Zitat von faxefaxe im Beitrag #362bei unbequemen Thesen sich darauf zu einigen, dass es unglücklich formuliert war, hilft meiner Meinung nach nicht weiter.
Aber noch ewig ins gleiche Loch zu bohren auch nicht. Natürlich ist die Aussage strittig, aber jemanden wie den Mister, den man nun wirklich schon lange genug kennt, dermaßen unter Druck zu setzen, ist ebenfalls grenzwertig.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Zitat von faxefaxe im Beitrag #362bei unbequemen Thesen sich darauf zu einigen, dass es unglücklich formuliert war, hilft meiner Meinung nach nicht weiter.
Aber noch ewig ins gleiche Loch zu bohren auch nicht. Natürlich ist die Aussage strittig, aber jemanden wie den Mister, den man nun wirklich schon lange genug kennt, dermaßen unter Druck zu setzen, ist ebenfalls grenzwertig.
Eigentlich wurde ja schon längst über TTIP diskutiert, aber es kamen offensichtlich nochmal inhaltliche Fragen auf. Und am Ende nicht im Konsens zu enden, finde ich auch nicht tragisch. Ich "kenne" den Mister eine ganze Weile, seinen indifferenten Fatalismus, den er in politischen Fragen regelmäßig vorbringt, kann ich selten verstehen, meistens jedoch tolerieren. In dieser Frage geht das für mich eben mal nicht. Ich erwarte nicht, dass der Mister das ähnlich sieht, einsieht oder wir sonstwie in der Beziehung auf einen grünen Zweig kommen, aber ein Missverständnis war es eben auch nicht. Das hat für mich nichts von "unter Druck setzen", dass man da nicht am Ende der Diskussion "alles prima" sagt.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
das sehe ich so wie der Berthold. Ich bin da sehr klar anderer Meinung und bleibe da auch dabei, man kann bei fundamentalen Themen sich eben nicht immer auf ein "irgendwie sind wir ja alle einer Meinung, und der Rest war halt überspitzt oder missverstanden" einigen. Aber das macht ja nix. Bei TTIP bin ich scheints in einer radikalen Minderheitenposition hier und nehme das auch niemandem übel.
Apropos TTIP: Ich frage ja immer nach konkreten Argumenten gegen TTIP, von denen es hier schon sehr wenig gibt. Eines in der SZ finde ich schon bedenkenswert: In den vergleichbaren Verträgen zb mit Kanada gibt es wohl Negativlisten: Alle öffentlichen Dienstleistungen sollen privatisiert werden, außer es wird eine ausdrückliche Ausnahme gemacht.
Ich bin grundsätzlich (Ausnahmen erlaubt) gegen die Privatisierung zb von Bahn, Energieversorgung, Bildung, Straßenbau.
Einen sehr guten Text zu TTIP von Jörn Schulz gab es bereits vor einem Jahr in der Jungle World zu lesen: "Mit der Transatlatischen Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) werden EU und USA globale Standards setzen – aber die falschen." http://jungle-world.com/artikel/2014/41/50684.html
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Zitat von faxefaxe im Beitrag #368Apropos TTIP: Ich frage ja immer nach konkreten Argumenten gegen TTIP, von denen es hier schon sehr wenig gibt. Eines in der SZ finde ich schon bedenkenswert: In den vergleichbaren Verträgen zb mit Kanada gibt es wohl Negativlisten: Alle öffentlichen Dienstleistungen sollen privatisiert werden, außer es wird eine ausdrückliche Ausnahme gemacht.
Ich bin grundsätzlich (Ausnahmen erlaubt) gegen die Privatisierung zb von Bahn, Energieversorgung, Bildung, Straßenbau.
ich erinnere mich, zuvor auf bereits existierende freihandelsabkommen hingewiesen zu haben. ein aspekt vom nordatlantischen nafta-abkommen kann man in folgendem, knapp 7-minütigen video bestaunen:
unabhängig von der TTIP-Diskussion: wer sich gesund ernähren will, kann das bei uns. Das Problem sind meiner Meinung nach weniger fehlende Vorschriften und Verbote, sondern die Bereitschaft, Geld für Essen auszugeben und sich bewusst zu ernähren. Da sind nicht primär große Konzerne daran schuld. (Und damit sind wir dann doch ein bissl beim Unterschied zwischen Europa und USA)
(Das Video habe ich noch nicht angesehen, hab grad keinen Ton, bezieht sich nicht aufs konkrete Beispiel)
Zitat von faxefaxe im Beitrag #371unabhängig von der TTIP-Diskussion: wer sich gesund ernähren will, kann das bei uns. Das Problem sind meiner Meinung nach weniger fehlende Vorschriften und Verbote, sondern die Bereitschaft, Geld für Essen auszugeben und sich bewusst zu ernähren. Da sind nicht primär große Konzerne daran schuld. (Und damit sind wir dann doch ein bissl beim Unterschied zwischen Europa und USA)
(Das Video habe ich noch nicht angesehen, hab grad keinen Ton, bezieht sich nicht aufs konkrete Beispiel)
ich will nicht zu sehr vorgreifen, aber das verhindern von deklarationen ist teil des problems. wird eine deklarationspflicht als handelshemmnis gesehen, kann es vor einem dieser schiedsgerichte landen. allein dieses prinzip, dem freien handel eine solche priorität einzuräumen, halte ich nicht für akzeptabel und brandgefährlich.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von Lumich im Beitrag #372wird eine deklarationspflicht als handelshemmnis gesehen, kann es vor einem dieser schiedsgerichte landen. allein dieses prinzip, dem freien handel eine solche priorität einzuräumen, halte ich nicht für akzeptabel und brandgefährlich.
als noch unentschiedener schreibe ich hierfür ein fettes minus auf das entscheidungskonto. das war es aber auch schon ohne ttip (siehe verhinderte lebensmittelampel).
Dieser unbelegte Alarmismus ("brandgefährlich") macht die Diskussion für mich so dogmatisch (das kenne ich eigentlich nur noch aus meinen Jugendjahren). Nach allem, was ich bislang gelesen habe, ändert sich an bestehenden Kennzeichnungspflichten nichts.
http://m.badische-zeitung.de/# (Link lässt sich irgendwie nicht kopieren. Googeln nach Kennzeichnungspflicht und TTIP, dann badische Zeitung, der Artikel ist durchaus kritisch). Vor die Schiedsgerichte (die die EU ja nicht mal mehr will, aber auch nicht per Definition böse sind) käme es bei einer Verschärfung der Regelungen, wenn ein Investor klagt.
Das gilt für vieles bei TTIP: es geht meist nicht um bestehende Standards. Und für alle Zukunft sind diese auch bisher nicht gesichert, auch die EU kann die ändern. Und bislang dachte ich, Brüssel sei auch mit Vorsicht zu genießen.