Zitat von gnathonemus im Beitrag #972ich mag neuntöter auch sehr, aber warum sind auf dem cover krähen abgebildet?
Ganz nebenbei: Neuntöter und andere Würgerarten (diese Raubvögel nennt man tatsächlich "Würger") haben die Eigenart, ihre Beutetiere auf Dornen aufzuspießen, die sie praktisch als Vorratskammer benutzen (Bilder dazu auf Google sind auch erstaunlich unappetitlich). Hat der Buchinhalt was damit zu tun?
Sehr indirekt. Aber eine gewisse "Vorratshaltung" ist durchaus erkennbar.
Najaaaa... Coming-of-age-story über einen Berliner Jungen. Schwul ist er (aber noch nicht geoutet) und dicklich, dazu hat er Leidenschaft für klassische Musik. Außerdem ist sein bester Freund (in den er heimlich verliebt ist) ein Werido, der alles und jeden mit der Kamera filmt und einen etwas übertriebenen Drang nach Gerechtigkeit hat... Liest sich schon gut weg, hat mich aber emotional nicht vollends packen können. Hinzu ist die Story dann doch ab und zu etwas zu übertrieben und realitätsfremd.
Das Buch ist besser als der Titel. Wer den Ton von Shotgun Lovesongs gemocht hat, wird den Nachfolger auch mögen. Schön ruhig erzählt, mit kleinen Schwächen (wenn er mal zwei Seiten etwas beschreibt, sind mit zuviele Adjektive drin; und warum gleich drei eher softe Männer, die zum harten Soldaten werden). Für Leute, die Familiengeschichten mögen (hier eher Männergeschichen und das Verhältnis zu ihren Vöteen und Söhnen) ist gut bedient.
Interessant, nicht nur wegen der Entführung, auch als Vater-Sohn-Beziehung. Und auch literarisch sehr ok. Dass der Sohn von Jan Philipp Reemtsma die erste Platte von Pete Doherty produziert hat, ist ein dazugelernt beim Googeln.
Mit Dank an den @LFB nochmal. Ist zwar schon ein paar Jahre her, zeigt aber, wie lange Bücher bei mir bisweilen ungelesen herumliegen.
Ziemlich eingängiger Pynchon - Roman. Eine Detektivgeschichte, die im L.A. der Siebziger Jahre im Hippie - Milieu spielt, mit einigen überraschenden Wendungen und sehr komischen Einfällen, auch wenn mir das Ende leider zu sehr verplätschert. Schwachpunkte: die Übersetzung tut sich teilweise etwas schwer mit der Sprache, einige der Sprüche wirken auf deutsch doch ziemlich altbacken. Denke, das liest sich im Original besser. Ja, und ein Anhang wäre auch nicht schlecht gewesen. Wenn man nicht in den USA der Siebziger sozialisiert wurde, sagen einem viele Prominentennamen einfach nichts, und jeden nachzugoogeln war mir dann doch zu mühsam.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Mit Dank an den @LFB nochmal. Ist zwar schon ein paar Jahre her, zeigt aber, wie lange Bücher bei mir bisweilen ungelesen herumliegen.
Ziemlich eingängiger Pynchon - Roman. Eine Detektivgeschichte, die im L.A. der Siebziger Jahre im Hippie - Milieu spielt, mit einigen überraschenden Wendungen und sehr komischen Einfällen, auch wenn mir das Ende leider zu sehr verplätschert. Schwachpunkte: die Übersetzung tut sich teilweise etwas schwer mit der Sprache, einige der Sprüche wirken auf deutsch doch ziemlich altbacken. Denke, das liest sich im Original besser. Ja, und ein Anhang wäre auch nicht schlecht gewesen. Wenn man nicht in den USA der Siebziger sozialisiert wurde, sagen einem viele Prominentennamen einfach nichts, und jeden nachzugoogeln war mir dann doch zu mühsam.
Das habe ich auch sehr gerne gelesen, für Pynchon-Verhältnisse schon fast eine geradlinige Detektivstory, auf halber Strecke zwischen Normal-Pynchon und den Südkalifor
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Alrighty then, ein paar schnelle Buchnotizen meinerseits:
Michael Crichton - Airframe Sehr spannend, aber Charakterzeichnung oder Figurentiefgang sind jetzt nicht so die die Fähigkeiten Crichtons. Ich lese bei Gelegenheit aber noch ein weiteres Buch von ihm, um mir einen besseren Eindruck zu verschaffen.
Bram Stoker - Dracula Auf Englisch. Fand ich noch besser als beim ersten Lesen vor vielen Jahren. Die gewählte Form (Briefroman) macht es zu etwas Besonderem, außerdem sammelt Stoker hier alles wesentliche, was man über den Vampirmythos wissen muss. Trotz der altertümlichen Sprache hab ich das schnell verschlungen.
Francois Lelord - Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück Ich erinnere mich ehrlich gesagt kaum noch, dabei ist es gerade erst ein paar Wochen her. Es waren ein, zwei gute Gedanken drin, ansonsten passt wohl die Bezeichnung "weitgehend harmlos".
Fredrik Backman - Ein Mann namens Ove Davon hatte ich mir etwas mehr versprochen. Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen, die nicht so recht zusammenpassen mögen. Die melancholische Vergangenheit funktioniert, die etwas verkrampft-lustige Gegenwart wird mir oft zu albern und wirkt überzeichnet. Backmans Schreibstil (oder die Übersetzung) ist auch nicht unbedingt mein Fall. Trotzdem kein schlechtes Buch, am Schluss hatte ich doch ein Tränchen im Auge.
James Clavell - Shogun Skandalöserweise wird dieser ehemalige Beststeller auf Deutsch nicht mehr aufgelegt. Ich hatte mir noch mal die deutsche Fassung aus einem offenen Bücherschrank mitgenommen, aber meine Güte, sind die Buchstaben da klein. Das Alter, Sie verstehen. Also flugs das E-Buch auf Englisch geordert und überrascht gewesen, wie toll ich diesen Roman beim zweiten Lesen wieder fand. Die erste Lektüre ist wohlgemerkt 25 Jahre her, da kann man ruhig mal wieder ran. Clavell hat ein echtes Talent, diese Zeit mit Dialogen lebendig werden zu lassen. Hab mir sofort ein weiteres Buch von ihm bestellt, das kommt demnächst dran.
Orhan Pamuk - Istanbul Zeit für Weltliteratur, so ordnet unsere Stadtbücherei diese Erzählung ein. Pamuk lässt seine Kindheit Revue passieren und erzählt gleichzeitig interessante Dinge über das Istanbul von damals und von noch länger her. Seine poetische Sprache hat mich sofort angesprochen. Sehr lohnenswert, das bleibt nicht mein letztes Buch von ihm.
J.K. Rowling - Harry Potter And The Philosopher's Stone Angefangen, zwei Tage später durch, alles töfte. Genau wie beim ersten Mal. Macht auf Englisch auch richtig Spaß.
Orhan Pamuk - Istanbul Zeit für Weltliteratur, so ordnet unsere Stadtbücherei diese Erzählung ein. Pamuk lässt seine Kindheit Revue passieren und erzählt gleichzeitig interessante Dinge über das Istanbul von damals und von noch länger her. Seine poetische Sprache hat mich sofort angesprochen. Sehr lohnenswert, das bleibt nicht mein letztes Buch von ihm.
das fand ich unfassbar zäh. ich hab mich bis zum ende durchgekämpft und musste am schluss feststellen, dass ich es auch spätestens nach der hälfte hätte aufgeben können. für mich blieb da nichts hängen.
Habe gerade Das Spiel des Engels abgbrochen - eigentlich dachte ich, dass ich Carlos Ruiz Zafón mag, weil ich Der Schatten des Windes gleich mehrmals gelesen hab. (Ich lebte damals in Italien und hatte nicht viele deutsche Bücher dabei - vielleicht lag es gar nicht daran, dass das Buch so toll war, sondern daran, dass ich ab und zu was "Einfaches" lesen wollte ...) Der Roman fängt schön an, es wird das Leben eines jungen Schriftstellers erzählt, der sich im Barcelona der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts durchzusetzen versucht. Eines Tages kriegt er von einem mysteriösen Verleger den Auftrag, für absurd viel Geld ein Buch zu schreiben - eine religiöse Schrift soll es werden. Prinzipiell mag ich die Richtung, in die das geht, mir gefallen die beschworenen Bilder von Barcelona und Ruiz Zafón ist ein begnadeter Erzähler - totzdem wollte mich das Buch nicht so recht packen und die unendlichen, pathostriefenden Reden, die besagter Verleger schwingt, machen mich irre.
Also widme ich mich jetzt extrem leichter Kost und lese ein paar der Sookie-Stackhouse-Romane von Charlaine Harris - True Blood und so. Die sind nicht gerade Literatur, aber locker und witzig geschrieben und mit charmanten Ideen gespickt.
Über zwei Drittel ein solides Familiendrama, kann ich die Entwicklung im Schlussteil nicht mehr nachvollziehen. Die Hauptfigur bleibt egoistisch und unnahbar. Crowther hat eine merkwürdige Erzählstruktur. Erst führt sie kurz eine Ich-Erzählerin ein, verlässt diese Person dann für hundert Seiten und kommt später zu ihr zurück, um sie wieder in den Mittelpunkt zu stellen. Das funktioniert nicht richtig. Hatte mir auch erhofft, mehr über den Iran zu erfahren, aber die Schilderung des Landes bleibt leblos. Letztlich ein enttäuschendes Buch - und Yasmin Crowther hat dann auch kein zweites mehr geschrieben.