irgendwie ist das für mich alles eine diskussion über nebenschauplätze. ich meine, gut, es sollte sich jeder auch über die eigenen handlungsweisen - kleine rassismus-vergehen (wenn ich sie mal so salopp nennen darf) eingeschlossen - aber das eigentliche problem liegt halt im strukturellen: dass parteien wie die cdu/csu, fdp und sicher auch teile der spd, grünen und linken immer noch kein bewusstsein für den vorliegenden rassismus haben, sich gerne davon freisprechen und garantiert nichts dagegen unternehmen wollen. ich ertappe mich selber auch immer wieder dabei, in rassistischen denkmustern zu landen. das ist insofern kein problem, wenn man nicht danach handelt. aber es ist eine latente gefahr und dessen sollte man sich bewusst sein.
Aber zeigt das nicht, dass diese Nebenschauplätze eigentlich keine sind? Mir geht es da nämlich umgekehrt. Mich stören die Diskussionen um die AfD, die suggerieren, dass wenn man die los wäre, damit irgendein Problem gelöst wäre. Auf die Weise wird das Problem externalisiert, was irgendwie ja auch sehr bequem ist.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Ich finde "Drei Chinesen mit dem Kontrabaß" nicht rassistisch. Den Chinesen werden keine besonderen Merkmale zugewiesen, und es ist einfach eine Sprachspielerei, mehr nicht. Irgendwann ist auch mal gut. Und hätte ich Chinesen im Bekanntenkreis, würde ich ihnen das genauso erklären, wenn sie sich davon angegriffen fühlen würden. Man muß sich nicht bei jedem Scheiß auf die vermeintliche Opferseite schlagen; man darf vermeintlichen Opfern in solchen Fällen auch mal erklären, daß alles nicht so schlimm ist, wie sie es auffassen.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Ich würde auch nicht von „Opfern“ sprechen. Wie ich bereits schrieb, sehe ich an dem Liedtext an sich nichts bedenkliches, aber die Möglichkeit, dass das Lied im Kontext einer Kindergruppe, wie bspw. in einer Kita, ausgrenzend wirken kann, sehe ich schon.
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Drei Berliner mit dem Kontrabass saßen in der U-Bahn und erzählten sich was. Da kam ein Kontrolleur, ei was ist denn das? Drei Berliner ohne Fahrschein und dem Kontrabass.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Zitat von Lumich im Beitrag #274Ich würde auch nicht von „Opfern“ sprechen. Wie ich bereits schrieb, sehe ich an dem Liedtext an sich nichts bedenkliches, aber die Möglichkeit, dass das Lied im Kontext einer Kindergruppe, wie bspw. in einer Kita, ausgrenzend wirken kann, sehe ich schon.
Wenn die Kinder von Eltern erzogen werden, die noch alle Tassen im Schrank haben, wirkt das auch nicht ausgrenzend. Theoretisch kann das auch mit Berlinern in einer berliner Kita ausgrenzend wirken. "Du bist keen Ballina, du darfst dann aber nich mitsingen, wa?"
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Tja, wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wär… Aber wenn Deine Eltern bspw. aus Vietnam stammen, Du von klein auf hörst, wie alle Menschen mit Augen, die halbwegs aussehen wie Deine pauschal „Chinesen“ genannt werden, Du dann immer hörst, was diese „Chinesen“ alles tun und alles essen und sich mit „Tsching, tschang, tschong“ unterhalten, dann kann ich mir leicht vorstellen, dass „drei Chinesen mit dem Kontrabass“ sich leicht einreiht in die Fülle ausgrenzender Erlebnisse, die Menschen durchmachen müssen, die nicht der hiesigen Norm entsprechen. Und als verantwortlich denkender und fühlender Mensch möchte man doch lieber Teil der Lösung sein, anstatt Teil des Problems.
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Und Teil der Lösung ist, daß sich unsere Generation darum bemüht, ihre Kinder ohne "Tsching Tschang Tschong" zu erziehen. Dann ist diese Diskussion schon in zwanzig Jahren hinfällig, wenn nicht gar schon früher.
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Zitat von gnathonemus im Beitrag #271ich ertappe mich selber auch immer wieder dabei, in rassistischen denkmustern zu landen. das ist insofern kein problem, wenn man nicht danach handelt. aber es ist eine latente gefahr und dessen sollte man sich bewusst sein.
Was sind denn das z.B. für Denkmuster?
Ich habe das Gefühl, daß man hier eher Hypochondrie betreibt. Denn daß es Völkerpsychologien gibt, ist wohl unbestreitbar. Und ich habe eben ein bestimmtes Bild von Italienern oder Japanern.
Was ist daran so schlimm?
Von diesen Diskursen, die hier betrieben werden, versteht übrigens der Bauarbeiter oder die Aldi-Verkäuferin wenig bis nichts. Es handelt sich überwiegend um einen Akademikerspleen, der dazu dient, sich selbst zu beweihräuchern und sich "modern" und "tolerant" zu fühlen.
Menschen ohne Abitur werden nie verstehen, wie man sich über Indianerkostüme oder Chinesen-Lieder derartig einen Kopp machen kann.
Zitataber das eigentliche problem liegt halt im strukturellen: dass parteien wie die cdu/csu, fdp und sicher auch teile der spd, grünen und linken immer noch kein bewusstsein für den vorliegenden rassismus haben, sich gerne davon freisprechen und garantiert nichts dagegen unternehmen wollen.
Also gerade die linken Parteien sind doch Rassismus-Hypochonder sondergleichen mit leichter Tendenz zum antideutschen Rassismus. Man denke nur an die Hysterie um die angebliche "Stammbaumforschung" der Stuttgarter Polizei.
Wenn ich richtig informiert bin, hat Kevin Kühnert den Rechtsweg dafür beschritten, daß man legal "Deutschland, du mieses Stück Scheiße" sagen darf.
Die Linksjugend wünschte sich satirisch-polemisch den "Volkstod" herbei. Ähnliches kennen wir auch von Deniz Yücel.
Es ist das Problem der Linken, daß sie zwar tränenreich gegen Rassismus kämpfen, aber mitunter merkwürdig menschenverachtende oder zumindest dämliche Ansichten vertreten und auch noch fest daran glauben, sie seien "progressiv".
Der normale Bürger ohne Abitur durchschaut diese Verlogenheit und diesen moralischen Größenwahn schnell. Deshalb sind linke Nonkonformisten wie Boris Palmer oder Heinz Buschkowsky beim normalen Volk auch so beliebt.
Ich persönlich finde es traurig, daß die Linken zunehmend in eine alternative Realität aus eingebildeter Moral abgleiten und völlig unfähig sind, sich selbst kritisch zu hinterfragen.