Originalpressung von 1977, das mußte sein. Wobei meine Nachpressung von 1990 nun auch schon mehr als 30 Jahre auf dem Buckel hat.
Genau: muß sein! Bin da auch so vorgegangen, erst ein Reissue dann US First Press, und hatte Glück, denn der Fan-club flyer "The Idiot" & "Lust for Life" war noch dabei.
Beides unfaßbar gut aufgemacht und ausgestattet. Farbiges Vinyl, zusätzliche Booklets, bei Betty Davis Gatefold ... da lohnen sich Reissues. Bin grad sehr angetan.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Beides unfaßbar gut aufgemacht und ausgestattet. Farbiges Vinyl, zusätzliche Booklets, bei Betty Davis Gatefold ... da lohnen sich Reissues. Bin grad sehr angetan.
Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #2425Music On Vinyl ist dafür eine gute Adresse ... auch wenn deren letzte Tat ein Reissue aller Modern - Talking - Alben war.
mit "Music On Vinyl" habe ich gemischte Erfahrungen gemacht, und die bringen auch Platten raus die eh niemand braucht (siehe oben), oder solche die als Originalpressung noch problemlos und günstig zu haben sind. Die "Music On Vinyl" Reissues basieren auch überwiegend auf digitalen Quellen (es sei denn, sie erwähnen ausdrücklich analoge Masterbänder ohne digitale Bearbeitung als Mastering Vorlage/Quelle)
Was die Abmischung angeht, fehlt mir eh meistens das Gehör dazu. Aber: generell gefütterte Innenhüllen, Beilagen, wenn die beim Original auch dabei waren, wenn Innenhüllen bedruckt waren, wird der Druck ebenfalls als Beilage mitgeliefert, und gegebenenfalls farbiges Vinyl (was nicht notwendig ist, aber nun halt mal geil aussieht). Diese "Back To Black" - Reihe (ich weiß grad nicht, wer das ist ... irgendein großer Major) dagegen: immer ales komplett schäbig. Für einen Arschlochpreis nicht mal gefütterte Innenhüllen.
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Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #2427Was die Abmischung angeht, fehlt mir eh meistens das Gehör dazu. Aber: generell gefütterte Innenhüllen, Beilagen, wenn die beim Original auch dabei waren, wenn Innenhüllen bedruckt waren, wird der Druck ebenfalls als Beilage mitgeliefert, und gegebenenfalls farbiges Vinyl (was nicht notwendig ist, aber nun halt mal geil aussieht). Diese "Back To Black" - Reihe (ich weiß grad nicht, wer das ist ... irgendein großer Major) dagegen: immer ales komplett schäbig. Für einen Arschlochpreis nicht mal gefütterte Innenhüllen.
Pflichte dir bei, "Music on Vinyl" ist da schon überdurchschnittlich, aber selbst die reproduzieren das Tri-Fold Sleeve von "America – Homecoming" nicht ;)
und mit Back To Black hatte ich bisher kaum Erfahrungen, bis auf "Cream - Disraeli Gears", die war kurzzeitig Teil der Sammlung, aber ich erinnere die Qualität nicht mehr. Die Kritiken bei Discogs und im Steve Hoffman Forum sind vernichtend. MP3 on Vinyl.
Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #2427Was die Abmischung angeht, fehlt mir eh meistens das Gehör dazu.
Master, Remaster, digitale Quellen oder analoge, vom Master Tape oder Duplikate, die Sorgfalt bei dem Pressvorgang (Presswerke wie R.T.I, Pallas, GZ Vinyl usw), verwendetes Material (Virgin Vinyl, Gewicht), Qualitätskontrollen ... Dazu könnte @akri sicher etwas schreiben, recherchieren, wenn das nicht schon geschehen ist.
Für das Nachpressen werden als Quelle alte analoge Tapes verwendet, teils auch alte Matrizen. Mitunter noch Lack-Master und natürlich auch hochwertige Digitaldateien.
Der Mastering Engineer kümmert sich dann um das sog. Pre-Mastering (wird oft mit der Mastering verwechselt, doch dazu später). Er gleicht z.B. Defizite in der Abmischung aus. Wichtig ist auch, dass die Musik später überall gut klingen muss – im Radio gespielt ebenso wie in der heimischen Küche oder im Club oder per mp3-Player. Der Mastering Engineer sorgt dafür, dass die Pegel und Frequenzen der einzelnen Songs ein homogenes Gesamtbild für das Album ergeben. Er baut auch ggf. die Fades am Anfang und Ende der Lieder und die Pausen mit ein.
Andere Klangbearbeitungen wie etwa „Veredelung“ oder „Loudness“ sind denkbare Zugaben. Hinzu kommt noch, dass alte Analogbänder nur auf dazu passenden Wiedergabegeräten perfekt abgespielt werden können, die auch jemand dazu optimal einjustieren können muss.
Für CDS erfolgt ein eigenes PQ-Coding mitsamt Reihenfolge, Inhaltsverzeichnis, CD-Text, ISRC, etc. und es wird eine zum Red Book kompatible DDP-Datei erstellt, die alle Presswerke dann identisch verarbeiten können. Zur Veröffentlichung auf Streaming-Plattformen werden eigene Masterings erstellt, um die Daten hinsichtlich Pegel, Klang und Dynamik zu verbessern.
Das Mastering selbst erfolgt jedoch immer erst im Presswerk. Denn das eigentliche Mastering ist nur die Übertragung des Premasters auf die Pressvorlage. Bei der CD ist das Mastering die Erstellung des Glasmasters, bei der Vinylplatte ist es die Erstellung des Lackmasters mit der Vinylschneidemaschine.
Um eine Vinylplatte herzustellen, wird zunächst eine spezielle Lackplatte geschnitten. Der Lack ist recht weich und härtet auch über mehrere Monate hinweg nicht aus. Es gibt solche Lackplatten teils als Referenzplatten („Azetate“) und eben auch als eigentliche Masterplatten. Die Master-Lackplatten werden mit einer hauchdünnen Silberschicht überzogen und galvanisch behandelt. Zunächst erfolgt ein Bad mit geringer Spannung, um eine Basisschicht zu erzeugen. Im zweiten Bad wird mit höherer Spannung die Metallschicht weitaus schneller aufgebaut. Dieses Metallteil wird von der Lackplatte abgelöst. Damit wird zugleich das Originalmaster zerstört. Das Metallteil wird dann gereinigt und poliert. Mit dieser Metallplatte können jedoch nur einige Hunderte Schallplatten gepresst werden, bevor die Platte unbrauchbar wird oder gar bricht. Benötigt man später weitere Platten, muss der Prozess von Beginn an mit der Herstellung einer neuen Master-Lackplatte wiederholt werden. Jede gepresste Serie basiert dann also auf einem eigenen Lackmaster.
Bei größeren Auflagen wird aus dem Lackmaster ebenso ein Metallteil gefertigt – und „Father“ genannt. Daraus wird dann eine weiteres Metallteil erstellt – die “Mother”. Eine „Mother“ ist die Inversion der Inversion, also ein Positiv - und damit von der Rille her identisch mit einer üblichen Platte. Zumeist wird eine solche „Mother“ testweise abgehört, um zu erkennen, ob es bei der Galvanisierung zu Störgeräuschen gekommen ist.
Die geprüfte und gereinigte “Mother” wird erneut galvanisiert und es werden dabei von ihr mehrere Pressmatrizen gezogen. Teilweise werden auch von diesen noch weitere Matrizen gezogen. Man kann damit jeweils 500 bis 750 Platten pressen. Auch hier gilt: spätere Nachpressungen haben als Basis ein neues Master und jede Plattenauflage beruht auf diversen Presskopien. Je kleiner die Auflage ist, desto größer ist die Nähe zum Father bzw. auch zum Premaster… Die Qualität der Platten hängt also in hohem Masse davon ab, mit welcher Sorgfalt gearbeitet und geprüft wird. Gute Presswerke prüfen intensiver und sortieren auch mehr aus bzw. wiederholen die Fertigung der benötigten „Mothers“ ggf. mehrfach.
Billige Pressungen schlampen beim Mastering und auch bei der Galvanisierung und auch bei der Pressung selbst. Selbst das Abkühlen und Verpacken der Platten bringt noch Risiken mit sich. So manche Presswerke hören sich noch nicht einmal die Ergebnisse an und auch manche Auftraggeber verzichten auf das Abhören von Testpressungen. Dies liegt auch darin, weil Testpressungen manuell erstellt werden – auf einer anderen Presse, bei anderer Temperatur und mit anderer Vinylqualität. Damit klingt die eigentliche „Serienfertigung“ letztlich nochmals anders. Auch jede Serie innerhalb der Serie kann je nach Matrizenqualität anders ausfallen.
Was am Ende klanglich herauskommt, hängt also nicht allein vom „Mastertape“ oder dem späteren Pre-Master ab, sondern auch vom Mastering und letztlich der Pressung. Nicht zu vergessen ist auch der geringere Dynamikumfang der Vinylplatte gegenüber den Mastertapes. Es kamen also zumeist Equalizer zum Einsatz. Beim sog. digitalen Remaster erfolgen die Bearbeitungen der analogen alten Mastertapes ohne Equalizer. Aus diesem Grund können digital remasterte Alben auf CD auch besser (oder sollte ich sagen: anders) klingen als die Vinyl-Originalpressungen.
Es ist also letztlich wie beim Anhören eines Klassikwerkes im Konzertsaal: je nach Orchester, Solisten, Dirigent und Aufführungsort klingt es immer wieder etwas anders. Und so ist es auch bei Tonträgern. Selbst wenn die Basis-Klangquelle immerzu gleich wäre: ein jeder macht damit sein eigenes Ding…
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)