Bei einer Inzidenz von 8 ist das Thema gegessen und dann verhalte ich mich natürlich anders. Aber dann sind die Maßnahmen höchstwahrscheinlich auch gelockert worden. Die meisten Menschen haben inzwischen einen routinierten Umgang mit den Abstandsregelungen, was bis auf Supermärkte auch recht gut funktioniert.
Akri, meinst du jeden Tag 100 neue Infektionen? Dann hättest du ja in einer Woche 700 Neuinfektionen, also eine Inzidenz von 700...
Und das Wochenende bei der Inzidenzberechnung spielt keine Rolle. Da ja in jede Berechnung ein Wochenende einfließt. Oder habe ich dich da falsch verstanden?
Da ich gerade Scrabble spiele und Wein trinke kann das sein...
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Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #3302Akri, meinst du jeden Tag 100 neue Infektionen? Dann hättest du ja in einer Woche 700 Neuinfektionen, also eine Inzidenz von 700...
Und das Wochenende bei der Inzidenzberechnung spielt keine Rolle. Da ja in jede Berechnung ein Wochenende einfließt. Oder habe ich dich da falsch verstanden?
Da ich gerade Scrabble spiele und Wein trinke kann das sein...
Ah, da hast du vollkommen recht mit - ich hatte für meine Modellstadt leider 100.000 statt 700.000 Bewohner angegeben.
Also again: Wenn man eine Stadt mit exakt 700.000 Einwohnern betrachtet, sollten sich bei angenommen immerzu 100 Corona-Fällen pro Tag folgende Zahlen ergeben:
Es werden also täglich immerzu 7 mal 100 Fälle aufaddiert (=700), es ergibt sich dann bezogen auf jeweils 100.000 Einwohner 700 * 100000 / 700000 = 100 als Inzidenzwert
Werden hingegen an einem Tag keine Werte gemeldet und am zweiten Folgetag noch 100 nachgemeldet, ergeben sich folgende Zahlen:
An den ersten beiden dargestellten Tagen ändert sich nichts, danach werden wegen der Meldung 0 aber zweimal nur noch 6 mal 100 Fälle aufaddiert (+ 0), es ergibt sich dann bezogen auf jeweils 100.000 Einwohner 600 * 100000 / 700000 = 86 als Inzidenzwert. Am Tag mit der Meldung 200 werden 5 * 100 Fälle aufaddiert, einmal 0 und einmal eben 200 = 700. Der Tag mit der hohen Nachmeldung von 200 hat somit die gleiche Inzidenz wie die nachfolgenden Tage mit weiterhin je 100 Fällen.
Beim Blick auf einen Tag mit "größerem Infektionsgeschehen" (z.B. 800) ergibt sich:
An jeweils sieben aufeinanderfolgenden Tagen werden dabei je 6 x 100 Fälle und einmal eben 800 Fälle aufaddiert ( = jeweils 1400). Dies sind 1400 * 100000 / 700000 = 200 als Inzidenz. Danach ist der Tag mit den 800 Fällen nicht mehr Teil des 7-Tage-Rückblicks und es sind weiterhin je 7 * 100 Fälle für die Inzidenz berücksichigt.
Und zum Wochenende: Die sog. 7-Tage-Inzidenz wird natürlich jeden Tag immer neu berechnet. Heute wurden dazu etwa die Fall-Daten vom 22. bis 28. Januar genommen. also von den Tagen FR SA SO MO DI MI DO
Hast du JEDEN TAG immerzu exakt gleiche Infektionszahlen, ändert sich auch der Inzidenzwert nicht. Nicht nach einer Woche, nicht nach einem Monat, nicht nach einem Jahr.
Würden wir z.B. in Deutschland JEDEN TAG immerzu 11860 neue Fälle haben, wären dies für die Inzidenz letztlich: (7 * 11860) * 100000 / 83020000 = 83020 / 830,2 = 100 Eine Inzidenz von 100 gibt es also, wenn (7 * x) / 830,2 = 100 und somit: 7 x = 83020 bzw. x = 83020 / 7 = 11860 Fälle pro Tag
Inzidenz = 100 bedeutet 830,2 * 100 / 7 = 11860 Fälle pro Tag Inzidenz = 50 bedeutet 830,2 * 50 / 7 = 5930 Fälle pro Tag Inzidenz = 10 bedeutet 8302 / 7 = 1186 Fälle pro Tag
Heute hat uns das RKI 14022 neue Fälle gemeldet. Wäre dies immerzu täglich(!) so gewesen oder gar weiterhin so, läge die Inzidenz bei (7*14022) * 100000 / 83020000 = 98154 / 830,2 = 118
Die für heute gemeldete 7-Tage-Inzidenz ist jedoch nur 94,4.
Denn: am SA und SO lagen die Fallzahlen ja jeweils deutlich darunter. Also unter 14000 Fällen. Addierst du also die Fallzahlen der letzten 7 Tage, werden für SA und SO eben weniger Fälle mit hinzuaddiert als an anderen Wochentagen mit mehr Fällen. Folglich sinkt dadurch der Wert. Hätten wir nur eine 3-Tage-Inzidenz, würde diese aktuell über 100 liegen. Am Sonntag aber wohl deutlich unter 100 fallen.
Hättest du also JEDEN TAG immerzu exakt gleiche Infektionszahlen, ändert sich auch der Inzidenzwert nicht. Nicht nach einer Woche, nicht nach einem Monat, auch nicht nach einem Jahr. Ok, sagte ich schon...
Das RKI verwendet einen 7-Tage-Inzidenzwert, der einen Mittelwert der jeweils aktuellsten sieben Tage darstellt. Egal wie klein oder groß die tagesaktuelle Fallzahl auch ist: sie wird immer gemeinsam mit den Fallzahlen von sechs anderen Tagen gemittelt.
Das ist ja auch der Sinn dahinter, weil so tagesaktuelle Schwankungen gedämpft werden und nur der Trend sichtbar wird. Würde man gar eine 14-Tage-Inzidenz verwenden, wäre die tagesaktuelle Fallzahl nur noch zu rund 7 % relevant.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Kannst du das bitte nochmal ausführlicher herleiten? Aus deiner sehr verkürzten Darstellung geht nicht hervor, dass der 7-Tage-Inzidenzwert einen Mittelwert der jeweils aktuellsten sieben Tage darstellt.
Zitat von LFB im Beitrag #3304Kannst du das bitte nochmal ausführlicher herleiten? Aus deiner sehr verkürzten Darstellung geht nicht hervor, dass der 7-Tage-Inzidenzwert einen Mittelwert der jeweils aktuellsten sieben Tage darstellt.
Ok, genug davon, die ersten User hier sind komplett unterfordert...ich komme jetzt zur Preisfrage für LFB:
Gibt man zu zwei Kilo Wasser von 90°C ein Kilo Schnee von 0°C – welche Temperatur haben dann die sich ergebenden drei Kilo Wasser? Sind es etwa (90+90+0)/3 = 180/3 = 60°C?
Antwort: die spezifische Wärmekapazität von Schnee beträgt 2,106 kJ/(kg∙K) (bei 0 °C) und die spezifische Wärmekapazität von Wasser beträgt 4,19 kJ/(kg*K). Also etwa doppelt so viel. Die latente Schmelzwärme von Schnee beträgt 335 kJ/kg (bei 0 °C und Normaldruck). Gut die Hälfte der zugeführten Energie nimmt das sich bildende flüssige Wasser aufgrund seiner dann doppelt so hohen Wärmekapazität sogleich mit in sich auf. Denn der Übergang vom festen Aggregatszustand (Schnee, 0°C) in den flüssigen Aggregatszustand (Wasser, 0°C) verbraucht eben Energie! Schmelzenergie.
Es ergibt sich also aus dem Schnee letztlich ein Kilo Wasser von 0°C und zwei Kilo Wasser von 45°C verbleiben. Die drei Kilo Wasser haben somit eine Temperatur von (0+45+45)/3 = 90/3 = 30°C.
Gibt man hingegen zu zwei Kilo Wasser von 90°C ein Kilo Wasser von 0°C haben die sich ergebenden drei Kilo Wasser (diesmal ohne Schmelzvorgang) eine Temperatur von (90+90+0)/3 = 180/3 = 60°C.
Zusatzfrage: in einem Behälter befinden ich 200 g Wasser von 10°C. Man gibt 100 g Eiswürfel von 0°C dazu. Was passiert mit dem Eis?
Entstehen etwa 300 g Wasser von etwas über 3°C…? Die Antwort kennen wir ja quasi schon… nein, dies wird so nicht der Fall sein.
Das Schmelzen von 100g Eis benötigt 100 * 334 * J = 33,4 kJ. Kühlen die 200 ml Wasser von 10°C auf 0°C ab, werden 4,19 * 200 * 10 J = 8,38 kJ an Energie frei. Damit können 8380 J / 334 J/g = 25 g Eis geschmolzen werden.
Es verbleiben also weiterhin 75 g Eis schwimmend im Behälter mit 225 g Wasser von 0°C.
Wäre das Wasser 20°C warm, würden 50 g Eis im Behälter auf 250 g Wasser von 0°C schwimmen.
Wäre das Wasser 40°C warm, würden 300 g Wasser von 0°C verbleiben - ohne Eis.
Wäre das Wasser 20°C warm und es wären 400 g im Behälter, würden 500 g Wasser von 0°C verbleiben – ohne Eis.
So, und jetzt rechnen wir alle – oder besser erst einmal der LFB - aus, wie viele Eiswürfel man benötigt, um ein Glas mit 200 ml Cola, das eine Temperatur von 10 °C hat, in einem Raum von 15°C auf eine Temperatur von 5°C zu kühlen, wenn die Raumtemperatur in dieser Zeit auf 20°C ansteigt und nach drei Minuten 20 ml Whisky von 20°C mit einem Alkoholgehalt von 40 Vol.% zugefügt werden. Gerührt, nicht geschüttelt. Zusatzfrage: welche Temperatur hat dieses Mix-Getränk, wenn es nach sechs Minuten getrunken wird? Und wie ändert sich die Temperatur, wenn die Bedienung das Glas zuvor eine Minute lang zu 50 % mit der warmen Hand umfasst hat (der Radius des Glases ist 3 cm, seine Wärmeleitfähigkeit W/(m*K) 0,8). Wie ändert sich die Temperatur, wenn aus einem Edelstahlbehälter getrunken wird (15,0 W/mK). Und wie lautet der Tauf- und Mädchenname der Mutter des Verlobten der Bedienung?
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Zitat von akri im Beitrag #3307 Aktuell stirbt jeder 39. Infizierte an oder mit Corona bzw. 2,54 % der Infizierten.
Wobei wir Statistikpäpste und - päpstinnen natürlich wissen, dass in Zeiten nachlassender Infektionszahlen und einer dem Infektionsgeschehen zeitlich nachgelagerten Sterblichkeit diese Quote temporär ansteigt (wie derzeit) und bei einem starken Anstieg der Infektionszahlen (3. Welle?) temporär zunächst sinkt. Außerdem ist anzunehmen, dass zwischen Weihnachten und Neujahr aufgrund der niedrigen Testquote viele Infektionen unbemerkt blieben, was die Sterblichkeitsquote statistisch deutlich überhöht. Die mathematische Herleitung beider Behauptungen würde allerdings den Platz von 1,7 Trilliarden Telefonbüchern in Anspruch nehmen.
* Das RKI weißt darauf hin, dass aus Rheinland-Pfalz gestern keine Daten übermittelt wurden. Dies ist dort auch der Grund für das stärkere Absinken der 7-Tage-Inzidenz
Am Beispiel von Rheinland-Pfalz kann man gut sehen, wie sich eine "Null-Meldung" bzw. ein fehlender Datensatz auf die 7-Tage-Inzidenz auswirkt. Es ist eben immer ein harter Mittelwert und keiner, bei dem ein ggf. fehlender Datensatz durch den Mittelwert der Vortage ersetzt wird. Keine Meldung bedeutet dann also auch immer: 0 neue Fälle (diese Fälle werden natürlich nachgemeldet)
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Zitat von akri im Beitrag #3307 Aktuell stirbt jeder 39. Infizierte an oder mit Corona bzw. 2,54 % der Infizierten.
Wobei wir Statistikpäpste und - päpstinnen natürlich wissen, dass in Zeiten nachlassender Infektionszahlen und einer dem Infektionsgeschehen zeitlich nachgelagerten Sterblichkeit diese Quote temporär ansteigt (wie derzeit) und bei einem starken Anstieg der Infektionszahlen (3. Welle?) temporär zunächst sinkt. Außerdem ist anzunehmen, dass zwischen Weihnachten und Neujahr aufgrund der niedrigen Testquote viele Infektionen unbemerkt blieben, was die Sterblichkeitsquote statistisch deutlich überhöht. Die mathematische Herleitung beider Behauptungen würde allerdings den Platz von 1,7 Trilliarden Telefonbüchern in Anspruch nehmen.
Nun, dieser Wert ergibt sich schlicht daraus, dass es in Deutschland bislang 56.546 Corona-Todesopfer gab.
Bezogen auf die Gesamtzahl der bisher nachgewiesenen Fälle von 2.205.171 sind dies
100 / 2,564 = 39,00156 – es starb/stirbt also jeder 39. Infizierte
Ob sich dieser Wert stärker verändert - etwa aufgrund neuer Mutationen - bleibt abzuwarten.
Gesunken ist hingegen weltweit die Sterberate bei den schweren Verläufen. In den USA etwa sank sie gar von 25,6 % (März 2020) auf 7,6 % (August 2020). Begründet wird dies mit der besseren medizinischen Versorgung, da man besser einschätzen kann, wer etwa Beatmung benötigt. Oder welche Komplikationen auftreten können, etwa Thrombosen oder Nierenversagen.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Es muss halt die Dunkelziffer mit einbezogen werden, sonst hängt die CFR ja nur an der Zahl der Testungen. 0,68 Prozent aus einer Metastudie ist vermutlich ein Wert, mit dem man arbeiten kann. (Gibt auch eine mit 0,23 - Aber die ist methodisch umstritten und weltweiter Wert ist auch nur bedingt hilfreich, es hilft uns hier wenig, dass die Bevölkerung in Afrika sehr jung ist). https://www.ijidonline.com/article/S1201...2180-9/fulltext
Das ist ja immer relativ zu sehen. Die echte Anzahl Infizierter kennt ja vermutlich keiner. Wenn man sagt "x % der bekannten Infektionsfälle sterben an Corona" ist das eben en Anhaltspunkt. Die Zahl der Toesopfer ist ja recht eindeutig, die Bezugsbasis ist es nicht. Da nimmt man besser verfügbare Werte wie gemeldete Infektionen als im Nebel der Dunkelziffer zu stochern. Letztlich dürfte klar sein, dass es viele leichte Fallverläufe gab und gibt, die eben als Corona-Fälle nicht erfasst wurden. Und somit dürfte auch die reale Sterberate bei Corona geringer sein als jene 2,5 %.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)