Also darüber dass eine Fortsetzung der Großen Koalition ein Alptraum wäre, sind sich vermutlich 99% der Bevölkerung einig. Aber auch z.B. eine Jamaika-Koalition wäre ja auch nicht viel mehr als die Fortsetzung der bestehenden Lähmung.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
im Grunde muß man sich an die eigene Nase fassen. Bei Politik geht es um Interessen, und wenn mich zB das Schicksal des Haussperling interessiert, dann kann man das hier kundtun, für sich behalten, oder persönlich aktiv werden. In meinem Stadtteil macht man die Schrebergärten platt, und baut dort hochpreisige Eigentumswohnungen, schmeckt mir garnicht, aber unternehmen tue ich auch nichts. Sich organisieren und gemeinsame Interessen vertreten, dies wäre womöglich ein Weg aus dem Dilemma.
Zitat von Reverend im Beitrag #91Also darüber dass eine Fortsetzung der Großen Koalition ein Alptraum wäre, sind sich vermutlich 99% der Bevölkerung einig.
Aha, die Sozialexpertin der Linke erzählt uns, daß der Nettoabgang in den Privaten Krankenkassen mit deren Leistung-, und Beitragsniveau zu tun hätte. Der Spiegelartikel und die Saarbrücker Zeitung fallen darauf rein, und man sieht mal wieder deutlich: Linke Sozialexperten haben null Ahnung. Nicht wählbar.
"Die private Krankenversicherung hat ihren Zenit überschritten", sagte die Sozialexpertin der Linkspartei, Sabine Zimmermann. Den Menschen sei jahrelang erzählt worden, dass privat immer besser sei als öffentlich. Die konkreten Erfahrungen überzeugten aber jetzt immer Versicherte, sich doch besser auf die gesetzliche Krankenversicherung zu verlassen, betonte Zimmermann."
"Seit 2012 wechselten demnach auch durchgängig mehr Privatversicherte in das gesetzliche Kassensystem als umgekehrt, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Daten der Bundesregierung, die die Linkspartei im Bundestag angefordert hatte."
Das ist faktisch Blödsinn, denn PKV Versicherte können, wenn sie unzufrieden wären oder sind, nicht einfach in das gestzl. System wechseln. Das ist nur möglich, wenn sie wieder weniger verdienen und unter die Versicherungspflichtgrenze rutschen. Ab 55 geht auch das nicht mehr.
Was ist also passiert: Die Privaten Kassen konnten den natürlichen Abgang (z.B. durch Todesfall, oder einer pflichtigen Beschäftigung/also gesunkenem Einkommen, oder Beamtenanwärter sind nicht verbeamtet worden) nicht mehr durch neue Abschlüsse kompensieren. Das liegt unter anderem an Politikern wie aus der linken Ecke, b.z.w. Sozialexperten wie SPD "Gesundheitsexperte" Lauterbach, die durch pauschales verunglimpfen die PKVs schlecht reden. Aber natürlich auch an der in den letzten Jahren stetig erhöhten Versicherungspflichtgrenze, die inzwischen eine Hürde von über 56000 € Jahreseinkommen darstellt, um überhaupt in die PKV zu wechseln. Ist noch gar nicht so lange her, da hatten 10.000 Euro weniger im Jahr schon für eine Versicherungsfreiheit gereicht.
Zusammen gefaßt, ist politisch gewollt der Umstieg in die Private Kassen immer schwerer geworden und jetzt wird genau dieser Vorgang gg die angeblich schlechten Privaten Kassen verwendet.
Wer sich natürlich damit nicht auskennt, schwallt den Unsinn der aus der linken Ecke kommt natürlich weiter und schreit Bürgerversicherung.
Wenn sich dann noch der Sprecher des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen, Florian Lanz hinstellt und behauptet die PKV würde weniger leisten, als eine gesetzl. Krankenkasse, ist das schlichtweg eine Sauerei.
na ja, wenn man - wie ich vor einiger zeit - mit ende vierzig vor der wahl steht, sich privat oder gesetzlich zu versichern, und dann im näheren umfeld zehn jahre ältere kollegen erlebt, die sich mit sprunghaft gestiegenen beiträgen abkämpfen, aus altersgründen aber nicht mehr zurückwechseln dürfen, braucht man keinen lauterbach o.ä., um sich dagegen zu entscheiden.
Zitat von tenno im Beitrag #95na ja, wenn man - wie ich vor einiger zeit - mit ende vierzig vor der wahl steht, sich privat oder gesetzlich zu versichern, und dann im näheren umfeld zehn jahre ältere kollegen erlebt, die sich mit sprunghaft gestiegenen beiträgen abkämpfen, aus altersgründen aber nicht mehr zurückwechseln dürfen, braucht man keinen lauterbach o.ä., um sich dagegen zu entscheiden.
1.) Es gibt nicht DIE private KV. 2.) könnte ich Dir etliche Beispiele bringen, von denjenigen, die sich rechtzeitig (Ende 40 ist viel zu spät) versichert haben, und locker ihren Beitrag als Rentner zahlen können weil sie 3.) einen Senkungstarif (an dem sich der AG mit 50% beteiligt) mit abgeschlossen haben. Zudem fällt ab dem Rentenalter der gesetzl. Zuschlag weg, die Lohnfortzahlung weg, man bekommt den hälftigen Kassenbeitrag als Zuzahlung von der Rentenkasse.
Ich rechne bei jedem Beratungsgespräch mit dem Kunden ein Beispiel bei 600 Euro Monatsbeitrag durch, abzügl. des Beitragszuschußes aus dem Senkungstarif, der Zuzahlung aus der Rentenversicherung, abzügl. des 10%igen Zuschlages, abzüglich der Lohnfortzahlung. Wenn er noch den Beitragunterschied (i.d.Regel ca. 100 - 150 Euro) als Zusatzrente anlegt, geht der am Schlu? im Rentenalter mit ca. 100 - 200 Euro Beitrag raus.
Nun kommt aber noch ein Vorteil: er muß von keinerlei Einkünften (Direktversicherung, Zusatzrente, Mieteinnahmen etc.) mehr Beiträge an die KV ableisten.
Das alles rechne ich übrigens mit dem teuersten tarif, den ich zur Verfügung habe. Da staunen auch die größten Skeptiker, weil sie halt nur die übliche pauschale "PKVs sind im Rentenalter nicht bezahlbar" kennen.
Und am Ende des Gesprächs erklär ich dann dem Interessenten, daß der erhebliche finanzielle Vorteil (Beitragsrückerstattung gibt's ja auch noch oben drauf) überhaupt nie so viel Wert ist, wie die deutlich bessere Gesundheitsversorgung im Ernstfall. Da soll er sich doch mal ein par zusatztarife zu seinem Höchstebitrg von 770 Euro (inkl Pflegeversicherung) dazu rechnen, und ist dann bei 335 Euro plus 150 - 200 Euro an Zusatztarifen.
Und Tenno, davon abgesehen, sind die Behauptungen, die ich aus dem Artikel zitiert habe, immer noch der größte Blödsinn, den ich seit langem gelesene habe.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #96so ist's. inzwischen geht bei meinem vater die halbe gesetzliche rente für krankenkassenbeiträge drauf.
Das sind auch immer wieder Einzelfälle von Selbständigen, wie z.B. meine Mutter, die in derselben Situation ist. Da muß man natürlich schon mal auch fragen, warum die Selbständigen in den Jahren mit hohem Beitragvorteil nicht selbst für die PKV im Alter zurückgelegt haben. Dasselbe passiert leider auch immer noch bei der Rentenversicherung. Als Selbständiger zwar befreit, aber die eigene Private Rentenabsicherung erst mal aufgeschoben, udn aufgeschoben...manchmal bis es zu spät ist.
Zudem muß man halt bei der Wahl der Privaten KV auch sehr genau hinsehehen, udn nicht den nächstbesten Billigheimer nehmen, der dann später umso höher hinlangt.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #98interessant aber, dass du wegen so einem detail gleich auf nichtwählbarkeit schließt.
Weil die Linke, die Grünen und Teile der SPD wieder mit dem Gespenst der Bürgerversicherung antanzen werden.
Und sorry, aber für mich ist die Krankenversorgung in Deutschland, b.z.w. das Zusammenwirken des dualen Systems, ein eminent wichtiger Punkt. Warum sollte ich eine Partei wählen, die meinen eigenen Arbeitgeber abschaffen will, obwohl dieser nachweislich seit 110 Jahren hervorragende Lesitungen in der Gesundheitsversogung bietet. Und das als genossenschaftlich organisiserter Verein.
nun wurde das system mit den privaten kvs erfunden, als man noch sicher davon ausgehen konnte, dass selbständige ein komfortables einkommen nach hause bringen. heute gibt es ein neues präkariat unter den selbständigen, die für mehrere auftraggeber, die die sozialbeiträge nicht zahlen wollen, malochen gehen.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #98interessant aber, dass du wegen so einem detail gleich auf nichtwählbarkeit schließt.
Weil die Linke, die Grünen und Teile der SPD wieder mit dem Gespenst der Bürgerversicherung antanzen werden.
Und sorry, aber für mich ist die Krankenversorgung in Deutschland, b.z.w. das Zusammenwirken des dualen Systems, ein eminent wichtiger Punkt. Warum sollte ich eine Partei wählen, die meinen eigenen Arbeitgeber abschaffen will, obwohl dieser nachweislich seit 110 Jahren hervorragende Lesitungen in der Gesundheitsversogung bietet. Und das als genossenschaftlich organisiserter Verein.
hat er ja. er hat ja noch privat vorgesorgt. aber als er mir seinen monatlichen beitrag genannt hat, bin ich erstmal aus den latschen gekippt.
es gibt eine menge leute, mich eingeschlossen, die erst spät (und nur selten freiwillig) selbständig geworden sind. darunter sind nicht wenige, auch wieder mich eingeschlossen, die als angestellte nicht von vornherein noch eine rentenzusatzversicherung abgeschlossen haben (ich erst seit ca 15 jahren). mein umfeld betrachtend, bin ich heilfroh, nicht zur PKV gewechselt zu sein, als das gehaltshalber zwischenzeitlich möglich gewesen wäre. den vielgerühmten AG-anteil können sich nämlich alle spät-selbständigen auch in die haare schmieren. und in diese falle werden in zukunft immer mehr tappen müssen, weil dieses angestelltsein bis zur rente ein modell von gestern ist (mal abgesehen von der rente, die ja anscheinend selbst bei den zusatzversicherungen nicht so sicher ist, wie alle hupen).
Zitat von Lumich im Beitrag #101nun wurde das system mit den privaten kvs erfunden, als man noch sicher davon ausgehen konnte, dass selbständige ein komfortables einkommen nach hause bringen. heute gibt es ein neues präkariat unter den selbständigen, die für mehrere auftraggeber, die die sozialbeiträge nicht zahlen wollen, malochen gehen.
Es wird aber kein Selbständiger gezwungen sich privat zu versichern. Bei der Beratung muß ich mir halt dann Zeit nehmen, und mit dem berater sämtliche Familienkostellationenn und Lebensabschnitte mit Vor-, udn Nachteilen durchsprechen.
Es gibt ja immer noch genügend Selbständige, die vernünftig verdienen.