Freue mich auch über alle, die Spaß an der Arbeit haben! Ich kann nur jedem, der/die es sich leisten kann, das Konzept Teilzeit ans Herz legen. Seitdem bin ich frei von Verspannungen und Rückenschmerzen und so viel glücklicher. Der Druck, sich unendlich für den Arbeitgeber aufzuopfern hält sich seitdem in Grenzen.
als freiberufler kann ich mir einerseits mittlerweile ganz gut aussuchen, was und wieviel ich arbeite (und mit wem); aber die work-life-balance ist eher schwieriger geworden - mir fällt es immer noch schwer, im vorfeld eines projekts den zeitrahmen einzuschätzen. hinzu kommt dann doch eine unterschwellige angst, wenn ich mal ein paar wochen etwas weniger zu tun habe (obwohl ich mir eigentlich rückblickend in den letzten jahren nicht einen einzigen tag echte sorgen hätte machen müssen), sowie der eklige prokrastinationsteufel, der mich oft genug unnötigerweise von schönen unternehmungen abhält. dennoch würde ich nie wieder in ein angestelltenverhältnis zurückkehren, es sei denn, ein haufen unvorhergesehener unschöner ereignisse zwänge mich dazu.
in jedem fall freu ich mich für alle hier, die in ihrem job aufgehen. wenn man seine arbeit gerne tut, stellt sich die frage nach work-life balance nämlich noch mal ganz anders.
ich hingegen bin froh, nach 15 jahren der selbstständigkeit wieder einen vertrag zu haben. wohlgemerkt, in der selben konstellation, ausser dem "dach" hat sich nichts geändert, außer, daß ich wesentlich besser schlafe ob des planbaren und regelmäßigen einkommens. das entlastet schon sehr. spaß bei der arbeit ist definitiv immer noch da, mal mehr, mal weniger, aber ich hatte noch nie einen besonderen widerwillen, ins büro zu müssen (was ganz klar aber auch mit den menschen steht und fällt, mit denen man zusammen arbeitet).
Ich habe vorrangig Spaß an der Arbeit, die ich selber zahle bzw. an der, die ich nebenbei nach Feierabend mache. Ich würde beides gerne in einen Hauptberuf gießen. Oder eine Alternative. Der Aktuelle erfüllt mich aus mehreren Gründen leider nicht mehr so sehr und die von Mory angesprochene Weekenderei ist definitiv Thema. Da kreisen die Gedanken sehr fleißig gerade.
Zitat von oasupp im Beitrag #5269ich hingegen bin froh, nach 15 jahren der selbstständigkeit wieder einen vertrag zu haben. wohlgemerkt, in der selben konstellation, ausser dem "dach" hat sich nichts geändert, außer, daß ich wesentlich besser schlafe ob des planbaren und regelmäßigen einkommens. das entlastet schon sehr.
Diese Unregelmäßigkeit sorgt bei mir eben auch hin und wieder für Unruhe
Zitat von burnedcake im Beitrag #5262Ich hab ja im September meinen superstressigen, brotlosen, undankbaren Hauptjob als Veranstaltungstechniker an den Nagel gehängt und bin jetzt super-happy als Hortbetreuer an einer Sonderschule unterwegs. Es fühlt sich richtig gut an, Lust auf und Spaß an seiner Arbeit zu haben.
sehr cool. wir haben auch immer mehr quereinsteiger, die zum einen eine geregelte arbeit wollen, zum anderen aber auch eine sinnvolle. interessanterweise in erster linie männer. find ich super. pädagogik braucht männer.
Zitat von tenno im Beitrag #5268 in jedem fall freu ich mich für alle hier, die in ihrem job aufgehen. wenn man seine arbeit gerne tut, stellt sich die frage nach work-life balance nämlich noch mal ganz anders.
Wie gesagt, es ist eine Notwendigkeit. Und ich arbeite schon seit einiger Zeit sehr viel, hatte noch keinen richtigen Urlaub und fühle mich manchmal, als wäre meine Batterie leer. Aber ich habe einen Job, der mich fordert und nicht langweilt. Keine stumpfe Routine, weil ich zu jedem Beginn einer Schicht nicht weiß, wie sie enden wird. In meinem alten Job war ich einfach komplett im Hamsterrad. Davon abgesehen, daß ich mit Dingen konfrontiert werde, die man im normalen Alltag (zum Glück) nicht mitkriegt, liegt bei mir auch der Schwerpunkt auf Einschätzung des Verhaltens. Ich muß Menschen beobachten und meine Beobachtungen dokumentieren, also eine Art von Schreibarbeit, die mir sehr liegt. Ich muß auf Abweichungen reagieren, muß Risiken abschätzen und gegebenenfalls Leuten Bedarfsmedikation verpassen oder eine Einweisung in die Akutpsychiatrie veranlassen. Es wäre übertrieben zu sagen, daß mir meine Arbeit Spaß macht oder mir gar einen Lebensinhalt gäbe. Aber es ist einfach eine sehr interessante Tätigkeit, die nicht jeder machen kann und die mir nicht - wie sonst immer - schon nach kurzer Zeit auf den Sack geht. Ich mache das jetzt schon fast drei Jahre und werde immer souveräner. Worauf ich schon ein wenig stolz bin: auf einer Station zu arbeiten, die manche KollegInnen im Haus nicht einmal freiwillig betreten, und wir mittlerweile sogar telephonisch Lob von der Polizei bekommen haben, nach dem Motto: "Respekt vor euch, wir könnten so einen Job auf der Geschlossenen nicht machen". Die Polizei, die selbst einen abgefuckten Job hat; sowas freut einen dann doch.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Zitat von Olsen im Beitrag #5272Ich wünschte, ich könnte mich überhaupt mal aufraffen, wieder ein paar sanfte Schritte Richtung Arbeitsmarkt zu machen. Aber ich arbeite daran.
same here. spaß an der arbeit kenne ich nur noch vom hörensagen. freut mich aber für euch, dass es sowas noch gibt.
Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #5276Wie erwähnt ist das Wort "Spaß" relativ. Könnte ich es mir finanziell leisten, nie wieder zu arbeiten, ich würde sofort damit aufhören.
+1 hoch 100
Ich habe 15 Jahre in der IT gearbeitet und meist Software programmiert. Irgendwann wurde es mir das zuviel und wollte mehr mit Menschen zu tun haben. Dann konnte ich ins Marketing wechseln. Natürlich auch nicht gerade ein Job mit ausgewiesener sozialer Komponente, aber das Alltagsgeschäft hat mir Spaß gemacht. Wegen Kack-Corona und den nicht mehr stattfindenden Präsenzveranstaltungen wurde ich nach knapp 5 Jahren im Marketing wieder zurück in die IT geholt. Und jetzt hänge ich seit Monaten in einem Loch, aus dem ich nicht mehr so richtig raus komme
Hurra wir leben noch. Registriert seit 16.04.2004.
im prinzip würde mir mein job schon spaß machen, aber der druck hat innerhalb der 20 jahre, die ich ihn jetzt mache, enorm zugenommen. gefühlt muss man mindestens die doppelte arbeit in der hälfte der zeit absolvieren, sonst kannst du zukünftige aufträge knicken. außerdem geht die fehlertoleranz der kunden gegen 0. ich habe wirklich nichts gegen zügige, effiziente und sorgfältige arbeit, aber so langsam entwickeln sich die ansprüche richtung fantasialand.
Ich mache meinen Job in verschiedenen Variationen seit über 30 Jahren und grundsätzlich war ich nie unglücklich damit. Gut, es gab mal Kollegen oder Vorgesetzte, mit denen ich weniger gut ausgekommen bin, dann war es anstrengend, aber bisher waren das nur sehr kurze Phasen. Ich freue mich trotzdem darauf, irgendwann in Rente gehen zu können. Im Grunde ist das Prinzip Arbeit nämlich nichts für mich, am liebsten würde ich prokrastinieren. Deswegen war es für mich auch nie ein Thema, selbständig zu sein. Da müsste ich mich ja auch noch um das Ganze drumherum kümmern. Das würde bei mir nicht funktionieren.
Das, was gnatho sagt, trifft bei uns aber auch zu, es wird immer anstrengender, die Teams immer kleiner, die Aufgaben immer mehr und gefühlt wird immer mehr zur Chefsache, was bedeutet, dass ich die Hälfte der Zeit dabei bin, das zu erklären, was ich während der anderen Hälfte gemacht habe. Und für jeden Scheiß gibt es inzwischen ein Meeting. Keine Ahnung, warum ich es immer noch mag, vielleicht, weil ich die Kollegen, Kunden, Lieferanten und Dienstleister, mit denen ich zu tun habe, gerne mag.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
gnatho sagt, wie's ist, und das ist eine sache, die ich zum beispiel meinen eltern nicht kommunizieren kann. früher hat man einen plan geändert, in die post gegeben, und drei tage später telefoniert. heute geht das ding per mail raus, und zwei minuten später klingelt es, und das bei einem dutzend projekten gleichzeitig. es gibt keine atempausen mehr. zudem ist man immer erreichbar, was genau so vorausgesetzt wird, wie eine umgehende bearbeitung (immerhin hat man die unterlagen ja schon gestern per e-mail bekommen). klar, so hat jeder in seinem job seins, aber allüberall ist die arbeitswelt mit der von vor dreissig jahren (da habe ich angefangen) nicht annähernd mehr vergleichbar. ich bin in dem alter, wo ich keinen bock mehr auf "sei der held" habe, sondern zusehe, dass genug life neben dem work übrig bleibt, und - was ein wunder ist, da bin ich solitär - mein handy ist mein privathandy, bis auf meine kollegen hat niemand aus dem beruflichen bereich meine nummer.