Zitat von JoseLopez im Beitrag #456Bayern und Tuchel gehen im Sommer getrennte Wege, schreibt die Zeit.
"Sportliche Neuausrichtung"? War das nicht auch die Begründung beim Wechsel von Nagelsmann zu Tuchel? Die Führungsriege beim FCB scheint mir ein wenig orientierungslos zu sein.
Naja, die Führungsriege ist ja inzwischen eine andere. Und die hat Tuchel auch nicht verpflichtet, das dürfte auch mit hineinspielen.
Zitat von kafkaktus im Beitrag #464Ich kann mir nicht vorstellen, dass Tuchel die Saison beendet. Überhaupt hat er von Anfang an den Eindruck vermittelt, dass Bayern zu klein für ihn sei, und den einzigen Spieler, den er auf seinem Niveau betrachtet, ist Kane.
Das sehe ich ähnlich, letztendlich hat er ja einige seiner Spieler schwachgeredet. Eigentlich hat er nur Sane vorwärtsgebracht, sonst hat sich keiner unter ihm verbessert.
Ich bin auch gespannt, wer der Nachfolger wird. Von Werbeonkel Klopp wäre ich nicht begeistert, aber der Supergau wäre Mourinho.
Zitat von CobraBora im Beitrag #452Und was wäre dann dein Vorschlag?
In Bezug auf das, was du geschrieben hast? Ich habe da keinen Vorschlag, weil es mir gar nicht um höherschnellerweiter geht und ich auch nicht so auf die Premier League schiele. Wir sind ja nicht in der Phase vom deutschen Fußball, wo gerade der Übergang von Amateur- zum Profi-Fußball stattfindet. D.h. wenn du schreibst, dass mehr Geld besseren Fußball nach Deutschland bringt, dann geschieht das nicht durch bessere Trainings- bzw. Ausbildungsbedingungen sondern durch Transfers von außen in die Bundesliga hinein - was wiederum bedeutet, dass die Qualität extern schon existiert. Wenn du also schreibst, dass Leute, denen hochwertiger Fußball egal ist einfach zur Kreisklasse gehen soll, könnten die doch sagen, dass du einfach Premier League oder La Liga gucken kannst?
Es geht ja aktuell nicht um eine Erhaltung des Status Quo, sondern um eine finanzielle Verbesserung der BuLi. Versteh mich nicht falsch: ich schaue auch gerne hochklassigen Fußball, aber nicht um jeden Preis. Was den deutschen Fußball für MICH ausmacht, sind nicht hochklassige Spieler, sondern volle, aktive und kreative Kurven, geschichtsträchtige Derbys, mitgliedergeführte Vereine. Mir fällt kaum ein Ort (im sozialen Sinne) ein, wo so viele Menschen unterschiedlichster Couleur aufeinandertreffen. Und all das sehe ich bedroht, wenn Investoren Mitspracherechte bekommen. Siehe bspw. die PL, wo nach dem 7.10. israelische Fans im Stadion gestorbene Fanclub-Mitglieder nicht betrauern durften, die teilweise jeden Monat nach England geflogen sind. Ein Schelm, wer hinsichtlich Besitzverhältnissen Böses dabei denkt.
Wenn es darum geht, dass die finanzielle Situation der BuLi verbessert werden soll, sind wir uns ja schon mal einig. Und die englische PL ist für mich ein Beispiel, wie man es genau nicht machen soll. Ich halte überhaupt nichts davon, dass Vereine komplett von russischen oder arabischen Milliardären gekauft werden und diese dann in die Vereinspolitik dreinreden. Man muss aber auch sehen, dass dort die besten Spieler sind, wie auch in Spanien, wo die Vereine massiv vom Staat gepampert werden.
Man muss also Wege finden, wie man sich von denen nicht komplett den Butter vom Brot nehmen lassen muss. Dazu braucht es Geld, nicht nur um Stars aus dem Ausland zu holen, sondern auch um die besten deutschen Spieler in der Liga zu halten. Und wenn man die Vereine eben nicht an Milliardäre verkaufen will, muss halt die Vermarktung optimiert werden. Das erfordert manchmal auch Kompromisse, das sieht man an der Aufsplitterung der Spieltage. Da ist für mich inzwischen auch eine Schmerzgrenze erreicht. Entsprechend muss dann auch vertraglich abgesichert werden, dass der Einfluss von Investoren entsprechend eingeschränkt bleibt. Wenn sich unter diesen Bedingungen ein Investor findet, der ordentlich Geld in die Liga hineinsteckt, habe ich damit absolut kein Problem.
Ein Problem habe ich allerdings mit Fundamentalopposition, und danach sieht es derzeit für mich aus. Es ist doch nicht so, dass die Vereinsführungen den Fußball fahrlässig ruinieren wollen, sondern sie sorgen sich um ihre Zukunftsfähigkeit. Der ursprüngliche Entwurf wurde ja ohnehin abgeschmettert, aber der aktuelle hat eine breite Mehrheit gefunden (auch wenn die 2/3-Mehrheit nur an einer Stimme hängt). So schlimm kann er also gar nicht sein.
Von mitgliedergeführten Vereinen halte ich im Profibereich gar nichts, da muss auch im Führungsbereich Professionalität herrschen. Es gibt ja genügend Beispiele, wie schlechte Vereinsführung den Niedergang von Traditionsvereinen herbeigeführt hat, das wird durch Mitgliederentscheide nicht besser. Dadurch werden dann auch die geschichtsträchtigen Derbys weniger, und wenn die Traditionsvereine dann unterklassig spielen kommen auch weniger Zuschauer. Dafür herrscht halt weniger Kommerz, naja.
Ich fänd' Klopp ja geil (der aber ja ein Jahr Pause machen will). Aber wie ich jetzt bei Twitter las: Selbst der würde nach drei Monaten angezählt werden. Vermutlich nach sechs hätte er die Kabine verloren.
Es wird jetzt bis Sommer vermutlich jeden Tag eine Sau durchs Dorf getrieben, so wie auch in den letzten Monaten sich alles meist auf Tuchel konzentriert hat anstatt auf die Spieler.
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Ich würde aktuell davon ausgehen, dass maximal fünf Spieler dabei wären. Ohnehin würde ich vermehrt auf Leverkusener und Stuttgarter setzen und Leute wie Goretzka und Gnabry gar nicht eintüten. Gerade bei dieser knappen Vorbereitung und der holprigen letzten Jahre würde ich da knallhart sein. Deshalb sehe ich auch keinen Süle mehr im Team. Der Kader ist zudem wieder kleiner als bei den letzten beiden Turnieren (was ich nicht gut finde)
Hoffen wir mal, dass Kroos es noch einmal macht. Der bleibt in dieser Saison der vielleicht stärkste Deutsche (neben vielleicht Groß, Tah, Undav und meinem heimlichen Liebling Mittelstädt)
Thomas Kessen, Sprecher vom Fanbündnis "Unsere Kurve": Ein guter Tag für Deutschlands Fußball-Fans. Für alle aktiven Fußball-Fans und alle Mitglieder der Vereine ist das ein großer Erfolg, der zeigt, dass der deutsche Fußball mitgliederbasiert und demokratisch ist und dass eben diese Mitglieder bei solch richtungsweisenden Entscheidungen mitgenommen werden müssen."
Stellungnahme vom Vorstand und Präsidium des VfB Stuttgart: "Wir begrüßen diese nachvollziehbare Entscheidung des DFL-Präsidiums, die uns alle, die wir den Fußball lieben, wieder zusammenkommen lässt. Nun gilt es die Rückschlüsse aus den vergangenen Wochen zu ziehen und hieraus eine von möglichst allen mitgetragene Basis für eine Weiterentwicklung des deutschen Profifußballs zu schaffen. Das können Verbände, Vereine und Fans nur gemeinsam."
Michael Ströll, Geschäftsführer FC Augsburg: "Wir begrüßen die Entscheidung des DFL-Präsidiums, den Prozess nicht weiterzuführen. Wir haben großes Vertrauen in das Gremium gesetzt, eine verantwortungsbewusste Entscheidung im Sinne des deutschen Fußballs zu treffen und wurden nicht enttäuscht. Den Entschluss hat man sicher nicht leichtfertig getroffen, aber wir sind überzeugt, dass er unter Abwägung aller Umstände in der aktuellen Situation richtig und zielführend ist. Wichtig ist, dass diese Entscheidung jetzt nicht von den Befürwortern dafür genutzt wird, die Spaltung der Ligen zu forcieren. Das wäre in der jetzigen Situation völlig deplatziert. Der Zusammenschluss der beiden Ligen ist ein großes und wichtiges Gut des deutschen Fußballs."
Philip Krämer, stellvertretender Vorsitzender des Sportausschusses: "Der Stopp der Verhandlungen um den Investorendeal durch die DFL ist in meinen Augen richtig und wichtig. Dafür habe ich auch plädiert. In dieser äußerst polarisierten Situation zwischen Fans, Vereinen und Verbänden muss ein gemeinsamer Konsens über die Zukunft des deutschen Fußballs gefunden werden. Die Entscheidung zeigt auch, dass der weitestgehend friedliche Protest der Fans erfolgreich und ein starkes Signal war. Jetzt ist es an den Vereinen, ihre Fans in Zukunft demokratischer in Entscheidungsprozesse einzubinden. Bei den 36 Profi-Vereinen muss sich die Erkenntnis durchsetzen, dass nur ein gemeinsames und geschlossenes Vorgehen erfolgreich sein kann. "
Zitat von CobraBora im Beitrag #467 Von mitgliedergeführten Vereinen halte ich im Profibereich gar nichts, da muss auch im Führungsbereich Professionalität herrschen.
Zumindest in diesem Punkt sind wir uns absolut einig.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Schön und gut, aber es wird ja in dem Artikel auch die Frage aufgeworfen, wo denn nun das Geld herkommen soll. Eine Kaderkostenobergrenze sehe ich ähnlich aussichtsreich wie das Financial Fairplay. Ich schätze, dass jetzt wieder die Diskussion über die Eigenvermarktung der Vereine aufkommen wird.
Ich finde jetzt nicht, dass zu wenig Geld im Fußball unterwegs ist. Dass da Spieler mit 10+ Mio Gehalt rumrennen und in Konsequenz die Streaming-Abos wie bei DAZN immer teurer werden (100% Erhöhung alleine letztes Jahr) und selbst Stehplätze unbezahlbar werden und Fans so viel Geld in etwas buttern müssen, dass auch mit weniger prima auskommen könnte, wird immer schwerer nachvollziehbarer. Es wäre eigentlich schön, wenn wir uns eher darauf konzentrieren, was andere Länder an unserer Liga beneiden. Solange Vereine intern konkurrenzfähig sind, ist für mich alles gut. Wie gesagt, internationaler Fußball ist nice to have und die BL wird nie so klein und kaputt sein, dass man da nicht auch mal einen Achtungserfolg erzielen könnte, aber die interessiert 90% der Fans schlicht nicht. Man darf nicht vergessen, dass die UEFA von alleine dafür sorgt, siehe neue Champions Leage, dass die großen Vereine groß bleiben und der Krümel für den ganzen Rest übrig bleibt.