Zitat von Merseburg im Beitrag #60Ich weiß nicht... Es gibt Musik, die es darauf anlegt, zwei oder drei Menschen zu erreichen - und damit viel größere Wirkung erzielt - wenn es nur die richtigen sind. Gewisse Musik veröffentlicht man gar nicht für alle, sondern nur damit sie vorhanden bleibt, bis ein anderer damit den nächsten Schritt tut.
Auf der heutigen Grufti-Party lief "Labyrinth", ohne Ton, auf großer Leinwand. Alle haben sich gefreut. Wir tranken auf Bowie. Wir tanzten zu "Heroes".
Zitat von Merseburg im Beitrag #58Krämerisch, die Wichtigkeit eines Künstlers daran zu messen, ob er etwaige Massen erreicht.
Hörst du eigentlich Stimmen? So ein dunkles Raunen im Hinterkopf, das dich dazu nötigt, wirklich zu allem und jedem anfallsweise deinen Sabbel in die Tastatur zu hauen?
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Zitat von Merseburg im Beitrag #60Es gibt Musik, die es darauf anlegt, zwei oder drei Menschen zu erreichen - und damit viel größere Wirkung erzielt - wenn es nur die richtigen sind.
Ja genau, jeden Tag steht ein Künstler auf und beschließt Musik für 2 oder 3 Menschen zu komponieren. Es darf blos nicht mehr gefallen, sonst ist der Plan wieder für'n Arsch.
Zitat von Merseburg im Beitrag #60Es gibt Musik, die es darauf anlegt, zwei oder drei Menschen zu erreichen - und damit viel größere Wirkung erzielt - wenn es nur die richtigen sind.
Ja genau, jeden Tag steht ein Künstler auf und beschließt Musik für 2 oder 3 Menschen zu komponieren. Es darf blos nicht mehr gefallen, sonst ist der Plan wieder für'n Arsch.
Hoppla, ganz überlesen, da ziehe ich meine Zustimmung sofort zurück. So ein Schmarrn
Zitat von Merseburg im Beitrag #60Es gibt Musik, die es darauf anlegt, zwei oder drei Menschen zu erreichen - und damit viel größere Wirkung erzielt - wenn es nur die richtigen sind.
Ja genau, jeden Tag steht ein Künstler auf und beschließt Musik für 2 oder 3 Menschen zu komponieren. Es darf blos nicht mehr gefallen, sonst ist der Plan wieder für'n Arsch.
Nehmen wir "Finnegans Wake". Nun leidet, wenn man so sagen darf, das Buch seit Beginn seiner Entstehung unter seiner natürlichen Unzugänglichkeit in einer zwar komisch aussehenden, aber annähernd hieroglyphisch verschlüsselten Kunstsprache. Es ist selbstverständlich, dass Joyce durchaus begierig war, gelesen zu werden. Doch "Finnegans Wake" schien von Anfang an derart zu den Kommentar-fordernden Büchern zu gehören, dass die breite Leserschaft naturgemäß ausblieb. (Gleiches gilt für den "Ulysses".) Das Verrückte an Joyce besteht darin, dass er mit zwei Werken einen Widerpart zu der gesamten Restliteratur, zu der gesamten Restsprache fertigte. Einer gegen alles andere sozusagen. Und trotzdem gilt er "als einer der einflussreichsten Vertreter der literarischen Moderne".
Andere Beispiele: Arnold Schönberg, Robert Musil, John Cage, Marcel Proust, R.M. Rilke, David Foster Wallace, etc.
Was ich sagen will: Massen sind amorph, fangen nirgends an, hören nirgends auf. Mit dem Einzelnen ist zu rechnen. Dass einem ein solcher Gedanke den Vorwurf des Selbstbetrugs einbringt, ist in Ordnung. Er gründet sich auf heute noch nicht nachprüfbare, vohergesehene, vielmehr vorausgeträumte Wirkungen. Treffen diese nicht ein, steht man nicht etwa blöd da, man steht überhaupt nicht mehr da, niemand kümmert es.
@Admins: Möchtet ihr Merseburg nicht sein eigenes Forum einrichten? Ich lese seine bildungsbürgerlichen und stets volltrunken wirkenden Einlassungen ja recht gerne, auch wenn sie selten was zum eigentlichen Thema beizutragen haben.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Nicht alle Kunstwerke sind „massentauglich“. Nicht alle sind populär. Es wird immer wieder Werke geben, die von der großen Masse mehr oder weniger ignoriert oder gemieden werden, die aber bei Minderheiten oder vereinzelten Liebhabern auf Interesse stoßen. Die Werke von David Bowie haben teils eher Minderheiten und teils eben auch größere Massen erreicht.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)