Mit Z+ gibt es ein Login-Modell von Zeit Online. Die gesamte gedruckte "Zeit" gibt es online im Digitalabo.
Ansonsten wird, auch um nicht zu viel an Reichweite einzubüßen, ein Trick angewendet: eine Mischung aus kostenlosen Inhalten von Zeit.de einerseits und eine begrenzte Zahl(!) an Printtexten online für gerade eingeloggte User.
Auch bei anderen Anbietern gibt es eine festgelegte Anzahl von Gratisartikeln... und danach gilt die Paywall für das gesamte Web-Angebot.
Chefredakteur Jochen Wegner (Zeit online) sagte dazu, dass auch Zeit-Online-Stücke teils hinter der Paywall landen würden. Man könne beliebte Kolumnen oder Online-Dossiers hinter die Paywall legen und man wolle auch „damit spielen."
Auch Google kooperiert derweil mit Verlagen bei der Vermarktung der Online-Inhalte. Texte mit Paywall werden in der Suchmaschine stärker unterstützt und Verlage können bestimmen, ob und in welchem Umfang kostenpflichtige Inhalte über Google noch frei zugänglich sind. Verlage waren u.a. dazu verpflichtet, drei Artikel pro Tag kostenlos über Google anzeigen zu lassen. Ansonsten hat Google die Angebote mit einer Paywall im Google-Index abgeblockt. Nun bestimmen die Verlage, wie viele bezahlpflichtige Artikel den Nutzern noch kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.
Online-Artikel werden oft günstig abgerufen, indem man eine Online-Mitgliedschaft bei einer öffentlichen Bibliothek für ca. 10 Euro im Jahr hat. So hat man Zugriff auf Pressedatenbanken oder das Zeitungsarchiv Genios.de oder das Munzinger-Archiv mit Artikel von z.B. SPIEGEL, Welt, SZ oder Tagesspiegel.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Gut, damit wäre ja dann geklärt, dass und warum manche Texte online kostenpflichtig sind. Aber wie erklärt sich, dass ich denselben Text einmal wegen der Paywall nicht lesen kann und über einen Twitter-Link dann doch?
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Auch bei „Medium“ ist es so, dass Personen, die „Medium“ von Twitter aus besuchen, einfach die Zahlungsmauer umgehen können. So soll Datenverkehr bewußt gelenkt werden, um potenziell Leute zum Bezahlen zu ermutigen. Man möchte einen Vorgeschmack auf die angebotenen Inhalte geben und auch neue zahlende Kunden finden.
Hintergrund sind die heutigen Werbeblocker. Früher sorgten passive Werbemaßnahmen bei den ganzen Content-Erstellern für Einnahmen. Geld mit Werbung verdienen ist heute aber nicht mehr so leicht möglich (Adblocker). Daher wendet man sich verstärkt den aktiven Einkommensströmen zu und fordert Geld per Paywall.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Zitat von Berthold Heisterkamp im Beitrag #494Ich lese da eher ein Lob der Tatsache heraus, dass Tocotronic in den 90ern ein Männlichkeitsmodell jenseits des toxischen Machismo angeboten haben.
vielleicht muss ich den text nochmal lesen, aber ich empfand es prima vista auch so wie gnatho (und freeman ( ? den cake spruch kenne und verstehe ich nicht)). tocotronic ist einer der weissesten flecken in meinem musikuniversum, und ich nehme mir schon lange vor, mal einen song zu hören, weil ich mir aus den beschreibungen sicher bin, dass es mir gefallen wird - aber diesen inhalt des passmann textes glaube ich mir eben (in natürlich literarisch minderwertigerer form) auch aus den fingern saugen zu können, weil da klischee nach klischee kommt. insgesamt fügt sich das ganze zu meinem vorurteil, dass viele dieser modernen deutschen popkulturellen opinion leaders wie passmann, tommi schmitt und böhmermann einerseits substanziell eher dünnflüssig aufgestellt sind, anderseits genau das machen, was sie oft anderen vorwerfen: holzschnitzartig pauschalisieren und im rahmen der vermeintlich guten sache nach unten oder zumindest seitwärts unten treten.
beim wiederlesen empfand ich den text dann doch weniger negativ bzw. süffisant. ansonsten kenne ich die passmann zu wenig, als dass ich mir ein urteil erlauben könnte. aber ich glaube, zumindest böhmermann (und seinem team) tust du unrecht. der hat sich zu einem wirklich guten investigativen journalisten gemausert. und die tritte gehen eigentlich ausschließlich nach oben, bzw. da wo sie hingehören.
böhmermanns beiträge in der sendung würde ich von seiner person trennen. wann immer er auf sich allein gestellt ein interview mit kritischen fragen absolvieren muss, zeigt sich ein oberflächlicher provokateur.
Nachdem ich mir das bei Spotify auch komplett angehört habe, finde ich: Der Eindruck verwässert durch die drei Bonustracks nach hinten raus sehr. Für mich hätte sogar nach "Hoffnung" Schluss sein können. "Liebe" ist dann schon fast zu viel. Die drei Bonus-Tracks auf jeden Fall, die braucht es nicht. Bis dahin finde ich es echt gut mit "Ich tauche auf" als Gänsehautsong.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Die Atmosphäre der Bonustracks finde ich sogar recht gelungen. Ich könnte durchaus mal mit einem reinen Tocotronic-Akustikalbum leben, bzw. so Nick Drake mäßig instrumentiert. Mit sind bei den letzten beiden Alben ja eher die rockigeren Songs teilweise zu uninspiriert (bei diesem Album hier fällt mir das vor allem beim komplett vorhersehbaren Drumming auf), die ruhigeren finde ich dagegen überwiegend sehr gut.
Aber ja, die Highlights der beiden letzten Alben waren die Balladen (wenn man "Unwiederbringlich" als eine bezeichnen kann).
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von beth im Beitrag #505ich hab gestern in nie wieder krieg reingehört und möchte euch wissen lassen, dass ich schon lange nichts vergleichbar langweiliges mehr gehört habe.
Sorry, Tocotronic waren schon immer langweilig. Oberschüler-Lyrik vorgetragen mit der Stimmfarbe des stellvertretenden Kaplans bei Jugendgottesdienst einer <$obskureReligionDeinerWahl>-Gemeinde. Musikalisch manchmal nett - wobei "nett" die fiese Schwester von "ach lass mich damit in Ruh" ist.
Wenn die Dame des Hauses und ich in der Küche Radio hören, dann gibt es drei Auslöser die zum sofortigen Griff zum Lautstärkeregler des Radios führen: Annenmaykantereit, Singsangdeutschrap, Tocotronic (früher haben wir immer das Webradio umgeschaltet, in der Hoffnung, dass die auswerten, wann man wegschaltet. Aber eine Vertrauensperson im leidlich erfolgreichen fast überregionalen Radiosender hat mir dann erklärt, dass das leider nirgends der Fall sei).
sanfter widerspruch. zwar empfinde ich die heutigen tocotronic ebenfalls als kreuzöde, aber ein leben ohne "ich habe stimmen gehört", "harmonie ist eine strategie", "letztes jahr im sommer" oder "drüben auf dem hügel" und, und, und... erscheint mir kaum möglich.