Ich hatte im ehemaligen Forum der Zeitschrift ohne Forum "Animals" als eines meiner 15 Alben mit dabei... ... und DSOTM war eh eines meiner allerersten gekauften Alben. Ein Klassiker.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Gesang, Bass – Roger Waters Gesang, Gitarre – David Gilmour Keyboards – Rick Wright Schlagzeug – Nick Mason Gastmusiker: Gitarre – Snowy White
Anno 1977 hörte ich auch schon andere Alben von Pink Floyd. Darunter natürlich „The dark side of the moon“ und „Wish you were here“. Als dann „Animals“ erschien, war es mein erstes als „Neuheit“ gekauftes Floyd-Album. Damals natürlich noch auf Vinyl ...
Nun, werfen wir zunächst kurz einen Blick auf dieses Platte! Das „Animals“-Cover zeigt das britische Kohlekraftwerk Battersea Power Station mit einem fliegenden Schwein zwischen den Schornsteinen. ... „Fliegendes Schwein“? Ja, denn es geht beim Anhören von Animals gleich im ersten Track um „Pigs on the wing“. Also quasi um „beflügelte Schweine“. Dies wiederum basiert auf der britischen Redewendung „...and pigs will fly“. Was bedeutet, dass irgend eine Sache an sich so wahrscheinlich wie ein fliegendes Schwein ist. Also doch recht unwahrscheinlich! Wie ein Märchen ... eine Tierfabel ...
Nun, bei Pink Floyd fliegt das Schwein eben doch!! Nachdem man 1973 auf „Dark side of the moon“ bereits Sozialkritik übte und sich auf „Wish you were here“ eher mit den Problemen innerhalb der Band beschäftigt hatte, gab es dann mit „Animals“ die volle Packung! Von der Chronologie her ist „Animals“ eigentlich direkt nach „Dark Side of The Moon“ entstanden; zumindest stammen zwei der Longtracks schon aus der Zeit ab 1974. Doch zugunsten von „Wish you were here“ stellte man die Tracks zurück und „Animals“ ist 1977 der letzte große gemeinsame Akt von Pink Floyd gewesen.
Dominiert bereits von Roger Waters, der die Musik und Lyrics beisteuerte – allein den Track „Dogs“ hat David Gilmour mit komponiert. Das Album suhlt sich also schon sehr stark in der Gesellschaftskritik eines Roger Waters und ist so das wohl sozialkritischste Album von Pink Floyd geworden. Wie das? Nun, Roger Waters teilt auf dem Album die Menschen in drei Klassen ein, die jeweils mit Tieren verglichen werden!
Die Hunde – das sind die an der Karriere orientierten Menschen, die nur an Geld interessiert sind, sich nicht um ihre Mitmenschen kümmern und für den Profit sogar über Leichen gehen. Aber auch diejenigen, die an ihrem eigenen Elend zugrunde gehen. Die Schweine hingegen sind die ständigen „Moralapostel“, die den Menschen jeden Tag predigen, wie sie sich richtig zu verhalten hätten. Dabei würden gerade diese „Pig-Menschen“ die meisten Fehler machen und sich besonders unmoralisch verhalten. Zu den Schafen schließlich gehört die sonstige breitere Masse, die sich oft von den Hunden übel ausnutzen lässt, Dinge nicht hinterfragt, sich von anderen leiten lässt. Die Schafe haben daher auch keine eigene Meinung und wollen einfach nur ihre Ruhe haben.
Jedem dieser drei „Gattungen“ ist auf dem Album Animals ein eigener Longtrack gewidmet. Im zum Album veröffentlichten Notenbuch lautet die finale Textzeile: „All animals are equal – but some are more equal than others“. Schulunterricht, oder? Es hätte gar nicht erst dieser Zeile bedurft, um hier große Parallelen zu Georg Orwells „Animal Farm“ zu finden. Denn Animals ist ein sehr boshaftes Album, ein Album, dass erkennbar im Umfeld der losgetretenen Punkwelle entstand. Zum besseren Verständnis hören wir einmal – vom Text her - in das Album rein! Alles beginnt mit dem Intro
„Pigs on the Wing“ part 1 If you didn't care what happened to me And I didn't care for you We would zig-zag our way through the boredom and pain Occasionally glancing up through the rain Wondering which of the buggers to blame And watching for pigs on the wing
Schweine mit Flügeln (Teil 1) Würdest du dich nicht darum sorgen, was mir passiert Und ich würde mich nicht um dich sorgen, würden wir durch Langeweile und Schmerz herumirren Gelegentlich durch den Regen hochschauend Uns fragend, welche Drecksau eigentlich schuld ist, und Ausschau haltend nach Schweinen mit Flügeln.
Der erste Track wird noch spärlich von der Akkustikgitarre begleitet und macht vom Text her deutlich, wie wichtig der zwischenmenschliche Zusammenhalt ist und wie sehr das Leben geprägt wird von Langeweile, Schmerz und dem schlechten Gewissen, das einem die überall herumfliegenden Schweine = Moralapostel so einreden wollen. Dann setzt der erste Haupttrack ein ...
Dogs You've got to be crazy, you gotta have a real need You gotta sleep on your toes when you're on the street You've got to be able to pick out the easy meat with your eyes closed Then moving in silently, down wind and out of sight You've got to strike when the moment is right without thinking
Du mußt verrückt sein, Du mußt es wirklich brauchen Du mußt im Stehen schlafen können wenn du draußen auf der Straße bist, Du mußt Dir die leichte Beute mit geschlossenen Augen heraussuchen können. Und dann mußt du leise ranschleichen, gegen den Wind und in Deckung, Du mußt im richtigen Moment zuschlagen, ohne nachzudenken.
After a while you can work on points for style Like the club tie, and the firm handshake A sudden look in the eye, and an easy smile You have to be trusted by the people that you lie to So that when they turn their backs on you You'll get the chance to put the knife in
Und nach einiger Zeit kannst du an deinem Stil feilen. Zum Beispiel an der passenden Krawatte, und dem sicheren Handschlag, Ein fester Blick ins Auge und ein lockeres Lächeln. Die Menschen, die Du anlügst, müssen Dir vertrauen. So daß Du, sobald sie Dir den Rücken zudrehen Die Chance bekommst, mit dem Messer zuzustoßen.
Das „Hundeleben“ ist geprägt vom ständigen Überlebenskampf und dem Beutemachen. Dazu muss man sich anpassen können, gut lügen können und auf die Chance hoffen, anderen das Messer in den Rücken stoßen zu können.
You gotta keep one eye looking over your shoulder You know it's gonna get harder, harder and harder as you get older Yeah and in the end you'll pack up, fly down south Hide your head in the sand Just another sad old man, all alone and dying of cancer
Du mußt Dir immer den Rücken freihalten. Du weißt, es wird schwerer und schwerer und schwerer, je älter Du wirst. Und dann am Ende wirst du deinen Kram packen und in den Süden fliegen. Den Kopf in den Sand stecken. Nur ein trauriger alter Mann mehr, ganz allein und an Krebs sterbend.
Der Track wird von der Stimmung her immer depressiver ... und auch so ein „Hundeleben“ endet zumeist damit, dass man sich in eine Oase flüchtet und dort vereinsamt auf seinen Tod wartet.
And when you loose control, you'll reap the harvest you have sown. And as the fear grows, the bad blood slows and turns to stone. And it's too late to lose the weight you used to need to throw around. So have a good drown, as you go down, all alone, Dragged down by the stone.
Und wenn Du die Kontrolle verlierst, wirst du ernten, was du gesät hast. Und so wie die Angst wächst, fließt das böse Blut immer langsamer, bis es versteinert. Und es ist zu spät, das Gewicht abzunehmen, das Du damals zum Eindruck schinden brauchtest. Also viel Spaß beim Ertrinken, wenn Du untergehst, ganz alleine. Vom Stein herabgezogen.
Das Finale eines Hundelebens ist das Ersäufen - mit der Last des eigenen verpfuschten Daseins um den Hals ...
Gotta admit that I'm a little bit confused Sometimes it seems to me as if I'm just being used Gotta stay awake, gotta try and shake off this creeping malaise If I don't stand my own ground, how can I find my way out of this place
Ich muß zugeben, daß ich ein wenig verwirrt bin. Manchmal erscheint es mir, als ob man mich nur ausnutzt. Ich muß wach bleiben, ich muß versuchen, diese kriechende Krankheit loszuwerden. Wenn ich hier nicht daheim bin, wie soll ich dann aus diesem Irrgarten herausfinden?
Den „Hund“ befallen denn auch starke Selbstzweifel ... er fühlt sich benutzt, bedroht und sucht nach einem Zuhause ...
Deaf, dumb, and blind--you just keep on pretending That everyone's expendable, and no one has a real friend And it sems to you the thing to do would be to isolate the winner Everything's done under the sun And you believe at heart everyone's a killer
Taub, stumm und blind, Du machst Dir doch nur was vor Dass jeder entbehrlich ist, und keiner einen echten Freund hat. Und du glaubst, daß die Lösung wäre, den Sieger zu zu finden Und alle Probleme wären gelöst, Und tief in Dir drin glaubst Du, daß jeder ein Killer ist.
Ja, der Hund ist taub, stumm und blind in seinem Leben. Weil er anderen die Schuld an seinen Problemen zuweisen will ...
Who was born in a house full of pain Who was trained not to spit in the fan Who was told what to do by the man Who was broken by trained personnel Who was fitted with collar and chain Who was given a pat on the back Who was breaking away from the pack Who was only a stranger at home Who was ground down in the end Who was found dead on the phone Who was dragged down by the stone Der in einem Haus voller Schmerz geboren wurde Dem beigebracht wurde, nicht aufzufallen, keinen Stress zu machen Der vom großen Mann gesagt wurde, was zu tun sei Der von „ausgebildetem Personal“ gebrochen wurde Der mit Halsband und Ketten ausgestattet wurde Einen Klaps auf den Rücken bekam Und von dem Pack davonlief Der am Ende am Boden zertört war Tot am Telefon aufgefunden Herabgezogen vom Stein.
So endet denn das Hundeleben nach Anpassung und Schule irgendwann mit dem Tod am Telefon; von der Last des Lebens hingerichtet.
Wen es interessiert, hier die Urversion von „Dogs“ anno 1974: Gotta Be Crazy You gotta be crazy, you gotta be mean You gotta keep your kids and your car clean you gotta keep climbing, you gotta keep fit You gotta keep smiling, you gotta eat shit You gotta be small to be a big shot You gotta eat meat to stay at the top You gotta be trusted, gotta tell lies You gotta be able to narrow your eyes You gotta believe the've gotta believe you You gotta appear easy to see through Gotta be sure you look good on T.V. Gotta resemble a human being You gotta one eye over your shoulder Gonna get harder as you get older Gotta fly south and hide in the sand Gotta forget your gonna get cancer And when you loose control, you'll reap the harvest you have sown And as the fear grows, the bad blood slows and turns to stone And it's too late too lose the weight you used to need to throw around So have a good drown as you go down alone Dragged down the by the stone Gotta be sure, you gotta be quick Gotta divide the tame from the sick Gotta keep some of us docile and fit You gotta keep everyone burying this shit I gotta admit to a lot of confusion Pain in the head is the child of collusion Gotta resist the creeping malaise You gotta believe in the way you out of the maze But you, you just keep on pretending You can tell a sucker from a friend But you still raise the knife to Stranger, lover, friend and foe alike Who was born in a house full of pain Who was sent out to play on his own Who was raised on a diet of shame Who was trained not to spit in the fan Who was told what to by the man Who was broken by trained personnel Who was fitted with bridle and bit Who was given a seat in the stand Who was forcing his way to the rails Who was offered a place on the board Who was only a stranger at home Who was ground down in the end Who was found dead on the phone Who was dragged down by the stone
Nach dem depressiven Dogs-Track, der ja auch Unterdrückung und Angst mit beinhaltet, geht es zunächst beschaulich weiter ... bis dann der Gesang einsetzt ...
Pigs (Three Different Ones) Big man, pig man, ha-ha, charade you are You well heeled big wheel, ha-ha, charade you are And when your hand is on your heart You're nearly a good laugh, almost a joker With your head down in the pig bin saying "keep on digging" Pig stain on your fat chin What do you hope to find, down in the pig mine? You're nearly a laugh You're nearly a laugh, but you're really a cry
Schweine (drei verschiedene) Großer Mann, Schweinehirt, ha ha was bist du für eine Farce. Du reicher Pinkel, große Nummer, ha ha was bist du für eine Farce. Und wenn du die Hand auf dem Herz hast, (und die Nationalhymne singst) Bist du fast schon einen Lacher wert, fast ein Witzbold Mit deinem Kopf tief im Trog sagst Du "grabt weiter" Schweinedreck auf deinem fetten Kinn. Was hoffst du überhaupt zu finden wenn du unten in der Schweinegrube bist? Du bist fast ein guter Lacher, Du bist fast ein guter Lacher, aber in Wirklichkeit bist du zum Heulen.
Bus stop rat bag, ha-ha, charade you are You fucked up old hag, ha-ha, charade you are You radiate cold shafts of broken glass You're nearly a good laugh, almost worth a quick grin You like the feel of steel You're hot stuff with a hat pin, and good fun with a hand gun You're nearly a laugh You're nearly a laugh, but you're really a cry
Du Penner an der Haltestelle, ha ha was bist du für eine Farce. Du abgewrackte alte Hexe, ha ha was bist du für eine Farce. Du strahlst kalte Speere aus zerbrochenem Glas ab. Du bist fast ein guter Lacher, beinahe ein kurzes Grinsen wert Du magst das Gefühl von Stahl, Du bist ein heißes Gerät mit einer Hutnadel und der Brüller mit einer Knarre. Du bist fast ein guter Lacher, Du bist fast ein guter Lacher, aber in Wirklichkeit bist du zum Heulen.
Hey you, Whitehouse, ha-ha, charade you are You house proud town mouse, ha-ha, charade you are You're trying to keep our feelings off the streets You're nearly a real treat, all tight lips and cold feet And do you feel abused? ! ! ! ! ! ! ! You've got to stem the evil tide and keep it all on the inside Mary, you're nearly a treat Mary, you're nearly a treat, but you're really a cry
He du, Whitehouse, ha ha was bist du für eine Farce. Du Stadtmaus aus gutem Haus, ha ha was bist du für eine Farce. Du versuchst, unsere Gefühle von der Straße fernzuhalten. Du bist fast ein herrliches Vergnügen, verkniffene Lippen und kalte Füße Und fühlst du dich mißbraucht? ! ! ! ! ! ! Du musst gegen üble Wogen ankämpfen, und alles im Inneren bewahren. Mary, du bist beinahe ein Vergnügen, Mary, du bist beinahe ein Vergnügen, aber in Wirklichkeit bist du zum Heulen
Hier wird direkt Mary Whitehouse recht angesprochen – eine Politikerin der Konservativen Partei, die sich damals gegen die sexuelle Befreiung und für ein "moralisches Verhalten" einsetzte. Und auch sonst ist der Song eine Breitseite gegen des britische Establishment und seine „moralisierenden“ Vertreter inkl. der Politiker ...
Es sind ja eben die Schweine, unter deren Augen die Hunde ihre Schafe unter Kontrolle halten. Jenen Schafen ist der letzte Hauptrack des Albums gewidmet.
Sheep Harmlessly passing your time in the grassland away Only dimly aware of a certain unease in the air You'd better watch out--there may be dogs about I have looked over Jordan and I have seen--things are not what they seem
Harmlos vertreibt ihr euch die Zeit auf der grünen Wiese Nur ganz schwach gewahr einer gewissen Unruhe in der Luft Seid lieber vorsichtig - es könnten Hunde in der Gegend sein Ich schaute über den Jordan und ich sah: Die Dinge sind nicht immer, was sie zu sein scheinen
What do you get for pretending the danger's not real Meek and obedient, you follow the leader Down well trodden corridors, into the valley of steel What a surprise! A look of terminal shock in your eyes Now things are really what they seem, no this is not a bad dream
Was habt ihr davon, so zu tun, als ob die Gefahr nicht ernstzunehmen sei? Lammfromm und folgsam folgt ihr dem Anführer über ausgetrampelte Wege hinunter ins Tal aus Stahl. Welche Überraschung! In euren Augen der Blick des endgültigen Schocks! Nun sind die Dinge wirklich, wie sie scheinen, nein, das ist kein böser Traum.
Die friedlich grasenden Schafe haben in ihrem Leben nur die Hunde zu fürchten, die sie ins „Tal des Stahls“ führen und dort über die Klinge springen lassen ...
The Lord is my shepherd, I shall not want, he makes me down to lie Through pastures green he leadeth me the silent waters by With bright knives he releaseth my soul He maketh me to hang on hooks in high places He converteth me to lamb cutlets For lo, he hath great power and great hunger When cometh the day we lowly ones Through quiet reflection and great dedication Master the art of karate, lo, we shall rise up And then we'll make the bugger's eyes water
Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln, Er weide mich auf einer grünen Aue und führe mich an ruhigen Wässern vorbei. Mit blinkenden Messern erlöse er meine Seele, Er hänge mich empor an Haken hohen Ortes, Er wandele mich um zu Lammkoteletts. Denn Gott, er hat grosse Macht und grossen Bedarf. Wenn kommet der Tag, wo wir Niederen Durch stille Besinnung und grosse Hingabe, Die Kunst von Karate meistern werden? Siehe - Herr, werden wir uns erheben, Und dann treiben wir den Drecksäuen die Tränen in die Augen.
Roger Waters bezieht sich hier – in diesem Gebet der Schafe – ganz konkret auf die Bibel; Man vergleiche einmal selbst - es wird eindeutig aus dem Psalm 23, David zitiert, der so lautet: Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein. Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.
Doch dann enden im Song jäh alle Gebete ... und es kommt zum Aufstand gegen die Hunde. Die „wahnsinnigen Rächer“ marschieren jubelnd aus der Finsternis in ... den Traum!
Bleating and babbling we fell on his neck with a scream Wave upon wave of demented avengers march Cheerfully out of obscurity into the dream
Blökend und lallend fielen wir ihm mit lautem Schrei in den Nacken. Eine Welle nach der anderen von wahnsinnigen Rächern marschiert jubelnd aus der Finsternis hinein in den Traum.
Have you heard the news? The dogs are dead
Habt ihr die Nachricht gehört? Die Hunde sind tot!
Und es klingt so am Ende wie im Märchen: ... die Hunde sind tot! Ja ja ... natürlich, „and pigs will fly“! Get real!
You'd better stay home and do as you're told Get out of the road if you wanna grow old!
Ihr bleibt besser zu Hause, und tut was euch gesagt wird. Verschwindet von der Strasse, wenn ihr alt werden wollt!
Auch hier noch der Verweis auf die ältere Version ... „Raving And Drooling“ (1974): Raving and drooling I fell on his neck with a scream He had a whole lotta terminal shock in his eyes Thats what you get for pretending the rest are not real Bubbling and snapping at far away flies He will zig zag his way back through Memories of boredom and pain How does it feel to be empty and angry and spaced Split up the middle between the illusion of Safety in numbers and the fist in your face
Die Märchenstunde ist vorbei; die Tierfabel beendet ... erneut erklingt die Akkustikgitarre und es folgt Teil 2 jenes Songs, der das Album einrahmt ...
Pigs On The Wing (part two) You know that I care what happens to you And I know that you care for me too So I don't feel alone, or the weight of the stone Now that I've found somewhere safe to bury my bone And any fool knows a dog needs a home A shelter from pigs on the wing
Du weißt doch, daß ich mich um Dich sorge. Und ich weiß auch, daß Du Dich um mich sorgst. Darum fühle ich mich weder einsam noch spüre ich das Gewicht des Steines. Jetzt, wo ich ein sicheres Plätzchen gefunden habe um meinen Knochen zu vergraben. Und jeder Idiot weiß, daß ein Hund ein Heim braucht. Einen Schutz vor geflügelten Schweinen.
Man sorgt am besten füreinander und beseitigt so die Einsamkeit. Die Last des Lebens wird dann nicht mehr so empfunden und jeder „herumstreunende Hund“ sucht letztlich auch nur sein Zuhause ... als Schutz vor den „Pigs on the wing“ ...
Anmerkung: den Track „Pigs on the wing“ als kompletten Song inkl. Gitarrensolo kann man auf dem Album „Snowy White – Goldtop“ hören (RPM 154 )
Ähm, ja ... die Musik? Ja, es gibt sie. Und sie ist außergewöhnlich gut! Dies liegt sicher auch daran, dass man einige Tracks ja schon seit Jahren live spielte und David Gilmour an der Gitarre frei agieren konnte. Seine „Scheiß-auf-die-Kunst-und-lass-uns-jetzt-mal-losrocken-Einstellung“ verleiht „Animals“ reichlich Ecken und Kanten. Diverse Naturlaute wie Hundegebell, Schweinegrunzen und Schafblöken sorgen zudem so richtig schön für die passende Atmosphäre. Von daher hat Animals auch immerzu sehr viel „Hörspielcharakter“ und das Album packt einen recht schnell ...
Ja, „Animals“ ist – für mich - eindeutig ein Meisterwerk und ein auch wirklich einmal recht gut geglücktes Konzeptalbum! Für nicht wenige Fans von Pink Floyd ist es daher auch sicher das beste Floyd-Album überhaupt. Deutlich merkt man dem Album die damals schon sehr bittere Weltanschauung von Roger Waters an. „Animals“ ist somit das wohl düsterste und gesellschaftskritischte Pink Floyd Album überhaupt, ein Album, das die doch recht zeitnah entstandenen Debutalben der Sex Pistols oder von The Clash eher wie einen bunt-trotzigen Kindergeburtstag wirken läßt ...
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Zitat von akri im Beitrag #93Erst einmal kopiere ich hier einen Beitrag aus dem Forum der Zeitschrift mit Forum hinein...
(max. 5 Sterne)
@akri : Schnuckelig ... ist dieses Wort passend? Glaub schon, es bezieht sich auf "Beiträge: 7"
Nachdem wir nun endlich diesen Wagner/Juden/Israel- Scheiss hinter uns gelassen haben (und ich finde einige Leute hier sollten sich besser NUR über Musik äußern), versuche ich es auch mal. Ich bin kein Pink Floyd Fan, habe und kenne dennoch jedes offizielle Album .. auch auf die Gefahr hin, daß ich es in 10 Jahren wieder anders sehe und jemand ein Archiv-Bild zur Hand hat! (Ich mach's mit 6 Sternen)
(1967) Piper At The Gates Of Dawn ***** (Mein persönliche Nummer 2!) (1968) A Saucerful Of Secrets **** (1969) More Soundtrack ** (1969) Ummagumma *** (da ändert sich meine Meinung alles 5 Jahre) (1970) Atom Heart Mother ** (1971) Meddle ** (ja, totz dem "Bing") (1971) Relics **** (1972) Obscured By Clouds ** (1973) The Dark Side Of The Moon ****** (Mein persönliche Nummer 1!) (1975) Wish You Were Here ***** (... war die erste, die ich hatte) (1977) Animals ***** (!!! darum geht es ja grad !!!) (1979) The Wall **** (ja, nur 4 ... mit Fim 5, aber ohne ...) (1983) The Final Cut ** (1987) A Momentary Lapse Of Reason ** (1988) Delicate Sound of Thunder **** (eigentlich nur 3 .. aber 1 Extra-Stern ist für die Version von "Comfortably Numb") (1994) The Division Bell ** (1995) Pulse *** (2014) The Endless River * (Fuckin' Pointless Shit)
"Animals" habe ich jedenfalls 15 Jahre lang nicht wirklich wahrgenommen, und plötzlich hat es mal KLICK gemacht!
ME-Leser 1984 bis 2016 - ME-Forum seit 30.04.2003 - Erster Beitrag: "Wo kann ich mich hier wieder abmelden?" Heavy Rotation → ◉ Jake Bugg (2024) A Modern Day Distraction ◉ Julie (2024) The Ant-Aircraft Friend ◉ Towa Bird (2024) American Hero ◉ The Courettes (2024) The Soul Of... The Fabulous Courettes ◉ Noga Erez (2024) The Vandalist
Zitat von akri im Beitrag #89Warum sollte gerade Waters das NS-Regime irgendwie „opernhaft“ verherrlichen wollen, das seinen Vater tötete?
Auch die Einblendung des Namens "Sophie Scholl" bei den "Fallen Loved Ones" in der Pause der letzten Wall-Konzerte spricht ganz klar gegen die NS-Verherrlichung.
Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #80Man könnte die Diskussion aber auch langsam mal abflauen lassen, bevor sie sich hier noch 10 Seiten lang im Kreis dreht und den eigentlichen Thread abtötet. Soweit ich sehe, ist die Argumentation aller Seiten ausreichend dargelegt. Nur ein sanfter Hinweis der Moderation.
Gerne noch einmal.
Gerne auch noch zum dritten Mal. Bitte nicht übertreiben und vielleicht auch mal die berühmte Kirche im noch berühmteren Dorf lassen.
Vielleicht sollte man mal daran erinnern, daß Herr Waters vor über dreissig Jahren die Band Pink Floyd verlassen hat.
------------------------------ "Be good to your neighbor, and you have better neighbors." (Ernest Tubb)
Finde den Text gut, weil er die Zusammenhänge des Konzepts besser herausarbeitet. Ich mag das Album bekanntlich sehr, aber für mich war das Konzept eigentlich immer nur das Fabelhafte an sich und darum habe ich die Texte immer als isolierte Abschnitte betrachtet, obwohl ich mich beispielsweise mit "Dogs" relativ häufig beschäftigt habe.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Meddle kommt hier m.E. zu schlecht weg, ebenso wie das Debutalbum. Letzteres ist für mich der Höhepunkt des Psychedelicrock der 60er (mir Syd Barett ist Pink Floyd ohnehin eine vollkommen andere Band als danach)- Meddle hingegen hat alles was die Progband Pink Floyd ausmacht und gibt die Richtung für die kommenden Alben vor.
Zitat von akri im Beitrag #89Warum sollte gerade Waters das NS-Regime irgendwie „opernhaft“ verherrlichen wollen, das seinen Vater tötete?
Auch die Einblendung des Namens "Sophie Scholl" bei den "Fallen Loved Ones" in der Pause der letzten Wall-Konzerte spricht ganz klar gegen die NS-Verherrlichung.
Ich habe jetzt nicht alle 98 Beiträge gelesen, aber der Faschismusvorwurf war wirklich eine grobe Fehlinterpretation von "The Wall". Waters ist tatsächlich ein sehr engagierter Gegner der aktuellen Politik des Staates Israel, aber wer den alten (Spiel-)Film "The Wall" gesehen hat und sich etwas intensiver mit dem Album beschäftigt hat, kann eigentlich nicht auf den Gedanken kommen, Waters sei Antisemit. "In the Flesh" ist eher Parodie als Hommage.
Wer sich davon überzeugen will: Am 29. September läuft für einen Tag der neue "The Wall"-Konzertfilm in ausgewählten Kinos.
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The Endless River kenne ich nur von Hörproben… es ist das einzige reguläre Floyd-Album, das ich nicht im Regal stehen habe.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Als, ahem, Spätgeborenem ist mir Syd Barrett zunächst mal sowas von egal, zumal mir die frühen Alben nie was gegeben haben. Pink Floyd habe ich eigentlich vor allem als Sound-Innovatoren wahrgenommen. "Dark Side Of The Moon" war genial produziert, selbst wenn nur wenige gute Songs drauf waren. Und bei "Wish You Were Here" waren es vor allem die ersten beiden Teile von "Shine On You Crazy Diamond", die so richtig Eindruck hinterlassen haben.
Getrübt wurden die Eindrücke vor allem vom mauen kompositorischem Talent und vor allem dem Mangel an jeglichen gesanglichen Fähigkeiten, egal wer da am Mikrofon stand. So lange die Songs ok waren, war das kein Problem, und so ist mir dann auch "When The Tigers Broke Free" richtig unter die Haut gegangen. Damals habe ich lange auf das ursprünglich als Soundtrack von The Wall angekündigte "The Final Cut" gewartet, dann wars aber leider doch nicht drauf, weil es am Ende ein Waters-Egotrip wurde. Also musste ich mir die 7" relativ teuer besorgen.
Heute sind Pink Floyd für mich logischerweise Edel-Anlagenfutter, sehr gern gesehen bei klanglich optimierten SACD- oder BluRay-Auflagen. Musikalisch nicht eben emotional zupackend, aber klanglich hochwertig, wenn man die richtigen Sachen auswählt, und damit ihr Geld wert.
„When the tigers broke free“ entstand gemeinsam mit den übrigen „Wall“-Songs. Da der Song aber den Tod von Roger Waters Vater thematisierte, lehnten ihn die übrigen Bandmitglieder für ein Floyd-Album ab, da er viel zu persönlich sei.
In der Film-Version war „When the tigers broke free“ aber mit enthalten und wurde im Juli 1982 als 7“ veröffentlicht. Auf der Single steht der Hinweis "Taken from the album The Final Cut". Auf diesem Album war der Track aber zunächst nicht enthalten.
Erst die ab 2004 gepressten Versionen von „The Final Cut“ enthalten zwischen den Tracks "One of the Few" und "The Hero's Return" auch den Song „When the tigers broke free“. Eine veränderte Version findet man auch auf dem Sampler „Echoes: The Best of Pink Floyd“
The Final Cut (2004-Version)
The Post War Dream - 2:56 min Your Possible Pasts - 4:38 min One of the Few - 1:14 min When the Tigers Broke Free - 3:16 min The Hero's Return - 2:35 min The Gunners Dream 5:29 min Paranoid Eyes - 3:35 min Get your filthy Hands off my Desert - 1:19 min The Fletcher Memorial Home - 4:11 min Southampton Dock - 2:14 min The Final Cut - 4:44 min Not now John - 5:02 min Two Suns in the Sunset - 5:16 min
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)