Zitat von gnathonemus im Beitrag #275bei der vorgruppe "heads" waren ca. 30 zahlende anwesend, obwohl die gar nicht schlecht waren.
Das ist ein wunderbarer Satz, weil der bei mir sofort eine Gehirnkirmes ausgelöst hat und ich mich fragte:
1. Woher weißt du, dass sie gezahlt haben? 2. Sind zahlende Leute für gewöhnlich schlechter als nicht zahlende? 3. Das könnten family & crew der zukünftig berühmten "Heads" sein! 4. "Heads" ist nicht google-freundlich, es müsste unter moderner Weglassung der Vokale "Hds" heißen!
ich hatte leicht einen im tee, daher hat das mit der grammatik nicht mehr so toll hingehauen.
1. könnte natürlich sein,dass sie alle auf der gästeliste standen und ich der einzige war, der gezahlt hatte. 2. für die band(s)/veranstalter auf jeden fall 3. wenn, dann haben die sich etwas seltsam benommen 4. wohl wahr, spotify-freundlich auch nicht. noch moderner: Hxxds
Viel enttäuschender: Bei einer dermaßen überschaubaren Anzahl an Zuschauern wüsste ich hinterher genau, wie viele Menschen in diesem Raum waren. Da wird durchgezählt.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Ja, guter Text: Und dabei vergisst man, in welchem Maße sie die Popgeschichte beeinflusst hat. So gut wie alle weiblichen Stars nach Mariah Carey singen melismatisch wie Mariah, oder versuchen es zumindest. Das ist ja gerade ihr unverzeihlicher Einfluss. Sie hat sich in dieser Hinsicht sehr viel zuschulden kommen lassen.
Und ne halbvolle Lanxess-Arena....Mann, ist das trist.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
das vorprogramm bestritt jodie abacus, solide soul/funk/reggae/rock-fusion im stil von fat freddy's drop. war mir persönlich ein bisschen zu muckerhaft, aber nicht wirklich nervig, und für stimmung hat die band allemal gesorgt.
die attraktion bei jamie - vom tollen repertoire mal abgesehen - waren eindeutig die zwei background-sänger, sehr begabt und stahlen dem cheffe hie und da die show. an zweiter stelle spielten sie "night air" in einer mitreißenden version und damit hatten sie das publikum (und mich) bereits komplett in der hand. überhaupt sehr positiv anzumerken, dass sie mit den arrangements doch oft beträchtlich von der konserve abwichen. absolutes highlight war "skin" in einer (fast) a capella-version - nur die drei sänger und jamies dezent eingesetzte wanderklampfe - atemberaubend. den schluss perfekt mit "celebration" und "sharpness" gesetzt, kurze zugabe mit jamie solo und akustisch und einem langen schweißteibenden jam - alle waren seelig.
ach ja, fast hätte ich es vergessen: die cover-version von aliyahs "try again" - da hatte ich kurz mal tränen in den augen.
MISSION OF BURMA + Rats On Rafts - Bi Nuu (Berlin), 25.04.16
die vorband rats on rafts aus den niederlanden spielten ein halbstündiges set mit psychedelischem punkrock, teilweise mit noise-einlagen, die stimmen dabei durch dicken hall verfremded. von der gleichförmigkeit abgesehen klang das auch sehr ansprechend, allerdings kommunikationstechnisch haben die jungen musiker alles falsch gemacht. ein komplettes set ohne unterbrechungen zwischen den songs und ohne ein einziges wort an das publikum zu richten, mag deren definition von coolness entsprechen. dass nur leute wie ich, die sich informieren, überhaupt wissen, wie die band hiess, kann eigentlich nicht in deren interesse sein. ausserdem macht man in meinen augen nichts falsch, wenn man seinem publikum wertschätzung entgegen bringt.
mission of burma können denjenigen mut spenden, die sich vor dem alter fürchten und diejenigen in verlegenheit bringen, deren live-performances mit den jahren gelitten haben. die für mich viel zu kurzen 70 min. liessen an tempo, lautstärke und energie nichts vermissen. es bereitet mir regelmässig kopfschmerzen, wenn ich punks sehe, deren vorstellungen sich in den letzten 30 bis 40 jahren nicht wesentlich verändert haben. dagegen gab es bereits vor 35 jahren (und früher) leute, die die idee von punk sofort weiterentwickelt haben, sich an die klischeevorstellungen nie gebunden gefühlt haben. allerdings fliegen innovatoren wie mission of burma weitgehend unterhalb des radars. so verwundert es auch kaum, dass das berliner bi nuu, welches zu den kleineren clubs zählt, zwar gut gefüllt, aber längst nicht voll war. die stimmung unter den anwesenden reichte allerdings, um die band für eine spontane zugabe (nach der geplanten) zurück auf die bühne zu holen.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Völlig zufällig war ich bei Micha Achers Alien Ensemble gelandet, und es war famos. Gestern Abend hat unter anderem Lena gesungen und es war so mittel :-) Heute Morgen hat Julia Engelmann gesungen und es war ganz ok.
tja, das war nix - für mich zumindest. ich bin ja wegen meines asthmas eh nur hingegangen, da bestuhlt und hatte daher angenommen, dass mich eher so, ja, kammerelektronik erwartet. ist angesichts der platten auch nicht ganz abwegig. aber nee, nach kurzem introgewaber ging es ohne umschweife auf die zwölf bzw. 4 to the floor. anfangs zappelte das publikum noch ungelenk in den sitzen herum, dann standen die ersten auf und verdrückten sich tanzenderweise an die ränder, bis weber grünes licht zum aufstehen gab. tja, und dann wurde sich so bewegt, wie es die dicht gedrängten reihen hergaben - auch recht ungelenk. ich versteh echt nicht, warum sie die bestuhlung nicht rausgeschraubt haben. sogar für neutral milk hotel haben sie das damals gemacht. oder alternativ den werkraum genutzt. da geht tanzen und sitzen parallel ganz prima. ach was weiß ich. mir war's nach einer stunde zu blöd und ich bin gegangen.
Aber kann ein Künstler nicht auch auf die Bedingungen reagieren? Wenn er sieht, dass das bestuhlt ist, könnte er ja sein Set anpassen. In erster Linie ist das aber ein Booking-Irrtum, ganz klar. Ärgerlich.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
ersteres hab ich mir auch gedacht, aber ich denke halt, es war ein abstimmungsproblem. weber geht mit einem bestimmten programm auf tour. die kammerspiele buchen ihn. die müssten doch wissen, was er normalerweise auf die bühne bringt und da hätten sie erkennen müssen, dass das setting nicht passt. andererseits hätte er spätestens beim soundcheck selbst erkennen müssen, das da was nicht zusammenpasst.
vorgruppe waren blind butcher, ebenfalls aus der schweiz, zwei typen in glitter-fummel, die ein ziemlich straightes, mitreißendes und abwechslungsreiches rock'n'roll-set runtergerissen haben. grandiose einstimmung - nur den"eisbär" incl. schweinerock-solo hätten sie sich sparen können.
grobe kamen zu dritt - incl. bassist, der eine ziemlich tragende rolle hatte (selten so einen tollen knalligen bass gehört. außerdem: was für ein schnittchen). nur: anfangs waren die gesichter ziemlich lang. der sound stimmte gar nicht. der gesang war kaum wahrnehmbar. mein göttergatte fasste sich ein herz und mahnte besserung an - und siehe da: sie haben es hingekriegt und fortan flutschte das 1a. die neuen stücke, die mich auf der konserve nur so mittel überzeugten, waren durchweg prima und zu zeiten "KOtek", "les grecks" und "schlaufen der zukunft" sorgten auch für hervorragende stimmung im publikum. für das vollkommene glück hat nur noch "regen raus" gefehlt. aber was soll's - ein toller abend war das.