Zitat von Quork im Beitrag #4798 Dein Grundproblem habe ich noch nicht verstanden, King. Wo siehst du unüberbrückbare Probleme in der sinnvollen Verteilung von Hilfe in Europa, die man mit dem Move nach Ruanda lösen kann?
Ich gehe mal - zugegebenermaßen etwas naiv - irgendwann von einem Platzproblem aus, wenn man die Menschen noch irgendwie menschenwürdig unterbringen will, und nicht auf Jahre in irgendwelchen Sammelunterkünften. Zudem muß man sie hier auch dauerhaft integrieren, und je mehr es werden, desto geringer sind die Chancen. Und so hilfsbereit ich bin, irgendwann wird der Punkt kommen, an dem europäische Länder einfach mal überlastet sind. Trotz allen Reichtums. Wir wissen noch genau, wie es geendet hat, als man hier die sogenannten Gastarbeiter in Sammelunterkünfte gesteckt und sich selbst überlassen hat; und bei allem guten Willen werden wir hier mit Geflüchteten dasselbe erleben, weil irgendwann einfach nicht personell die Möglichkeit besteht, sie angemessen zu betreuen. Ich sage nicht, daß die Ruanda - Aktion ausgereift und der Weisheit letzter Schluß ist, aber ich halte sie für ausbaufähig. Man sollte sich Gedanken über alternative Lösungen machen, und sollte solche Ansätze sinnvoll weiterverfolgen. Das klingt mir allemal vielversprechender als das Abkommen mit der Türkei.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Anstatt sich auf Unterbringung zu konzentrieren, sollte man m.M.n den Fokus lieber auf die Fluchtursachen lenken, und welchen Anteil die reichen Industrieländer mit ihrer Außen- und Handelspolitik daran haben. Wenn man bspw. Flüchtlingsabkommen mit verbrecherisch geführten Staaten wie Eritrea und Libyen schließt, finanziert man damit die Regime, vor denen Menschen flüchten. Wenn wir Industrien in Entwicklungsländern ausbeuten und gleichzeitig deren Märkte mit Billigwaren überfluten, mit denen hiesige Produktionen nicht konkurrieren können, wenn Fischfangkonzerne mit Gigantischen Schiffen die Meere leerfischen, und kleine Fischer mit halbleere Netzen nach Hause fahren, dann produzieren wir die Armut, vor der wir uns gleichzeitig abkanzeln. Es gäbe reichlich mehr Beispiele, aber zur Veranschaulichung sollte das erstmal reichen.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
"Fluchtursachen bekämpfen" klingt ja immer wahnsinnig schlau, aber mich stören dabei zwei Aspekte: 1. Die Verantwortung bzw. Schuld aber auch die Möglichkeiten des Westens werden dabei aus ideologischen Gründen massiv überhöht. Die wichtigsten Problemursachen Afrikas lauten nicht Kolonialismus und "Ausbeutung", sondern Korruption, islamischer Fanatismus, Bevölkerungswachstum, Rechtsunsicherheit und unterentwickelte Infrastruktur. Die Möglichkeiten des Westens, diese Probleme effizient zu bekämpfen, sind aus vielerlei Gründen beschränkt und werden auch gezielt sabotiert (siehe das russische Engagement in Mali oder enorme Investitionen in radikale Moscheen und Koranschulen aus den Golfstaaten). 2. Selbst im unwahrscheinlichen best case Szenario würde es mindestens 50 Jahre dauern, bis sich Migration aus Afrika nach Europa aus wirtschaftlichen und sozialen Gründen nicht mehr lohnt. Um eine Steuerung dieser Migration führt deshalb kein Weg vorbei.
Bewusst habe ich vom Anteil gesprochen, den die reichen Industrieländer an den Problemen haben. Auch das korrupteste Regime kann sich nicht bereichern ohne Handelspartnerschaften mit anderen Ländern. Wenn Menschen Perspektiven eröffnet werden in ihren eigenen Herkunftsländern, wird es auch keine 50 Jahre dauern, bis Migrationsbewegungen weniger werden. Wie unbequem es ist (und wie wenig gewünscht), seine Handelspolitik an humanitäre Bedingungen zu knüpfen, sehen wir gerade mit Blick auf Russland.
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Zitat von LFB im Beitrag #48041. Die Verantwortung bzw. Schuld aber auch die Möglichkeiten des Westens werden dabei aus ideologischen Gründen massiv überhöht.
Du weißt selber, dass du aus ideologischen Gründen, massiv überhöhten Unsinn geschrieben hast.
Die Diskussion um irgendwann drohende Platzprobleme wie auch um Fluchtursachenbekämpfung operiert mir zu viel in vagen Zukunftsplänen und -ängsten. Es geht hier ganz konkret um tausende hilfsbedürftige Menschen, für die wir durchaus die Ressourcen haben, ihnen zu helfen, die wir aber lieber halb um die Welt schicken, damit sie hier bloß nicht zum Problem werden.
Wenn wir schon so glaskugelmäßig in die Zukunft schauen, dann reden wir doch auch mal über die künftige Fluchtursache #1, den Klimawandel. Ich bezweifle, dass dieses Verschieben von Menschen und Verantwortung dazu führt, dass all die Leute künftig in Ruanda ein neues Leben aufbauen und dort glücklich werden.
Ich glaube, wir werden uns darauf einstellen müssen, dass deutlich größere Fluchtbewegungen kommen werden, als bisher, egal was wir aktuell an Fluchtursachenbekämpfung unternehmen bzw. egal wie sehr wir uns abschotten. Und die Frage ist dann: Sind wir auf diese Leute vorbereitet und haben ein Konzept, wie wir zu einer gemeinsamen Gesellschaft werden können? oder konzentrieren wir uns die nächsten zwanzig Jahre lieber auf hartherziges Abschotten, dass schlussendlich sowieso nicht durchgehalten werden wird, sofern wir uns nicht noch viel mehr und schlimmere Verrohung und Abhärtung aussetzen wollen gegenüber der Gewalt, die wir durch unsere Abgrenzung auslösen.
Irgendwie widersprechen sich die Einleitung zu Absatz 1 und und die zu Absatz 3 für mein Dafürhalten.
Und:
"Sind wir auf diese Leute vorbereitet und haben ein Konzept, wie wir zu einer gemeinsamen Gesellschaft werden können?"
Nein, sind wir nicht, und darum geht es mir grad. Und ein Konzept sollte dringend gefunden werden, und das kann nicht darin bestehen, daß Mittel -, Süd - und Westeuropa auf gut Glück alle mal aufnehmen nach der Devise: paßt schon. Wir haben ja Ressourcen. Die sind nunmal nicht unerschöpflich, auch wenn es momentan noch so aussieht.
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Stimmt, denn ich habe erst gefordert, dass wir auf die konkrete Situation schauen ind habe mich dann doch darauf eingelassen, langfristig zu denken, wie ihr vorgelegt hattet.
Ich denke halt, alle Probleme nach Afrika abschieben kann einfach nicht die Lösung sein. Denn es ist schon jetzt offensichtlich, dass das keine echte Lösung ist.
Alles neu macht der Mai. Dies gilt z.T auch für einige Gesetze und Regeln…
STEUERN Wer seine Steuererklärung für 2021 freiwillig abgeben kann, hat dafür noch bis Ende 2025 Zeit. Wer im Jahr 2021 mehr als 410 Euro Kurzarbeitergeld erhalten hat, muss seine Erklärung bis zum 1. August 2022 beim Finanzamt abgeben.
WINDOWS 10 Am 10. Mai 2022 endet der Support für Windows 10 (Version 20H2). Danach werden für alle Privatnutzer keine Sicherheits-Updates mehr zur Verfügung gestellt. Danach wird empfohlen, seine Geräte auf Windows 11 zu aktualisieren.
CORONA Am 25. Mai 2022 endet die aktuelle Corona-Arbeitsschutzverordnung. Betriebe konnten seit März selbst festlegen, welche Schutzmaßnahmen sie ergreifen (Maske, Tests).
VOLKSZÄHLUNG 2022 Am 15. Mai wird der sog. „Zensus 2022“ durchgeführt. Mittels bundesweiter Volkszählung wird ermittelt, wie viele Menschen in Deutschland leben, wie sie wohnen und arbeiten. Die EU verpflichtet die Mitgliedsstaaten zur Erfassung alle 10 Jahre. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde der für 2021 geplante Zensus um ein Jahr verschoben. Die Ergebnisse des Zensus werden auf den 31. Dezember 2021 zurückgerechnet. Die Durchführung ist durch das Zensusgesetz geregelt. Daten werden stichprobenartig erhoben und anonymisiert ausgewertet. Das jeweilige Statistische Landesamt meldet sich per Post, wenn man bei der Befragung mit teilnehmen muss. Zur Teilnahme sind die angeschriebenen Personen dann verpflichtet.
GOOGLE Ab Ende Mai erhöht Google seine Sicherheits-Standards. User müssen sich dann auch über Apps von Drittanbietern per Zwei-Faktor-Authentifizierung anmelden. Apps, bei denen es ausreichte, nur Nutzername und Passwort einzugeben, werden ab dem 31. Mai nicht mehr unterstützt.
TELEFONWERBUNG Ab dem 28. Mai müssen Firmen nachweisen können, dass sie Verbraucher nur zum Zwecke der Telefonwerbung anrufen, wenn diese dem ausdrücklich zugestimmt haben. Dies muss schriftlich dokumentiert und fünf Jahre aufbewahrt werden. Sonst drohen Bußgelder.
GRUNDPREISE Auf Verpackungen müssen die Grundpreise ab dem 28. Mai 2022 einheitlich angegeben werden. Bezugsgrößen sind ein Kilogramm und ein Liter. Ausgenommen sind aufgrund des Werbeverbots nur verschreibungspflichtige Medikamente.
RABATTAKTIONEN Bei einer sog. Rabattaktion muss nun zwingend der niedrigste Preis des Produktes angegeben werden, der innerhalb der letzten 30 Tage vor der Rabatt-Vergünstigung galt. Es soll so verhindert werden, dass Preise kurzfristig künstlich erhöht werden, um dann mit Rabatten zu werben.
KAFFEEFAHRTEN Ab dem 28. Mai 2022 glt das "Gesetz zur Stärkung des Verbraucherschutzes im Wettbewerbs- und Gewerberecht". Auf Kaffeefahrten durfen dann Nahrungsergänzungsmittel, Medizinprodukte und Finanzdienstleistungen nicht mehr angeboten werden. Zudem müssen Veranstalter solcher Fahrten den zuständigen Behörden Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse angeben und diese Daten müssen auch in geschalteten Werbeanzeigen für Verbraucher ersichtlich sein. Zudem muss über die Möglichkeit von Widerrufen nach Warenkäufen aufgeklärt werden.
ONLINE-BEWERTUNGEN Auf digitalen Marktplätzen wie ebay oder Amazon gilt obiges Gesetz auch ab dem 28. Mai 2022. Es muss klar ersichtlich sein, wann Angebote eingestellt wurden und wie oft sie abgerufen wurden. Deutlich werden muss auch, ob Waren von Unternehmen oder von Verbrauchern angeboten werden. Produkt-Bewertungen müssen nachvollziehbar sein. Vergleichsportale müssen offenlegen, nach welchen Kriterien ein Ranking für Suchergebnisse erfolgt und welchen Einfluss dabei Werbung oder Provisionen haben. Alle Ticketbörsen müssen zusätzlich den vom Veranstalter festgelegten Originalpreis mit angeben. Für Verträge über Finanzdienstleistungen, Versicherungen oder die private Altersversorgung gelten gesonderte Informationspflichten.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Zitat von akri im Beitrag #4811TELEFONWERBUNGAb dem 28. Mai müssen Firmen nachweisen können, dass sie Verbraucher nur zum Zwecke der Telefonwerbung anrufen, wenn diese dem ausdrücklich zugestimmt haben. Dies muss schriftlich dokumentiert und fünf Jahre aufbewahrt werden. Sonst drohen Bußgelder.
Stimmt, das kam in den letzten Jahren kaum noch vor. Vor zwanzig Jahren wurde ich manchmal regelrecht terrorisiert, vor allem von SKL und NKL.
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Zitat von akri im Beitrag #4811Alles neu macht der Mai. Dies gilt z.T auch für einige Gesetze und Regeln…
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