Ist vielleicht noch eine kleine Spur zu früh für solche Umfragen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Ergebnisse die Ereignisse der letzten anderthalb Tage widerspiegeln.
die sondierung wird in der spd ja durchaus kontrovers beurteilt. vielleicht gibt es ja doch noch neuwahlen. die geht dann etwa so aus:
19.1.2018
cdu 33 spd 20 grüne 12 fdp 8 linke 10 afd 12 rest 5
jedenfalls ist das die aktuelleste umfrage. ohne wahlkampfgetöse.
derweil träumt das traumpaar wagenknecht/lafontaine von einer neuen partei, einer "linken sammlungsbewegung" - damit sind wohl spd/linke/grüne gemeint.
das ist so schnapsideeig, dass ich geneigt bin, mir mal wieder den spiegel zu kaufen. DJ Dosenpfand hat übrigens schon abgewunken.
dabei wären das 42%! da kann die cdu nicht mitstinken. :D
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
ich hätte die idee einer interparteilichen kooperation sogar reizvoll gefunden, wenn sie nicht ausgerechnet von dem albtraumpaar wagenknecht-lafontaine gekommen wäre, die sich beide schon rechter rhetorik bedient hatten, wenn es gerade genehm war. zersplitterung und chronische unenigkeit mag zwar seit erfindung des parlamentarismus das kardinalproblem derlinken sein, aber irgendwo muss man seine grenze schon ziehen.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von Lumich im Beitrag #784ich hätte die idee einer interparteilichen kooperation sogar reizvoll gefunden, wenn sie nicht ausgerechnet von dem albtraumpaar wagenknecht-lafontaine gekommen wäre, die sich beide schon rechter rhetorik bedient hatten, wenn es gerade genehm war. zersplitterung und chronische unenigkeit mag zwar seit erfindung des parlamentarismus das kardinalproblem derlinken sein, aber irgendwo muss man seine grenze schon ziehen.
kooperation? das nennt sich doch koalition und das will die spd ja nicht auf bundesebene. jedenfalls nicht mit den linken. und die grünen wahrscheinlich auch nicht.
Zitat von tenno im Beitrag #783ich fürchte, wenn man die zwei konservativen und den einen reaktionären flügel rausrechnet, sind wir dann doch wieder bei unter 20%.
Aber ob die wähler einer dieser parteien dieselbigen wegen deren konservativen/reaktionären/rechten flügeln wählen?
wobei man mir mal erklären müsste, was bei den grünen denn überhaupt links sein soll.
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
da fangen wir wieder bei der frage an, was denn überhaupt links ist. zumindest sind die grünen aus einem eindeutig linken milieu heraus entstanden. allerdings frag ich mich schon deutlich länger, was an der SPD noch links ist. und bezugnehmend auf meine eingangsfrage wäre es auch mal interessant, genau aufzuschlüsseln, was den stalinismus der frühen wagenknecht vom rechtspopulismus der jetzigen trennt. ich neige ja zu der ansicht, dass das erstere den "links"-aufkleber legitimiert, unter dem zahlreiche menschen bereit sind, das zweite zu wählen. gibt es eigentlich psychologische studien über unbewussten totalitarismus?
Zitat von tenno im Beitrag #786da fangen wir wieder bei der frage an, was denn überhaupt links ist. zumindest sind die grünen aus einem eindeutig linken milieu heraus entstanden. allerdings frag ich mich schon deutlich länger, was an der SPD noch links ist. und bezugnehmend auf meine eingangsfrage wäre es auch mal interessant, genau aufzuschlüsseln, was den stalinismus der frühen wagenknecht vom rechtspopulismus der jetzigen trennt. ich neige ja zu der ansicht, dass das erstere den "links"-aufkleber legitimiert, unter dem zahlreiche menschen bereit sind, das zweite zu wählen. gibt es eigentlich psychologische studien über unbewussten totalitarismus?
Das ist ja ziemlich viel auf einmal.
Mag ja sein, das die Grünen mal aus einem linken Milleu entstanden sind, aber das ist ja nicht weiter interessant, wenn sie heute keinerlei linke Inhalte vertreten.
Wer eigentlich nach Schröder noch SPD wählt und warum, interessiert mich schon länger. Muss ich mal recherchieren, vielleicht gibt es da ja Erkenntnisse.
Ähnliches gilt für Frau Wagenknecht. Wen interessiert, wenn sie mal stalinistische Positionen verteten hat, wenn sie es heute nicht mehr tut? (Ich kenne mich mit der nicht aus, weder ihre Positionen in der Vergangenheit noch die aktuellen.)
Soweit mir bekannt ist, hat sich das Totalitarismuskonzept als nicht besonders tragfähig erwiesen. Es gibt aber natürlich psychologische Erkenntnisse zum autoritären Charakter.
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
Zitat von Mirabello im Beitrag #785kooperation? das nennt sich doch koalition und das will die spd ja nicht auf bundesebene. jedenfalls nicht mit den linken. und die grünen wahrscheinlich auch nicht.
koalition ist eine von unzähligen arten zu kooperieren und in diesem zusammenhang eindeutig nicht gemeint. hier geht es um die verständigung einzelner parteimitglieder und -funtionäre, zur findung und vertretung gemeinsamer ziele. das wäre mal eine interessante alternative zum eigentlich verfassungswidrigen fraktionszwang, der dennoch gang und gäbe ist
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Zitat von Mirabello im Beitrag #787Ähnliches gilt für Frau Wagenknecht. Wen interessiert, wenn sie mal stalinistische Positionen verteten hat, wenn sie es heute nicht mehr tut? (Ich kenne mich mit der nicht aus, weder ihre Positionen in der Vergangenheit noch die aktuellen.)
wenn sie von "verwirktem gastrecht" salbadert, erinnert das eben doch an nationalbolschewistische positionen vergangener zeiten.
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Zitat von Mirabello im Beitrag #787Ähnliches gilt für Frau Wagenknecht. Wen interessiert, wenn sie mal stalinistische Positionen verteten hat, wenn sie es heute nicht mehr tut? (Ich kenne mich mit der nicht aus, weder ihre Positionen in der Vergangenheit noch die aktuellen.)
wenn sie von "verwirktem gastrecht" salbadert, erinnert das eben doch an nationalbolschewistische positionen vergangener zeiten.
ich hab noch nie einen nationalbolschewisten was von verwirktem gastrecht reden hören und soweit ich weiß hatten die damals auch ganz andere probleme als internationale gäste. das wagenknecht nationalistische positionen vertritt finde ich auch blöde, aber deswegen muss ich ja keine falschen vergleiche bemühen, das führt ja zu nix außer vom thema weg.
lafontaine hat ja ähnliches behauptet und es damit begründet, dass es schon aufgabe der linken sei, darauf hinzuweisen, dass ausländer ins land gelassen werden um (lohn)druck und konkurrenz auf die indigenen arbeiter in den ungelernten berufen auszuüben. das wäre eine position, die man diskutieren könnte oder darüber, ob eine solche position der lafo-wagenknechtschen sammlungspartei entgegen sprechen würde oder eher einer der grundkonsense der neuen bewegung sein könnten.
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Zitat von Mirabello im Beitrag #787Ähnliches gilt für Frau Wagenknecht. Wen interessiert, wenn sie mal stalinistische Positionen verteten hat, wenn sie es heute nicht mehr tut? (Ich kenne mich mit der nicht aus, weder ihre Positionen in der Vergangenheit noch die aktuellen.)
wenn sie von "verwirktem gastrecht" salbadert, erinnert das eben doch an nationalbolschewistische positionen vergangener zeiten.
ich hab noch nie einen nationalbolschewisten was von verwirktem gastrecht reden hören
ist das jetzt dein ernst? als ob das notwendig wäre, um eine bestimmte haltung zu identifizieren… unter der verquickung von sozialismus und nationalismus kannst du dir nichts vortellen?
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Zitat von Mirabello im Beitrag #787Ähnliches gilt für Frau Wagenknecht. Wen interessiert, wenn sie mal stalinistische Positionen verteten hat, wenn sie es heute nicht mehr tut? (Ich kenne mich mit der nicht aus, weder ihre Positionen in der Vergangenheit noch die aktuellen.)
wenn sie von "verwirktem gastrecht" salbadert, erinnert das eben doch an nationalbolschewistische positionen vergangener zeiten.
ich hab noch nie einen nationalbolschewisten was von verwirktem gastrecht reden hören
ist das jetzt dein ernst? als ob das notwendig wäre, um eine bestimmte haltung zu identifizieren… unter der verquickung von sozialismus und nationalismus kannst du dir nichts vortellen?
doch, das nennt sich nationalsozialismus.
nationalbolschewismus war die abkehr vom internationalistischen - heute würden man sagen globalen - klassenkampf hin zu einem klassenkampf in einem land. das ist doch etwas völlig anderes als "ausländerfeindliche" politik gegen einwanderer und flüchtlinge. zudem ist nationalbolschewismus eine rein historische bewegung, das gibt es doch seit der weimarer republik oder seit den 50ern nicht merh - je nach definition.
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
Zitat von tenno im Beitrag #786 gibt es eigentlich psychologische studien über unbewussten totalitarismus?
Dieser schweizer Artikel geht etwas in die Richtung...ist zwar umfangreich, aber recht gut zu lesen. Hab ich vom RS-Board:
"Die Genauigkeit, mit der per Hirnscan die politische Präferenz vorhergesagt werden konnte, lag bei 70 Prozent. Und war damit einen Hauch genauer als die zuvor beste Vorhersagemethode: die politische Meinung im Elternhaus (69 Prozent)."
Zitat von Lumich im Beitrag #791unter der verquickung von sozialismus und nationalismus kannst du dir nichts vortellen?
doch, das nennt sich nationalsozialismus.
wot? was bitte am nationalsozialismus - abgesehen von der vokabel - war den bitte schön sozialistisch?
es gab auch nationalbolschewisten innerhalb der nsdap. bekanntester vertreter war ernst röhm. damit dürfte die verwirrung wohl perfekt sein, weil man natürlich nicht diese begriffe gleichsetzen kann. es geht mir aber nicht um ein historischen diskurs, sondern darum, dass frau wagenknecht's haltung, zumindest partiell, an zeiten erinnert, wo die idee des sozialismus pervertiert wurde zu einer totalitären und ausgrenzenden ideologie (ironischerweise auch eingrenzend).
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