Das mag stimmen, die größere Veränderung war für mich aber Dirks Gesang über die Zeit, und das setzte erst mit „Schall und Wahn“ ein, da war Rick schon sechs Jahre dabei. Musikalisch finde ich manches der jüngeren Alben gar nicht mal so übel, aber die Songs sprechen kaum zu mir. Auf diesem Album ist das zum Teil anders, ich mache aber ansonsten keine massive Stiländerung aus.
Ich sitze hier gerade beim altehrwürdigen Thunderbird und wir hatten es eben davon, wie sehr uns wundert, dass die Bewertungen vieler Fans zwischen den Alben so stark variieren. Wir sind uns einig, dass für uns seit K.O.O.K alle zwischen gut, sehr gut und sehr sehr gut sind, wobei sich die Reihenfolge aber jeweils deutlich unterscheidet (für mich bleibt "Schall und Wahn" ja der relative Schwachpunkt der Diskographie).
Von "Ich tauche auf" bis "Liebe" ist das schon ein sehr beeindruckender Lauf, stelle ich gerade zufrieden fest, nachdem das Album gestern und heute ein paarmal durch lief.
Ich bin glücklich, dort und ohne Begleitung dort gewesen zu sein. Das ist mein eigenes Ding. Und es war toll.
So sah es zur Begrüßung aus: Bild entfernt (keine Rechte)
Nach kurzer Zeit tanzten unten etliche, und der Wunsch von Dirk, dass alle aufstehen und Jugend ohne Gott gegen Faschismus gemeinsam singen, sorgte dafür, dass nahezu alle standen und sich auch später kaum wieder setzten. Das Amphitheater rockte.
Ich muss erst mal sacken lassen.
Bin zu den letzten Zugabe-Klängen vom Trickser breit grinsend gegangen, in Ruhe noch ein T-Shirt gekauft und eine CD vom Support Act und nun muss ich schlafen. Morgen mehr.
Ich versuche, alle Songs, die gestern gespielt wurden, aufzulisten. Schwierig. Mein löchriger Hirnklumpen und die Tatsache, dass hier Musik läuft*, blockieren mich
Zumindest diese hier kann ich noch - nicht in Spielreihenfolge - aufzählen:
Drüben auf dem Hügel Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein Aber hier leben, nein Danke Ich tauche auf Digital ist beser Ich hasse es hier Hoffnung Jugend ohne Gott gegen Faschismus Electric Guitar Die Welt kann mich nicht mehr verstehen Komm in meine freie Welt Let there be Rock Dringlichkeit besteht immer
Zugaben: This boy is Tocotronic Hey Freaks Neues vom Trickser
Wenn mir noch etwas einfällt, ergänze ich.
Die Band war in bester Stimmung, und scheinbar sehr angetan von der Location und deren Akustik - eben auch der, vom Publikum zur Bühne zurück. Und ich hatte tatsächlich noch Befürchtungen, womöglich eine der ältesten ZuschauerInnen zu sein. Von wegen. Ein wirklicher Schnitt durchs Volk: Kleinkinder mit Kopfhörerschutz, abflippende Teens, Altpunks, Hippies und Hardcorefans, gesetzte Gutbürgerlichkeit und Freaks. Sie haben alle mitgenommen. Großartig.
*schon immer so gewesen, wenn ich Musik höre, kann ich mich nicht auf andere Musik konzentrieren, weil ich so stark involviert in die laufende Musik bin. Schräg.
Support war das ein-Mann-Projekt Rickolus. Ein Singer/Songwriter aus Florida. Gefiel mir gut, erinnert mich an Brendan Benson. Auch eine CD vom ihm gekauft (die, die mich eben ablenkt, hehe).
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
ZitatIhr Lieben! Ich habe einen Song als musikalische Begleitung zu meinem neuen Buch ICH TAUCHE AUF geschrieben. Er heisst: SEHNSUCHT NACH UNTEN Moses Schneider hat ihn aufgenommen und produziert, Friedrich Paravicini hat die Streicher, Glockenspiel, Bass und Hammondorgel arrangiert, gespielt und aufgenommen. Gitarre und Gesang: Ich selbst. Das wundervolle Screentest-Video stammt von Timo Schierhorn, auf 16mm gefilmt von Marvin Hesse.
Ich mag "Sehnsucht nach unten" ganz gern. Vielleicht wäre es eh mal an der Zeit für ein Dirk-Soloalbum mit Akustikgitarre und Streichern. Die Bonustracks auf den letzten 2 Alben könnte man ja eigentlich auch schon als Solo werten.
Werde nächsten Monat auf eine seiner Lesungen gehen. Sitzplatz in der ersten Reihe, mittig. Da wird mir jetzt schon ein bisschen mulmig. So nah an einem musikalischen Helden seit KOOK zu sitzen.
Bei DAS auf dem roten Sofa- zur Feier von 30 Jahre Tocotronic und der Buchvorstellung und der Mystery- Sendung "Die nettesten Menschen der Welt": This Dirk is Tocotronic.
Heavy Rotation → ◉ Fleetwood Mac - Tango in the Night ◉ Bonobo - Black Sands ◉ The Decemberists - As It Ever Was, So It Will Be Again ◉ Interpol - Our Love to Admire ◉ Skeewiff - Something Like That?