"Das bisherige System sei dauerhaft nur über stark steigende Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt zu halten und dies ginge zulasten von Zukunftsinvestitionen z.B. in Infrastruktur und Klimaschutz." - da ist es wieder, das totschlagargument. sie haben vergessen, die arbeitsplätze zu erwähnen, die ansonsten wegfallen. ich werfe mal in den raum: "Das bisherige System sei dauerhaft nur über stark steigende Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt zu halten und dies ginge zulasten des Kapitalismus."
Naja, der Zuschuss zur Rentenversicherung aus dem Bundeshaushalt beträgt heute schon um die 80 Milliarden € im Jahr, was 27% des Haushalts entspricht. Da sehe ich die Frage nach der Zukunftsfähigkeit dieses Ansatzes nicht als Totschlagargument.
Es gehört zur Wahrheit aber auch dazu, dass sich an der Bezuschussung nichts ändern wird. Dass der Generationenvertrag im Rentensystem auf Dauer nicht aufrecht zu erhalten ist, wusst man zu meiner Schulzeit (wahrscheinlich bereits sehr lange davor) schon.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Wie wird sich das eigentlich verteilen, wenn die Baby-Boomer tot sind (auch wenn das noch ein paar Jahre dauern wird)?
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von Lumich im Beitrag #1308Es gehört zur Wahrheit aber auch dazu, dass sich an der Bezuschussung nichts ändern wird. Dass der Generationenvertrag im Rentensystem auf Dauer nicht aufrecht zu erhalten ist, wusst man zu meiner Schulzeit (wahrscheinlich bereits sehr lange davor) schon.
... ich möchte aber dennoch nochmals an die Änderung bei den Einfuhrabgaben erinnern. Denn ab dem 1. Juli 2021 fällt die bisherige Freigrenze von 22 Euro weg.
Man muss also für Ware, die man in einem Drittland (z.B. USA, Großbritannien, China) bestellt auch die Einfuhrabgaben bezahlen. Abgaben von weniger als einem Euro werden nicht erhoben.
Grundsätzlich muss ab dem 1. Juli 2021 für Sendungen aus einem Drittland eine Zollanmeldung abgegeben werden. Diese Aufgabe übernimmt im Regelfall der Beförderer der Waren. Dies ist der zuständige Post- bzw. Kurierdienst. Dieser bezahlt auch die fälligen Einfuhrabgaben an den Zoll.
In der Regel muss man die Abgaben bei der Zustellung der Sendung dem Beförderer bezahlen. Mitunter werden solche Sendungen auch nur noch an Postämter zur Abholung zugestellt. Für diese Serviceleistung (Anmeldung der Sendung beim Zoll und Zahlung der Abgaben) verlangt der Post- bzw. Kurierdienst in der Regel eine Servicepauschale. DHL etwa nimmt jeweils 6 Euro.
RECHENBEISPIEL
Man bestellt in China eine Handyhülle für EUR 5,20 Euro. Die deutsche Einfuhrumsatzsteuer wären 99 Cent. Der Zoll verzichtet wegen der Kleinbetragsregelung auf eine Zahlung.
Bestellt man in China eine Handyhülle für EUR 5,50 Euro, werden EUR 1,05 Einfuhrumsatzsteuer fällig. DHL kassiert diese dann vom Empfänger plus 6 Euro Auslagepauschale, also insgesamt EUR 7,05 Euro. Gesamtkosten also EUR 12,55.
Dies gilt natürlich künftig ebenso für den Kauf von etwa CDs. Wer sich z.B. über amazon marketplace eine CD etwa aus einem Nicht-EU-Land für EUR 8,00 bestellt, muss DHL bei Anlieferung EUR 7,52 zahlen.
Man sollte künftig also gerade bei niedrigpreisigen Artikeln überlegen, welche zusätzlichen Kosten ggf. entstehen!
Wichtig ist übrigens nicht das jeweilige Bestelldatum, sondern der Zeitpunkt, an dem die Ware das Rechtsgebiet der Bundesrepublik Deutschland erreicht. Wer am 20. Juni Ware bestellt hat, die erst am 2. Juli in Deutschland / beim Zoll eintrifft, muss die Abgabe zahlen.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Ich sehe gerade bei CD- und DVD-Käufen ein Problem. Bislang recht günstige Schnäppchen verteuern sich, falls man nicht zu einer Lösung kommt, bei der die Zollabwicklung/Bezahlung gleich vom Verkäufer mit erledigt wird. Die Einfuhrabgabe selbst ist ja voll ok, aber die Pauschale für den Dienstleister verteuert alles eben immens. Hinzu kommt, dass die Zahlung oft im Postamt erfolgen soll bzw. die Sendung nicht mehr wir gewohnt gleich im Briefkasten landet, sondern eben nur eine Benachrichtigungskarte. Es wird also teurer und man benötigt mehr Zeit.
Auch bei amazon muss ich nun immer prüfen, wo der Versender seinen Sitz hat, weil sich die Gesamtkosten schnell verdoppeln können. Frankreich oder Schweiz…das ist jetzt eben ein großer Unterschied. So nach dem Motto: medimops ist ok, dodax oder zoverstock geht nicht mehr…
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Also, bei Amazon werden die vollständigen Kosten beim Kauf schon angezeigt. Ich habe gerade CDs über Amazon aus Japan bestellt und erhalten. Ich gehe sehr davon aus, dass das auch in Zukunft so bleibt.
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Möglicherweise meinst du das sog. "Import One Stop Shop"-Verfahren (IOSS). Unternehmen aus Nicht-EU-Ländern können es bei Lieferungen bis 150 Euro anwenden. Das gibt es schon seit 2019 und im Kern ist es eine Registrierungspflicht für Händler aus Nicht-EU-Ländern, die bei eBay oder Amazon an EU-Kunden Ware verkaufen.
Das Problem ist aber, dass man als Kunde nicht automatisch davon ausgehen kann, ob ein eBay- oder Amazon-Verkäufer auch die Einfuhrumsatzsteuer bezahlt. Jeder Verkäufer muss sich für das IOSS-Verfahren separat registrieren und seine Steuernummer in den digitalen Zolldaten angeben. Fehlen diese Daten bei der Lieferung, ist der Paketdienst dazu verpflichtet, die Einfuhrabgaben beim Kunden zu kassieren – auch inkl. der 6 Euro Auslagepauschale.
Möglicherweise muss man eher bei einigen bekannten Händlern bestellen, um da dann immerzu sicher zu sein. Mein Problem ist wie gesagt nicht so sehr die Einfuhrumsatzsteuer, sondern eher die Gefahr, um Falle x zusätzlich Zeit und Geld opfern zu müssen.
Wenn z.B. diverse amazon-Händler die Steuer eh schon mit einbauen und auch abführen, ist dies natürlich der einfachste Weg. Dann würde sich in vielen Fällen bis auf die Steuerzahlung und ein "Restrisiko" ja auch nicht so sehr viel ändern...
Bislang hat es mich viermal beim Zoll erwischt und in zwei Fällen waren eben unzureichende Datenangaben schuld...
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Die Gefahr besteht bei Discogs schon eher. Da musste ich zwar noch nie nachzahlen, aber ich warte erheblich länger auf meine Lieferungen. Mein Verdacht war immer, dass der Zoll daran schuld ist, da die Lieferung aus Japan bspw. heutzutage bestimmt nicht mehr länger als einen Monat dauert.
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Ja, durch den Zoll muss der ganze Kram ja eh laufen. Bislang war vieles aber zumeist „von der zollamtlichen Behandlung befreit“. Mit dem Wegfall der Freigrenze haben die jetzt sicher weitaus mehr zu tun. Da wird es ab dem 1. Juli sicher etwas stockend vorangehen.
Zumindest hast du mich mit Blick auf amazon/ebay etwas beruhigt.
Problematisch sind sicher eher die privaten Versender der Nicht-EU-Staaten. Da könnte es mit der richtigen Deklaration öfters einmal haken…
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)