ZitatDas Wort "Genozid" im Zusammenhang mit den Massakern an den Armeniern im Jahr 1915 ist in der Türkei ein Tabu. Nun erzürnt ein Konzertprojekt die Türkei, weil genau das Wort "Genozid" darin vorkommt. Im November 2016 wollen die Dresdner Sinfoniker damit in Istanbul gastieren. Die Türkei versucht nun Druck auf die EU auszuüben, die Fördergelder von 200.000 Euro für das Musikprojekt zu streichen. Darf die Türkei das, sich auf diese Art einmischen? Orchesterchef Markus Rindt sagt "Nein" und beklagt einen Angriff auf die Meinungsfreiheit. Zwar sei es bei der finanziellen Unterstützung geblieben, so Rindt gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, die Kommission habe das Orchester aber gebeten, die entsprechenden Textstellen abzumildern und das Wort "Genozid" zu streichen. Die Projektbeschreibung sei deshalb zunächst von der Internetseite gelöscht worden. Eine solche "Entschärfung" sei jedoch für die Musiker namhafter europäischer Orchester inakzeptabel. "Man muss beim Namen nennen, was es war. Wir können nicht drum herumreden, dass es um Völkermord geht."
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Die Süddeutsche veröffentlicht bisher geheime Dokumente aus den TTIP-Verhandlungen. Und die sind letztendlich Wasser auf die Mühlen der TTIP-Gegner. Aber schlimmer noch, sie erwecken den Eindruck, dass man von den Befürwortern bisher bewusst angelogen wurde, und auch, dass die USA versuchen, Europa zu erpressen. Die AFD wird sich die Hände reiben.
Zitat von CobraBora im Beitrag #1163Aber schlimmer noch, sie erwecken den Eindruck, dass man von den Befürwortern bisher bewusst angelogen wurde, und auch, dass die USA versuchen, Europa zu erpressen.
wo meinst Du, dass gelogen wurde? Und so definiert versuchen sie bei Verhandlungen doch beide Seiten, sich zu "erpressen". Verhandlungen eben.
Damit will ich keine Meinung zu TTIP abgeben. Sehe den Skandalfaktor bei den neuen Papieren aber nicht wirklich. Die USA dürfen ja ihre Verhandlungspositionen haben. Entscheidend ist, worauf man sich einigt.
bei den papieren handelt es sich um keinen ersten entwurf. stattdessen war das der bisher aktuelle stand nach jahrelangen verhandlungen. die forderungen sind in einer art unannehmbar, dass man sich ebenso vor den zugeständnissen fürchten müsste, die man stattdessen einräumen müsste.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
wir reden aneinander vorbei. Was heißt in Verhandlungen "aktueller Stand". Das ist ja nichts, worauf man sich hinter verschlossenen Türen geeinigt hat. Sondern die Position der USA.
Die Position der USA kann man verurteilen und fordern, dass Europa in den Punkten hart bleibt. Kein Problem. Da lese ich gern was über einzelne Punkte wie den Nafta-Vergleich. Aber auf europäischer Seite werden die Verhandlungen inzwischen vergleichsweise transparent begleitet und ich bin auch zuversichtlich, dass die demokratischen Prozesse funktionieren.
Zitat von faxefaxe im Beitrag #1168wir reden aneinander vorbei. Was heißt in Verhandlungen "aktueller Stand". Das ist ja nichts, worauf man sich hinter verschlossenen Türen geeinigt hat. Sondern die Position der USA.
das heisst, dass dies die forderungen sind, mit denen die usa davon ausging, zu einem baldigen erfolgreichen ende der verhandlungen zu kommen (obama wollte das ja gern noch vor dem ende seiner amtszeit). und wenn nach jahren der verhandlungen die forderungen so aussehen, wie man es jetzt sehen kann, müsste es noch 100 jahre dauern, bis die forderung in die nähe von akzeptablen regelungen zu kommen.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Ja, die Vermutung, dass das so bald nix wird, teile ich. Bei den Knackpunkten ist man ja weit auseinander. Aber da ist in meinen Augen nichts skandalöses dran. Anti-TTIP ist so ein Selbstläufer geworden. Von linken Bedenken (dienich nachvollziehen kann) über Antiamerikanismus bis in die Afd-Ecke, wo kaum noch inhaltlich nachgeprüft wird, sondern das Urteil - auch über die Intransparenz - längst gefällt ist. Gefällt mir alles nicht. Und das jetzt ist für mich ähnlich wie Panama Papers. Es bestätigt so ein diffuses Gefühl bei vielen, was aber konkret falsch und was illegal ist, wird differenziert vielerorts nicht diskutiert. Daher interessiert mich zB wirklich, wer nun mit was gelogen hat. Für mich ist das alles Verhandlungspoker, wir dürfen halt die Positionen, die für uns essentiell sind, auch nicht Räumen.