Noch eine interessante Entwicklung: bandcamp vernichtet die Plattenläden. Auch nicht so richtig schön.
also was jetzt? musik soll nur noch hobbymäßig betrieben werden, aber schade um die plattenläden? du solltest dich schon entscheiden können.
Was soll ich denn entscheiden? Es gibt nichts zu entscheiden. Ich beleuchte nur die unterschiedlichen Entwicklungen und denke darüber nach, was das für Konsequenzen haben könnte. Musik nur noch als Hobby könnte eine sein (und btw.: für viele Künstler schon längst Realität). Eine von vielen.
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
zum thema "vinyl" möchte ich mal anmerken, dass darüber zwar viel berichtet und geschrieben wird, es sich dabei um ein absolutes nischenprodunkt handelt. es mag sich zwar in den letzten jahren zu einem wachstumsmarkt gemausert, aber nach wie vor auf niedrigem niveau - lichtjahre entfernt von den verkaufszahlen, die es vor einführung der cd einmal gab. dass sich downloads und vinyl grossartig konkurrenz machen, halte ich für ein gerücht. diejenigen, die in vinyl investieren, tun dieses bewusst, und lassen sich durch konkurrenzangebote (die schliesslich allesamt billiger sind als vinyl) nicht davon abhalten.
ebenso sehe ich nach wie vor keine tendenz, dass musik als beruf insgesamt sich auf dem rückzug befände, auch wenn die technischen möglichkeiten sowohl die produktion, als auch den vertrieb (wenn auch eingeschränkt) möglich machen. es gehen aber nicht weniger menschen aufs radiohead-konzert, weil es auf youtube einen begabten gymnasiasten zu bestaunen gibt.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von CobraBora im Beitrag #951[Man kann nicht glaubwürdig über prekäre Arbeitsverhältnisse schimpfen und soziale Gerechtigkeit einfordern, wenn man gleichzeitig Musik klaut.
Ich streame nicht, ich kaufe Musik zum Anfassen mit dem guten Gefühl, dass der Macher etwas (mehr) abbekommt. Von Applaus allein kann keiner leben.
Zitat von MrMister7 im Beitrag #958Ich streame nicht, ich kaufe Musik zum Anfassen mit dem guten Gefühl, dass der Macher etwas (mehr) abbekommt. Von Applaus allein kann keiner leben.
Man kann nicht glaubwürdig über prekäre Arbeitsverhältnisse schimpfen und soziale Gerechtigkeit einfordern, wenn man gleichzeitig Musik klaut.
Schön gesagt. In die gleiche Kategorie fallen für mich auch Menschen, die aus ökologischen Gründen beispielsweise auf den Besitz eines Autos oder den Konsum von Fleisch verzichten, aber jedes Jahr eine Fernreise buchen, die den CO2-Ausstoß von mindestens 10 Jahren täglicher PKW-Nutzung mit sich bringt. Ergo macht man vieles richtig, wenn man in den heimischen vier Wänden seine Tonträger goutiert.
Man kann nicht glaubwürdig über prekäre Arbeitsverhältnisse schimpfen und soziale Gerechtigkeit einfordern, wenn man gleichzeitig Musik klaut.
Schön gesagt. In die gleiche Kategorie fallen für mich auch Menschen, die aus ökologischen Gründen beispielsweise auf den Besitz eines Autos oder den Konsum von Fleisch verzichten, aber jedes Jahr eine Fernreise buchen, die den CO2-Ausstoß von mindestens 10 Jahren täglicher PKW-Nutzung mit sich bringt. Ergo macht man vieles richtig, wenn man in den heimischen vier Wänden seine Tonträger goutiert.
Mich erinnert sowas an die CSU-Politiker und ihre Anhänger. Die sind super-christlich... solange es kein Geld kostet oder sonstwie unangenehm ist.
Man kann nicht glaubwürdig über prekäre Arbeitsverhältnisse schimpfen und soziale Gerechtigkeit einfordern, wenn man gleichzeitig Musik klaut.
Schön gesagt. In die gleiche Kategorie fallen für mich auch Menschen, die aus ökologischen Gründen beispielsweise auf den Besitz eines Autos oder den Konsum von Fleisch verzichten, aber jedes Jahr eine Fernreise buchen, die den CO2-Ausstoß von mindestens 10 Jahren täglicher PKW-Nutzung mit sich bringt. Ergo macht man vieles richtig, wenn man in den heimischen vier Wänden seine Tonträger goutiert.
Mich erinnert sowas an die CSU-Politiker und ihre Anhänger. Die sind super-christlich... solange es kein Geld kostet oder sonstwie unangenehm ist.
Dann ist ja gut, daß du deine "christliche Einstellung" mit einer vollkommen aus der Luft gegriffenen Verallgemeinerung ad absurdum führst. Es geht ja nichts über gepflegte Vorurteile...
Zitat von Lumich im Beitrag #957zum thema "vinyl" möchte ich mal anmerken, dass darüber zwar viel berichtet und geschrieben wird, es sich dabei um ein absolutes nischenprodunkt handelt. es mag sich zwar in den letzten jahren zu einem wachstumsmarkt gemausert, aber nach wie vor auf niedrigem niveau - lichtjahre entfernt von den verkaufszahlen, die es vor einführung der cd einmal gab. dass sich downloads und vinyl grossartig konkurrenz machen, halte ich für ein gerücht. diejenigen, die in vinyl investieren, tun dieses bewusst, und lassen sich durch konkurrenzangebote (die schliesslich allesamt billiger sind als vinyl) nicht davon abhalten.
ebenso sehe ich nach wie vor keine tendenz, dass musik als beruf insgesamt sich auf dem rückzug befände, auch wenn die technischen möglichkeiten sowohl die produktion, als auch den vertrieb (wenn auch eingeschränkt) möglich machen. es gehen aber nicht weniger menschen aufs radiohead-konzert, weil es auf youtube einen begabten gymnasiasten zu bestaunen gibt.
Das wird wohl jeder musikinteressierte (Vinyl-)käufer wissen. Von den paar Tonträgern lebt keiner mehr außer die Presswerke. Die Regierung hat z.B. verzweifelt versucht 100 (kein Tippfehler) Vorbesteller für eine LP-Veröffentlichung zu finden (weiß gar nicht, ob das letztlich gelungen ist) und das zu einer Zeit als die "Von unten" rauskam und sie in allen Musikzeitschriften und Blog vorkamen und gelobt wurden.
Die meisten Vinylplatten dieses Jahr haben übrigens die Gallagherbrüder verkauft und Ed Sheerdan.
Letztere These wage ich mal zu bezweifeln. Zumindest was die Jahrgänge nach 1993 angeht.
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
Zitat von MrMister7 im Beitrag #958 Ich streame nicht, ich kaufe Musik zum Anfassen mit dem guten Gefühl, dass der Macher etwas (mehr) abbekommt. Von Applaus allein kann keiner leben.
Da ich ein Gutmensch bin, streame ich sogar schon gekaufte Alben über Spotify.
Zitat von MrMister7 im Beitrag #958 Ich streame nicht, ich kaufe Musik zum Anfassen mit dem guten Gefühl, dass der Macher etwas (mehr) abbekommt. Von Applaus allein kann keiner leben.
Da ich ein Gutmensch bin, streame ich sogar schon gekaufte Alben über Spotify.
Das mache ich auch! Daher nennt man mich Bessermensch!
Letztlich verdienen die Künstler mehr am Streamen als an Albumverkäufen. Wenn ich bedenke wie oft ich so manches einmal bezahlte Album höre, da bezahlt spotify wahrscheinlich deutlich mehr pro Anhören.
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
Zitat von gnathonemus im Beitrag #966rechnen ist nicht so deine stärke, wa?
Doch, aber die Grenze ab dem ein Künstler an spotify mehr verdient als einem Albumverkauf ist so einfach zu errechnen, das schaffst selbst Du! ;-) Ich gebe mal einen CD-Preis von 16.99 Euro vor und die CD hat 10 Lieder (dann ist es nicht so schwer zu rechnen). Bin gespannt auf Deine Lösung.
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
ich hab das so verstanden, dass er (wie ich es auch ganz gern tu) die 12$ für den tonträger bereits bezahlt hat, um dem künstler dann trotzdem noch die $0,0011 zukommen zu lassen. man tut, was man kann.
Bei der ganzen Rechnerei: Das Traurige für die meisten Alben bzw. Künstler ist ja auch, dass aufgrund der irren VÖ-Flut, die allerorts betrieben wird, die Aufmerksamkeit für ein Werk arg kurzlebig ist. Spätestens ein paar Wochen nach VÖ ist das meiste eh schon wieder vergessen, weil Tonnen an Neuheiten um die Aufmerksamkeit buhlen. Da kommt man mit der Streamingausbeute erst recht nicht weit. Kein Wunder, dass dann Künstler für ein Album vielleicht 20 Dollar von spotify überwiesen bekommen