Och Menno, es wird schon wieder alles so kompliziert ... Ich muss nächste Woche tatsächlich recht dringend nach Köln, hoffe aber, dass das kein Problem wird, da ich ja meinen Freund besuche. Einheitliche Regelungen, auf die man sich eine Weile lang verlassen kann, fände ich langsam mal echt gut. Es macht sehr, sehr müde, sich andauernd auf neue Beschränkungen einzulassen, die dann auch noch unterschiedlich sind, wenn man ein neues Bundesland betritt.
You all want the whole world to be changed so you will be different.
Zitat von Vermooste_Pfote im Beitrag #2146Mich würden hier erstmal interessieren, wie die Arbeitszeitregelungen für (Vollzeit) angestellte bzw. verbeamtete Lehrer überhaupt sind. Haben die theoretisch auch eine 40 Std Woche zu leisten oder wie ist das? Ich habe zwar auch Lehrer im Freundeskreis aber das war nie Thema.
ich habe wöchentlich theoretisch 49,5 stunden zu leisten, um die ferien hereinzuarbeiten. das ist nicht jede woche möglich, aber in summe schaffe ich das in meiner position doch recht gut. andere, mit weniger aufgaben (hab die IT am hals, öffentlichkeitsarbeit und sonst noch viel kleinkram) kommen aber nicht auf diese stundenanzahl. außerdem sind wir gesetzlich dazu verpflichtet 22- 24 (je nach dienstvertrag) wochenstunden jährlich gratis zu supplieren (also für kolleg:innen, die krank sind, einzuspringen). ich behaupte allerdings, dass bei mir im kollegium niemand in vollzeit weniger als 40 stunden arbeitszeit die woche hat. von kolleginnen in öffentlichen schulen mit größeren klassen weiß ich, dass die auch mal die ganzen ferien durch mit korrekturen eingedeckt sind, vor allem wenn matura ansteht, aber auch das ist je nach fach unterschiedlich. im primarbereich ist es die arbeit mit den eltern und der enorme vorbereitungsaufwand, der sehr zeitintensiv ist. abgesehen davon finden auch konferenzen, verpflichtende fortbildungen, supervisionen sowie teamsitzungen statt. und dann darf man auch nicht vergessen, dass es tatsächlich noch schulen gibt, in der die lehrpersonen die klassenräume selbst putzen müssen. ich behaupte, dass die vorbereitung des unterrichts ab einem gewissen dienstalter nicht mehr wahnsinnig zeitintensiv ist. so geht es zumindest mir. vorbereiten kostet mich, wenn ich viel mache und schularbeiten anstehen, vielleicht 4 bis 5 stunden die woche. rechne ich allerdings die besorgungen für die klasse mit dazu, sind es dann vielleicht doch eher 10 stunden wöchentlich. ergo: keine ahnung, wie man da die eine klassenhälfte vormittags und die andere nachmittags unterrichten soll. das ist beim derzeitigen personalstand nicht möglich.
Eine Präsentation Marke "Aufschrei", und schon wird aus einer Banalität eine Ungeheuerlichkeit:
Soll man alle Leute ohne Maske darauf kontrollieren, ob sie verheiratet sind? Und wer soll das tun? Und was ist so schlimm daran, wenn Ehepaare mal zehn Minuten gemeinsam Maske tragen müssen, wenn sie zusammen in der Stadt unterwegs sind? Allein müssen sie's ja auch.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Ach, herrje… jetzt ist die Regierung völlig bekloppt. Ab Montag treten, laut dpa, neue Bestimmungen in Kraft. Demnach
Zitatsollen Gastronomiebetriebe vom 2. November an für den restlichen Monat schließen. Nach dpa-Informationen soll davon aber die Lieferung und Abholung von Speisen für den Verzehr zu Hause davon ausgenommen sein, ebenso Kantinen.
Das wird der Todesstoß für tausende Gastronomien, und das ohne schlüssige Begründung, da meines Wissens Restaurants und Cafés bisher nicht als große Verbreitungsherde in Erscheinung getreten sind. Ich kann nur hoffen, dass die das gerichtlich wieder gekippt kriegen. Was das dann aber für die allgemeine Akzeptanz der Corona-Maßnahmen bedeuten kann, mag ich mir gar nicht ausmalen.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
zum knochenkotzen. wider besseren wissens blinden aktionismus an den tag legen, der meines erachtens alles noch schlimmer machen wird, weil sich jetzt alle aktivitäten ins private verlagern werden, wo die gefahr der infektion am größten ist. die verspielen jetzt jeglichen kredit, den sie mit ihrer bisherigen besonnenheit angespart hatten.
Es wäre tatsächlich besser, die Einhaltung der bisherigen Empfehlungen und Regelungen konsequenter durchzusetzen als jetzt mit Kanonen auf Spatzen zu schießen.
Unser Dorfladen steht aufgrund dieser sehr unglücklichen Kriterien wieder vor der Frage, entweder den ganzen November zu schließen bzw. extrem restriktiv zu öffnen und sich den Umsatzausfall größtenteils vom Staat erstatten zu lassen oder ohne Cafébetrieb die Versorgung der Bevölkerung aufrecht zu halten und zusätzlich Lieferservice für Risikogruppen anzubieten und damit zwar kaum Ertrag aber viel Umsatz zu erwirtschaften, ergo keine Hilfe vom Staat zu bekommen. Finanziell ist die erste Option deutlich attraktiver. Wie können Programme nur so widersinnige Anreize setzen?
Zitat von gnathonemus im Beitrag #2166zum knochenkotzen. wider besseren wissens blinden aktionismus an den tag legen, der meines erachtens alles noch schlimmer machen wird, weil sich jetzt alle aktivitäten ins private verlagern werden, wo die gefahr der infektion am größten ist. die verspielen jetzt jeglichen kredit, den sie mit ihrer bisherigen besonnenheit angespart hatten.
Das verstehe ich auch nicht, warum Restaurants nun unbedingt zumachen sollen. Dort läuft doch weitgehend alles gesittet und sicherlich kontrollierter ab als alles bei privaten Treffen.
Und schon erstelle ich gerade für einen Kunden von mir eine Anzeige, dass er mit seinem Restaurant jetzt einen Lieferdienst und Speisenabholung anbietet
Ich frage mich eher: Ist das Aktionismus oder einfach nötig? Hat es im März/April geklappt, weil die Kontakte eingeschränkt wurden oder weil das Wetter besser wurde? Und was wäre die Alternative? Einfach so weitermachen wie bisher klappt ja auch nicht.
Edit: Wie LFB schreibt: Bestehende Regelungen müssten mehr kontrolliert werden. Aber wer soll das machen? Die Ordnungsämter sind überlastet.
Ich denke, es gibt leider keine Alternative. Ich habe eben schon mit der Ex gesprochen, wie wir das mit den Kindern machen. Ich kann mir ja immer noch keine eigene Wohnung leisten und lebe immer noch bei meinen Eltern, die mit fast 70 natürlich Risikopatienten sind. Sie sollen deshalb entscheiden, ob sie ihre Enkel im November sehen oder nicht.
Genauso ist die Frage: Darf meine Freundin den geplanten Kurztrip zu mir antreten (sie würde sich natürlich testen lassen, weil Niederösterreich ja Risikogebiet ist) oder müssen wir das auch kippen?
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #2170Einfach so weitermachen wie bisher klappt ja auch nicht.
Dafür irgendwas machen, klingt aber auch nicht überzeugend. Da darf man von einer Regierung schon mehr erwarten, finde ich.
Naja, man macht etwas, das im Frühjahr schon einmal geklappt hat, nur eben insgesamt etwas abgemildert.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #2170Einfach so weitermachen wie bisher klappt ja auch nicht.
Dafür irgendwas machen, klingt aber auch nicht überzeugend. Da darf man von einer Regierung schon mehr erwarten, finde ich.
Naja, man macht etwas, das im Frühjahr schon einmal geklappt hat, nur eben insgesamt etwas abgemildert.
Eigentlich war man schonmal so weit festzustellen, dass rückblickend nicht alle Maßnahmen wirklich notwendig waren. Man wusste es damals eben nicht besser.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.