Zitat von Bigwombat im Beitrag #28 Es mag sich verrückt lesen, aber meine Hoffnung (die natürlich eine sehr trügerische sein dürfte) ruht tatsächlich im Moment auf einer weiteren großen Koalition, die (vielleicht und hoffentlich) endlich endlich gehört hat, was die Glocken geschlagen haben und zumindest nicht überwiegend mit dem berühmten "weiter so" oder "Augen zu und durch" aufwarten. In dem Zusammenhang würde ich sogar der FDP ein Ergebnis knapp über 5% wünschen. Frau Merkel traue ich keinerlei politische Innovationen oder gar Visionen zu, sie steht für Verlässlichkeit und den Wunsch vieler Menschen, daß Mama es schon richten wird...hat sie ja in den letzten Amtszeiten immer irgendwie geschafft.
Hmm...eigentlich ist mir die Wagenknecht als Person ziemlich suspekt. Ich mag ihre oft arrogant-kalte Art nicht, ich mag ihre Mischung zwischen maliziösem Lächeln und Grinsen nicht. Dennoch muss ich schlicht zugeben: sie ist a) sehr intelligent und hat b) in sehr vielen Dingen schlicht RECHT. Daß sie dabei mit permanentem Genuss den Zeigefinger nicht nur in Wunden legt, sondern ihn auch noch sehr gerne darin mehrfach umdreht, steht wieder auf einem anderen Blatt.
nochmal 4 jahre effektiv ohne opposition? och nööö. und ja, sahra wagenknecht hat in vielen dingen recht, zumindest was die situationsanalysen angeht. ihre gegenentwürfe gefallen mir allerdings ganz und gar nicht. die zeiten mögen zwar vorbei sein, wo sie noch offen stalin verteidigt hat, allerdings eine echte distanzierung von alten positionen hat von ihrer seite nie stattgefunden. es spricht schon bände, dass sie ihre mitgliedschaft in der kommunistischen plattform "ruhen lässt".
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von Lumich im Beitrag #31 nochmal 4 jahre effektiv ohne opposition? och nööö. und ja, sahra wagenknecht hat in vielen dingen recht, zumindest was die situationsanalysen angeht. ihre gegenentwürfe gefallen mir allerdings ganz und gar nicht. die zeiten mögen zwar vorbei sein, wo sie noch offen stalin verteidigt hat, allerdings eine echte distanzierung von alten positionen hat von ihrer seite nie stattgefunden. es spricht schon bände, dass sie ihre mitgliedschaft in der kommunistischen plattform "ruhen lässt".
Natürlich kann ich mich täuschen, aber ich habe einfach das Gefühl, daß eine eventuelle nächste GroKo nur eine sehr knappe Mehrheit haben wird und die Opposition durchaus stark auftrumpfen könnte. Deshalb auch mein kleiner Hinweis auf die FDP.
Was Frau Wagenknecht angeht: genau damit habe ich bei ihr ein großes Problem. Sie war mal sehr links-radikal und äußerte das auch sehr deftig-heftig. Daß sie im Laufe von so etlichen Jahren dazugelernt haben dürfte, steht wohl außer Frage. Trotzdem, ich traue ihr nicht wirklich und kann auch nicht abschätzen, wie sie sich verhalten würde, käme sie tatsächlich selbst in eine Funktion (welche auch immer) in einer Regierungskoalition. Natürlich könnte rot-rot-grün tatsächlich rein rechnerisch klappen, ich denke aber eher, es wird nicht der Fall sein. Letzten Endes hängt wohl vieles (wenn nicht alles) davon ab, wie hoch das zweistellige Ergebnis der AFD ausschauen wird. Daß es zweistellig wird, steht für mich im Grunde fest. Verhindern kann es die AFD eigentlich nur selbst und dadurch, daß sich ihre populistischen Aushängeschilder selbst zu Fall bringen. Und jetzt wird es zwar etwas gefährlich, aber ich hätte in Sachen AFD nichts dagegen, wenn die versammelte Lügenpresse diesen Schandhaufen im Laufe des Wahlkampfes ordentlich in der Luft zerreißen würde....mit richtig Schmackes. Gelegenheiten dazu wird es sicherlich genug geben....dafür sorgen die schon selbst.
Die Zeiten, wo Sahra Wagenknecht noch offen Stalin verteidigt hat, sind vorbei. Mit dem kollektiven Nationalismus, wie etwa in China oder Russland, verhält es sich anders*. In Russland wird nicht viel hergestellt. Die Russen sind Patrioten, sie mögen ihren Präsidenten sehr. Das ist etwas merkwürdig. Im Allgemeinen hört man auf, Patriot zu sein, wenn das eigene Land übertrieben hat. In Frankreich hat man einen Krieg gebraucht. In Deutschland zwei, bis sie keine Patrioten mehr waren. In Russland hatten sie nur einen Krieg. Sie haben viel Blut hingegeben. Meine große Angst: Vielleicht bräuchten sie einen zweiten Krieg, um keine Patrioten mehr zu sein.
Eine weitere GroKo würde Wasser auf die Mühlen der AfD sein, gerade bei deren Anhängern verstärkt sich dann noch die Ansicht, dass "die da oben" eh alle zusammenhalten und kein Gehör für die Sorgen der kleinen Leute haben. Insofern bin ich fast schon froh, dass jetzt Wahlkamp ist, damit auch die Unterschiede zwischen den Parteien wieder stärker betont werden.
Ich hoffe nur, dass wir weitgehend von Auswüchsen Trump'scher Art verschont bleiben, befürchte aber dass dem nicht so sein wird - Dobrindt und Söder sind ja auch noch da.
Den taz-Kommentar halte ich für gar nicht mal so schlecht...im Gegenteil. Ein klein wenig was davon (Stichwort Verteidigungspolitik) hatte ich schon in meinem Beitrag angesprochen. eine RRG-Koalition wäre für Putin in seinem immer heftigerem Streben nach einer Art von "Großrussland" natürlich in dieser Hinsicht ein gefundenes Fressen. Überall dort, wo es in den ehemaligen Sowjetrepubliken bzw. sowjetischen Einflusszonen eine mehr oder weniger starke russische Minderheit gibt, könnte er zumindest den Versuch unternehmen, sich weitere Brocken einzuverleiben....das macht Putin eben so gefährlich. RRG stünde in einem solchen Szenario wohl tatsächlich wie die Maus vor der Schlange. Europa muss sich selbst um seine Verteidigung kümmern....das dürfte wohl wahr werden. Zumindest für die nächsten 4 Jahre. Die Frage ist nur: ist Europa (und mittendrin natürlich Deutschland) dazu nicht nur willens, sondern überhaupt in der Lage? In den letzten gut 25 Jahren konnten Deutschland, die EU und die NATO sich in dem eigentlich guten Gefühl sonnen, daß es in Europa keinen militärischen Konflikt mit Russland mehr geben mag bzw. wird. Dieses Gefühl könnte wohl ziemlich bröckelig werden, wenn Putin noch das eine oder andere mal ausprobiert, was so geht und was nicht. Sowas kann dann verdammt schnell eskalieren, schneller, als man gemeinhin glauben mag.
Ich glaube so ganz falsch liegt der Autor da nicht. Das Ansinnen der Linke Konflikte auf zivile Art zu lösen und statt auf Konfrontation mit Verhandlungen weiterzukommen, klingt natürlich schön, ist aber wohl doch eher utopisch
Dass Leute den USA Interventionismus und Kriegstreiberei vorwerfen (was man mit guten Argumenten kann, auch wenn ich das differenzierter sehe), aber gleichzeitig bei Putin die Ukraine und Aleppo als nicht so schlimm und notwendige Selbstverteidigung bzw Kampf gegen den Terrorismus ansehen, finde ich wirklich irritierend.
Die SPD kann nur hoffen, dass es bei der nächsten Wahl nicht für eine GroKo reicht. Sonst verschwindet sie endgültig in der Bedeutungslosigkeit.
Ich sehe nach der Wahl von Trump aber eher die Tendenz, dass die CDU deutlich vorne liegen wird. Und ich hoffe einfach, dass sie nicht auf die Idee kommen, mit der AfD zu koalieren.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Mit Schulz bekommt die SPD vielleicht 2 oder3 % mehr als mit Gabriel, aber in der (relativen) Bedeutungslosigkeit versunken sind sie trotzdem schon. Projekt 15+, würd ich sagen.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Ich könnte ja zeitnah vor der Wahl einen kleinen Thread "wir blicken in die Glaskugel" aufmachen....jede(r) darf dann mal einen Tip abgeben. Die Person, die dem Ergebnis am nächsten kommt, darf "The Winner takes it all" spielen. Einsatz pro Mitspieler: 1 CD (nach Wahl des Gewinners) Machen vielleicht 10 Leute mit, darf sich der Gewinner immerhin über 10 CDs freuen....wäre doch mal was, oder? Oder doch nicht? Oder überhaupt?
Zitat von Reverend im Beitrag #40Mit Schulz bekommt die SPD vielleicht 2 oder3 % mehr als mit Gabriel, aber in der (relativen) Bedeutungslosigkeit versunken sind sie trotzdem schon. Projekt 15+, würd ich sagen.
Wobei es zwischen Merkel-CDU, Grünen und Linken auch einfach deutlich enger geworden ist als in früheren Jahren.
Zitat von Reverend im Beitrag #40Mit Schulz bekommt die SPD vielleicht 2 oder3 % mehr als mit Gabriel, aber in der (relativen) Bedeutungslosigkeit versunken sind sie trotzdem schon. Projekt 15+, würd ich sagen.
Schulz könnte aber tatsächlich ein Zugpferd sein. Ich habe aus meinem Umfeld schon von etlichen Ex-SPD-Wähler läuten hören, dass man bei Kandidatur Schulz wieder Rot wählt.