Dank dieses Threads habe ich mir jetzt die "Let's Dance" in der Remastered-Version von 2018 bestellt ... die fehlte mir noch. Vielen Dank für eure Inspiration
@Olsen: Ich bin gespannt auf deine weiteren Eindrücke der Bowie-Discographie ... macht Spaß zu lesen.
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Zitat von Olsen im Beitrag #210dass ich mich neulich wochenlang mit Earth, Wind & Fire gestählt habe. Denn Soul ist meine Sache sonst nicht.
Earth, Wind And Fire sind für mich auch eher perfekt gemachter, tanzbarer Breitwandpop als Soul. Stehen bei mir in der Sammlung zwar ebenda, aber im Vergleich zu den ganz räudigen Sachen wie James Brown, Joe Tex, Wilson Pickett etc. oder solch erlesener Schmierigkeit wie den Ohio Players sind das eher die freundlichen Onkels des Genres.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Zitat von Olsen im Beitrag #210dass ich mich neulich wochenlang mit Earth, Wind & Fire gestählt habe. Denn Soul ist meine Sache sonst nicht.
Earth, Wind And Fire sind für mich auch eher perfekt gemachter, tanzbarer Breitwandpop als Soul.
stimmt so, aber auch erst ab LPs wie "All 'N All" (1977), und ab dann wurden sie mehr und mehr zu der musikalisch erstklassigen und slicken Disco-Pop-Big-Band. Die früheren Platten beihalten deutlich mehr Afro-Funk, Funk und Psychedelic-Soul, und auf der Bühne gab es ein ähnliches Freak-Out wie bei Parliament/Funkadelic.
"Station To Station"-Erstkontakt: Leitet hin zu den drei Alben, vor denen ich etwas Angst habe. Dieses hier zeigt Bowie noch halb auf der souligen Seite, aber schon mit einem Fuß in neuen Gefilden. Herr Jones spielt auch etwas mit monotonen Schleifen herum, wie im Titelsong oder "Golden Years". Außerdem entwickelt er einen neuen Pathos beim Singen, bin ich jetzt nicht direkt Fan von. Sehe aber gute Potenziale für weitere Durchgänge.
"Low": Ich habe die gesamte Berlin-Trilogie als anstrengend in Erinnerung, aber die Songs hierauf sind überraschend zugänglich. Allerdings stehen da noch vier sumpfige Ambient-Stücke in der zweiten Hälfte des Albums herum und machen es mir schwer. Einzeln für sich sind sie zumindest interessant, aber hintereinander gehört zu ereignislos für mich. "Warszawa" geht noch klar, von dem sich eine interessante Linie bis zu Goran Bregovics "Ederlezi"-Version ziehen lässt. Aber die anderen drei werde ich in diesem Leben nicht mehr oft hören, speziell "Subterraneans". (Meine, einige Sounds in Songs von Porcupine Tree schon mal gehört zu haben. Ist halt ein einflussreiches Album.)
"Heroes": Besser als beim letzten Mal, aber immer noch nicht gut. Die drei Instrumentalstücke sind unerträglich, ich gelobe hiermit feierlich, sie nie wieder anzuhören. Der Rest pendelt zwischen sehr gut (Titelsong und "Sons Of The Silent Age") und egal hin und her. Ich muss mich damit abfinden, dass es einfach nichts wird mit mir und diesem Album. Denke, dass ich seine schwierigste Platte damit hinter mir habe, aber warten wir ab.
Verdikt: 5/10 (eigentlich 4/10, aber Sympathiebonus für den Willen zur Kunst)
"Lodger": Schau an, die Berlin-Trilogie gibt es auch in zugänglich. Hier sind ein paar sehr feine Songs drauf, und bis auf "DJ" werde ich auch mit allen auf Anhieb warm. Besonders die Basslinien haben es mir angetan. Eine ist bewusst mit verstimmtem Instrument aufgenommen, klingt jedenfalls so. Die Platte hinterlässt einen positiven Gesamteindruck und wird noch öfter laufen. (Jetzt habe ich ganz vergessen, die Abwesenheit von Ambient-Stücken positiv zu erwähnen.)
Verdikt: 8/10
Bowie Marathon Teil 14
"Scary Monsters"-Erstkontakt: Ein seltsamer Gemischtwarenladen, dieses Album. Schon sehr poppige Sachen drauf, die den Bowie der weiteren 80er erahnen lassen, dann wieder einige Songs, die irgendwie ziwschen den Stühlen sitzen. Was soll dieses Japanisch in "It's No Game (No. 1)? "Teenage Wildlife" wird auch noch ein paar Durchläufe brauchen. Tendenziell aber auf der positiven Seite, aber vom ersten Eindruck her schwierig zu bewerten.
Ja, den habe ich gesehen. Es war auch eher die Frage, warum man das Japanisch nicht irgendwie songdienlich einbauen kann. So wirkt es wie ein Fremdkörper, als würde dir jemand in deinen Song reinquatschen. Finde ich nicht so gut gelungen.
"Let's Dance": Es gibt Leute, die wollen von Bowie Kunst und es gibt Leute, die wollen von Bowie Songs. Ich gehöre zur zweiten Gruppe und habe nix auszusetzen an diesem rundum gelungenen Pop-Album. Bisschen ungünstig sind die drei Top-Hits direkt am Anfang hintereinander positioniert, aber was soll's. Stevie Ray Vaughan spielt sehr lecker Gitarre und auch das von Giorgio Moroder geschriebene "Cat People" mag ich.
Verdikt: 8/10
Bowie Marathon Teil 16
"Tonight": Was fangen wir jetzt hiermit an? Die Leute haben doch gesagt, das sei so schrecklich. Ich find's aber gar nicht übel und deutlich besser als erinnert. Ja, ist ein verzichtbares Cover von "God Only Knows" drauf, aber halt auch "Loving The Alien" und etliche okaye Songs. Sicher nicht sein bestes Album, aber ich würde mich nicht sträuben, es noch mal anzuhören.
Verdikt: 6/10
Bowie Marathon Teil 17
"Never Let Me Down": War mein erstes Bowie-Album damals, befand sich halt in den Charts. Ich besitze noch immer die Original-MC. Mit "Beat Of Your Drum" und "Zeroes" sind sogar zwei persönliche Lieblingslieder von Herrn Jones drauf. 80er Produktion hin oder her, für mich passt die Opulenz zu den Songs. Unhassbare Platte also. Sähe vielleicht anders aus, wenn ich sie jetzt erstmalig hören würde.
Zitat von Olsen im Beitrag #220Ja, ist ein verzichtbares Cover von "God Only Knows" drauf, aber halt auch "Loving The Alien" und etliche okaye Songs.
Für mich ja wirklich eine der schlimmsten Coverversionen, die ich kenne. "Loving the Alien" ist dafür toll, ja. Sonst brauch ich aber eigentlich nichts von der Platte.
"Black Tie White Noise": Grässliche 90er Beat-Loops, Acid Jazz, Softporno-Soul und ein Bowie, der mit seinem Saxofon alles zertrötet - hier ist alles drauf, was man nie hören wollte, der Skip-Finger zuckt heftig. Immerhin vier Songs konnte ich zusammenkratzen, die ich okay finde, einer davon ist ein Bonus-Track. Das sagt alles, was man über dieses Album wissen muss.
Das ging mir damals genauso. Dann habe ich das Album gekauft, mochte kaum was darauf und das könnte der Grund sein, warum ich mich dann nie mehr großartig mit seinen Platten beschäftigt habe.
"The Buddha Of Suburbia": Bowies Soundtrack-Album, wobei nur einer dieser Songs in dem TV-Mehrteiler tatsächlich vorkommt. Man muss die Platte nicht unbedingt gehört haben. Alle Tracks sind zu lang, die Instrumentals nicht erwähnenswert, die Songs irgendwie halbgar und lustlos. Und mehr fällt mir dazu auch nicht ein.
Verdikt: 5/10
Bowie Marathon Teil 20
"Outside": Überraschend spannend! Diese ganzen Interludes und Segues tun nichts für mich, aber der Rest kann sich hören lassen. Bowie kleidet seine sperrigen Pop-Songs in interessante Klanggewänder, die irgendwie experimentell und modern klingen, aber doch songdienlich bleiben. Manche Stücke sind auch nur Klang und Konzeptkunst, ohne Popstruktur. Hat mir gut gefallen.