Lieber noch vorm Forentreffen das Thema Politik abhaken. 🤗 Kommt schon holprig daher, der Tweet, hat aber einen wahren und unhumpfigen Aspekt. Die strengsten Vorgaben und manche Maßnahmen jenseits der Nachvollziehbarkeit bei uns (ein Dieselfahrverbot auf einer einzigen Straße) bringen Mutter Erde nicht viel, solange woanders Umweltschutz noch nicht mal als theoretische Option betrachtet wird, ja häufig schaden unsere Maßnahmen global gesehen sogar der Umwelt. Was wird denn z.B mit den ganzen Dieselfahrzeugen passieren, die jetzt von unseren Straßen verschwinden? Klar, die fahren noch 30 Jahre in Afrika und zwar ohne TÜV, nur mit sporadischem Ölwechsel und irgendwann wird der Katalysator weggeflext. Ist es nicht plausibel, dass der Plastikmüll in den Ozeanen tatsächlich kaum aus dem Land der gelben Säcke mit seiner hohen Recyclingquote stammt sondern aus Regionen, in denen Plastiktüten grundsätzlich und fast ausschließlich in die Natur entsorgt werden und das millionenfach jeden Tag? Schade, dass ich zu der Thematik keine Fotos aus Mali habe, ihr würdet weinen. Von daher sollten wir uns, ob mit oder ohne AfD, in dieser Hinsicht etwas von Schuldkomplexen lösen und insgesamt globaler denken. Wenn jeder Staat, der Plastiktüten komplett verbietet (Kenia hat das 2017 gemacht), aus einem Sonderfonds der EU Geld bekommt bringt das mehr als eine neue Zwangsabgabe bei uns eifrigen Mülltrennern.
Ist halt trotzdem dumm zu behaupten, dass es definitiv nicht stimme, dass in den Weltmeeren auch deutscher Müll vor sich hin treibt.
Das ist keine differenzierte Auseinandersetzung, wie du sie gerade gebracht hast, sondern stumpfes Abstreiten jeglicher Verantwortung. Vor allem auch wieder dieser Verschwörungstouch, dass man nach Ausreden suchen würde, um dem armen Bürger Gelder abzuschwatzen (die dann vermeintlich für etwas ganz anderes verwendet werden). Da kommt es mir echt hoch.
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Ich weiß nicht, warum der LFB so tut, als wäre die Menge an Plastikmüll, die in Deutschland anfällt, nichts. Deutschland exportiert(e) zum Beispiel jährlich 750.000 Tonnen Plastikmüll nach China. Da ist nix mit Recycling, hier nicht und ziemlich sicher auch in China nicht. Jede Tonne von dem Scheiß, die nicht mehr produziert wird, hilft. Und weil er gerade Mail erwähnt, also Afrika, auch da gibt es Gegenbespiele, in Ruanda sind Plastiktüten schon lange verboten und in Kenia inzwischen auch. Aber bestimmt gibt es irgendwelche Ausreden, warum das dort geht, aber bei uns gerade nicht.
Ich verstehe auch nicht, warum die Menschen so sehr darauf beharren, sich selbst zu vergiften. Im Dieselfahrzeug selbst ist die Luft nicht besser als außerhalb davon. Nur mal so als Tipp.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Nur am Rande: Direkt-Recycling ist im Fairen Handel (und ja, auch in den jeweiligen Herstellerländern) durchaus auch eine Alternative. Schon seit Jahren.
Warum sollen wir uns hier um Menschenrechte kümmern, wenn anderswo Leuten die Köpfe abgehackt werden?
Dieselfahrverbote in Städten gibt es, weil an einer ganz bestimmten Stelle ein gesundheitsgefährdender Grenzwert überschritten wird. Ob gleichzeitig ein Ozeandampfer woanders mehr Feinstaub raushaut, ist für den Betroffenen völlig unerheblich.
Mit Whataboutismus können wir natürlich aufgeben, bei uns irgendwo etwas zu verbessern. Woanders gibts immer größere Probleme.
Der Tweet von Pasemann ist natürlich entweder doof oder perfide, in jedem Fall schlimm von einem MdB. Die Aussagen vom LfB sind aber trotzdem relevant. Jenseits von Whataboutism muss man gucken, wo ein Großteil des Mülls herkommt. Schön und wünschenswert wäre es, für jegliche Müllproduktion eine Lösung zu finden. In einer Welt begrenzter Ressourcen muss man gucken, wo man die am sinnvollsten einsetzen kann. Warum also nicht Anstrengungen unternehmen, dort, wo noch mit relativ kleinem Einsatz große Fortschritte erzielt werden können, diese auch umzusetzen - gerne auch mit deutschen Steuergeldern, das ist ja ein globales Problem - statt ein schon recht gut funktionierendes System (ich weiß, auch darüber kann man sich streiten) noch weiter zu optimieren?
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Für mich ist das keine entweder-oder-Frage. Und mich stört diese Haltung, von wegen, wir tun doch schon viel, sollen doch erstmal die anderen, wobei einfach mal unterschlagen wird, dass dort auch schon etwas getan wird. Dafür wird so getan, als ob die Welt untergehen würde, wenn der Longdrink nicht mehr aus einem Plastik-Strohhalm getrunken werden kann.
Und es ist natürlich nicht wahr, dass bei uns kein Müll in der Landschaft rumliegt. Wer mit offenen Augen durch die Welt geht, sieht, dass wir damit durchaus ein Problem haben und dass Aufklärung (und vielleicht auch ein paar Verbote) recht hilfreich sein könnten. Diese dauernde Verharmlosung ist jedenfalls nicht hilfreich.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Du kannst als „Westen“ schon glaubwürdiger ein Plastiktütenverbot in Niger fordern, wenn Du selbst eins hast. Ein „wir werfen unsere Tüten nicht ins Meer“ ist da nur begrenzt hilfreich. Und zudem müssen wir halt vor unserer Haustür kehren.
Das System immer weiter zu optimieren, ist auch Fortschritt. Bei der Luftreinhaltung kommen wir zum Glück immer weiter - statt zu sagen „sollen erstmal die Chinesen“.
Es geht ja nicht rein um "sollen erstmal die Chinesen", sondern um ein "wenn die Chinesen nicht mitziehen, wird das nichts". Daraus kann man natürlich den Schluss ziehen, dass eh alle scheißegal ist. Oder man überlegt sich, wie ich das am Ende auch aus dem Beitrag vom Lfb rausgelesen habe, wie man (im Zweifel auch unilateral) ein Anreizsystem schaffen kann, das "die Chinesen" dazu bringt, auch keinen Scheiß mehr in die Luft zu pusten.
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Entweder habe ich Feinstaub am Mittleren Ring oder eine unnötig produzierte und weggeschmissene Mülltüte in Deutschland oder nicht. Es wurde noch nicht schlüssig begründet, warum irgendwas ohne die Chinesen nicht geht. Wir sind ökologisch eine Evolutionsstufe weiter, wäre unsinnig zu warten, bis das letzte Land der Welt aufgeholt hat.
Ich lasse mich gern auf jede Diskussion ein, ob Plastiktüten ökologischer sind als die Alternativen oder nicht. Aber nicht auf ein „aber anderswo gibt es noch viel größere Umweltskandale“.
Wo geht es denn hier ums Warten? Das kannst du nicht bei mir gelesen haben. Es geht ja drum, aktiv zu werden, aber eben da, wo es effizienter ist. Wenn das bedeutet, dass die EU beispielsweise für Handelspartner Anreize schafft, ökologischer zu produzieren, hat das nichts mit dem fortwährend unterstellten "aber die da..." bzw. "warten" zu tun, sondern mit sinnvoller Mittelaufwendung. Plakatives Beispiel: Statt für 20.000€ meinen EURO5-Diesel zum EURO6-Diesel aufzurüsten, könnte ich auch drei Nachbarn einen neuen Dieselgenerator kaufen, der im Gegensatz zum bisher dort genutzten Modell keine schwarzen Wolken in die Luft bläst. Damit werde ich aktiv, zu meinen Kosten, aber meine finanziellen Mittel werden in Hinblick auf das Ziel (weniger Luftverschmutzung) viel effizienter eingesetzt.
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