vdL wird ja nicht umsonst "Zensursula" genannt, und seit dieser Zeit ist sie bei mir komplett unten durch. Sie hat seither auch nichts großartiges geleistet, was mich vom Gegenteil überzeugen könnte. Und ja, ein richtiges Schmierentheater. Vielleicht sollte man nächstes Mal das lästige Befragen der Wähler gleich überspringen.
Die "Berateraffäre" sehe ich ja mit gemischten Gefühlen. Über Jahrzehnte lief es ja eher so: Ein Panzerhersteller bietet in der Ausschreibung einen Panzer für 1,5 Millionen Euro an, bekommt den Zuschlag und am Ende kostet das Ding dann 15 Millionen. Aber das Beschaffungswesen zahlt schon. Ändern kann man das vermutlich nur von außen, daher die vielen Berater. Da man da auf ganz viel Widerstand in der Organsation stößt, gibt es dann viele Heckenschützen. Natürlich müssen auch Aufträge an Berater ordentlich vergeben werden. Aber dass da viele zum Einsatz kamen, wundert mich nicht.
Eine differenzierte Diskussion lässt sich so nicht führen :-) (gennant sind ja unter anderem ihre liberalen Einstellungen bei gesellschaftlichen Themen und die sicherheitspolitischen Erfahrungen; eine europäische Sozialisation und Regierungserfahrung schaden sicher nicht).
Dann ist sie halt eine Vollpfeife und gebärfreudig :-)
ZitatSein Kollege Thomas Schmoll ist anderer Meinung. Seinen Kommentar lesen Sie hier.
„Sicherheitspolitische Erfahrungen“ klingt in dem Zusammenhang natürlich lustig. Sie hat‘s zwar versemmelt, aber das ist ja schließlich auch ne Erfahrung.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Gorch Fock halte ich für keine von-der-Leyen-Affäre, zu dem Beraterthema habe ich ja schon was geschrieben. Sie ist die erste, die den Sumpf trockenlegen wollte, da ist versammeln leicht gesagt. :-)
Zitat von faxefaxe im Beitrag #3701Gorch Fock halte ich für keine von-der-Leyen-Affäre,
Das fällt zu 100% in ihre Amtszeit und ging mehrfach über ihren Schreibtisch. Sie hat sich mehrmals dafür entschieden an dem Schiff weiter zu sanieren, anstatt ein Museumsschiff daraus zu machen, was auch zur Diskussion stand.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Laut Bundesrechnungshof wurden ihr ja im eigenen Haus Informationen vorenthalten, damit sie zustimmt. Aber auch dann trägt sie natürlich eine politische Verantwortung, ich will da gar nix verteidigen, sie schon gar nicht.
Bei mir ist das Empörungspotenzial über solche Kostenexplosionen nur begrenzt. Oft kam halt einfach eine Erkenntnis dazwischen, die es teurer gemacht hat, kennt man ja von jedem Hausbau, bei dem irgendwo Wasser gefunden wird, oder was weiß ich. Deswegen sind die Mehrkosten nicht, wie es in Schwarzbüchern dann immer aufgelistet wird, "verschwendet". Die erste Schätzung war nur zu niedrig.
Und dieses Prinzip "Niedrige-Kosten-Schätzung-am-Anfang-und-dann-wird-alles-teurer" wollte sie ja im Beschaffungswesen mit Hilfe der Berater ja gerade beenden. Dass das zur Affäre wurde hat meiner Meinung nach ganz viel mit Widerstandskräften zu tun.
Will nur eine etwas differenziertere Sichtweise, von mir aus kann sie auch gerne über irgendwelche Affären stürzen, sie ist mir nicht sympathisch.
Ich respektiere sie durchaus, leider hat sie damals einen extrem undankbaren Posten übernommen und ist vereinfachend gesagt an den missglückten Reformen der vorherigen 20 Jahre gescheitert, als man in Anlehnung aus Konzepte aus der Privatwirtschaft einen Großteil der Logistik inkl. Beschaffungen sowie viele Serviceleistungen querschnittlich aus den Teilstreitkräften und Truppengattungen in firmenähnliche Konstrukte (sowie in die neugeschaffene Streitkräftebasis) ausgelagert hat, inklusive allerlei "Taschenspielertricks" wie obskurer Lease Back Modelle für Bundeswehrliegenschaften. Leider hat ihr der Mut gefehlt, diese überwiegend gescheiterten Reformen (die Bundeswehr ist nunmal kein Großkonzern) wieder zurückzudrehen. Diesbezüglich hätte ich ihrem Vorgänger mehr Mut zugetraut (ich erinnere mich an eine gute Rede 2010, bei der er in großer Offenheit und sehr fachkundig viele Problemfelder benannt hat), der aber aufgrund der Plagiatsaffäre nicht zu halten war. Gut fand ich ihren Fokus auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie eine Modernisierung der Liegenschaften, der ihr viel Spott eingebracht hat, aber ich kenne genug alleinerziehende Soldatinnen aber auch Soldaten, die sehr dankbar für diese Modelle sind. Leider haben auch innerhalb der Bundeswehr viele noch nicht verstanden, dass man nur eine funktionierende Armee sein kann, wenn man als attraktiver Arbeitgeber gute Leute für sich gewinnt.