Zitat von Von Krolock im Beitrag #419Ich habe das Album schon bestellt. 40 Euro, egal. Besprechung folgt. Oder LFB übernimmt und von mir kommen nur 5 Cents
Zitat von Jazzmaster im Beitrag #417 Weiter geht es für @Von Krolock oder @LFB mit der Sensation des Tages: Es ist ein komplettes verschollenes Album von Coltrane aufgetaucht, kein Archivramsch, sondern ein richtiges, unveröffentliches Album von 1963. Das Ganze gibts am Monatende, vorab schon den ersten Track:
Der erste Frage, die ich mir bei diesen Ausgrabungen stelle, haben die Protagonisten das 1963 für so schwach gehalten, dass sie es nicht veröffentlichen wollten? Der Output von Jazzplatten war ja zu der Zeit ohnehin recht hoch. Aber angeblich gingen die Masterbänder kurz nach der Aufnahme verloren.Und wenn es um Coltrane geht, mit seinem klassischen Quartett mit Garrison, Tyner und dem göttlichen Elvin Jones, dann gibt es natürlich kein Halten. Eingespielt wurde es am 6. März 63, kurz nach der ersten Session von "Live At Birdland" und ein Jahr vor den großen "Crescent" und "A Love Supreme".
11383 ist ein vergleichsweise kurzes Stück. Nach der Einleitung, der man anhört, dass sich Trane zu seinen neuen, spirituelleren Wegen aufmachte, bekommt Tyner ein wunderbares Solo. Den komplett gestrichenen Part von Garrison finde ich nach zwei Durchgängen eher so mittel, aber das heißt ja nix. Danach übernimmt Coltrane wieder und führt das Stück zu seinem Ende. Elvin Jones treibt natürlich unnachahmlich an, wie ich überhaupt der Meinung bin, dass man alle vier Musiker auch als nicht ganz fundierter Jazzkenner sofort erkennen kann. Das Stück selbst macht natürlich Riesenspaß, was "Neues" von Coltrane. Wie jemand geschrieben hat, dass ist wie die Zehnte von Beethoven. Trotzdem würde ich das Stück keinesfalls zu Coltranes Großtaten zählen, dafür ist es dann doch ein ganzes Stück zu konventionell. Aber natürlich ist das trotzdem ganz wunderbar.
Wir wechseln das Instrument
Bin gespannt, wie das @akri gefällt, wo es doch hier kein nettes Mädel gibt, wahlweise schätze ich auch die Meinung von @Anorak Twin
Bei Thomas Leer dachte ich sogleich an die Band ACT, in der er zusammen mit Claudia Brücken (Propaganda) agierte. Der Track hier ist vergleichsweise hart und roh, mehr Industrial als Pop und der Titel „attack decay“ verweist auch schon etwas auf das verwendete Synth-Instrumentarium. Bei so einem Track tue ich mich mit der Bewertung schwer, weil er anno 1979 bzw. vor gut 40 Jahren entstand und für damalige Verhältnisse doch neu und gewagt war. Im Hier und Jetzt wirkt er auf mich fast schon etwas museal und als Kind der damaligen technischen Entwicklungen. Gefallen? - ja, begeistert davon sein? - nein...
Für Locas In Love habe ich ja immer ein offenes Ohr. Die Platte von Karpartenhund liegt natürlich auch bei mir zu Hause. Wenn sie denn mal läuft, passiert selten, ist meistens bei Stück zwei fertig und das ist "Wald". Bis dahin ist die Platte für mich völlig in Ordnung, mir gefällt also auch "Wald".
Besser spät als nie, denn ich wahre den Schein, die Regeln dieses Spiels gewissenhaft zu achten, meine Rückmeldung zum Stück von John Coltrane auf ewig der Nachwelt entzogen, wie alle dachten.
Auferstanden nun aus dem finsteren Kellergrab, vergessen dort doch nur auf Zeit. Aber ob ich es auch wirklich mag? Und die Welt, ist sie denn noch bereit?
Für diese Musik, rhythmisch, treibend, kess, euphorisch, komplex, wahrlich kein Rest. Sieh an, Amazon-Bestseller Nr. 1 in Jazz, Verkaufszahlen wie vor dem Weihnachtsfest.
Doch zu Recht, „Untitled Original 11383“? Die Zahlen dabei auf Deutsch gedacht Nicht nur für den Reim, ich bin so frei, während die Musik dahinfließt in ihrer Pracht.
Trane in Ekstase, ganz wie erhofft, schon wirbelt McCoy Tyner am Klavier, auch er eine Legende, man hört es oft. „Time for Tyner“ das gilt auch hier.
Elvin Jones, unverkennbar in seinem Spiel Druckvoll und doch schwebend, rau und weich, Wahrlich, der Mann hatte sehr viel Stil, Auch Jimmy Garrison tat es ihm gleich.
Doch wie lautet mein Fazit über dieses Stück? Na klar, das Album ist längst vorbestellt. Dieses Kleinod zu hören war ein Glück, Kein Zweifel, kein Zaudern: Es gefällt!
nun denn, nachdem also die instrumente gestimmt sind geht es sehr schön sparsam nur mit schlagzeug und gezupftem kontrabass los. die restlichen instrumente (streicher, bläser, gitarre, klavier) lassen aber auch nicht lange auf sich warten, zunächst als einzelne einsprenkelungen, später in komplexeren arrangements. von der stimmung her ist der song das, was ich gerne als upliftende melancholie bezeichne. das ist alles ganz toll gemacht, erreicht mich letztendlich aber nicht ganz. v.a. wenn sie sich zum großen finale aufschwingen, verdirbt es mir die stimmung ein wenig. schön dann allerdings wieder, wenn die coda abrupt abgewürgt wird und wieder instrumente gestimmt werden. aber auch wenn das nicht 100% mein ding ist, sympathisch allemal und ich werde wohl mal in den einen oder anderen tonträger reinhören.
und dann würde mich mal interessieren, was @victorward oder @Von Krolock von low's interpretation von "let's stay together" halten
Da ich gerade noch vor der Kiste sitze und aus Neugierde das Video sofort gestartet habe, schreibe ich dann gleich mal was dazu. Wow, was für eine großartige Live-Version dieses Gassenhauers. Zumindest dank Mimi Parker, die eh einer der schönsten und gefühlvollsten Stimmen überhaupt hat. Eigentlich kann man mit einer Coverversion dieses Songs nur verlieren, aber sie singt das so unaufgeregt gefühlvoll. Das ist ein gutes Beispiel für Aneignen und nicht plumpes Nachspielen-/singen eines Songs. Der stoisch durchgezogene Beat und das dezente, zurückgenommene Grundarrangement passt auch ganz gut. Danke für den Hinweis.
Das neue Virginia Wing Album und nachfolgender Song haben es mir gerade angetan. Da ich @Von Krolock eben nicht zu Wort kommen lies (er darf sich aber gerne auch noch zu Low äußern), ist er hiermit gleich wieder nominiert. Außerdem bitte ich @LFB an die Boxen
Nachdem ich schon ziemlich lange das Ganze hier verfolge und nun doch wieder länger im Forum hängengeblieben bin - keine Ahnung weshalb - werfe ich mal nur kurz ein, dass man mich auch benennen darf.
@sunday: Danke, zu viel der Ehre, sind doch nur Kinderreime im Vergleich zu den Lyrikgöttern hier.
@victorward: Du bajuwarischer Teufelskerl (sorry, bin in Euphorie aufgrund des Songs) hast offenbar die Quersumme all meiner musikalischen Softspots errechnet und bei einem befreundeten Musikerkollektiv in Auftrag gegeben. Ein supertoller Track einer mir bisher unbekannten Band, der mich beim Saxophon schon hatte, dazu dann 80ies Soundflächen, ein irgendwie karibischer Beat und Säuselgesang. Klasse, ich höre mich direkt mal in die Discographie ein...
@MrMister7 und @Jazzmaster, wie findet ihr dieses auch erst nach Jahrzehnten im Archiv entdeckte Afro-Jazz Stück von 1965?
Solomon Ilori & His Afro Drum Ensemble - Igbesi Aiye (Song Of Praise To God)
Zitat von MrMister7 im Beitrag #433Nachdem ich schon ziemlich lange das Ganze hier verfolge und nun doch wieder länger im Forum hängengeblieben bin - keine Ahnung weshalb - werfe ich mal nur kurz ein, dass man mich auch benennen darf.
Gut zu wissen.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)