Zitat von akri im Beitrag #2095Möglicherweise bezieht sich der King auf die Optionen zur vorzeitigen Tätigkeitsaufnahme von Kontaktpersonen unter medizinischem Personal in Arztpraxen und Krankenhäusern bei relevantem Personalmangel des RKI.
Demnach darf positiv getestetes medizinisches Personal bei dringendem Bedarf in Klinik oder Praxis arbeiten, solange keine Symptome auftreten.
ZitatHandlungsoptionen für Medizinisches Personal mit COVID-19-Infektion (positiv auf SARS-CoV-2 getestet) SARS-CoV-2 positives Personal wird nicht in der Krankenversorgung eingesetzt. Voraussetzung für Wiederaufnahme der Tätigkeit:
siehe „COVID-19: Entlassungskriterien aus der Isolierung“ in absoluten Ausnahmefällen ist die Versorgung NUR von COVID-19-Patientinnen und Patienten denkbar
Sorry, aber ich verliere langsam die Geduld, was die ewigen halbinformierten Unwahrheiten angeht, die überall rausgeblasen werden und eine rationale Debatte unnötig erschweren. Zumal, wenn sie von vermeintlichem Fachpersonal stammen.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Es ist also eher umgekehrt (bezogen auf die Angaben vom King):
Nicht: "Sogar positiv müssen wir solange arbeiten, bis wir Symptome zeigen, ansonsten könnte die Pflege komplett dichtmachen."
Sondern: "Sogar mit Symptomen müssen wir solange arbeiten, bis wir positiv getestet wurden, ansonsten könnte die Pflege komplett dichtmachen.
(gehöre ja nicht zum Fachpersonal... die Betreuung von noch negativen Patienten durch schon positives Personal hatte ich allerdings gedanklich sogleich ganz ausgeklammert; dies wäre denn doch höchst sonderbar)
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Zitat von akri im Beitrag #2102Sondern: "Sogar mit Symptomen müssen wir solange arbeiten, bis wir positiv getestet wurden, ansonsten könnte die Pflege komplett dichtmachen.
Ja, so kommt es eher hin. Aber es muss zunächst ein negativer Test vorliegen:
ZitatIn Situationen mit relevantem Personalmangel kann medizinisches Personal mit Symptomen bei negativem Testergebnis und Arbeitsfähigkeit die Krankenversorgung mit medizinischem Mund-Nasen-Schutz wieder aufnehmen.
Wobei "Arbeitsfähigkeit" mit Sicherheit Fieber, das Leitsymptom von Covid, ausschließt. Und die Wahrscheinlichkeit, dass man Symptome zeigt, aber bei Vorliegen einer Infektion mit SARS-CoV2 negativ gestestet wird, gerade zu Beginn einer Erkrankung, in der die relevanteste Ansteckungsgefahr besteht, ist sehr gering. Da geht es vermutlich eher drum, die Vorsichtsmaßnahmen, die sonst bei unspezifischen Symptomen gelten würden, durch einen negativen Test außer Kraft zu setzen. Richtig ist, dass die Personalsituation im Gesundheitssektor, gerade in der stationären Versorgung und in Pflegeheimen, schon im Normalzustand prekär ist. Aber niemanden ist damit gedient, wenn ein Infizierter vielleicht noch vier Schichten arbeitet, bevor er umfällt, in der Zeit aber die nächsten vier Kollegen ansteckt.
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Bei mir stellt sich die Frage im Moment nicht mehr. Corona hat zum zweitenmal einen Bogen um mich gemacht. Die Tochter meines Kollegen wurde negativ getestet, obwohl sie mit ihrer Kollegin beim Praktikum im Krankenhaus einen Patienten gewaschen hat, der sich als positiv herausstellte und die Kollegin angesteckt hat.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Selbst bei einem positiven Test der Tochter eines Kollegen wäre nach RKI kein Test indiziert. Sorry, ich weiß, das klingt kleinlich und besserwisserisch, aber auch nach sechs Monaten Leben mit dem Virus sind die Grundregeln noch immer nicht verinnerlicht, auch bei vielen Kolleg*innen nicht, was sicher auch damit zusammenhängt, dass sie initial mehrfach geändert wurden. Leider entsteht dadurch auf einer Seite Ignoranz ("Ist doch eh egal, die ändern ihre Meinung alle drei Tage"), auf der anderen Seite Panikmache ("Wir müssen auch positiv getestet arbeiten", "...wenn 80% des Personals positiv sind"). Das ist nicht hilfreich.
Nebenbei freut es mich natürlich, dass der Kelch an dir vorübergegangen ist, King!
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Wenn, wie in den vergangenen Wochen auch, die Testzahl weiterhin bei 1,1 Millionen liegt, dürfte die Positivenrate jetzt bei 3,0 liegen. In Österreich wurde die 7-Prozent-Marke überschritten.
Das wird ein lustiger und irgendwann auch einsamer Winter.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Ich will das nicht verharmlosen, aber was ändert sich denn nun konkret für die meisten von uns, ob wir nun 1.000 oder 50.000 Neuinfektionen am Tag haben? Konzerte gibt es sowieso keine, größere Feste waren auch in den letzten acht Monaten eine schlechte Idee, eine Maske beim Einkaufen und das Fernhalten von erkrankten Menschen sind dafür gute. Die staatlichen Vorgaben tangieren mich - solange nicht wieder die Schulen und Kindergärten geschlossen werden - persönlich null (gut, bei dir ist das wegen Österreich anders, sehe ich ja ein) und im schlimmsten Fall geht man eben nicht mehr romantisch essen sondern holt die Sachen wieder ab oder lässt liefern. Anderswo in der Welt haben Menschen nichts zu essen oder es herrscht Krieg, das ist zwar ein abgelutschtes Argument, aber da nehme ich doch gerne die Option "Einsamkeit" (die Dank der heutigen Medien inkl. Internet ja sowieso keine mehr ist). Ich drücke natürlich die Daumen, dass du weiterhin eine Möglichkeit hast, deine Liebste zu treffen.
Da hast du recht. Das einzige, was sich bei mir ändern könnte, wäre eine Grenzschließung.
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Naja. Monatelang mit massiv reduzierten realen Kontakten (arbeitsmäßig wie beruflich) und ohne Kulturveranstaltungen (wir Zaudern schwer, ob wir unsere am 15.11. machen, weil es die Künstler brauchen oder sein lassen, weil seit heute zb Maskenpflicht bei Kultur im Landkreis), die Kinder (bei uns Tochter in der 5., schwieriger Start für sie, Sohn in der 10., wo sich entscheidet, ob mittlere Reife oder nix) vor unsicherem Schuljahr, der Arbeitgeber hat angekündigt, 15 Prozent der Stellen zu streichen (wir haben einen großen Veranstaltungsbereich), der befreundete Schauspieler versucht, sich wieder als Schreiner durchzuschlagen, die Gastwirtschaft zwei Dörfer weiter hat dieses Wochenende aufgegeben und dicht gemacht.
Dieses „anderswo hungern die Leute“ ist wie fast immer unangebracht (auch wenn ich weiß, wie Du es meinst)
Ja, die Aussage sollte nicht sein, dass wir als Land insgesamt keine Einschränkungen haben und dass es egal ist, wie lange diese Situation noch anhält, sondern dass - wenn man in den letzten Monaten sowieso recht vorsichtig war und sich beruflich und privat so gut wie möglich darauf eingestellt hat - die augenblickliche Entwicklung der Zahlen für die meisten hier vermutlich keinen dramatischen Auswirkungen mehr hat im Vergleich zu der Situation seit März. Deshalb verfolge ich die Statistiken auch bei weitem nicht so genau wie unsere Statistikabteilung hier. Klar, je nach Branche sind die beruflichen Auswirkungen sicher größer bei steigenden Zahlen (z.B. bei einem Beherbergungsverbot, einer erneuten Verschärfung der Regeln für die Gastronomie oder wenn Flüge ausfallen), das will ich nicht kleinreden.
Wir haben für unseren Dorfladen seit Februar alle Veranstaltungen abgesagt und gehen jetzt eben davon aus, dass sich diesbezüglich vor März nichts ändert. Insgesamt fangen wir die Einbußen aber gut auf, machen z.B. Gastrobetrieb nur noch am Wochenende. Falls Gastro nochmal ganz wegfällt, gehen wir wieder vom Personalansatz aufs Minimum und kürzen ggf. temporär wieder die Öffnungszeiten, dann können wir das über die Kostenseite ganz gut ausgleichen.
Vielleicht ändern hohe Inzidenzahlen und neue Regeln nicht viel an den momentanen Lebenssituationen der meisten von uns. Aber ich bekomme gerade ein kleines bisschen Angst. Hatte ich vorher die ganze Zeit nicht. Die Fälle bei uns sind momentan mehr als doppelt so hoch verglichen mit den Höchstzahlen im Frühjahr. Ich befürchte, dass die Krankenhäuser schnell überfordert sein könnten und vor allem irgendwann nicht mehr genug Pflegepersonal da ist - insbesondere auch für Nicht-Covid-Patienten. Ich habe Angst, dass jemand aus meinem Umfeld schwer erkrankt und man nicht im Krankenhaus besuchen kann, das muss schrecklich sein. Hier in unserem Hotspot (Inzidenz aktuell 86,7) ist das Gesundheitsamt bereits massiv überfordert und schafft es nicht mehr, die Fälle zeitnah abzuverfolgen. Der Leiter des Gesundheitsamts ist gerade zurückgetreten (gesundhtl. Gründe) und auch schon vor der Pandemie gab es größeren Personalmangel. Bundeswehr unterstützt seit 1 Woche. Am liebsten würde ich mich einfach nur einigeln. Winterschlaf machen und erst aufwachen wenn alles vorüber ist.
Bei den aktuellen Wachstumszahlen holen wir das flott auf. Aber ich halte das hier schon für recht plausibel (die Kurve bei akute Infektionen), wie liegen sicher noch weit unter dem Frühjahr.
Sind diesmal nicht auch anteilig mehr junge Menschen betroffen? Schon deshalb gehe ich (da ist wieder mein notorischer Optimismus) davon aus, dass es in Bezug auf Hospitalisierungen und Todesfälle nicht so dicke kommt.