Das freut mich ja, dass hier noch jemand den Oblomow liest bzw. gelesen hat. Habe mich damit anfangs etwas schwer getan, wenn z. B. der Prozess des Aufstehens bis zu einer ersten Tätigkeit über 200 Seiten geschildert wird. Und am Ende, nachdem ich den Oblomow so lange "begleitet" hatte, konnte ich das Buch dann nicht mal einfach so wieder ins Regal stellen.
Auf Empfehlung von hier, hat mir gut gefallen, coming-of-Age auf norwegisch. Manchmal hätte man es vielleicht einen Tick straffen können, damit es mehr Rhythmus bekommt, aber tolles Buch. Waterloo bekommt etwas durchwachsenere Kritiken?
ich hab "waterloo" auch gern gelesen, aber es ist nicht mehr so geradlinig wie "yesterday" (und auch nur halb so dick); sicherlich haben da viele leser mehr pure handlung erwartet. die fortsetzung ist noch näher an kim karlsen und begleitet ihn auf seinem weg in den wahnsinn - also auch spannend, aber eben anders.
Habe sehr viel gelernt aus diesem extrem spannend und süffig geschriebenen Lebensbericht: über die Résistance, den Algerien-Krieg, über Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre, über französische Literatur, über Israels Militär, über China und Nordkorea, über das säkulare Judentum in Europa und natürlich über die Dreharbeiten zum wichtigsten Film des 20. Jahrhunderts, „Shoah“. Ein toller Mann, der dem Tod im Laufe seines langen, ereignisreichen Lebens mehr als einmal von der Schippe gesprungen ist.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Ähnlich wie beim Bronikowski, von Ton und Setting her nicht meins. Beide steigen so in die Geschichte ein, als ob sie sich erstmal warmschreiben müssten. hat mir dann aber insgesamt gut gefallen. Bissl Brandner Kaspar, bissl Roadmovie und über das Leben und den Tod. Den zweiten Tod hätte ich allerdings nicht gebraucht.
Wollte ich erst nicht kaufen, weil ich keine Comedians mag, keine Witze und das Cover nicht und die Hauptperson eher unsympathisch ist. Und dann sowas. Bewegend, faszinierend, Literatur. Gerade unter Tränen im Fitness zuende gelesen. Da fällt es wenigstens nicht so auf.
Hatte mal "Eine Frau flieht vor einer Nachricht" von Grossman angefangen, dann aber abgebrochen, weil das so eine furchtbar traurige Geschichte erzählt (die ja mit dem Wissen, dass Grossman seinen Sohn ebenfalls im Krieg verloren hat, noch mal viel härter einschlägt), die mich einfach zu sehr runtergezogen hat....ist das also ein ähnlich harter Wälzer?
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Etwas zwiespältig. Drei Viertel lang fand ich dieses Buch ziemlich gut, aber irgendwann begannen mich die repetitiven Landschafts- und Restaurantaufenthaltsbeschreibungen zu nerven. Etwas mehr Reflektion über Verlust und Schmerz hätte ich mir gewünscht, deswegen hatte ich das Buch ursprünglich lesen wollen. Und als Peart dann am Schluss seine neue Frau preist, rollte ich mit den Augen. Aber: er schreibt sehr gut, er bietet interessante Einsichten in amerikanische Geografie und Geschichte (ein bisschen Mexico ist auch dabei) und ist per se mit seinen misanthropischen Ansichten nahe bei mir.
Gefällt mir nicht so gut wie "Unendlicher Spaß", weil er es mit seinem Detailreichtum hier gerne übertreibt, auch wenn er manches davon an späterer Stelle ironisch bricht, was wiederum ein teilweise recht genialer Kniff ist. Das ändert aber nichts daran, daß seitemnlange Abhandlungen über das amerikanische Steuersystem eine Herausforderung für den Leser sind, was aber die Grundintention des Buches (die Aufgabe, sturzlangweilige Arbeiten als Herausforderung zu sehen und zu meistern) wiederum recht gut trifft. Der Anhang mit veröffentlichten Notizen setzt Teile des Fragments aber noch in einen sinnvollen Zusammenhang.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Oh Gott - die Känguruh-Offenbarung von Marc-Uwe Kling versucht zu lesen. Ich kannte den nicht und auch nicht die vorigen Bücher. Aber bitte, das ist doch wirklich großer Blödsinn und nach zwei Seiten bereits stinklangweilig, weil immer die gleichen blöden Sprüche. Der Duktus zieht sich ja auch durch. Aber auf meinem Exemplar steht "Spiegel Bestseller." Kann das sein? Oder habe ich den Witz an dem Ding völlig verpasst?