Zitat von beth im Beitrag #45ich sehe das anders. im gegensatz zu den kandidaten in verkupplungsshows haben auch ex- und idiotenpromis meist ein management und bringen medienerfahrung mit, wie marla schon sagte. bei schwiegertochter gesucht geht es auch nicht (nur) um bildungsentfremdete menschen, sondern (auch) um menschen die aufgrund ihrer kognitiven schwächen ausgenutzt werden. ich bezweifle, dass eine beate einen iq über 95 hat und in der lage ist zu verstehen, was vera mit ihr macht. genauso sind die figuren rene und robin mit unterdurchschnittlicher intelligenz angelegt. ganz offensichtlich sind die beiden figuren nicht im stande alleine den anforderungen des lebens zu entsprechen. das kommt nicht nur bei der sache mit dem ausweisen klar raus. pleite sein ist ein ganz anderes motiv für die teilnahme an einer show als eine situation nicht überblicken zu können und dann ausgenutzt zu werden. das eine format kommt gut an, weil dabei zugesehen werden kann, wie sich promis freiwillig zum deppen machen, das andere, weil die prodkutionsfirmen menschen zu deppen degradieren.
Ganz genau so!
Heavy Rotation → ◉ Fleetwood Mac - Tango in the Night ◉ Bonobo - Black Sands ◉ The Decemberists - As It Ever Was, So It Will Be Again ◉ Interpol - Our Love to Admire ◉ Skeewiff - Something Like That?
Das gute an Royal Böhmermann ist, daß viele Menschen nur über diesen Weg von diesem Dreck ala "Schwiegerxxx sucht..." erfahren. Ich kenn zumindest niemand, der sich das anschaut. Mein Fernseher wird hauptsächlich von Blurays und DVDs gespeist & auf den Kabelanschluß könnte ich verzichten, käme da nicht ab und zu Fußball, Nachrichten, ARTE. Selbst die Dritten sehe ich kaum.
Zitat von Krautathaus im Beitrag #48 Ich kenn zumindest niemand, der sich das anschaut. Mein Fernseher wird hauptsächlich von Blurays und DVDs gespeist & auf den Kabelanschluß könnte ich verzichten, käme da nicht ab und zu Fußball, Nachrichten, ARTE. Selbst die Dritten sehe ich kaum.
Streiche bei mir Fußball und füge 3sat und ZDFneo hinzu.
Zitat von beth im Beitrag #45ich sehe das anders. im gegensatz zu den kandidaten in verkupplungsshows haben auch ex- und idiotenpromis meist ein management und bringen medienerfahrung mit, wie marla schon sagte. (…) pleite sein ist ein ganz anderes motiv für die teilnahme an einer show als eine situation nicht überblicken zu können und dann ausgenutzt zu werden. das eine format kommt gut an, weil dabei zugesehen werden kann, wie sich promis freiwillig zum deppen machen, das andere, weil die prodkutionsfirmen menschen zu deppen degradieren.
Ganz genau so!
ganz genau nicht so. ich halte es für grundsätzlich problematisch ein ranking der notsituationen aufzustellen. noch problematischer sehe ich es, ein ranking aufzustellen, welche ausbeutung welcher notsituation nun die schlimmere oder weniger schlimme ist. auch eine lisa fitz bspw., die vor einigen jahren durch die mühlen des dschungelcamps ging, um danach in diversen rtl-formaten weiter verbraten zu werden (stark anzunehmen, dass das eine mit dem anderen direkt zusammenhing), wird sich ohne existentielle nöte nicht in diese gesellschaft begeben haben. ich sehe da keinen unterschied zwischen denen, die aus unwissenheit ausgebeutet werden und den verzweifelten, die der armutsfalle entgehen wollen/ müssen. "freiwilligkeit" ist ohnehin ein sehr relativer begriff. im übrigen sind manager keine freunde, die einem mit guten rat bei seite stehen, wenn der eigene durchblick nicht ausreicht.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Sorry, Lumich aber der Medien erfahrenen Lisa Fitz traue ich viel eher zu, die Konsequenzen abschätzen zu können, als weltfremde, nicht so helle Lichter, die von RTL mit dem Ring durch die Nase durch die Manege gezerrt werden. Ob es nun existentielle Nöte sind, oder ein Selbsterfahrungstrip, ist ziemlich wurst. Die Dschungelcampierer haben einfach eine deutlich höhere Kompetenz, das Format einzuschätzen. Daß die Dschungelkampierer nur zusagen um der Armut zu entgehen, halte ich für weit hergeholt.
Zitat von Krautathaus im Beitrag #51Sorry, Lumich aber der Medien erfahrenen Lisa Fitz traue ich viel eher zu, die Konsequenzen abschätzen zu können, als weltfremde, nicht so helle Lichter, die von RTL mit dem Ring durch die Nase durch die Manege gezerrt werden. Ob es nun existentielle Nöte sind, oder ein Selbsterfahrungstrip, ist ziemlich wurst. Die Dschungelcampierer haben einfach eine deutlich höhere Kompetenz, das Format einzuschätzen. Daß die Dschungelkampierer nur zusagen um der Armut zu entgehen, halte ich für weit hergeholt.
der wechsel zwischen bühne und jobcenter/ sozialamt ist kein so seltener. dass lisa fitz sich der konsequenzen bewusst war, sehe ich genauso. gerade deshalb ist dieses beispiel auch so geeignet, weil man hier besonders deutlich sehen kann, dass "freiwilligkeit" zu einem ziemlich bitteren wort verkommen kann. dass frau fitz ihre personliche leidensfähigkeit mit dem dschungelcamp und "7 tage, 7 köpfe" austesten wollte, halte ich für denkbar unwahrscheinlich.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zugegeben, bei der „Gage“ wird es schwierig. Was ist, wenn der TV-Sender quasi als „Dienstleister“ in Erscheinung tritt? Wenn er eine Partnerschaft vermitteln will oder beim Entrümpeln helfen will oder bei der Haussanierung oder beim Neustart eines Restaurants, etc. Da greift oft nur die Aufwandsentschädigung – sie gilt nicht als Bezahlung für eine Arbeitsleistung. Wer Hartz IV bezieht, hat dafür eine Freigrenze bis zu 175 Euro pro Monat.
Natürlich ist alles kritisch zu sehen!! Sprüche wie „die wissen, worauf sie sich einlassen" sollte man lieber vermeiden. Klingt mir zu zynisch. Die Umstände, die Personen dazu bringen, sich an so etwas zu beteiligen, sind uns doch nicht immer bekannt. Vielleicht wird das „schnelle Geld“ ja auch tatsächlich gebraucht? Etwas „nicht tun müssen“, das fällt nur dann leicht, wenn es geeignete Alternativen gibt. Und noch leichter, wenn man auf das Geld eh nicht sonderlich angewiesen wäre. Ich denke, auch eine Frau, die sich in einer finanziellen Notlage prostituiert oder jemandem im Gegenzug für etwas sexuell anbietet, weiß, „was sie da erwartet“. Genügt da aber wirklich ein „sie müsste es ja nicht tun!“?
Es geht doch weniger um den Aspekt, warum da jemand mitmacht. Der eine braucht dringend Kohle, der andere sein bezugsfertiges Haus, der nächste vielleicht den TV-Ruhm in der Eckkneipe oder den geordneten Weg in die Insolvenz. Es ist letztlich so, dass eben Geld, Hilfe oder Aufmerksamkeit benötigt wird. Und ein TV-Sender kann dies eben für seine Zwecke (Vorführung vor Publikum) öffentlich ausschlachten. Zuschauer aka Quote aka Werbeeinnahmen.
Einmal bewußt und extrem überspitzt formuliert: wenn ein Kinderpornoring Eltern Geld dafür gibt, dass sie ihre Kinder für Aufnahmen missbrauchen lassen, die von interessierten Konsumenten rege nachgefragt werden - dann dürfte als Frage sicher nicht im Zentrum stehen, ob man den Eltern auch genügend Geld dafür zahlt oder ob sie auch genau wissen, auf was sie sich da einlassen. Das wäre ja ähnlich zynisch, als würde ich irgendwo Billigtextilen kaufen, aber zugleich betonen, dass man den Kindern in der Fabrik dafür ja doch bitte schon etwas mehr zahlen müsste…
Was ich damit sagen möchte: man sollte schon die Sache an sich verurteilen, weil sie eben auch zu verurteilen ist. Und, jetzt erneut bezogen auf die TV-Shows, sich vielleicht auch einmal fragen, ob man nicht selbst mit all seinen Sehgewohnheiten mit dazu beträgt, dass es „so etwas“ wie diese Vorführ-Shows überhaupt gibt. Klingt mir hier stellenweise zu sehr nach „ist zwar alles irgendwie schon pfui, find‘ ich aber trotzdem eiegntlich recht geil und auch ok, wenn man den Opfern halt genug dafür zahlt“.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Natürlich weiß eine Lisa Fitz, worauf sie sich da einlässt, und wenn man so will, beruht nahezu jede Art der Arbeit auf dem Ausnutzen einer Notsituation - wäre der finanzielle Anreiz nicht da, würde mancher Dienstag zu Hause bleiben. Wenn Frau Fitz als Medienprofi mit Management der Meinung ist, lieber für 50.000€ zwei Wochen in den Dschungel zu gehen, als sich für 1500€ irgendwo ans Fließband zu stellen, ist das für mich schon etwas anderes als wenn man geistig Behinderten verspricht, den Partner fürs Leben für sie zu suchen und ihnen dann 5€ am Tag zahlt.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Zitat von Krautathaus im Beitrag #51Sorry, Lumich aber der Medien erfahrenen Lisa Fitz traue ich viel eher zu, die Konsequenzen abschätzen zu können, als weltfremde, nicht so helle Lichter, die von RTL mit dem Ring durch die Nase durch die Manege gezerrt werden. Ob es nun existentielle Nöte sind, oder ein Selbsterfahrungstrip, ist ziemlich wurst. Die Dschungelcampierer haben einfach eine deutlich höhere Kompetenz, das Format einzuschätzen. Daß die Dschungelkampierer nur zusagen um der Armut zu entgehen, halte ich für weit hergeholt.
der wechsel zwischen bühne und jobcenter/ sozialamt ist kein so seltener. dass lisa fitz sich der konsequenzen bewusst war, sehe ich genauso. gerade deshalb ist dieses beispiel auch so geeignet, weil man hier besonders deutlich sehen kann, dass "freiwilligkeit" zu einem ziemlich bitteren wort verkommen kann. dass frau fitz ihre personliche leidensfähigkeit mit dem dschungelcamp und "7 tage, 7 köpfe" austesten wollte, halte ich für denkbar unwahrscheinlich.
Denn immerhin können die B/C Promis mit ihrem Namen eine gewisse Gage herausschlagen, während die Entlohnung der "Normalsterblichen" sich ja eher auf einem Witzniveau befindet.
Zitat von Krautathaus im Beitrag #48DIch kenn zumindest niemand, der sich das anschaut. Mein Fernseher wird hauptsächlich von Blurays und DVDs gespeist & auf den Kabelanschluß könnte ich verzichten, käme da nicht ab und zu Fußball, Nachrichten, ARTE. Selbst die Dritten sehe ich kaum.
Das ist jetzt schon eine Aussage vom gehobenen Ross aus. Denn die Quoten dieser Dreckssendungen sprechen ja für sich.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
durch das duschgelcamp akquirieren promis neue aufträge. durch schwiegertochter gesucht werden menschen an der grenze zur geistigen behinderung vorgeführt. die einen bekommen danach also aufträge und geld, die anderen spott und hohn. ich halte das, neben der motivation (geld, liebe, ruhm, whatever), bei reality TV mitzumachen, für einen weiteren großen unterschied. ob das publikum deshalb über das eine mehr lachen darf als über das andere, ist für mich eine andere frage. überhaupt stellt sich mir die frage nach der geilheit auf peinlichkeiten des publikums gar nicht. das publikum konsumiert, was es vorgesetzt bekommt. die verantwortung des konstumenten halte ich für eine sehr schwierige frage - in allen bereichen des konsums.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von Krautathaus im Beitrag #48DIch kenn zumindest niemand, der sich das anschaut. Mein Fernseher wird hauptsächlich von Blurays und DVDs gespeist & auf den Kabelanschluß könnte ich verzichten, käme da nicht ab und zu Fußball, Nachrichten, ARTE. Selbst die Dritten sehe ich kaum.
Das ist jetzt schon eine Aussage vom gehobenen Ross aus. Denn die Quoten dieser Dreckssendungen sprechen ja für sich.
Ich kenne auch niemand der sich Bohlen Bücher gekauft hat oder Helene Fischer Alben hört. Was hat das mit dem Hohen Ross zu tun?
Schade, daß du meinen ersten Satz nicht mitzitiert hast. Dann käme das vielleicht weniger überheblich rum.