mal wieder darüber aufregen, dass die zwei Bonustracks der Deluxe-Ausgabe dem normalen Konsumenten vorbehalten bleiben
Naja, derlei rechtfertigt für viele ja erst den Kauf einer solchen Edition (und nicht irgendwelche Tonband-Schnippsel), deshalb finde ich es in Ordnung. Bin zwar selbst gerne Komplettist, aber hier passe ich dann eben auch.
Zitat von LFB im Beitrag #61 Und jetzt melde ich mich hier erst wieder, wenn ich das Album habe (sonst ist das selbst mir zu viel Gespamme, was ich hier schreibe)
Don't ask, don't tell, aber ich darf hier jetzt auch mitreden
Ich tue mich nach dem ersten konzentrierten Durchgang noch etwas schwer mit dem Album. Auf der Habenseite stehen: Große Melodien, Gänsehautmomente und stilvolle Arrangements, oft fühle ich mich an persönliche Lieblingssongs aus dem Bandkatalog ("Fog (again)" und "Gagging order", anybody?) erinnert. Soweit, so gut. Aber genau das ist zugleich das Problem: Mich führt das Album insgesamt zu sehr in eine hochgeschätzte aber für mich abgeschlossene Bandphase zurück, wo ich ihre abstrakten Sachen doch eigentlich viel lieber auflege, folglich sind die bisherigen Favoriten auch die relativ schwungvollen "Burn the witch" und "Ful stop". Wird aber natürlich trotzdem noch 293 mal laufen bis Jahresende und dann kommt ja schon die Remixbox verteilt auf 18 Vinyl-Singles, vier Tonbänder und zwei CDs, auf die ich mich auch freue.
Ich finde das irgendwie überhaupt nicht (über-)fordernd. Kein Geknister, kein Gefrickel - Radiohead mal sehr ruhig und das alles vor gedämpftem Bass.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Fünf bis sechs Durchgänge habe ich jetzt hinter mir. Was mir so gut gefällt, Radiohead sind zurück beim Song. Dieser bekommt die nötigen Texturen für die Stimmung, ein melancholischer Hauch und eine Dichte liegen über dem gesamten Album. Ich kannte keinen der Songs, könnte aber nicht feststellen, dass sich hier älteres und neueres Material nebeneinander befindet. Das ist alles wunderbar homogen. Und zu keinem Zeitpunkt müssen Radiohead hier Pioniergeist beweisen, keine supermega Loops, keine verhäckselte Rhythmik, Geräusche ordnen sich unter und sind nicht Selbstzweck. Kein Album, dass eine Ära wie auch immer prägen kann, aber normal ist es nur für Radiohead Verhältnisse. Und bei aller Hinwendung zum Song ist es dennoch viel näher an Kid A als an OK Computer.
Dass die Streicher stellenweise an die Beatles erinnern, würde ich auch nicht bestreiten. Irgendwo habe ich einen Vergleich mit Nick Drake gelesen und selbst das kann ich nachvollziehen.
Ich weiß nicht, ob ich das in kurzer Zeit schon über habe, aber momentan ist es wundervoll. Ich muss nichts entdecken, nichts entschlüsseln, ich kann mich in die Musik einfach fallen lassen. So sehr man sich von den Normalen manchmal das Besondere wünscht, so schön kann das Normale sein, wenn es von Besonderen kommt.
Sessel auf den Balkon geschleppt, eiskaltes Jever, Zigarette, Kopfhörer auf die Ohren, "A Moon Shaped Pool" hören und den Fledermäusen zuschauen - das Leben kann so schön sein.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."