Zitat von Reverend im Beitrag #73"Die Pluralität der Medien wird immer kleiner."
Sie zählt zu den Politikern in Deutschland, die am häufigsten in Talkshows eingeladen werden.
Das hat mit der Pluralität jetzt genau was zu tun?
Zitat von Reverend im Beitrag #73Es gibt doch außerdem, neben den etablierten Medien links, mittig und rechts, immer mehr alternative Quellen (Blogs, internationale Medien etc). Ich würde im Gegenteil behaupten, es gab noch nie eine so große Pluralität wie heute. Da ist doch ein solcher Satz wirklich nur noch stumpfer Stammtisch.
Natürlich gibt es alternative Quellen, das war aber nicht das Thema, denn es ging wohl um deutsche Medien und nicht grundsätzlich um die verschiedenen Möglichkeiten an Informationen zu kommen. Deutschland hat den größten Zeitungs/Zeitschriftenmarkt in Europa, wenn man sich anschaut, wem diese Zeitungen gehören, dann sind das nicht sonderlich viele Medien/Verlagsgruppen, die sich diesen Markt teilen.
Zitat von sunday im Beitrag #74Ich finde, Demokratie braucht Abwechslung. Nach 12 Jahren Helmut Kohl 12 Jahre Merkel? Nein, bitte nicht. Schon gar nicht mit dem Anhängsel Seehofer.
ich glaube, sowas ähnliches haben sich die US-wähler auch gedacht.
Zitat von zickzack im Beitrag #76 Natürlich gibt es alternative Quellen, das war aber nicht das Thema, denn es ging wohl um deutsche Medien und nicht grundsätzlich um die verschiedenen Möglichkeiten an Informationen zu kommen. Deutschland hat den größten Zeitungs/Zeitschriftenmarkt in Europa, wenn man sich anschaut, wem diese Zeitungen gehören, dann sind das nicht sonderlich viele Medien/Verlagsgruppen, die sich diesen Markt teilen.
Aber was sagt das über "die Medien" bzw deren Inhalt aus? Es kann doch überall kritischen, guten Journalismus geben (und den gibt es auch). Ich finde gute Artikel in der Welt, der Zeit, dem Spiegel oder der FAZ, gebnauso wie beschissene Artikel, über die ich mich ärgere. Das Gleiche gilt für Fernsehbeiträge im NDR, dem WDR, dem BR oder von mir aus auch auf RTL. Und stößt es dir nicht übel auf, dass Wagenknecht diese "Kritik" nun ausgerechnet im Haus- und Hofsender der AfD äußert?
Wir scheinen uns uneinig zu sein darüber, was Wagenknechts "Thema" ist.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Zitat von Reverend im Beitrag #78Wir scheinen uns uneinig zu sein darüber, was Wagenknechts "Thema" ist.
was nach meiner erfahrung ein recht gutes zeichen dafür ist, dass es sich um populismus handelt. schwammig formulieren, empörung generieren. das kann sie ganz gut.
Zitat von Reverend im Beitrag #78 Aber was sagt das über "die Medien" bzw deren Inhalt aus? Es kann doch überall kritischen, guten Journalismus geben (und den gibt es auch). Ich finde gute Artikel in der Welt, der Zeit, dem Spiegel oder der FAZ, gebnauso wie beschissene Artikel, über die ich mich ärgere. Das Gleiche gilt für Fernsehbeiträge im NDR, dem WDR, dem BR oder von mir aus auch auf RTL. Und stößt es dir nicht übel auf, dass Wagenknecht diese "Kritik" nun ausgerechnet im Haus- und Hofsender der AfD äußert?
Wir scheinen uns uneinig zu sein darüber, was Wagenknechts "Thema" ist.
Ich rede bisher eigentlich nur über die Aussage des Tweets. "Medien in Deutschland konzentrieren sich in immer weniger Händen". Nachdem ich mir bei Wikipedia die Besitzverhältnisse von Zeitungen und Zeitschriften angeschaut habe, kann ich an ihrer Aussage nichts komplett Falsches entdecken. Man kann einfach nüchtern feststellen, dass es diese Konzentration gibt. Ich setze das nicht mit gleichgeschalteter Presse gleich, davon sind wir hier noch weit entfernt, aber Vielfalt schadet sicher nicht. Das ganze Interwiew habe ich noch nicht gelesen und ob sie das der Bäckerblume oder der Apothekenrundschau erzählt ist mir im Moment egal. Ein Problem hätte ich damit, wenn sie sich nur noch über RT äussert.
mir sind das allmählich schlichtweg zu viele leute, denen es egal ist, wer sich wo äußert, solange nur die aussage stimmt. ich finde das traurig, weil es nämlich schlichtweg eine zutiefst banale binse ist, die aber von der empörungsfachfrau wagenknecht im empörungsfachkanal RT zu einem empörungssatz wider die verhältnisse und wider die herrschende klasse (oder was immer dem sich empörenden gerade in den kram passt) aufgeblasen, und einfach mal in die wogende masse geschmissen wird. die absurdeste ironie ist dabei - und es tut mir zutiefst weh, es sagen zu müssen - , dass ausgerechnet RT als propagandamedium eines ganz und gar nicht pluralistischen staates ebenfalls zum pluralismus unserer medienlandschaft beiträgt. dass bauernfängerei dabei zum programm gehört, muss man schon mal billigend in kauf nehmen. im übrigen soll auch sarrazin schon wahre sätze gesagt haben, und es ist ja auch egal, wenn sie eventuell auf der website vom kopp verlag erschienen sind. oder?
bei sarrazin ist es tatsächlich egal. niemand denkt doch im traum daran, die spd zu wählen. bei den linken gibt es immerhin einen diskussionsbedarf, den ich nachvollziehen kann. bei mir ist sahra wagenknecht, oder besser gesagt, dass eine sahra wagenknecht in dieser partei karriere machen kann, seit je her grund genug, diese partei nicht zu wählen.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von tenno im Beitrag #81mir sind das allmählich schlichtweg zu viele leute, denen es egal ist, wer sich wo äußert, solange nur die aussage stimmt. ich finde das traurig, weil es nämlich schlichtweg eine zutiefst banale binse ist, die aber von der empörungsfachfrau wagenknecht im empörungsfachkanal RT zu einem empörungssatz wider die verhältnisse und wider die herrschende klasse (oder was immer dem sich empörenden gerade in den kram passt) aufgeblasen, und einfach mal in die wogende masse geschmissen wird. die absurdeste ironie ist dabei - und es tut mir zutiefst weh, es sagen zu müssen - , dass ausgerechnet RT als propagandamedium eines ganz und gar nicht pluralistischen staates ebenfalls zum pluralismus unserer medienlandschaft beiträgt. dass bauernfängerei dabei zum programm gehört, muss man schon mal billigend in kauf nehmen. im übrigen soll auch sarrazin schon wahre sätze gesagt haben, und es ist ja auch egal, wenn sie eventuell auf der website vom kopp verlag erschienen sind. oder?
Das sind zwar viele Worte, aber nichts gesagt oder im besten Fall nur empört oder ich verstehe es nicht. Ein wahrer Satz wird doch nicht dadurch falsch, weil er bei RT oder dem Kopp Verlag veröffentlicht wird. Oder doch?
edit: Wollte gerade das Interview lesen, ist aber wohl noch nicht online und ja, RT ist eine Schmierfinkenseite.
ja, ich bin empört, wenn auch aus anderen gründen, als es die sahra beabsichtigt. und ja, ich finde, dass ein sog. wahrer satz immer auch im kontext gesehen werden muss, weil er eben auch eine wirkung erzielen kann und meist auch soll, die jenseits seines eigentlichen gehalts liegt. aber ich reg mich jetzt erstmal wieder ein bisschen hierüber ab, und dafür über andere dinge auf, die jenseits des forums liegen.
Zitat von tenno im Beitrag #84und ja, ich finde, dass ein sog. wahrer satz immer auch im kontext gesehen werden muss, weil er eben auch eine wirkung erzielen kann und meist auch soll, die jenseits seines eigentlichen gehalts liegt.
Ich schrieb ja, dass es mir im Moment egal ist und mir kommt es erstmal auf das Gesagte an und dann kann man sich auch noch um den Kontext kümmern. Das Interview ist ein Visuelles, die Fragen, zum Teil sachte suggestiv, werden eingeblendet und sie antwortet darauf, in irgend einem Zimmer sitzend. Wenn man sie schon einmal in einer Talkshow gesehen hat, kam durch dieses Interview nichts neues dazu.
es ist schwer vorstellbar, dass das interview unautorisiert bei rt veröffentlicht wurde. die interessen, die rt verfolgt, und somit auch die art und weise wie einzelne aussagen benutzt werden (können), sind sahra wagenknecht wohlbekannt - da kann es keinen zweifel geben. in diesem kontext muss man das zitat schon werten. im übrigen ist es nicht das erste mal, dass frau wagenknecht versucht, die abtrünnigen wähler, die sich richtung afd verabschiedet haben, wieder rechts einzufangen, und ich befürchte, sie musste sich dafür nicht einmal verbiegen.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
im Grunde ist es zu begrüßen, dass in Deutschland die Zeit der maßgeblichen 3 "Volks"-Parteien CDU/CSU, SPD, FDP abgelaufen ist. Die Grünen und grüne Themen wurden wichtiger, und durch Die Linke hatte zumindest ich die Hoffnung, dass sich die Post-Schröder-SPD wieder erinnert, wofür das S in ihrem Namen steht. GroKo, die FDP stürzte ab, CDU und SPD verloren massiv an Mitgliedern und Wählern. Ich erinnere, dass man sich fragte, warum es in Deutschland ansonsten so still blieb, die Bürger erstarrten in Resignation, und die da Oben machten weiter ihr die da Oben Ding. In meiner Wahrnehmung war Stuttgart 21 ein Wendepunkt, die sogenannten Wutbürger wurden aktiv. Da gab es was auf die Fresse, und zwar nicht für die üblichen Verdächtigen, sondern es traf Konservative und das Volk, um das die "Volksparteien" ansonsten buhlen.
Es spitze sich zu, Finanzkrise, Euro-Krise, Griechenland, EU-Ping-Pong, die Mittelschicht schrumpft, Abhörskandal, Kirchenaustritte, Mietwucher, Flüchtlinge, der Verfall von Idealen und Werten, ein Vertrauensverlust was den Staat betrifft, Rechtsruck in Europa, dann kam Pegida, AfD, brauner Rotz ins Spiel.
Hoffentlich kommt nun kein "GroKo weiter So!", und hoffentlich sind die Menschen nicht so blind vor Ärger, Angst und Enttäuschung, dass sie den Braunen auf den Leim gehen.