Als schnelle Krankenbettlektüre hat es seinen Zweck erfüllt. Die Story ist nicht ganz originell (da das hier vermutlich keiner lesen wird, kann ich sicher Spoilern: Schwangere Verkäuferin stalkt Schwangere Erfolgsfrau. Irgendwann stellt sich raus, dass sie Schwangerschaft nur simuliert, weil sie Dramen erlebt hat und keine Kinder kriegen kann, und das Baby der anderen raffiniert stehlen will. Weitere Verwicklungen) Habe jetzt Patria angefangen, das ist dann doch Weötwn darüber, fängt ganz beeindruckend an.
Sehr schöner kleiner Band über ein Genre, das es in dieser Art hierzulande nicht gibt: die Sportreportage. Meist stellt der Sport nur den Rahmen für kurze biographische Erzählungen oder gesellschaftliche Betrachtungen. Aber auch großartig lakonische Schilderungen wie "Tod eines Rennpferdes" sind dabei. Meine Favoriten: "Medora geht zum Spiel der Spiele", in dem George Plimpton darüber berichtet, wie er mit seiner neunjährigen Tochter zum Footballspiel Yale gegen Havard geht und sie dabei von Havard überzeugen will. Und der sehr eindrückliche Text "Schatten eines Volkes" von Gary Smith über die Rolle des Basketball für die Indianer vom Stamm der Crow.
Das klingt total interessant - werde ich mir auch bei Zeiten besorgen!
Heavy Rotation → ◉ Fleetwood Mac - Tango in the Night ◉ Bonobo - Black Sands ◉ The Decemberists - As It Ever Was, So It Will Be Again ◉ Interpol - Our Love to Admire ◉ Skeewiff - Something Like That?
Zitat von faxefaxe im Beitrag #924ich hatte noch überlegt, ob ich dazuschreibe, dass das Cover ja schon brutalst hässlich ist....
Das ist nicht nötig, das erkennt jeder sofort. ;-)
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
dafür hat die kleine svenja (7) bestimmt ein dickes lob von mutti bekommen, als sie es aus dem mal-unterricht nachhause brachte - und die dachte sich: "moment, da ist ja noch ein unerledigter auftrag von kiepenheuer & witsch auf dem schreibtisch."
Unterm Strich hat es mir ganz gut gefallen. Allerdings fand ich die ersten gut 300 Seiten zwischendrin immer wieder etwas zäh. Natürlich ist Winslow ein spannender Erzähler, aber für mich hat die Story teilweise schon etwas auf der Stelle getreten. Im letzten Drittel nimmt das Ganze dann ordentlich Fahrt auf und schießt fast etwas über das Ziel hinaus. Jedenfalls war mir das Finale ein wenig zu überzeichnet. Lesenswert ist es dennoch
die ersten 300 seiten etwas zäh? wow, du hast ja gedult!
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
Eigentlich bin ich ja langsam genervt von den Büchern, die mir Kollegen immer mal wieder in die Hand drücken. Aber ab und an schaue ich doch mal rein - zum Beispiel in "Zirkus", eine Novelle von Carolin Gmyrek, die im "Zombie Zone Germany"-Universum spielt, zu dem ich ja ebenfalls eine Novelle beitragen durfte.
Tatsächlich hat mich Caro nicht enttäuscht - sie legt den Fokus nicht auf billige Effekte, sondern auf eine klare, korrekte Sprache, was dummerweise immer seltener wird. Trotzdem ist ihre Erzählung um einen Soldaten, der sich im entvölkerten Leipzig bei einer Gruppe Zirkusfreaks einschleicht, um sie endgültig auszuschalten, spannend und nachvollziehbar. Kein Meisterwerk, aber definitiv gute Unterhaltung für Zwischendurch, wenn man Action und Horror schätzt und kein Problem mit drastischen Gewaltdarstellungen hat.