Anselmo ist sicherlich ein Volltrottel, vielleicht auch ein Nazi, aber ich erwarte von einer Ratsfraktion, dass sie zumindest sauber recherchiert, bevor sie eine Stellungnahme raushaut.
"Der ehemalige Frontmann" - Falsch, er ist der aktuelle Frontmann. "Phil Anselmo hat vielfach und bewusst Nazi-Symbole gezeigt bzw. rassistische Kampfparolen gebrüllt" - Falsch. Ein Vorkommnis mit Nazi-Gruß mit "white power". Nicht vielfach. Es gibt noch eine fragwürdige Aussage aus einem alten Interview, das war es dann. " Dass die Band ihre Reunion ausgerechnet in 2023 plant" - Falsch. Die Reunion fand 2022 statt.
Pete Doherty konnte man eher abnehmen, dass er mit der Nazi-Ideologie oder sonstigem faschisitischen Gedankengut nichts am Hut hat. Bei Anselmo ist das schon schwieriger. Ich will mich da gar nicht so sehr dran aufhängen. Meinetwegen sollen die dort spielen. Es kann halt nur niemand sagen, man wüsste von nichts. Es soll dann jede/r selbst entscheiden, was er oder sie für unterstützenswert hält.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von Lumich im Beitrag #1817Also, ich glaube mich auch an mehrere Vorfälle erinnern zu können, aber sei‘s drum. Es gibt ja noch Bilder, wie das hier:
Das ist ein Carnivore - T - Shirt, die erste Band des mittlerweile toten Ex - Type - 0 - Negative - Frontmannes Pete Steele. Die waren auch immer Grauzone, werden aber trotzdem vor allem in der Punk/Hardcoreszene immer noch kultisch verehrt und auch in eigentlich linken Blättern wie dem OX positiv rezensiert. Ich wiederhole mich: ich halte Anselmo weder für einen Rassisten noch für einen Nazi, sondern lediglich für nicht übermäßig helle. Zudem hatte er zu dieser Zeit ein massives Drogen - und Alkoholproblem. Bei Amis lege ich meistens andere Maßstäbe an, weil da die Provokation mit derartigem Scheiß eine ganz andere Rolle spielt und anders aufgenommen wird als bei uns.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #1822Zudem hatte er zu dieser Zeit ein massives Drogen - und Alkoholproblem.
Dazu noch: ich weiß (beruflich wie auch privat), auf welche bescheuerten Ideen Süchtige kommen, wenn sie komplett dummgesoffen sind. Da funktionieren einige Dinge rein garnicht mehr. Diese "White Power" - Aktion war idiotisch, stand aber in einem gewissen Kontext, und er war offensichtlich schwerstbedröhnt. Weswegen ich auch dazu geneigt bin, das für selten dämlich zu halten, ihn aber nicht dran aufhängen zu wollen. Letzten Endes hat er sich schon selbst genug damit geschadet.
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Man kann sich vielleicht darauf einigen, dass das Verhalten und Kommentare von Anselmo zu verschiedenen Gelegenheiten in verschiedene Richtungen gingen. Die Vorwürfe, mit denen er regelmäßig konfrontiert wird, sind aber 100% selbstverschuldet, und ich glaube auch, dass er für sich selbst nie so wirklich eine klare Haltung formuliert hat.
Was „Carnivore“ angeht: Also „Grauzone“ würde ich das nicht nennen — eher „Braunzone“, auch wenn sie in manchen linksorientierten Kreisen (unverständlicherweise) gefeiert wurden und werden. Jemand, der sich regelmäßig darüber beschwert, als Rassist betitelt zu werden, sollte erst recht kein Hakenkreuz-T-Shirt tragen, auch wenn er die Musik dahinter sooo toll findet.
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Ich frage mich, warum auf dem eh schon maroden Reichstagsgelände überhaupt Konzerte stattfinden. Eine Reggae - oder Punkrockband halte ich an dem Ort auch nicht für pietätvoller. Man sollte es endlich einebnen und mit einer Gedenkstätte versehen. Dann wird es auch nicht mehr von Identitären oder anderen Arschgeigen als Aufmarschort mißbraucht.
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Naja, es ist halt eine große Freifläche innerhalb der Stadt. So symbolträchtig wirkt das Gelände selbst nicht. Die Tribüne natürlich schon, aber die steht am Rand des Geländes und wird bei so einem Festival auch nicht einbezogen.
Es ist seit Jahren eh ein Thema was mit der Tribüne passieren soll. Das Ding verfällt vor sich hin und wird zunehmend zu einem Sicherheitsrisiko.
Früher gab es Festivals, bei denen man auf der Tribüne sitzen konnte und die Bühne gegenüber aufgebaut war. Kann mich noch an das Konzert von Foreigner Anfang der 80er-Jahre erinnern, da waren schon alle Eingänge offen und man konnte es für umsonst erleben.
@victorward Die Tribüne soll saniert werden. Wann und mit welchem Geld steht allerdings in den Sternen. Ich werde es sicher nicht mehr erleben.