Kleiner Nachtrag zu Chick Corea- ich selbst bin kein großer Fan und kenne mich mit seinen Werken nicht wirklich aus (schon gar nicht die späteren). M.E. lohnt es sich dennoch auch mit manchem seines Frühwerks zu befassen- welches ich mir immer mal wieder peu a peu zulege (vor seiner Zeit bei Miles Davis, der elektrischen und Free Phase)- z.B. Now He Sings, Now He Sobs habe ich sehr gut in Erinnerung (auch wegen Roy Haynes- was für ein großartiger Schlagzeuger). Sein Spiel ist individuell, modern, recht komplex und die Tracks sind teilweise mit atemberaubendem Tempo gespielt, dennoch sind seine eigenen Kompositionen jederzeit nachvollziehbar. Allerdings verliert er sich nie in technischem Selbstzweck- was man von einigen seiner späteren Jazzrockalben nicht unbedingt behaupten kann.
Kairos Sextet - Transition (Dafnison Music 02.03.2018) Via Fundraising finanziertes Album einer Band aus Miami, die sich der offenbar recht bekannte kubanische Drummer Dafnis Prieto dort als Dafnis Prieto Artist Ensemble zusammengestellt hat, die er inzwischen aber (in Kairos Sextet umbenannt) als Mentor und Produzent betreut. Sympathisch altmodischer Jazz mit viel Bläsern, mehr gibt es hierzu eigentlich gar nicht zu sagen. Mir gefällt das Album sehr gut.
Sam Neufeld - trumpet Tom Kelley - alto & soprano saxophones Sean Johnson - tenor saxophone Nick Lamb - piano Jon Dadurka - upright and electric basses Johnathan Hulett - drumset
Watndat? Datisdas: "Although the album was recorded for Cellar Live, it would have been right at home on Prestige or Blue Note, the sovereign labels during the bop regency of the 1950s and '60s. On the one hand, Shulman's radiant charts, underlined by delightful harmonies and rhythmic patterns, emulate that glorious era while on the other proving decisively that superior music is indeed timeless." Max Roach, Hank Mobley oder Sonny Stitt fänden es sicher auch gut.
1. Fantasy In Db 7:37 2. Lonesome Dream 6:14 3. The Conquerer 9:12 4. San Francisco National Cemetery 9:29 5. Yeah...So 5:25 6. 4th Street Strut 8:45 7. Full Tilt 5:44 8. The Night We Called It A Day 6:19 9. Mr. Timmons 8:33
Adam Shulman: piano Mike Olmos: trumpet Lyle Link: alto sax Patrick Wolff: tenor sax John Wiitala: bass Evan Hughes: drums
ME-Leser 1984 bis 2016 - ME-Forum seit 30.04.2003 - Erster Beitrag: "Wo kann ich mich hier wieder abmelden?" Heavy Rotation → ◉ Jake Bugg (2024) A Modern Day Distraction ◉ Julie (2024) The Ant-Aircraft Friend ◉ Towa Bird (2024) American Hero ◉ The Courettes (2024) The Soul Of... The Fabulous Courettes ◉ Noga Erez (2024) The Vandalist
Läuft seit Tagen auf Dauerrotation bei mir. Leider kann ich keine vernünftigen Hörschnipsel bieten, da die gängigen Quellen mir eine schrottige Popband gleichen Namens aus GB bieten, während diese Combo nur lokale Größen aus Jackson (Mississippi) sind. Aber man muß auch nicht viel erklären, denn der Albumtitel sagt eh schon alles. LIKE!
1. It's All Good 6:25 2. Samba 64 10:48 3. Brown Bag 10:38 4. Theme For A Dream 7:11 5. Out Of My Head 10:43 6. Barry's Blues 5:49 7. 4-30 Warm-Up 6:00 8. Mid-Riff 8:45 9. Five-O 2:46 10. Waggin' The Dragon 6:09 11. Talkin' To Myself 10:56
ME-Leser 1984 bis 2016 - ME-Forum seit 30.04.2003 - Erster Beitrag: "Wo kann ich mich hier wieder abmelden?" Heavy Rotation → ◉ Jake Bugg (2024) A Modern Day Distraction ◉ Julie (2024) The Ant-Aircraft Friend ◉ Towa Bird (2024) American Hero ◉ The Courettes (2024) The Soul Of... The Fabulous Courettes ◉ Noga Erez (2024) The Vandalist
Für meinen Geschmack leider etwas zu viel Soul und (soweit ich das anhand der Schnippsel bewerten kann) bei allem Temperament etwas zu brav. Aber so ist das nun mal mit den individuellen Befindlichkeiten.
Beim Adam Shulman Sextet könnte ich schon eher schwach werden. Schönes Stück.
Auch eine interessante Gruppe, die durchaus Aufmerksamkeit verdient: Ezra Collective.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Amir Elsaffars Rivers of Sound - Not two Ein faszinierendes Doppelalbum, eingespielt von einem 17-köpfigen Ensemble um den Trompeter Amir ElSaffar. Orientalische Schwermut in einem orchestralen Soundgewand, trotzdem erstaunlich beschwingt und zugänglich. Muss man sich (alleine schon aufgrund der durchschnittlichen Tracklänge von etwa 10 Minuten) in Ruhe darauf einlassen, aber dann kann es ein ansprechendes Hörvergnügen sein.
ZitatAmir ElSaffar (born 1977 Chicago, Illinois) is an American jazz trumpeter and vocalist. His compositions combine jazz, classical, and traditional Arabic music.He studied classical music at Depaul University in Chicago. In 2001, he won the Carmine Caruso Jazz Trumpet Competition and the International Trumpet Guild Jazz Improvisation Competition. He studied Iraqi maqam music in Baghdad and learned to play an Iraqi instrument, the santur. He began to weave traditional Arabic music into modern jazz trumpet. In 2007, he released his debut album, Two Rivers, for Pi Recordings.
Wikipedia
ZitatIn Rivers of Sound, Mr. ElSaffar’s 17-piece ensemble, rhythm is a load-bearing vehicle, steadily carrying his compositions across land and sea. The pulse changes hands often, Mr. ElSaffar’s trumpet working in an exchange with the tabla and the guitar and the buzuq, a stringed instrument from the eastern Mediterranean. Rivers of Sound brings together virtuosos from Middle Eastern, South Asian and Western jazz traditions, and its music has a liquid quality: It’s full of momentum, but not in the way of a single moving thing. Instead, it seems to flow and spill across bounds.
Idris Ackamoor & The Pyramids - An angel fell (VÖ 11.05.18)
Idris Ackamoor, kalifornischer Jazzveteran aus den frühen 70ern meldete sich 2016 mit "We be all africans" zurück und legt nun "An angel fell" nach. Gibt bisher nur einen Track zu hören, aber der hat es in sich.
01. Tinoge 02. An Angel Fell 03. Land Of Ra 04. Papyrus 05. Soliloquy For Michael Brown 06. Message To My People 07. Warrior Dance 08. Sunset
Idris Ackamoor: alto saxophone, tenor saxophone, keytar, lead vocals Sandra Poindexter: violin, lead vocals David Molina: guitar, effect pedals, vocals Skyler Stover: double bass, vocals Bradie Speller: congas, handsonic, vocals Johann Polzer: drums
Zitat von LFB im Beitrag #234 Idris Ackamoor & The Pyramids - An angel fell (VÖ 11.05.18)
Eine sehr gelungene Platte. Größtenteils sehr entspannte und afrikanische Beats, eineinhalb Reggae-Dubs gibt es auch. All das bietet die Grundlage für das immer wieder an Pharoah Sanders erinnernde Spiel von Ackamoor und der Violine, gespielt von Sandra Poindexter. Dazu einige afrikanische Chants, deren Texte man gerne überhören darf. Sehr gute Platte in einem sehr guten Jazz-Jahr
Was als lose musikalische Interessengemeinschaft in Manhattan entstand, ist mittlerweile ein festes Trio, das sich durchaus einen Namen gemacht hat und bspw. auch auf dem letzten Album von David Byrne zu hören ist. Nach den etwas zugänglicheren EPs Part One & Two gibt es nun die Langspielplatte. Nach dem üppigen Mahl, das Kamasi Washington an der Westküste zubereitet hat, klingt das wie der Verdauungsschnaps danach. Reduzierte Klänge, die Orte und Stimmungen in New York vertonen, klingen beim ersten Anlauf noch etwas sperrig, fressen sich aber von Durchgang zu Durchgang mehr durch die Ohren ins Hirn. In SPON gezogene Vergleiche mit den Lunge Lizards sind durchaus vorhanden, aber das Onyx Collective ist deutlich stärker Jazz-Traditionen verpflichtet. Und immer dann, wenn Roy Nathanson als Gastmusiker auf seinem Alt Saxophon spielt, erinnert es an den frühen Ornette Coleman.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)