Mit Harry Potter bin ich seit Heiligabend übrigens ganz durch. Am prägendsten fand ich, wie schrecklich Harry ist! Wenn er nur ein einziges Mal auf andere höen würde, könnten mehrere Figuren noch leben, aber nein, Harry weiß ja alles besser. Schrecklich. Vielleicht auch deshalb sympathisiere ich sehr mit Snape, dem geprügelten Kind, das alle hassen - ich finde ihn toll und kann seine Hand,ungen tatsäclich viel besser nachvollziehen als die Harrys (oder Dumbledores, aber der bleibt ja sowieo ziemlich blass). Insgesamt sehr vergnügliche Bücher mit coolen Figuren. "Der Halbblutprinz" (Klar!) und "Der Feuerkelch" sind meine Lieblinge, und auch die ersten beiden Bände haben einen Platz in meinem Herz. Die elend langweilige Suche nach den Horkruxen im Band 7 hätte ich jetzt nicht gebraucht und "Der Orden ist Phönix" fand ich nun auch eher mäßig.
Schön fände ich Spinoffs mit den spannendsten Figuren: "Luna Lovegood und der Kampf gegen die Todesser" - wie Band 7, nur dass wir nicht mit Harry und Konsorten langweilig in der Pampa rumsitzen und ab und an vor Voldemort fliehen, sondern die Welt der Zauberer sehen, nachdem Voldemort zurück ist. Wie ergeht es Luna in Gefangenschaft, wie kommt es überhaupt dazu, was macht sie genau nach ihrer Rettung, wie läuft der Widerstand an der Schule genau ab? Es wird in Band 7 einiges erwähnt, aber ich fände es spannend, noch mehr zu hören!
Hansen - Neuntöter. War das nicht sogar eine Empfehlung von den Bronkos? Solider Thriller aus Berlin. Genretypisch zuweilen etwas arg konstruiert, sprachlich so mittel (weil von zwei Autoren?), aber sehr ok für schnell zwischendurch.
Thome - Gott der Barbaren. Buchpreislonglist. Ich mag Thome gern (sonst eher so frustrierte Mittvierziger-Romane, leicht melancholisch, so Kirchhoff-artig). Lag lange auf dem Stapel, weil in den Kritiken stand, man verliere schnell den Überblick und etwas überambitioniert. Fand ich dann gar nicht. China im 19. Jahrhundert, eine aufstand christlicher Rebellen und Gefechte mit England. Historisch sehr interessant, gut aus mehreren Perspektiven geschrieben, die Figuren vielleicht teils etwas blass. Aber schon lesenswert.
Stilistisch mag ich nicht so, dass immer lange (in kursiver Schrift) die Gedanken der beiden Protagonisten zitiert werden. Ansonsten warmherziger London-Roman über Politik, Fakenews, Annäherung zwischen zwei Brieffreunden.
Ernest Hemingway - Männer ohne Frauen (14 stories) (1927/ Deutsche Ausgabe 1958) Wie der Titel verspricht eine Sammlung aus 14 (zum Teil recht bekannten) Kurzgeschichten, häufig sogar eher nur literarische Momentaufnahmen oder Charakterstudien von wenigen Seiten ohne wirklichen Handlungsbogen, sowohl in der Detailfülle als auch im Erzählstil (wie man es bei ihm ja erwartet) aufs wesentliche reduziert. Ich fand das Buch sehr kurzweilig und teilweise bewegend, auch wenn der konzeptionell bedingte Anfang und Abbruch der Geschichten manchmal irritierend war). Ärgerlich war die steinalte deutsche Übersetzung, die es nicht schafft, über mehr als zwei Sätze mal die Zeitform durchzuhalten, das kann ganz sicher kein Stilmittel Hemingways sein. So, wer kommt denn jetzt mit zum Stierkampf?
Zitat von Hawkwind im Beitrag #1104Vom King kam auch eine Empfehlung. Ich finde beide Bände sehr gut, wobei der "Neuntöter" vielleicht noch ein bisschen besser ist.
Am Montag sind Ule Hansen bei uns zu Gast, weil sie im KOHI lesen werden. Ich freue mich sehr darauf, die beiden kennenzulernen.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Zitat von LFB im Beitrag #1106 Ernest Hemingway - Männer ohne Frauen (14 stories) (1927/ Deutsche Ausgabe 1958) Wie der Titel verspricht eine Sammlung aus 14 (zum Teil recht bekannten) Kurzgeschichten, häufig sogar eher nur literarische Momentaufnahmen oder Charakterstudien von wenigen Seiten ohne wirklichen Handlungsbogen, sowohl in der Detailfülle als auch im Erzählstil (wie man es bei ihm ja erwartet) aufs wesentliche reduziert. Ich fand das Buch sehr kurzweilig und teilweise bewegend, auch wenn der konzeptionell bedingte Anfang und Abbruch der Geschichten manchmal irritierend war). Ärgerlich war die steinalte deutsche Übersetzung, die es nicht schafft, über mehr als zwei Sätze mal die Zeitform durchzuhalten, das kann ganz sicher kein Stilmittel Hemingways sein. So, wer kommt denn jetzt mit zum Stierkampf?
Das habe ich mal iwo für lau auf der Straße mitgenommen. Aber bis dato nie gelesen... (so wie generell noch nichts vom Hemingway)
Zitat von Hawkwind im Beitrag #1104Vom King kam auch eine Empfehlung. Ich finde beide Bände sehr gut, wobei der "Neuntöter" vielleicht noch ein bisschen besser ist.
Am Montag sind Ule Hansen bei uns zu Gast, weil sie im KOHI lesen werden. Ich freue mich sehr darauf, die beiden kennenzulernen.
Zwei ganz tolle Menschen, btw. Man mochte sich gegenseitig gleich auf Anhieb.
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(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Ich glaube, ich passe allmählich. Fand ich mit 16 zum Schreien komisch, doch der Humor ist gleichsam mit mir schaurig gealtert. Für Tom Sharpe habe ich immer noch eine gewisse Grundsympathie, aber ansonsten brauche ich das nicht mehr wirklich.
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(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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