In der Hafenstadt Tianjin, die 140 Kilometer südlich von Peking liegt, gab es einen lokalen Corona-Ausbruch mit der Omikron-Variante. Da täglich Zehntausende mit dem Hochgeschwindigkeitszug in 34 Minuten nach Peking pendeln, hat man seit Montag einfach den Ticketverkauf komplett ausgesetzt.
Ein Student, der von Tianjin in die 500 Kilometer entfernte Stadt Anyang gereist war, hat Omikron dort eingeschleppt. Nun wurde der Fernverkehr in weiten Teilen ausgesetzt. In Tianjin wurden zudem mehr als 75.000 Bewohner in zwei Stadtteilen unter Quarantäne gestellt. Alle 14 Millionen Einwohner(!!) der Stadt sollen jetzt innerhalb von zwei Tagen getestet werden. Staatsbedienstete wie etwa Lehrer müssen bei den Massentests als Ordner mithelfen. Um die Stadt noch zu verlassen, ist ein Beleg des Arbeitgebers oder des sog. „Nachbarschaftskomitees“ notwendig. Flugreisen von und nach Tianjin wurden gestrichen und der U-Bahn-Verkehr teilweise eingestellt. Zudem wurde an zwei Universitäten den Studenten untersagt, das Campusgelände zu verlassen.
Eine Null-Covid-Strategie gibt es in China derweil nicht mehr. Dies liegt auch daran, weil es in ganz China am Montag z.B. 157 Neuinfektionen gab. Da dies eben nicht gleich Null ist, nennt China seine Strategie nun ganz offiziell „dynamische Null“.
Volle Panik hat man dort natürlich, weil es in drei Wochen Neujahrsferien gibt, in denen traditionell Millionen Chinesen zu ihren Familien reisen. Zudem beginnen in vier Wochen die Olympischen Winterspiele. Die Bewohner von Peking haben z.B. schon genaue Instruktionen dazu erhalten, wie sie sich etwa bei einem Verkehrsunfall mit einem der Olympia-Busse zu verhalten haben. Sie dürfen auf keinen Fall aus ihrem Auto aussteigen, müssen auf Abstand bleiben und abwarten, bis vor Ort „Fachleute“ eintreffen.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Das Problem in China ist ja nicht nur ihre Covid-Strategie, sondern auch, dass ihre hauseigenen Impfstoffe nicht viel taugen. Und ausländische zuzulassen widerspricht wohl dem Nationalstolz.
Ja, das ist dort ein Problem... In China wird allerdsings auch recht schnell geimpft. Es gibt weltweit keine Bevölkerung, die man schneller durchimpft. In nur fünf Tagen haben die Behörden 100 Millionen Dosen injiziert.
Impfzentren gibt es dort nicht nur in Krankenhäusern, sondern auch in Nachbarschaftskomitees und in Shoppingmalls. Zudem stehen Infostände an Straßenkreuzungen. Und auch wenn es für China ungewöhnlich klingen mag: in Peking lockte man Menschen mit Lebensmittellieferungen zum Impftermin. Oder es gab Shoppinggutscheine. In Shanghai gab es bis zu 40 Euro Bargeld für jene, die sich impfen ließen.
Natürlich geben die Behörden dort anders vor als in Deutschland. In staatlichen Unternehmen wird darauf aufmerksam gemacht, dass eine Impfung bei künftigen Beförderungen berücksichtigt werde.
China hat auch Visa stark eingeschränkt. Wer ins Land kommt, muss zwei Wochen in einem staatlichen Quarantänehotel verbringen.
In China gab es bislang 4636 Corona-Todesopfer. Davon allerdings alleine 4512 in der Provinz Hubei. In Hubei liegt auch Wuhan; diese Millionenstadt war einst Ausgangspunkt der Pandemie.
Im Vergleich dazu sei gesagt, dass es in China jährlich rund 60.000 Verkehrstote gibt. Wegen der bizarren Regelungen werden dort viele Verkehrsopfer gar absichtlich getötet. So zeigen Überwachungskameras in China, dass Autofahrer teils mehrfach über Personen fahren, bis diese tot sind. Denn: für Tote muss man in China weniger zahlen als für Verletzte. Sprichwort: „Es ist besser, jemand zu überfahren, und zu töten, als ihn anzufahren, und zu verletzen". Es kostet bis 50.000 US-Dollar, wenn man einen Menschen totfährt. Verletzungen aber und daraus folgende Behinderungen oder gar Berufsunfähigkeit werden für Chinesen richtig teuer.
Auch bizarre Rechtsprechungen sind nicht selten. Ein Student half einer Frau, die hinfiel und brachte sie ins Krankenhaus, wartete auf ihre Familie und ließ ihr etwas Geld dort. Die Frau verklagte ihn und behauptete, er habe sie zum Fallen gebracht. Das Gericht gab ihr Recht, denn wer einer Fremden so helfe, müsse wohl ein schlechtes Gewissen haben. Der Fall hatte üble Folgen: ein angefahrenes Mädchen wurde von vorbeigehenden Fußgängern ignoriert, ein älterer Mann fiel hin und erstickte an seinem Blut. Passanten riefen erst gar keine Hilfe - aus der Angst heraus, dann womöglich verklagt zu werden. "Sie haben geholfen, sie hatten da wohl ein schlechtes Gewissen, weil sie die Notlage mit verursacht haben"...
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Der Quotient Inz/UI-Q aus der Infektionszahl und Zahl der Nichtgeimpften ist in Bremen, Hamburg, Berlin und Schleswig-Holstein besonders hoch. Hier kommt es also trotz der Impfungen zu vielen Infektionen.
In Sachsen und Thüringen ist der Quotient hingegen eher niedrig, weil es dort trotz geringerer Impfquote zu weniger Infektionen kommt.
Die Bevölkerungsteile mit Status „voll geimpft“ mögen zwar etwas nachlässiger mit dem Infektionsrisiko umgehen, aber insgesamt spielt wohl die starke Ansteckungskraft von Omikron (gerade in größeren Städten wie eben Bremen, Hamburg, Berlin) eine große Rolle. Da, wor das Virus sich ausbreitet, ist es kaum noch abzubremsen.
Siehe z.B. die Top 18 der Infektionsorte von Deutschland bezogen auf Berlin:
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Die am 13. Januar in Kraft getretene NRW-Corona-Schutzverordnung wurde gestern vor dem Hintergrund der sich rasant verbreitenden Omikron-Variante wieder geändert. Ab dem heutigen Sonntag (16. Januar) gilt für 2G+ eine neue Regelung.
Als geboostert gilt in NRW der Verordnung zufolge jeder, der insgesamt drei Impfungen mit einem in der Europäischen Union zugelassenen Impfstoff erhalten hat – egal, mit welchem Impfstoff oder in welcher Impfstoff-Kombination.
Neu ist somit: Drei Impfungen sind auch "bei jeglicher Kombination mit dem COVID-19-Impfstoff der Firma Janssen (Johnson & Johnson)" erforderlich, um als geboostert zu gelten und von der 2G+-Testpflicht befreit zu sein.
Als vollständig geimpft gilt ab sofort nur, wer einmal mit Johnson & Johnson immunisiert wurde oder genesen ist und zudem noch ein weiteres, also zweites Mal, geimpft wurde.
(bislang genügte bei Janssen (Johnson & Johnson) zum Nachweis einer vollständigen Impfung eine einmalige Impfung - und zum Boostern eine zweite Impfung).
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
@akri oder sonst wer helfe bitte! Bei der Tochter ist eine enge Kontaktperson positiv (Nachbarskind). Nach der jüngsten Einigung Bund/Ländern müsste sie nicht in Quarantäne, weil frisch doppelt geimpft, weniger als 90 Tage her. Aber überall steht als Fußnote, dies gelte, sobald die Einigung rechtlich umgesetzt ist. Ich weiß aber nicht, ob das schon passiert ist! https://www.bundesregierung.de/breg-de/t...-gelten-1734724
Ich bin gestern Abend in einer Doku über Impfgegner hängen geblieben. Das war spannend und erschreckend zugleich, mit welchen perfiden Methoden da vorgegangen wird…
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Unsicher ist, ob es bei der sog. „Luca-App“ zur Kontaktnachverfolgung zu Vertragsverlängerungen kommen wird.
Verträge gab es bislang mit 13 Bundesländern (alle außer Sachsen, Thüringen und NRW). Die Betreibergesellschaft Cultur4Life hatte mit Luca ein Jahresvolumen von 20 Millionen Euro. Jedes Gesundheitsamt musste für Luca 18.000 Euro zahlen.
Bremen entschied sich nun für den Ausstieg, da die Luca-App "bei der Kontaktnachverfolgung keinen großen Mehrwert gezeigt" habe. Auch Schleswig-Holstein hat eine Kündigung ausgesprochen. Baden-Württemberg, Berlin und Brandenburg erwägen diesen Schritt.
Die Betreiberfirma will nun die Länder nicht mehr für ein Jahr auf die Nutzung des Luca-Systems verpflichten, sondern es kann monatlich gekündigt werden. Zudem halbiert man die Kosten für die Gesundheitsämter auf 9000 Euro. Man möchte sich stärker als Partner der Gastronomie und Kulturbranche positionieren – etwa zur gleichzeitigen Vorlage von Ticket, Impfstatus und einem Testnachweis.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Zitat von akri im Beitrag #6653Die am 13. Januar in Kraft getretene NRW-Corona-Schutzverordnung wurde gestern vor dem Hintergrund der sich rasant verbreitenden Omikron-Variante wieder geändert. Ab dem heutigen Sonntag (16. Januar) gilt für 2G+ eine neue Regelung.
Als geboostert gilt in NRW der Verordnung zufolge jeder, der insgesamt drei Impfungen mit einem in der Europäischen Union zugelassenen Impfstoff erhalten hat – egal, mit welchem Impfstoff oder in welcher Impfstoff-Kombination.
Neu ist somit: Drei Impfungen sind auch "bei jeglicher Kombination mit dem COVID-19-Impfstoff der Firma Janssen (Johnson & Johnson)" erforderlich, um als geboostert zu gelten und von der 2G+-Testpflicht befreit zu sein.
Als vollständig geimpft gilt ab sofort nur, wer einmal mit Johnson & Johnson immunisiert wurde oder genesen ist und zudem noch ein weiteres, also zweites Mal, geimpft wurde.
(bislang genügte bei Janssen (Johnson & Johnson) zum Nachweis einer vollständigen Impfung eine einmalige Impfung - und zum Boostern eine zweite Impfung).
Ergänzend auch noch der Hinweis:
Der Corona-Genesenen-Status ist jetzt auf drei Monate verkürzt worden.
Hintergrund ist, dass aufgrund der vorherrschenden Omikron-Variante ein viel größeres Risiko besteht, nach dieser Zeit zu erkranken oder Überträger zu sein. Die vorherige Zeitspanne von sechs Monaten habe für die Delta-Variante gegolten.
Für Genesenen-Nachweise gilt somit: Das Datum der Abnahme des positiven Tests muss mindestens 28 Tage zurückliegen. Das Datum der Abnahme des positiven Tests darf höchstens 90 Tage zurückliegen.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Ich war vorhin beim Haare schneiden. Was meine Friseurin geringfügig ankotzt: Sie ist mit Johnson geimpft und hat eine Moderna-Zweitimpfung bekommen. Ein paar Kilometer weiter in Hessen gälte sie also als geboostert, hier in Bayern nicht.
Ich frage mich ja tatsächlich, ob die ersten Anwälte hier schon die Messer wetzen. Man wusste zwar, dass J&J weniger gut ist als andere Impfstoffe. Aber man galt bisher als vollständig geimpft und ist es jetzt nicht mehr. Es gab Menschen, die sich bewusst für J&J entschieden haben, und nun in die Röhre schauen.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed