Ich muss da immer aufpassen, dass ich nicht selbst einer kognitiven Verzerrung unterliege. Diese völlige Unbeirrtheit, die alles besser weiß und resistent ist gegenüber anderen Meinungen, trifft man ja im Internet unentwegt. Am schlimmsten in den Facebook-Kommentaren von Nachrichten (und zwar von links wie von rechts). Aber das ist ja nur ein kleiner Ausschnitt der Gesellschaft. Zum Glück. (Deswegen ist unsere Gesellschaft in der derzeitigen turbulenten Zeit auch viel stabiler, als man denken könnte)
Zitat von Krautathaus im Beitrag #1710Lumich, ich kann deine Kritik an einer fehlenden Haltung überhaupt nicht nachvollziehen. Vielleicht kannst du mal schreiben, was du für eine Reaktion von Merkel im Sommer 2015 oder bei der Rostocker Fragerunde erwartet hättest. Bisher lese ich nur den Vorwurf, sie würde auf die Gegebenheiten reagieren. Nun, das ist aber unter anderem ihre Aufgabe. Und von so mancher Entwicklung (siehe Türkei) wäre fast jeder überrrascht worden. Man kann aber deshalb nicht die diplomatischen Verbindungen kappen.
dass erdogan dabei, die türkei in ein, sagen wir mal, deutlich weniger demokratischen staat umzuwandeln ist keine ganz neue entwicklung. dafür musste man nicht den putschversuch vorhersehen. was aber vorhersehbar war, war die tatsache, dass die flüchtlinge, die lange unter schlimmsten bedingungen im libanon ausharrten, sich irgendwann in richtung europa in bewegung setzen würden. wer's nicht glaubt, kann es nachlesen: gregor gysi (auch den muss man nicht mögen, aber wenn er nunmal recht hat…) hatte ungefähr ein jahr zuvor genau davor gewarnt, und vorbereitende massnahmen gefordert. was ich von ihr oder überhaupt von der politik erwarte ist, dass vorausschauend überprüft wird, was die langzeitfolgen der eigenen politik sein werden, insbesondere in der frage von waffenlieferungen und strategischen partnerschaften, sowie bezüglich einer wirtschaftspolitik, die in anderen ländern märkte zerstört. probleme bei ihren ursachen zu packen, anstatt nur an den symptomen zu doktern, das fordere ich.
Zitat von Krautathaus im Beitrag #1710Wer für mich z.B. ein Politiker ohne Haltung ist, ist Seehofer. Der richtet seine Meinungstendenz gerne in die Richtung, wie grad der Wind pfeift. Das kann ich von Merkel nicht behaupten.
Auch der Vorwurf, Merkels Politik würde die Flüchtlingsströme begünstigen, ist für mich nicht nachvollziehbar. Schließlich ist sie nicht für die Politik in diesen Krisenländern verantwortlich.
so unähnlich sind sich merkel und seehofer in der beziehung nicht, auch wenn frau merkel nie so polternd auftreten würde. bei beiden ist eindeutig eine überzeugung nicht ursache für politisches handeln oder zumindest eher selten.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von faxefaxe im Beitrag #1712Ich muss da immer aufpassen, dass ich nicht selbst einer kognitiven Verzerrung unterliege. Diese völlige Unbeirrtheit, die alles besser weiß und resistent ist gegenüber anderen Meinungen, trifft man ja im Internet unentwegt. Am schlimmsten in den Facebook-Kommentaren von Nachrichten (und zwar von links wie von rechts). Aber das ist ja nur ein kleiner Ausschnitt der Gesellschaft. Zum Glück. (Deswegen ist unsere Gesellschaft in der derzeitigen turbulenten Zeit auch viel stabiler, als man denken könnte)
sorry, aber das ist nichts weiter als blabla. anstatt mir irgendwelche eigenschaften zu unterstellen, wäre es vielleicht angebracht, mit einem besseren argument zu antworten oder, falls das nicht geht, sich doch mit dem gedanken vertraut zu machen, dass man sich evtl. selber irrt.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Die Agenda ist ein gutes Beispiel. Fakt ist, dass sie der Wirtschaft insgesamt geholfen und Arbeitsplätze geschaffen hat. Und Fakt ist, dass sie auch Verlierer geschaffen hat. Da kann man die Prioritäten setzen, aber in Grund und Boden verdammen oder nur super finden ist halt Internet.
Zitat von faxefaxe im Beitrag #1712Ich muss da immer aufpassen, dass ich nicht selbst einer kognitiven Verzerrung unterliege. Diese völlige Unbeirrtheit, die alles besser weiß und resistent ist gegenüber anderen Meinungen, trifft man ja im Internet unentwegt. Am schlimmsten in den Facebook-Kommentaren von Nachrichten (und zwar von links wie von rechts). Aber das ist ja nur ein kleiner Ausschnitt der Gesellschaft. Zum Glück. (Deswegen ist unsere Gesellschaft in der derzeitigen turbulenten Zeit auch viel stabiler, als man denken könnte)
sorry, aber das ist nichts weiter als blabla. anstatt mir irgendwelche eigenschaften zu unterstellen, wäre es vielleicht angebracht, mit einem besseren argument zu antworten oder, falls das nicht geht, sich doch mit dem gedanken vertraut zu machen, dass man sich evtl. selber irrt.
Ich mag ja Deinen Ton nicht und glaube auch nicht, dass Du daran interessiert bist, Deine Meinung zu überprüfen. Daher: Kein Interesse. Man kann mir aber zurecht vorwerfen, dass man das nicht jedes Mal artikulieren muss, wenn man auf die immer selben Internetphänomene trifft.
daran bin ich sogar sehr interessiert, aber immer wenn's spannend wird, ziehst du den schwanz ein und fängst an zu jammern. was den tonfall angeht: die persönlichen angriffe gehen nun wirklich mehrheitlich von dir aus. anfangs war ich "borniert", zuletzt unterstellst du mir starrsinn, um es mal so auszudrücken. das kannst du auch gerne machen, kratzt mich eher wenig, aber wenn man selber dazu neigt, persönlich zu werden, anstatt bei der sache zu bleiben, sollte man auch besser nicht der erste sein, der sich über den ton beschwert.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Borniert und Starrsinn liegt bei mir nah beisammen, ich habe da insofern meine Meinung nicht geändert. Die Logik verstehe ich nichz: Wenn mir der Ton des anderen nicht passt, soll ich bei der Sache bleiben? Das tue ich in der Tat nicht. Dieses von oben herab absolute Wahrheiten verkünden nervt mich und ich halte die Diskussion dann nicht mehr für weiterbringend. Aber wie gesagt: natürlich wäre es dann einfacher, wenn ich dann die Klappe halte und halt nicht mitdiskutiere, statt immer wieder das Fass über den überheblichen Ton aufzumachen, der mich hier neuerdings stört.
In der Sache glaube ich nicht, dass ich auch so bin. Weil ich nur zu wenigen Themen eine absolut sichere Meinung habe. Viel zu komplex die Welt, als dass es noch viel eindeutiges richtig oder falsch (Grenzen zu oder Flüchtlinge reinlassen? Niedriglohnsektor verdammen oder sich über Arbeit für Geringqualifizierte freuen?) gibt.
die "absoluten wahrheiten" sind eher ein produkt deiner phantasie, aber kommen bestimmt nicht von mir. wie schon mehrmals gesagt: auf ein argument erwarte ich ein gegenargument. merkwürdig, dass man sowas überhaupt erwähnen muss. im übrigen empfehle ich grundsätzlich, bei der sache zu bleiben, nicht nur, wenn einem der ton nicht gefällt. aber wenn man schon so empfindlich ist, was den tonfall angeht, sollte man vielleicht zuerst seinen eigenen überprüfen. wie gesagt: die persönlichen angriffe kommen doch eher von dir.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von Krautathaus im Beitrag #1710Lumich, ich kann deine Kritik an einer fehlenden Haltung überhaupt nicht nachvollziehen. Vielleicht kannst du mal schreiben, was du für eine Reaktion von Merkel im Sommer 2015 oder bei der Rostocker Fragerunde erwartet hättest. Bisher lese ich nur den Vorwurf, sie würde auf die Gegebenheiten reagieren. Nun, das ist aber unter anderem ihre Aufgabe. Und von so mancher Entwicklung (siehe Türkei) wäre fast jeder überrrascht worden. Man kann aber deshalb nicht die diplomatischen Verbindungen kappen.
dass erdogan dabei, die türkei in ein, sagen wir mal, deutlich weniger demokratischen staat umzuwandeln ist keine ganz neue entwicklung. dafür musste man nicht den putschversuch vorhersehen. was aber vorhersehbar war, war die tatsache, dass die flüchtlinge, die lange unter schlimmsten bedingungen im libanon ausharrten, sich irgendwann in richtung europa in bewegung setzen würden. wer's nicht glaubt, kann es nachlesen: gregor gysi (auch den muss man nicht mögen, aber wenn er nunmal recht hat…) hatte ungefähr ein jahr zuvor genau davor gewarnt, und vorbereitende massnahmen gefordert. was ich von ihr oder überhaupt von der politik erwarte ist, dass vorausschauend überprüft wird, was die langzeitfolgen der eigenen politik sein werden, insbesondere in der frage von waffenlieferungen und strategischen partnerschaften, sowie bezüglich einer wirtschaftspolitik, die in anderen ländern märkte zerstört. probleme bei ihren ursachen zu packen, anstatt nur an den symptomen zu doktern, das fordere ich.
Also du hättest auch nichts anders gehandelt als Merkel...
Wohin Erdogan will, ist schon klar. Von der überfallartigen Reaktion, wie sie nach dem Putschversuch kam, war fast jeder überrascht.
Ich weiß nicht, warum du speziell die Flüchtlinge im Libanon ins Spiel bringst, denn gerade in dem Palästinenser/Israeli Konflikt gibt's für eine europäisches Land kaum Möglichkeiten einzugreifen b.z.w. Einfluß zu nehmen. denn wie gut das funktioniert, kann man schon bald seit Jahrzehnten beobachten.
Wie sollen denn die "vorbereitenden Maßnahmen" im Fall vom Libanon aussehen? Hat sich Gysi dazu konkret geäußert?
Der Libanon ist, glaube ich, nicht wegen dem Palästinenser/Israel Konflikt ins Spiel gebracht worden, sondern wegen der enormen Zahl von Flüchtlingen aus Syrien, im Libanon. 1,1 Millionen Flüchtlinge auf 4 Millionen Einwohner, kann auf Dauer nicht gut gehen. Man kann als Politiker schon auf die Idee kommen, dass die eventuell weiterziehen und sich dann überlegen, was zu tun ist und zwar nicht erst, wenn der Tross sich in Bewegung gesetzt hat.
Zitat von zickzack im Beitrag #1722Der Libanon ist, glaube ich, nicht wegen dem Palästinenser/Israel Konflikt ins Spiel gebracht worden, sondern wegen der enormen Zahl von Flüchtlingen aus Syrien, im Libanon. 1,1 Millionen Flüchtlinge auf 4 Millionen Einwohner, kann auf Dauer nicht gut gehen. Man kann als Politiker schon auf die Idee kommen, dass die eventuell weiterziehen und sich dann überlegen, was zu tun ist und zwar nicht erst, wenn der Tross sich in Bewegung gesetzt hat.
Du meinst, mehr finanzielle Hilfe für den Libanon? Deutschland gibt da schon am meisten, aber natürlich ist das immer noch zuwenig. Man müsste da Milliarden geben vermutlich - aber es gibt in Afrika viele Länder, die sehr stark belastet sind. Die sind von uns aus gesehen nur etwas aus dem Blick.
Eine stärkere Unterstützung eines Nachbarlands, das viele Flüchtlinge aufgenommen hat, geschah mit dem Türkeideal (den ich aus genau diesem Grund für völlig richtig halte; im Fall der Türkei das plötzlich mit der Menschenrechtsfrage zu verknüpfen finde ich falsch).
Dafür, Flüchtlinge aus dem Libanon nach Deutschland zu holen, würdest Gysi vermutlich in der Linken keine Mehrheit finden, zumal eine konzertierte europäische Lösung ja unmöglich ist. Ich persönlich bin auch unsicher, ob das der richtige Weg wäre.
Zitat von zickzack im Beitrag #1722 1,1 Millionen Flüchtlinge auf 4 Millionen Einwohner, kann auf Dauer nicht gut gehen. Man kann als Politiker schon auf die Idee kommen, dass die eventuell weiterziehen und sich dann überlegen, was zu tun ist und zwar nicht erst, wenn der Tross sich in Bewegung gesetzt hat.
Wenn ich das mal so unumwunden sagen darf: du und Lumich müßt wohl sämtliche Berater und Beamte der Bundesregierung für Vollidioten halten; anders kann ich mir euren Einwand nicht erklären. Meint ihr tatsächlich es wäre (egal welcher Partei) keine Regierung über die Notlage an den Außengrenzen Syriens informiert gewesen? Daher nochmal meine Frage: welche Maßnahmen hat denn Gysi ein Jahr früher vorgeschlagen? Schon mal für eine Million Flüchtlinge in Deutschland entsprechend Hallen und Ausrüstung bereitzustellen, damit man jeden Tag auf den Ansturm vorbereitet ist?
Ihr wollt glaub' ich keine Regierung in Deutschland, sondern Helseher, die jeden Aspekt der Veränderung sofort antizpieren können.
Vielleicht kommen die Hellseher irgendwann aus Der Linken, wer weiß.
Zitat von zickzack im Beitrag #1722 1,1 Millionen Flüchtlinge auf 4 Millionen Einwohner, kann auf Dauer nicht gut gehen. Man kann als Politiker schon auf die Idee kommen, dass die eventuell weiterziehen und sich dann überlegen, was zu tun ist und zwar nicht erst, wenn der Tross sich in Bewegung gesetzt hat.
Wenn ich das mal so unumwunden sagen darf: du und Lumich müßt wohl sämtliche Berater und Beamte der Bundesregierung für Vollidioten halten; anders kann ich mir euren Einwand nicht erklären. Meint ihr tatsächlich es wäre (egal welcher Partei) keine Regierung über die Notlage an den Außengrenzen Syriens informiert gewesen? Daher nochmal meine Frage: welche Maßnahmen hat denn Gysi ein Jahr früher vorgeschlagen? Schon mal für eine Million Flüchtlinge in Deutschland entsprechend Hallen und Ausrüstung bereitzustellen, damit man jeden Tag auf den Ansturm vorbereitet ist?
Ihr wollt glaub' ich keine Regierung in Deutschland, sondern Helseher, die jeden Aspekt der Veränderung sofort antizpieren können.
Vielleicht kommen die Hellseher irgendwann aus Der Linken, wer weiß.
was hat das bitte mit hellsehen zu tun? gewusst haben natürlich alle davon, nur getan eben nichts. du weisst doch selber wie plötzlich die unterkünfte aus dem boden gestampft wurden, als die flüchtenden ankamen. von vorbereitung war da doch nichts zu sehen oder spüren. insofern verstehe ich deinen einwand nicht. was gysi gemacht hat ist, im bundestag zu fragen, was frau merkel denn zu tun gedenkt, wenn die flüchtenden, die sich zu der zeit noch im libanon befanden, in bewegung setzen würden, richtung europa (das war lange vorher). von herrn gysi dabei gleich die antwort zu erwarten, halte ich auch für ein bisschen merkwürdig. ist ja nicht so, dass irgendjemand in der regierung sich nach seinen plänen richten würde.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.