Zitat von faxefaxe im Beitrag #659Ein guter Krimi ist meiner Meinung nach ein Roman, der zufällig einen Kriminalfall oä zum Inhalt hat. Das sind dann gute Bücher - und gute Krimis, wenn man so will. (Robert Hültner und Friedrich Ani zum Beispiel laufen bei mir nicht als Krimi, obwohl sie da gemeinhin eingeordnet werden).
Martin Suter, Donna Tartt.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Zitat von Tilt im Beitrag #662mir fällt dazu Frank Ronan und sein Roman "Dixie Chicken" ein.
Kenne ich noch nicht, es scheint aber so, dass man es im Antiquariat günstig erwerben kann. Ich halte mal danach Ausschau.
Für diejenigen, die es ein wenig auf- oder abgedrehter mögen, vielleicht mit leichtem Drogeneinschlag, kann ich die Claire DeWitt Romane von Sara Gran empfehlen. Das ist aber nicht nur spaßig, die Lektüre kann auch mal wehtun.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Zitat von Olsen im Beitrag #656Krimi ist einfach nicht mein Genre, ich würde sogar so weit gehen, zu sagen: minderwertiger Schmutz, den ich verachte. Klingt hart, aber ist so.
Ich habe in meiner Jugend bestimmt 25 Romane von Agatha Christie gelesen, und wenn ich mir anschaue, wie intelligent die teilweise konstruiert sind, finde ich diese Aussage schon ziemlich daneben.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Kim: Die große Heimkehr. Historisch fand ich es hochinteressant, über die Zeit der Teilung Koreas wusste ich nicht viel. Das ist von der Einordnung her eher einseitig, Südkorea kommt schlecht weg, aber dass es im Norden nicht das versprochene Paradies wurde, weiß man ja.... Als Roman hat es kleine Schwächen. Die Geschichte tritt des Öfteren hinter historische Exkurse zurück, dadurch verliert man zwischendurch etwas das Interesse an den Figuren (also ich).
Nochmal historisch interessant, wenn auch ganz anders. Seigle rekonstruiert das Schicksal von Pauline Dubuisson, die einst in Frankreich zum Tod verurteilt (und später begnadigt) worden war, weil sie ihren Freund getötet hatte. Für die Öffentlichkeit war sie eher ein Monster, der Prozess wurde mit Bardot verfilmt. Der Roman ist in der Ich-Form (sie hatte nach dem späteren Selbstmord Aufzeichnungen hinterlassen, die aber weitgehend unleserlich waren). Mit dem durchaus bewegenden Buch bekommt sie etwas späte Gerechtigkeit.
Sprachlich bin ich kein Freund der Ich-Form, geht hier aber.
Hab das vom Ramschtisch gefischt und nebenher weggelesen, weil ich die Verfilmung mit Martin Semmelrogge als Kind so mochte. Ist halt ein Kinderbuch, erstaunlich unspektakulär und hölzern erzählt. Hatte mir etwas mehr 70er - Jahre - Flair erhofft, aber abgesehen von den Vornamen der Kinder (Theo, Rudolf, Kurt etc.), dem COOP - Supermarkt und den Mofafahrern kommt da leider relativ wenig rüber. Ein Zeitdokument für Nostalgiker, aber heutigen Kindern nur noch bedingt vermittelbar, allein schon, weil ihnen Dinge wie eine Jugendclique ohne Handys schon wie Steinzeit vorkommen müssen.
Apropos "Nostalgie": die Titelmusik des Films ist nach wie vor ein Brüller.
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(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Kurzweilig und amüsant zu lesen, wenn man die Frau und ihren Stil mag. Nun bin ich aber erst mal gesättigt, da ich auch das andere (neuere) Buch von ihr vor kurzem gelesen habe. Sind ja "nur" gesammelte Facebook-Statusmeldungen eigentlich. Ein drittes Buch in dem Format brauchts nicht so schnell für mich. Aber grundsätzlich schon eine interessante Figur, die aber wohl vor allem in Österreich sehr populär und polarisierend ist...
Händler: München. Och, ja. Vor allem am Anfang fand ich es etwas besser, als ich nach den Kritiken erwartet hatte. So eine Art Schickeria-Gesellschaftssatire. Hat aber schon seine Schwächen, viele Klischees und als Roman dann auch.
Da habe ich dieses schon lieber gelesen. Ein sehr stiller, unspektakulärer, aber schöner Familien- und Adoptionsroman. Eine Frau kommt mit einem Mann zusammen, der schon zwei Kinder hat. Sie selbst lernt ihre leibliche Mutter kennen und ist unsicher, ob sie den Vater suchen will. Und über die zwischenmenschlichen Schwierigkeiten.
Auf Empfehlung meines Schwiegerpapas in spe, als wir das Buch gemeinsam auf dem Wiener Buchmarkt entdeckten. Edmund de Waal zeichnet anhand japanischer Netsuke (https://de.wikipedia.org/wiki/Netsuke) seine Familiengeschichte nach. Anfangs war ich reichlich skeptisch, weil ich nicht unbedingt viel Leidenschaft für diese Kleinkunst habe, aber das Buch hat mich dann doch total gefesselt. Die Netsuke dienen nur als Leitfaden, um das bürgerliche jüdische Leben im 19. Jahrhundert in Paris und im 20. Jahrhundert in Wien zu beleuchten. Dazu gibt es ganz viele historische Karten, Bilder, Gemälde etc. Eines dieser Bücher, wo ich danach das Gefühl hatte, viel gelernt zu haben ohne mich beim Lesen belehrt zu fühlen.
Heavy Rotation → ◉ Fleetwood Mac - Tango in the Night ◉ Bonobo - Black Sands ◉ The Decemberists - As It Ever Was, So It Will Be Again ◉ Interpol - Our Love to Admire ◉ Skeewiff - Something Like That?