Mein Kumpel, mit dem ich seit zwanzig Jahren jedes corona-freie Jahr anfäglich auf dem Haldern Pop, danach auf dem Rolling Stone Weekender / Beach gehe, ist ein RIESEN-Fan von Long Distance Calling. Hat er schon ganz oft erzählt, habe ich mir schon fast ganz oft auf Spotify angehört, hat mich aber nie ganz oft begeistert. Vor ca. vier Wochen spielten LDC in der Lichtburg in Essen. Und treuer KK (Konzert-Kumpel) der ich bin, habe ich ihn begleitet. Und was soll ich sagen? Toller Sound, grandioser Auftritt der Herren aus Münster, genau die richtige Portion Prog-Rock, die der feine Herr anders_ mag. Hat mir sehr gut gefallen. Und die Lichtburg ist schon eine feine Lokation.
Und weil der Kumpel vielseitig musikalisch interessiert ist, waren wir letzte Woche bei Enno Bunger in der Zeche Carl in Essen. Der hat uns schon mal beim RS Beach begeistert und hat es jetzt wieder getan. Toller Sound, grandioser Auftritt des Herrn aus Ostfriesland, genau die richtige Portion Singer/Songwriter mit Indie-Elektro-Anleihen, die der feine Herr anders_ mag. Wir haben zwar den Alterdurchschnitt etwas nach oben getrieben, aber damit müssen die jungen Hüpfer klar kommen.
Und weil es vom Kontrast noch etwas mehr sein durfte, war ich mit meiner holden Gattin in Münster bei Atze Schröder. Wir haben viel gelacht. Nuff said.
Hurra wir leben noch. Registriert seit 16.04.2004.
Wo lag denn der Altersschnitt bei Enno Bunger? Ich habe ihn mal 2009 als Support von Molotov Jive gesehen, da bestand das Publikum - v.a. wegen Molotov Jive - aus den typischen Nullerjahre-Indie-Girls zwischen 16 und 26.
Heavy Rotation → ◉ Fleetwood Mac - Tango in the Night ◉ Bonobo - Black Sands ◉ The Decemberists - As It Ever Was, So It Will Be Again ◉ Interpol - Our Love to Admire ◉ Skeewiff - Something Like That?
Zitat von Marla Singer im Beitrag #1324Wo lag denn der Altersschnitt bei Enno Bunger? Ich habe ihn mal 2009 als Support von Molotov Jive gesehen, da bestand das Publikum - v.a. wegen Molotov Jive - aus den typischen Nullerjahre-Indie-Girls zwischen 16 und 26.
Es war durchaus gemischt mit Vorteil für die Damen, der Schnitt war wohl etwas höher, so zwischen 25 und 35.
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War gestern zu einem Abend mit Liedern und Geschichten, den Ulla Meineke und ein Multiinstrumentalisten in einer dörflichen Kulturinstitution in der Nähe bestreiten wollten. Ulla habe ich in meiner Jugend wirklich gern gehört und diese nostalgische Verbundenheit hat mich dazu verführt, mir ein Ticket zu holen. Es war eng und noch enger bestuhlt, ich habe den Altersdurchschnitt nach unten gedrückt und alle tranken Tee oder Weinschorle. Hatte sie dann schon vor dem Auftritt im Kneipenraum gesehen und war erschrocken. Na, okay, über 40 Jahre sind vergangen, und die haben wir wohl alle im Gesicht. Kapitänsmütze trägt sie, okay. Schon während des ersten Songs wusste ich, daß ich es nicht aushalten würde, zu bleiben. Der Multiman an den Tasten hat die Töne oft fehlinterpretiert und der Gesang, stimmlich war sie okay, schlecht abgemischt. Die Stories zwischen den Liedern eher uninteressant (für mich), das sah das restliche Publikum wohl anders, hatte dann starke Erzählkraft untereinander und musste sich alles bestätigen oder verbal honorieren, was die Ulla gesacht hat, und mitreden, Prost Weinschorle und Teeglas. Anstrengend. Pause nach 45 Minuten mit einigen eigenen und fremden Liedern. Jacke, Autoschlüssel und ab zum Hund nach Hause. Gute Entscheidung. Manche Sachen leben sich nun einmal auseinander. Aber sie hat ja ihr Publikum. Sei ihr gegönnt.
Die Sterne im Knust, Hamburg, komme eben zurück, bin beseelt ausgetanzt ein bißchen heiser und glücklich, weil ich alles gehört habe, was ich hören wollte. War wirklich toll Und Bassisten bleiben weiterhin die coolsten Bandmitglieder.
Nachdem das sympathische Duo Layn (Gesang) und Renaud (Musik) letztes Wochenende zusammen mit SixTurnsNine (of Mory fame) ein sehr tolles Konzert im Dorfladen gegeben hat, war es mir natürlich eine Ehrensache, das gestrige Album-Release Konzert in Recklinghausen zu besuchen. Dass jenes als Höhepunkt der diesjährigen Live-Aktivitäten der Band angekündigt war und das Duo selbst von einem halben Jahr Vorbereitungszeit nur für diesen Abend sprach, sorgte dann auch für mächtig Vorfreude und Spannung bei mir, die nicht enttäuscht werden sollte.
Doch zuerst zur noch recht neuen Location "Palazzo Azuro": Ein altes Bergbau-Maschinenhaus aus dem 19. Jahrhundert auf einer Brachfläche, der Konzertsaal im ersten Stock mit funktionierendem Schwerlastkran neben der Bühne, das hat definitiv Stil, allerdings architektonisch bedingt leider auch sehr viel Hall, was ich für das Konzerterlebnis und das anschließende DJ-Set problematisch fand. Dafür sollte noch dringend eine Lösung gefunden werden.
Trotzdem war jenes toll: Besticht die Band auf ihren bisher zwei Alben (das zweite gibt es seit Gestern zu kaufen und bald auch bei Spotify) durch eine beachtliche Vielseitigkeit zwischen nordischen Balladen, über Trip-Hop, Electronica, Pop und House bis hin zu EDM, setzt sie diese live auch schon als Duo perfekt um, indem sie für das Publikum alleine schon durch die Stilwechsel einen normalerweise etwa einstündigen Spannungsbogen von gerührtem Zuhören über entspanntes Kopfnicken bis hin zu begeistertem Mittanzen erschafft. Beim gestrigen Konzert wurde dieser ohne Reibungsverluste auf 21 Stücke in weit über 2 Stunden ausgedehnt, wobei die Charakteristika der einzelnen Stücke durch zahlreiche musikalische Gastbeiträge um die befreundete Combo Unplaces dann noch stärker herausgearbeitet wurden: Die Balladen wurden von einer Cellistin begleitet (und weckten damit noch deutlichere Erinnerungen an "Jóga" von Björk), Die pop-rockigen Stücke wurden um den klassischen Bandsound mit Drums, Bass und Gitarre verstärkt, während bei den tanzbareren allerlei Congas und Blasinstrumente passgenau zum Einsatz kamen. Alles in allem ein kurzweiliger Abend mit einem begeisterten Publikum und einer gerührten Band, was will man mehr? Na gut, das gleiche Konzept auf unserem Marktplatz nächstes Jahr z.B., das wäre natürlich großartig.
Ja, die erste Platte gibt es auch bei Spotify und Amazon.
Das neue Album gibt es noch nicht digital, aber als Tonträger (CD und Vinyl) kann man es hier erwerben. Wir planen gerade noch eine weitere Lädchen-Session für den Herbst, da haben sie dann sicherlich auch wieder welche im Gepäck.