Zitat von Mirabello im Beitrag #705Was ist das denn für Kerouac-Revival hier?
Das liest man doch, wenn man jung ist! Ic jedenfalls. ;-)
Zum einen darf ich mich mit Ende zwanzig wohl noch als jung bezeichnen, zum anderen habe ich Kerouac tatsächlich ursprünglich mit Anfang zwanzig entdeckt und er hat mich auch ein Stück weit der Literatur näher gebracht. Ich wollte wohl einfach nochmal wissen, was mich ursprünglich an ihm so fasziniert hat vor einigen Jahren. Daher habe mir auch mal was abseits von "On the Road" geholt, das damals die primäre Lektüre für mich war. "Bebop, Bars und weißes Pulver" konnte ich bei zwei Anläufen nie zu Ende lesen. Satzzeichen waren ihm in dieser Zeit wohl ein Graus - aber genauso war für mich damals auch das Leseerlebnis... Sätze über ganze Seiten ohne Punkt und Komma - ein bisschen zu viel des Guten. Ich glaube, ich habe Kerouac dann tatsächlich erst kürzlich wieder aufgegriffen.
Es gibt mir aber nach wie vor etwas.
Aber ich verstehe den Seitenhieb, dass das grundsätzlich als primär juvenile Literatur betrachtet wird
Ich mag neben "On The Road" am liebsten "The Darma Bums". Das hab ich durchaus schon einige Male gelesen, wenn auch manchmal nur in Auszügen. "Big Sur" liegt allerdings auch weit vorn. Bei mir kam die Wiederentdeckung durch den Besuch des Canyons, in dem der Roman spielt. Und mein Exemplar hab ich mir natürlich tourimäßig im City Lights Bookstore von Lawrence Ferlinghetti in San Francisco - schräg gegenüber vom Beat Museum - gekauft.
Ach, dann seit ihr genau im richtigen Alter für Kerouac! Ich hab ihn auch gerne gelesen. Das bringt mich auf eine Idee... Ich empfehle euch dann mal noch Richard Brautigan.
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
Von Brautigan mag ich am liebsten "In Watermelon Sugar", dann natürlich "Trout Fishing...", gefolgt von "Sombrero Fallout". Als letztes gelesen hab ich "The Abortion". Naja und am allerbesten sind natürlich die Gedichte.
Zitat von kafkaktus im Beitrag #710Von Brautigan mag ich am liebsten "In Watermelon Sugar", dann natürlich "Trout Fishing...", gefolgt von "Sombrero Fallout". Als letztes gelesen hab ich "The Abortion". Naja und am allerbesten sind natürlich die Gedichte.
Ach echt? Die habe ich bisher ausgelassen. Muss ich wohl doch mal lesen.
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
Das hat es immerhin bislang in die Top3 meiner Neuerscheinungen in diesem jahr geschafft. Interessante Geschichte, gut geschrieben. Das Setting ist ähnlich wie bei dem ebenfalls sehr guten Löwen wecken: Ein paar fährt auf dem Weg zu einer dekadenten Party in der Wüste einen armen Einheimischen tot. Der Vater besteht darauf, dass der Mann mit zur Beerdigung kommt, die Party geht derweil weiter.
Ein sehr düstere und atmosphärisch dicht geschriebene Gesellschaftsbeschreibung der späten 50er/frühen 60er Jahre in den ländlichen USA. Das Buch ist vollgepackt mit Korruption, Missbrauch, Mord und religiösen Wahn. Die einzelnen Handlungsstränge werden gegen Ende schlüssig verknüpft. Hat mir sehr gut gefallen
Was bedeutet denn "atmosphärisch dicht geschrieben"?
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
Zitat von Mirabello im Beitrag #717Was bedeutet denn "atmosphärisch dicht geschrieben"?
Ich meine damit, dass das Setting so beschrieben ist, dass man besonders gut in die Atmosphäre eintauchen kann
Aha, ich werde einfach mal schauen, ob es dass in der Stadtbibliothe gibt, und mal reinlesen.
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
Die Zeit hat ihn komplett verrissen, Richtung: wie eine junge Frau sich Altherren-Klischees vorstellt. Ist ein 62-jährige Ich-Erzähler. Der will beim täglichen Schwimmwn eine junge Frau beeindrucken und Knall mit dem Kopf gegen den Beckenrand. Der Stil ist eigen (abgehackt, viele unvollendete Sätze, mehr assoziatives Erzählwn und Tagträume und Alpträume und Erinnerungen). Ich fand es interessant.