Vanilla Sky (USA/E 2001, R: Cameron Crowe, D: Tom Cruise, Penélope Cruz, Kurt Russell, Jason Lee, Noah Taylor, Cameron Diaz) Ob das spanische Original, dem ich damals 8/10 gegeben habe, heute noch einer aktuellen Sichtung Stand halten würde? Es ist schon auffallend, wie viele Filme um die Jahrtausendwende versuchten, den Zuschauer hinters Licht zu führen, Parallelwelten nutzten, überraschen wollten, Verwirrung stiften. Hier geht es um einen stinkreichen Verleger, der eine Affäre mit einer eifersüchtigen Sängerin hat, sich dann aber in eine Tänzerin verliebt. Das führt zum Drama, zu Entstellung, zu Alpträumen und einem Mord. An das Original habe ich wenig Erinnerungen. Das US-Remake ist handwerklich sehr gut gemacht. Crowe liefert nicht nur schöne Bilder, sondern untermalt sie natürlich mit zahlreichen tollen Songs. Der Soundtrack hat die fast 25 Jahre unbeschadet überstanden, der Film ist bei genauerer Betrachtung ein schönes (aber unterhaltsames) Nichts. 6/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Wild Nothing - Indigo || Crippled Black Phoenix - The Wolf Changes Its Fur But Not Its Nature || Jasmine.4.t - You Are the Morning || Ex-Vöid - In Love We Trust || Victoria Canal - Slowly, It Dawns || Christine and the Queens - Chris
"The Sixth Sense" ist dank weniger Schnitte und einer langsamen, rhythmischen Erzählweise immer noch effektiv und fesselnd, auch wenn man den Twist mittlerweile kennt. Haley Joel Osment, Toni Collette und Bruce Willis zeigen hier sehr starke Leistungen. Der damals 10jährige Osment und Collette erhielten für ihre Performance eine Oscarnominierung als beste Nebendarsteller.
Ein Psychothriller, bei dem der wahre Horror darin besteht, von den Menschen um uns herum nicht gesehen, gehört oder verstanden zu werden, insbesondere von den Menschen, die wir lieben.
"I see dead people." (Cole Sear)
Der Tod der menschlichen Empathie ist eines der frühesten und deutlichsten Zeichen dafür, dass eine Kultur gerade in Barbarei verfällt. (Hannah Arendt)
Der von Harry Belafonte produzierte Film "Beat Street" fängt ein Stück Hip-Hop in der damaligen Bronx ein, als es noch um Breakdance, Graffiti, DJing und Rappen ging. Story und Drehbuch sind banal ... und die Darsteller sind größtenteils Amateurschauspieler, verleihen dem Film damit aber eine eigene Authentizität. Sehens- und hörenswert sind die Tanzeinlagen und Breakdance-Battle-Szenen mit der entsprechenden Musik.
Der Film ist einer der bekanntesten Breakdance-Filme und erfreute sich speziell in der DDR ungeahnter Popularität. "Beat Street" ist eine kulturelle Zeitkapsel und gilt heutzutage als Kultklassiker.
"This ain't New York, this the Bronx!" (Kenny "Double K" Kirkland)
Der Tod der menschlichen Empathie ist eines der frühesten und deutlichsten Zeichen dafür, dass eine Kultur gerade in Barbarei verfällt. (Hannah Arendt)
Ich liebe diesen Film seit meiner Kindheit. Andernfalls wäre es mir vielleicht übler aufgestoßen, wie schamlos der von „Wild Style“ abgekupfert ist. Letzteren habe ich erst viel später gesehen.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von Lumich im Beitrag #7144Ich liebe diesen Film seit meiner Kindheit. Andernfalls wäre es mir vielleicht übler aufgestoßen, wie schamlos der von „Wild Style“ abgekupfert ist. Letzteren habe ich erst viel später gesehen.
"Wild Style" habe ich noch nicht gesehen. Demnächst steht bei mir "Exit Through The Gift Shop" an ... um mal im Graffiti-Thema zu bleiben.
Der Tod der menschlichen Empathie ist eines der frühesten und deutlichsten Zeichen dafür, dass eine Kultur gerade in Barbarei verfällt. (Hannah Arendt)
Ein durchaus interessanter neuer Nosferatu, mit schönen Bildern und einigen eindrucksvollen Momenten. Robert Eggers liefert eine relativ geradlinige Nacherzählung dieses klassischen Gothic-Märchens, vollgepackt mit vampirischem Horror. Da die Geschichte hinlänglich bekannt ist, mangelt es "Nosferatu" etwas an Originalität, so dass der Film im Mittelteil einige Längen hat. Eine straffere Inszenierung mit kürzerer Laufzeit wäre hier hilfreich gewesen.
Lily Rose-Depp zeigt eine überzeugende Leistung, speziell in den Szenen der Besessenheit. Trotzdem lässt der Film einen emotional wenig berührt zurück, die Charaktere agieren insgesamt zu distanziert.
"You are my affliction." (Count Orlok)
Der Tod der menschlichen Empathie ist eines der frühesten und deutlichsten Zeichen dafür, dass eine Kultur gerade in Barbarei verfällt. (Hannah Arendt)
"Exit Through The Gift Shop" ist ein als Dokumentarfilm aufgemachter Film des britischen Streetart-Künstlers Banksy. Der Film dreht sich um Thierry Guetta, einen leidenschaftlichen Filmer, der seinen Cousin, den französischen Streetart-Künstler Invader, beim Anbringen seiner bunten Mosaike filmt und dadurch im Frühjahr 2006 Banksy kennenlernt. Guetta verspricht Banksy, die beste Streetart-Dokumentation zu drehen, wird aber von Banksy davon überzeugt, selbst als Streetart-Künstler zu agieren. An diesem Punkt übernimmt Banksy die Regie. Thierry Guetta wählt das Pseudonym Mr. Brainwash (MBW) und fängt an, im großen Stil Kunst zu produzieren ...
Im Film selbst gibt es jede Menge Bildmaterial von Shepard Fairey, Zeus, Guettas Cousin Invader und Banksy selbst, der für den Zuschauer allerdings unkenntlich gemacht wurde, um seine Anonymität zu wahren. "Exit Through The Gift Shop" ist eine kurzweilige, provokative und ironische Doku mit kritischen Seitenhieben auf die Medien und die Kunstwelt, die permanent zwischen Kunst und Kommerz hin- und herpendelt. Und gleichzeitig ein urkomisches Exposé über die Leichtgläubigkeit der Massen, die sich auf künstliche kreative Persönlichkeiten wie MBW einlassen.
"Exit Through The Gift Shop" gewann zahlreiche Dokumentarfilmpreise ... und war außerdem in der Kategorie "Bester Dokumentarfilm" für den Oscar und in der Kategorie "Beste Nachwuchsleistung" für den BAFTA-Award nominiert.
"I used to encourage everyone I knew to make art; I don't do that so much anymore." (Banksy)
Der Tod der menschlichen Empathie ist eines der frühesten und deutlichsten Zeichen dafür, dass eine Kultur gerade in Barbarei verfällt. (Hannah Arendt)
In den letzten Jahrzehnten hat sich um den Film, der auf der DVD mit den Worten One Of the Best Unknown Movies Ever Made beworben wird, eine Art Mini-Kult entwickelt. In der ersten Hälfte habe ich tatsächlich einige Male gelacht, vor allem der Frogman und Mr. T als bärtige Frau haben mir gut gefallen. Unter'm Strich waren aber sogar die ersten beiden Bill-und-Ted-Filme lustiger. Dickes Lob an die Maske.
3,5/10
Fitting In
Auch wenn mich das Thema als Mann nur am Rande berührt: Fitting In sollte in jedem Sexualkundeunterricht der 7. Klasse verpflichtend sein. Tollter Soundtrack.
Zitat von McDermott im Beitrag #5937 Perfect Days (2023)
Lyrisches Entschleunigungskino, in dem Wim Wenders ungeheure Schönheit im stoischen Alltag eines Toilettenputzers (Koji Yakusho in der Rolle seines Lebens) in Tokio findet. Einen so frischen, stilsicheren und dabei so schlichten Film hätte ich ihm nicht (mehr) zugetraut. Wunderbare Überraschung. Dürfte bei aller Bodenständigkeit aufgrund der Musikrechte allerdings ein recht teurer Spaß gewesen sein. Wie auch immer, von mir aus könnte Wenders jetzt gerne alle paar Jahre einen neuen "Perfect Days" in einer anderen Metropole drehen. Ich würde blind ins Kino rennen.
Hab den jetzt auch gesehen und bin auch begeistert. Ein wunderbarer Film mit einem ganz tollen Koji Yakusho. Da merkt man mal wieder wie dialogarm Filme gut funktionieren können.
Ich fand den ja auch gut. Aber etwas altbacken kam mir manches schon vor. Die Musikauswahl aus der Jugendzeit von Wim Wenders und Patti Smith als Soundtrack und Role Model für eine rebellische junge Frau von heute. Ein bisschen frischer hätte es schon sein können.
As Tears Go By Wong Kar Wais Debüt hat schon viel von dem, was ihn später zu so einem außerordentlichen Regisseur machen wird: die Beleuchtung, die Farben, der Umgang mit zwischenmenschlichen Emotionen, die Atmosphäre. Leider funktioniert aber nur der romantische Teil des Films, die Gangsterballade ist überdreht und teilweise miserabel overacted. Der Keyboard-Score stammt direkt aus der Hölle. Würde ich mir trotzdem eher noch mal ansehen als "Ashes Of Time". 6/10