Ja, Einzelflaschenkäufer sind mir tendenziell auch eher suspekt als Bierkistenkäufer, wobei ich das Argument der Unhandlichkeit beim King verstehe.
Schon alleine aufgrund der großen Entfernung in die Zivilisation (ein wiederkehrendes Merkmal all meiner bisherigen Wohnorte), war ich ja im Supermarkt eher von offenkundig unorganisierten mutmaßlichen Stadtbewohnern genervt, die ungeduldig hinter mir in der Schlange mit zwei Miniprodukten herumtänzeln um vorgelassen zu werden, wodurch sich mein sorgsam geplanter 200 € Familieneinkauf für zwei Wochen um 30 Sekunden verzögerte. Als ich das hier schon mal erwähnt habe, gab es allerdings Tumulte und Nervenzusammenbrüche, mindestens drei Stammuser haben anschließend sogar das Internet für immer verlassen, deshalb kann ich froh verkünden, dass ich seit Eröffnung des Dorfladens auch schon mal für Kleinkram einkaufen gehe.
Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #6074Ich brauche am Automaten maximal fünf Minuten. Es ist mir trotzdem unangenehm. Aber wenn ich mit vier oder fünf Flaschen Bier an der Kasse stehe, sieht das eher nach Genußtrinker aus, weil ich auch immer verschiedene Sorten kaufe.
interessantes Thema für eine Geschichte, oder gar Buch?
Abhängigkeit als Kainsmal, dabei sind wir eine süchtige Gesellschaft, eine paradoxe Situation.
ich brauche jedesmal gefühlt drei stunden, bis ich mein ganzes leergut im automaten habe. das liegt aber daran, dass ich es auch nur ungefähr dreimal im jahr wegbringe. und abgesehen von der reinen lebenszeit und dem - gelegentlich - unangenehmen gefühl, dass andere auf mich warten müssen, macht es mir ansonsten überhaupt nichts aus. als ich noch zur doppelspitze einer fünfköpfigen familie mit großem angeheiratetem neffen- und nichtenanteil und einem hang zu größeren nachmittagsgesellschaften gehörte, fand dieses ritual wöchentlich statt. ich habe also in drachenblut gebadet. @king: stell dir einfach vor, du hättest acht plärrende alkoholikerblagen zuhause. da fühlt sich das alles gleich viel natürlicher an.
Ich regel das meiste ja eh über Flaschenpost, das ist halt so irre praktisch. Wenn ich dann aber doch mal Pfand wegbringen muss, besteht das zu 90% aus der Thomas-Henry-Mate, was dann doch immer besorgniserregende Züge annimmt. Grundsätzlich bekomme ich aber mittelschwere Schweißausbrüche, wenn ich sehe, dass hinter mir jemand wartet, ganz schlimm, egal wo.
Ich kann dir nur dringend raten, daran zu arbeiten. Hab ich mal eine Weile gemacht, es erhöht die Lebensqualität um einiges.
Zitat von LFB im Beitrag #6076Schon alleine aufgrund der großen Entfernung in die Zivilisation (ein wiederkehrendes Merkmal all meiner bisherigen Wohnorte), war ich ja im Supermarkt eher von offenkundig unorganisierten mutmaßlichen Stadtbewohnern genervt, die ungeduldig hinter mir in der Schlange mit zwei Miniprodukten herumtänzeln um vorgelassen zu werden
Und lässt du sie dann vor, wenn du das merkst, oder sagst du: Die können ruhig fragen?
Eine bestimmte Partei in der Kommune, deren Pressearbeit wir machen. Nur rein farblich ist sie zwischen Blau und Gelb angesiedelt. Ansonsten ist sie derzeit so dermaßen aggro drauf und von vorne bis hinten besserwisserisch. Dagegen ist selbst die AfD lieb und nett.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von Cohle im Beitrag #6077 Abhängigkeit als Kainsmal, dabei sind wir eine süchtige Gesellschaft, eine paradoxe Situation.
Vor 20 Jahren, als ich noch von allem Möglichen abhängig war, war mir meine Außenwirkung komplett Lunte. Jetzt, wo ich mein Leben komplett im Griff habe, schäme ich mich wegen zwölf leerer Bierdosen, die ich in zehn Tagen getrunken habe, in Grund und Boden. Das ist genauso paradox.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
genau :) wir Menschen und unser Leben strotzen nur so vor Ambivalenzen und Paradoxa, zig Gründe ständig zu saufen, kiffen, koksen was auch immer, oder es zu unterlassen. Was du beschreibst halte ich für eine Projektion, und von total egal bis Scham, das sind schon extrem gegensätzliche Pole. Dieser Psychokram ist mein Steckenpferd, sorry, falls ich da Grenzen überschreite.
Der Berliner Mietendeckel kippt. Ich komme dadurch jetzt nicht in finanzielle Nöte, aber um die in den letzten Monaten gesparten 700€ und die künftigen Ersparnisse ist es schon schade...
Das ist wirklich deprimierend, auch wenn ich nicht selbst betroffen bin. Das Gesetz wurde sogar für nichtig erklärt, was bedeutet, dass so gehandelt werden muss, als ob es dieses Gesetz nie gegeben hätte. Ich hoffe, dass wenigstens die kommende Bundesregierung, nicht zuletzt vor dem Hintergrund tiefer sozialer Einschnitte, die mit der Pandemie einhergehen, den dringenden Handlungsbedarf in der Mietenfrage in Ballungsräumen erkennt und entsprechend handelt.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von Lumich im Beitrag #6086Das ist wirklich deprimierend, auch wenn ich nicht selbst betroffen bin. Das Gesetz wurde sogar für nichtig erklärt, was bedeutet, dass so gehandelt werden muss, als ob es dieses Gesetz nie gegeben hätte. Ich hoffe, dass wenigstens die kommende Bundesregierung, nicht zuletzt vor dem Hintergrund tiefer sozialer Einschnitte, die mit der Pandemie einhergehen, den dringenden Handlungsbedarf in der Mietenfrage in Ballungsräumen erkennt und entsprechend handelt.
Angeblich haben nur ca. 50% der Berliner Mieter die Differenz zurückgelegt, müssen also demnächst die Nachzahlungen leisten, ohne sie angespart zu haben. Kann man auch kurzsichtig nennen, in Corona-Zeiten aber vielleicht auch einfach notgedrungen. Mist-Entscheidung, Karlsruhe.
Mich nervt dieser Pinky Gloves-Kram. Dass ein derartiges Null-Thema solche Wellen überall schlägt, bestärkt mich in meiner Meinung, dass wir einen neuen Krieg brauchen.