das travis konzert war für mich leider sehr, sehr kurz. weil so viele leute da waren, bin ich nach dem 4 song raus und heim. gesehen hab ich eh nix. :(

Zitat von Reverend im Beitrag #320

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Beyoncé, 12.07.16 Esprit Arena Düsseldorf

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Sie kommt ja im Herbst auch nochmal nach Frankfurt....neue Chance!

Schee war's. Wenn ich das recht sehe ihr wohl letztes Konzert überhaupt. Der Fan ist eher meine Frau, aber die Location (Alexandra Palace) war an einem lauen Sommerabend phantastisch und sie sind eine gute Liveband. Ansonsten war es sauheiß und sauvoll (Panik sollte da drin besser nicht ausbrechen), mit einem gut gelaunten Publikum.

Helen Schneider, Freitag, 15.07.2016, Berlin (Charlottenburg), A-Trane

Ich war damals in den 80ern kein großer Fan von ihr. Sie hatte ein zwei Hits, interessierte mich aber nicht sonderlich. Dann erlebte ich sie 2011 als June Carter in dem "Musical" Hello, I'm Johnny Cash im Renaisance Theater in Berlin. (Btw. mag man zu Gunter Gabriel stehen wie man will, als Johnny Cash war er recht überzeugend!)

Am Freitag sah ich sie in einem ziemlich intimen Konzert vor ca. 100 Leuten ... und war begeistert. Geniale Stimme, begleitet durch akustische Gitarre und Bass (Contrabass). Die Songs unterbrochen durch nette Geschichten, die sie in Deutsch/Englisch vorgetragen hat.
Der perfekte Sound im A-Trane setzte dem ganzen die Krone auf ... na, ja fast, bis Helen in die kleine Location schritt, sich angeregt mit dem Publikum unterhielt, CD's signierte und sich auch gerne fotografieren ließ.

Tindersticks, 17.07.16, Stimmen-Festival Lörrach, Rosenfelsgarten

Wunderschöne Location erst mal inmitten eines kleinen Stadtgärtchens. Das Brauhaus Lasser direkt nebenan kann ich auch empfehlen. Wunderbares (kühles) Bier und die Speisekarte ist auch nicht von schlechten Eltern. Das Publikum eher älteres Semester. Meine Freundin und ich dürften mit Anfang 30 fast die Jüngsten gewesen sein Jedenfalls hätten es durchaus ein paar Leute mehr sein können, auch wenn es nicht wirklich leer war. Sonntag Abend bei bestem Wetter halt... Eröffnet hat lùisa, eine junge Songwriterin aus Hamburg. Hat mir gut gefallen, ohne mich jetzt vollkommen vom Hocker zu hauen. Ein sympathisches Mädchen mit schöner Stimme und dem Herz am rechten Fleck. Die Tindersticks dann optisch ganz elegant in Anzügen trotz immer noch über 25°C um 20 Uhr, aber alles im Schatten. Soundtechnisch direkt vom Start weg ein absoluter Genuss und je dunkler es wurde, desto magischer wurde der Auftritt dann. Stuart A. Staples erwartbar nicht so kommunikativ, aber am Ende hat er sich dann doch zig mal bedankt. Leider nichts von den ersten zwei Alben, aber irgendwie hat es mich gar nicht so gestört. "My Oblivion" als Zugabe war ganz große Gänsehaut.

War On Women + Church Of Cycology
10.08.16, Solingen, Waldmeister

Kommet herbei, Kinderlein, auf dass euch Onkel Olsen von seinem wilden Ausflug ins Reich der Coreknaben (und -knäbinnen) erzählt. Eine Reise ins Land der Tunnelaren, wo man zwischen Flens und Astra wählen kann. Es war spektakulär. Zunächst mal war ich amüsiert, dass das Waldmeister ungefähr so groß ist wie das Wohnzimmer meiner Eltern. An der Decke haben sie einen Rollstuhl festgeschraubt, umgedreht. Irgendwo hintendurch ist ein Klo. Die Bezahlpolitik am Einlass gefällt mir. Man kann den normalen Preis bezahlen oder etwas mehr, ist ja ein selbsttragender Verein.

Bei Church Of Cycology saß ich noch gemütlich mit dem Opa (etwa siebzig, spärliches graues Haar zum Zopf gebunden) hinten auf zwei Stühlen rum, während die Kapelle vorne bollerte. Machen so Hardcore à la Gorilla Biscuits, sage ich mal als Laie. Eins von den 38 Stücken war ein Cover von den Suicidal Tendencies (I Wanna Be A Fascist Pig). Scheiß auf die Songs, hier geht's um Energie, ganz offensichtlich.

War On Women sind live nicht nur große Klasse, sondern auch noch ziemlich lustig. Ungewohnt, drei Frauen in einer Band zu sehen. Da wird einem direkt bewusst, was für eine männliche Angelegenheit die meisten Rockgeschichten sind. Echt geil, was da schon wieder an Energie rüberkam. Ich glaube, ich habe die Faszination dieser Musikrichtung jetzt verstanden. War On Women haben den Laden jedenfalls gut abgerissen und mussten leider nach den szeneüblichen 45 Minuten (hab ich in meinem Stammforum gelernt) und einer Sperrstunde um zehn aufhören. Andererseits, das reicht nach zwei Bands auch. Ach, ich war übrigens in der zweiten Reihe, hinter den Jungs mit den lustigen Verrenkungen.

Sehr super, das alles. Wird nicht mein letztes Hardcore-Konzert bleiben. Das Publikum, etwa 50 Nasen zählend, war auch sehr interessant gemischt, von den üblichen Szenegestalten zu Normalo-Schluffis und Menschen mit T-Shirt-Sprüchen ("Wenn Tischtennis einfach wäre, würde es Fußball heißen.") Als ich rauskam, um zwei nach zehn, fuhr direkt ein Polizeiwagen langsam herum. Ich glaube, die müssen sich beim Waldmeister rigoros an diese Sperrstunde halten, sonst kriegen sie direkt Ärger. Geiler Abend.

Ja, ja, über diesen lustigen Begriff "Sperrstunde" haben wir Westberliner Mauerkinder uns schon in den 70er Jahren ganz köstlich amüsiert!

Schöner Bericht, Olsen. Ich mag deinen sehr unterhaltsamen und etwas rotzigen Schreibstil noch immer! Von den Bands und der Musik habe ich allerdings keinen blassen Schimmer.

Mir fiel kein besseres Wort ein. Sprachpanscherei mit Worten wie Curfew lehne ich ab.

ich glaube es ging eher um das prinzip "sperrstunde", als um das wort.

Er hat aber "Begriff" davorgeschrieben. Nun, nur er selbst wird das aufklären können, also warten wir gespannt.

Als ich den Begriff "Sperrstunde" zum ersten mal wahrnahm, habe ich mir vorgestellt, dass Jugendliche zu dieser Stunde von den Eltern "weggesperrt" werden mussten. Erst später wurde mir bewusst, dass bei euch armen Würstchen zu dieser Zeit die Bürgersteige hochgeklappt wurden und der weitere Bier-/oder sonstwas Ausschank eingestellt wurde. Wie ich hörte, haben sie auch dem DJ der Dorfkneipe den Stecker gezogen.

Sehr toll heute: Ala.Ni und Jack Garrett.

@ DKMF:
Wenn ich ehrlich bin, finde ich es gar nicht so schlecht, dass Clubs, die in Wohngebieten liegen, eine gewisse Ruhezeit einhalten müssen. Ob das nun unbedingt schon 22 Uhr sein muss, ist verhandelbar.

Godspeed You! Black Emperor / K*G*D, Gloria (Köln), 13.08.16
Nach fast 20 Jahren schaffte ich es endlich mal, Godspeed live zu sehen. Das ausverkaufte Gloria war gefüllt mit Altmetallern, Hardcore-Überbleibseln und Indie-Nerds meist jenseits der 40. Außerdem 80% männliches Publikum.
Den Support bestritt mit K*G*D ein Typ, der in der Mitte der Bühne mit seiner Gitarre einen einzigen Drone-Lärm produzierte, passte ganz gut.
Godspeed dann mit drei Gitarren, zwei Bässen, zwei Schlagzeugen und einer Violine mit dem erwarteten heavy heavy monster sound und apokalyptischen Soundtrack in unterschiedlicher Lautstärke. "Hope" stand da echt nur in der Videoprojektion.
Großartig war's, aber nach 90 Minuten (und sechs Stücken - alleine die erste Lärmwand dauerte eine halbe Stunde) )konnte ich nicht mehr - wie lange es noch mit Zugabe(n) weiterging, kann ich also leider nicht sagen.