hab leider noch viel zu wenig von ihm gelesen, aber "wilde schafsjagd", "mr. aufziehvogel", "hard boiled wonderland" und "after dark" haben mir allesamt gut gefallen. ersteres würde ich sogar zu meinen absoluten lieblingsbüchern zählen. das mit der sprache ist nicht so einfach zu bewerten, weil die ja alle vom japanischen ins englische und dann ins deutsche übertragen wurden. da kann schon einiges verfälscht sein. mir ist sie aber eh nie negativ aufgefallen.
Ein wirklich guter, spannender und schneller Thriller: Drei Leichen hängen in einem Baugerüst am Potsdamer Platz in Berlin, eingewickelt in Panzertape, verhungert. Die Jagd auf den Mörder verlangt nach den Diensten von Emma Carow, ihres Zeichen Fallanalystin und nicht gerade die umgänglichste Kollegin. Das funktioniert alles ziemlich gut und die Twists reißen den Leser mit. Eindeutige Empfehlung, besonders für die Berliner hier: Das Autorenduo Astrid Ule und Eric Hansen belebt den Schauplatz aufs Angenehmste und benutzt die Stadt und ihre Türmchen und Ruinen fast schon als weitere Figur. Schön!
Zitat von gnathonemus im Beitrag #647hab leider noch viel zu wenig von ihm gelesen, aber "wilde schafsjagd" [...] würde ich sogar zu meinen absoluten lieblingsbüchern zählen.
Habe relativ viele Bücher von Murakami gelesen. Meine beiden absoluten Favoriten sind "Naokos Lächeln" und "Gefährliche Geliebte" (das hat glaube ich inzwischen einen anderen Titel). Beide Bücher zählen zu seinen "Real-Erzählungen", also ohne Fantasy-Input. Die kann er aber auch sehr gut und da ist "Hard-boiled Wonderland..." bei mir ganz weit vorne. Wer gerne Kurzgeschichten liest sollte auf jeden Fall mal "Wie ich eines schönen Morgens im April das 100%ige Mädchen sah" anlesen.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #647das mit der sprache ist nicht so einfach zu bewerten, weil die ja alle vom japanischen ins englische und dann ins deutsche übertragen wurden.
Die neueren nicht mehr, das sind Direktübersetzungen. So auch "1Q84". Aber ich werde sicher noch das eine oder andere Werk von Murakami lesen, dann kann ich mal vergleichen. Gibt inzwischen auch Bücher, die sowohl in den Übersetzungen aus dem Englischen und in Direktübersetzungen vorliegen. Vorgenanntes "Gefährliche Geliebte" beispielsweise.
Zitat von RegularJohn im Beitrag #650Habe relativ viele Bücher von Murakami gelesen. Meine beiden absoluten Favoriten sind "Naokos Lächeln" und "Gefährliche Geliebte" (das hat glaube ich inzwischen einen anderen Titel). Beide Bücher zählen zu seinen "Real-Erzählungen", also ohne Fantasy-Input. Die kann er aber auch sehr gut und da ist "Hard-boiled Wonderland..." bei mir ganz weit vorne. Wer gerne Kurzgeschichten liest sollte auf jeden Fall mal "Wie ich eines schönen Morgens im April das 100%ige Mädchen sah" anlesen.
Kann ich so unterschreiben.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Bei Murakami geht's mir wie Faxe: Ich finde irgendwie keinen Zugang, würde aber auch nie behaupten, dass das deswegen schlecht ist, nur halt nix für mich. "Hardboiled Wonderland" hab ich grundsätzlich gern gelesen, mich aber zu Beginn sehr schwer getan. Vor allem das Ende hat mich aber sehr überzeugt. Über "Kafka am Strand" hingegen bin ich abgestorben. Mir schwingt da in der Erzählweise immer eine gewisse Sterilität mit, die andere ja als besondere Sensibilität bezeichnen würden.
Zitat von Mory im Beitrag #648Ein wirklich guter, spannender und schneller Thriller: Drei Leichen hängen in einem Baugerüst am Potsdamer Platz in Berlin, eingewickelt in Panzertape, verhungert. Die Jagd auf den Mörder verlangt nach den Diensten von Emma Carow, ihres Zeichen Fallanalystin und nicht gerade die umgänglichste Kollegin.
Ich glaube, ich würde mir eher die Fußnägel rausreißen lassen als etwas mit so einer Handlung zu lesen.
Zitat von Mory im Beitrag #648Ein wirklich guter, spannender und schneller Thriller: Drei Leichen hängen in einem Baugerüst am Potsdamer Platz in Berlin, eingewickelt in Panzertape, verhungert. Die Jagd auf den Mörder verlangt nach den Diensten von Emma Carow, ihres Zeichen Fallanalystin und nicht gerade die umgänglichste Kollegin.
Ich glaube, ich würde mir eher die Fußnägel rausreißen lassen als etwas mit so einer Handlung zu lesen.
Warum? (Ich hab zwar ebbes holprig nacherzählt, das schreibe ich jetzt aber einfach mal der akuten Messe-Überforderung zu.) Kein Interesse an einfallsreichen Serienmördern oder kein Interesse an der zugegebenermaßen leicht klischeebehafteten Ermittlerin mit Trauma und Menschenhass?
Richtig, das ist beides so ziemlich das letzte, was mich interessieren würde. In Film- oder Serienform übrigens auch. Krimi ist einfach nicht mein Genre, ich würde sogar so weit gehen, zu sagen: minderwertiger Schmutz, den ich verachte. Klingt hart, aber ist so.
Ein guter Krimi ist meiner Meinung nach ein Roman, der zufällig einen Kriminalfall oä zum Inhalt hat. Das sind dann gute Bücher - und gute Krimis, wenn man so will. (Robert Hültner und Friedrich Ani zum Beispiel laufen bei mir nicht als Krimi, obwohl sie da gemeinhin eingeordnet werden).
Zitat von Olsen im Beitrag #658Ja, zu harte Wortwahl, zugegeben. Aber die Überpräsenz dieses Genres überall nervt mich inzwischen einfach nur noch.
geschenkt, da stimme ich dir sogar zu. v.a. das tv-programm ist ja inzwischen mit krimis aus jedem hinterletzten winkel der welt vollgespamt (das problem ist, der rest des programms ist genauso beschissen), aber deshalb ein ganzes genre als schund zu diskreditieren, finde ich ziemlich billig.