Zitat von Lumich im Beitrag #101 okay, das ist mir neu. kommt mir allerdings komisch vor, weil innerhalb eines tracks die bitrate zwischen meinetwegen zwischen 192 bis 320 schwanken kann, was ja zwangsläufig heissen muss, dass zumindest teile sehr schwach kodiert sein müssen. ich bin allerdings der meinung, dass die mp3-kodierung an sich mit hörbaren qualitätsverlusten einhergeht. ob bestimmte faktoren jetzt ein bisschen mehr oder weniger verlust verursachen, ist für mich dann nicht mehr allzu wesentlich. was habe ich in den 2000ern gelitten, als um mich herum fast alle beharrlich daran glauben wollten, dass es zwischen cd und mp3 keine hörbaren qualitativen unterschiede gäbe. da gibt es heutzutage, gott sei dank, mehr leute, die es besser wissen.
In den 2000ern konnte man bei MP3 auch noch leiden, der Codec war zu der Zeit einfach schlechter, als heute. Dass du einen Unterschied zwischen CD und einer gut gemachten MP3 hörst, glaube ich erstmal nicht. An diesem Test sind schon viele, bis die meisten, Menschen gescheitert. Eine Möglichkeit Unterschiede zu hören gibt es. Gehörschaden. Das meine ich jetzt nicht despektierlich dir gegenüber, sondern habe das mal gelesen.
Zitat von tenno im Beitrag #105SPL bedeutet ja "sound pressure level", darum wird diese größe erst interessant, wenn das signal die lautsprecher verlässt. dann ist der bezugspunkt 0 = kein signal, so dass die erhöhung der lautstärke logarithmisch durch +x dB beschrieben wird. in einem analogen signalweg definiert man den nullpunkt durch eine elektrische größe, nämlich die anliegende spannung, zB 0 dBu = 0,7mV. solange sich alles noch im digitalen bereich abspielt, ist die digitale vollaussteuerung ja durch 0dB = maximale bitzahl definiert. jedes dB im plusbereich bewirkt eine übersteuerung bzw verzerrung; alle musikalisch verwertbaren signale sollten also ein minus vor der zahl stehen haben. es kann schon sein, dass es da eine mir unbekannte berechnungsart gibt, aber offenbar wird dabei der bezugspunkt vorausgesetzt. das ist etwa so, als würde jemand sagen "mein auto fährt hundert kilometer schnell". jeder weiß, dass km/h gemeint sind; sobald aber eine andere größe in einem anderen kontext gemeint ist, muss man halt auch wissen, worauf es sich bezieht (angström pro dekade?).
Eine mp3-Datei hat analog zur CD einen Dynamikumfang von ca. 96 dB (16 Bit x 6dB pro Bit = 96 dB). Diese 96 dB geben sowohl den maximal möglichen Lautstärkeunterschied innerhalb der Datei an, als auch die maximal mögliche Aussteuerung. Da Musik aus leiseren und lauteren Stellen besteht, bezieht sich der Wert von 89 dB auf eine durchnittliche Lautstärke, die bspw. bei der Normierung durch mp3Gain verschiedenster Alben auf ebendiesen Durchschnittswert erreicht werden soll (und bei dem mp3-Dateien auf jeden Fall nicht clippen sollen). Ich vermute mal, dass eine solche Software eine vereinfachte Kalibration zwischen akutischem Level (mit 0 dB als niedrigstem Wert) und digitalem Level (mit 0 dBFS als Vollaussteuerung) durchführt. Als Umrechnungswerte schweben Werte von 89 dB = -14 dBFS im Raum, habe aber auch schon von 89 dB = -6 dBFS gelesen. Das SPL ist in diesem Zusammenhang in der Tat fehlerhaft.
Was Lautsprecher oder Kopfhörer an Lautstärke rauspusten, ist dann ja wieder db(A) (empfunden) oder eben dB SPL (gemessen).
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Zitat von zickzack im Beitrag #106In den 2000ern konnte man bei MP3 auch noch leiden, der Codec war zu der Zeit einfach schlechter, als heute. Dass du einen Unterschied zwischen CD und einer gut gemachten MP3 hörst, glaube ich erstmal nicht. An diesem Test sind schon viele, bis die meisten, Menschen gescheitert. Eine Möglichkeit Unterschiede zu hören gibt es. Gehörschaden. Das meine ich jetzt nicht despektierlich dir gegenüber, sondern habe das mal gelesen.
wie sich der codec verändert hat, kann ich nicht beurteilen, und sehe auch keine notwendigkeit dazu. schliesslich gibt es verlustfreie formate, und festplatten haben heutzutage mehrere terrabyte. allerdings bin ich ein bisschen skeptisch, da mp3 auf der grundannahme beruht, dass man frequenzen ausserhalb des hörbaren breichs einfach weglassen kann, ohne dass der gesamteindruck darunter leidet.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von Lumich im Beitrag #108allerdings bin ich ein bisschen skeptisch, da mp3 auf der grundannahme beruht, dass man frequenzen ausserhalb des hörbaren breichs einfach weglassen kann, ohne dass der gesamteindruck darunter leidet.
auch nach meiner erfahrung ist es bei 320 kb/s und heutigen codecs tatsächlich so, dass man nur in absoluten ausnahmefällen hören kann, dass es sich nicht um ein verlustfreies format handelt (und das mit der ausnahme schreibe ich nur aus theoretischen gründen, weil mir wirklich noch niemand begegnet ist, der es rausgehört hätte). das ändert sich aber sofort, sobald man jemandem freudig eine audio-cd von diesen mp3s brennt, und dieser jemand die cd dann ebenso freudig wieder in sein itunes rippt. man kann dann schon wetten auf die artefakte abschließen. und natürlich wird das umso schlimmer, je öfter man es tut und je geringer die datenraten von vornherein waren. mit wavs oder flacs hingegen darf man gerne alles schindluder dieser welt treiben, die enthalten im rahmen ihrer auflösung ja noch alle weiterführenden informationen.
Zitat von CHX im Beitrag #107 Ich vermute mal, dass eine solche Software eine vereinfachte Kalibration zwischen akutischem Level (mit 0 dB als niedrigstem Wert) und digitalem Level (mit 0 dBFS als Vollaussteuerung) durchführt. Als Umrechnungswerte schweben Werte von 89 dB = -14 dBFS im Raum, habe aber auch schon von 89 dB = -6 dBFS gelesen.
alles klar, das ergibt sinn. funktioniert das denn halbwegs mit der lautstärkeangleichung? mein itunes hat das ja auch, das ist aber ziemlicher käse.
Zitat von tenno im Beitrag #110 funktioniert das denn halbwegs mit der lautstärkeangleichung? mein itunes hat das ja auch, das ist aber ziemlicher käse.
Funktioniert mit mp3Gain recht gut. Höre allerdings auch nur im Auto per Smartphone mp3-Musik, die ich mit der "mp3Gain Albumanalyse" angeglichen habe. Ansonsten nur CD.
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Eigentlich hatte ich was anderes gesucht. Ich hab mal irgendwo gelesen, dass Vinyl ja gar nicht schwarz ist, sondern schwarz eigefärbt wird wegen Käufergewohnheit, dass das aber zu lasten der Klang-Qualität geht. Hab aber noch nix gefunden, stattdessen dies. Auch ganz interessant.
Vinyl - objektiv schlechter, subjektiv "besser":
Rein technisch betrachtet ist das Medium Vinyl alles andere als ideal: ein Rauschabstand von maximal 40 dB, schlechte Kanaltrennung zwischen den beiden Stereokanälen, Störgeräusche, Knackser und Rumpeln, von der Vergänglichkeit durch vielfaches Abspielen ganz zu schweigen. Immerhin − beim Frequenzbereich ist theoretisch eine Wiedergabe bis 100 kHz möglich. Aber der Kernpunkt: Bei Vinyl geht es hauptsächlich um die entstehende Klangveränderung, die das Medium mitbringt, den »Medienbruch«. Warum klingt Vinyl anders als eine CD und anders als das Master, von dem es stammt?
Viele Plattenfirmen nehmen leider auch kein eigenes Master speziell für die Vinylplattenherstellung - der Klang ist dann entsprechend bescheiden.
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
Für die gängige schwarze Vinylplatte verwendet man als Färbemittel extrem feinen Ruß. Der Ruß setzt sich beim mit hohem Druck erfolgenden Pressen auch in feinste Vinylporen und somit wird die Oberfläche der Rillen glatt versiegelt. Des führt zu niedrigen Grundrauschwerten.
Verarbeitet man klares oder bunt eingefärbtes Vinyl, läuft das Material beim Pressen schneller als das rußhaltige Material. Daher muss man mit weniger Pressdruck arbeiten, um das Gewicht der Platten zu halten. Nachteil: je niedriger der Druck ist, desto schlechter wird die Vinylplatte komplett ausgepresst. Dies führt zu höheren Grundrauschwerten. Aus diesem Grund verwendet man heute(!) Farbmixturen, die dem Ruß nahe kommen. Die Qualität des farbigen Vinyls ist also derweil erheblich besser geworden; sie war einst schlechter als die von schwarzem Vinyl.
Fazit: schwarzes Vinyl ist technisch betrachtet aufgrund der Oberflächenversiegelung durch Rußzusatz eher von Vorteil... andersfarbiges Vinyl insbesondere älterer Pressungen hat da das Nachsehen...
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Hab gerade keinen passenderen Thread für diesen Beitrag gefunden, aber er spricht mir aus dem Herzen:
Hier kommt ein Gastbeitrag von Bieber, den ihr vielleicht von und für sein Presswerk flight13 duplication kennt! Danke dafür! Bieber jammert. Aus dem Leben eines Schallplattenpressers Neulich habe ich gelesen dass 2/3 aller Schallplattenkäufer/innen keinen Schallplattenspieler besitzen sondern die Platten nur ins Regal stellen. Seit dem frage ich mich was schlimmer ist: Eine Modelleisenbahn im Keller oder Schallplatten mit Stoffhandschuhen anfassen und ins Regal stellen. Beides ehrlich gesagt ziemlich bieder. Ich würde mich für die Modelleisenbahn entscheiden. Dass manche Menschen ein ungesundes Verhältnis zu Schallplatten haben ist nun nichts Neues, aber das lässt alles in einem anderen Licht erscheinen. Klar, wir sind Jäger und Sammler. Und dann kam da neulich noch die EMail von einem Schallplattenkäufer der seine Sammlung nach Presswerken sortieren möchte und von uns wissen wollte wo diese und jene Platte gepresst wurden. Zuerst wollte ich zurück schreiben dass er sich gerne nochmal melden kann wenn es ihm gesundheitlich besser gehen wird. Aber da diese Besserung eventuell nie eintreten wird habe ich gar nicht zurückgeschrieben. Diese Frage, oder auch Platten nicht anzuhören und ins Regal zu stellen, widerstrebt meiner Einstellung, Schallplatten anzuhören, so dermaßen, dass mir die Worte fehlen. Was soll man da zurückschreiben? Leute, packt die Schallplatten aus und bewundert sie und freut Euch dass Ihr sie habt und stellt sie von mir aus auch ins Regal, aber hört sie Euch auch an! Warum gebe ich mir denn sonst so dermaßen scheiß Mühe so etwas Tolles herzustellen? Angeheizt werden solche Entwicklungen von Bloggern die Vinyl zu einer Art Gott empor stilisieren. Ja, es ist jammern auf niedrigem Niveau, aber ich fühle mich diskreditiert wenn ich mir überlege wie hart ich arbeiten muss um Schallplatten herzustellen. Das ist ein sehr schwieriger und anstengender Prozess. Und dann kommen diese Leute und machen aus Luft etwas während ich nachts im Bett liege und mir die Knochen weh tun. Wenn es schon sein muss dass man mit irgendwelchem Vinylhalbwissen nicht hinter dem Berg halten kann, dann hört Euch die Platte doch wenigstens an. Ja, das ist der härteste Part, wir müssen da auch durch, oft bluten uns die Ohren, aber dafür ist halt eine Schallplatte da. Sonst presse ich irgendwann aus Rache mal Gunter Gabriel auf eine Platte von Euch. Mal sehen wie lange es dauern wird bis das jemand merkt...
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #114Sonst presse ich irgendwann aus Rache mal Gunter Gabriel auf eine Platte von Euch. Mal sehen wie lange es dauern wird bis das jemand merkt...[/i]
Das könnte dann eine begehrte Rarität werden. Perfekt fürs Regal oder die Vitrine!
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
mich würden die presswerke schon interessieren. wenn dann klanglich ein muster zu erkennen ist, kann ich die voraussichtlich schlechten pressungen schon im vorfeld aussortieren. :P
Werde mir auch "Houdini" und "Stoner Witch" von den Melvins nochmal auf "Music On Vinyl" zulegen. Da sind auch beide Atlantic - Pressungen unter aller Sau.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Platten kaufen nervt teilweise schon ordentlich. Dreimal ärgern bei den letzten vier gekauften Platten.
International Music: Klingt super. Eine Seite sah aber aus als wäre sie im Presswerk über den Boden geschrammt. Überzogen mit komischen Streifen und Kratzern. Ein Kratzer war richtig tief, der betreffende Song unhörbar. Retourniert - zweite Version dann tadellos.
Squid: Transparentes grünes Vinyl. Die Platten anfangs kaum aus der Papierhülle zu bekommen, so aufgeladen waren sie. Auf zwei der vier Seiten richtig üble Knackser. Eigentlich würde das Album super klingen, aber das macht so keinen Spaß.
Sophia Kennedy: Statisch aufgeladen, dass sie kaum aus der Papierhülle ging. Die Platte schreit nach einem Bügeleisen. Aber zumindest klingt sie ok
Lost Girls: Zumindest hier ein völlig tadelloser Spaß