45 als ich einige Jahre vorher Gnathonemus kennen und lieben lerne, beginnt ein neues Zeitalter meiner Musikrezeption. Ich habe ganz schön viel nachzuholen. Ich bekomme ordentlich auf die Ohren - eine ganze Wohnung voll neuer Platten und eine riesige Konzertausbeute macht die Auswahl verdammt schwer. Auf den ersten Platz schafft es, nach großartigem - und ebenso scheiße abgemischtem - Konzert, zuerst Born Ruffians mit "Red, Yellow and Blue" und kurz darauf The Whitest Boy Alive mit "Rules". Das große erste Gefühl bleibt an den Ruffians hängen. Ich war nach dem Konzert pissed wegen der Bassboxen im Atomic Cafe - aber heute ist eine gute Gelegenheit, sich diese großartige PLatte wieder reinzuziehen, was ich gerade tu. Bloß schade, dass es die Kapelle nichts dergeliechen mehr einspielte.
50
Avalanches, Wildflower, erstaunlich eindeutig: Eine Platte, die einfach Spaß macht. Immer: ob man bloß bekifft einen Absacker trinkt, oder mal auf ganz viele Nuancen achtet. Ein Fest. Und social Sonderbonus: Kann man an Arbeitskollegen weitergeben, die einen bald darauf umarmen, vielleicht weil so viele Welten verbunden werden. Frank Sinatra und Hiphop können zuammen eben nicht irren.
Das war DIE Platte des Jahres für mich, und ich hörte die eine zeitlang NUR. Manchmal vier- oder fünfmal hintereinander. Keine Ahnung, was mich an der dermaßen gepackt hat; es ist in gewissem Maße Popmusik (mit ein paar getriebenen Gitarrenparts), und die Songs haben allesamt Hitpotential. Ich kann nicht mal genau sagen, was diese Platte so besonders für mich macht. Irgendwie hat sie in mir einen Winkel erreicht, in den nur wenige vordringen, und das, obwohl sie kaum in irgendwelchen Jahresbestenlisten auftauchte. Alles, was danach kam, war längst nicht mehr so gut. Vieles davor war um Längen besser, aber egal.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Das geht in Ordnung. Die frühen Jahre sind ja auch das Spannendste. Was wir in jüngerer Vergangenheit so gehört haben, kann man ja seit Jahren täglich hier lesen.
ME-Leser 1984 bis 2016 - ME-Forum seit 30.04.2003 - Erster Beitrag: "Wo kann ich mich hier wieder abmelden?" Heavy Rotation → ◉ Jake Bugg (2024) A Modern Day Distraction ◉ Julie (2024) The Ant-Aircraft Friend ◉ Towa Bird (2024) American Hero ◉ The Courettes (2024) The Soul Of... The Fabulous Courettes ◉ Noga Erez (2024) The Vandalist
Ein beruflicher Wechsel war vollzogen, mehr Arbeit das Resultat. Internet war noch immer Zukunftsmusik. Gehört wurde viel Prog wie z.B. diese beiden Alben:
Als besonderes Album blieb diese CD von Frau Simon hängen:
Mit dem Albumtitel als Bildschirmschoner-Laufband konnte man an bestimmten Tagen seine Kollegen ganz schön ärgern.
15 (1981/1982) So langsam kehrt die Erinnerung zurück...
Mit fünfzehn war ich musikalisch noch ziemlich geprägt von dem, was die älteren Jungs und Mädchen (Cousin und Cousine, Nachbarn) hörten und das war ziemlich rocklastig. Hoch im Kurs standen Bands wie Led Zeppelin, Deep Purple und Queen, und ich hatte drei Jahre zuvor AC/DC für mich entdeckt, die aber mit "For Those About To Rock" ein in meinen Augen ziemlich schwaches Werk rausbrachten, was die Liebe ziemlich erkalten ließ. Hoch im Kurs stand damals auch vieles, was in der Schublade "Neue deutsche Welle" zusammengefasst wurde.
Aber so nach und nach schoben sich poppigere und vor allem elektronischere Sachen in mein Hörfeld. Human League, OMD und vor allem Visage hatten mit ihren Singles meine Aufmerksamkeit in diese Richtung gelenkt, die mich dann auch nie mehr so richtig loslassen sollte. Weil ich aber schon immer ein Faible hatte für nicht ganz offensichtliche Ohrwürmer, wurde das hier das von mir im Jahr 1982 und danach sicher meistgehörte Album:
Laurie Anderson - Big Science, 1982
"Oh Superman" fand ich toll und deshalb musste ein Teil meines schmalen Budgets für dieses Album geopfert werden. Und auch wenn ich heute sicher bin, dass ich es damals nicht wirklich verstanden hatte, hatte es irgendwelche Saiten in mir zum schwingen gebracht. Übrigens bis heute das einzige Album von Laurie Anderson, das ich besitze.
Weitere wichtige Alben zu der Zeit waren:
Dire Straits - Love Over Gold Foreigner - 4 Queen - Greatest Hits Spliff - 85555 Visage - The Anvil
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20 (1986) Ich belasse es mal bei einem Jahr, weil die Ausbeute hier schon ziemlich reichhaltig ist.
Im Gegensatz zu manch anderem hatte ich mit zwanzig Jahren das Abitur noch nicht gepackt. Die Parties waren zu gut und auf der Schule war es auch nicht so übel, da dachte ich, ich bleibe noch ein bisschen länger. Wobei es mit der an anderer Stelle in diesem Forum angesprochenen Freigeistigkeit schon ein Jahr lang vorbei war, weil ich mich tatsächlich in meiner ersten längeren Beziehung wiederfand. Hinsichtlich des Musikgeschmacks hatte dieser Umstand aber keine gravierenden Auswirkungen.
Nachdem ich die Jahre davor tief eingetaucht war in die Welten britischer Popmusik, egal, ob aus Glasgow oder London, begann ich in der Zeit damit, mich mit den Wurzeln dieser Musik zu befassen, also Soul und Jazz. Und so ziemlich eines der ersten Jazzalben, das ich mir kaufte war dieses Album, das bis heute einer meiner Lieblinge ist:
Cannonball Adderly - Somethin' Else, 1958
Draufgekommen bin ich übrigens durch einen Artikel in der Zeitschrift Tempo in deren zweiten oder dritten Ausgabe. Die 100 besten Jazzplatten aller Zeiten oder so. Das war auch das erste Mal, dass ich mit so einer Liste in Berührung kam.
Weitere wichtige Alben zu der Zeit waren:
Virginia Astley - Hope In A Darkened Heart The Bangles - Different Light Beastie Boys - Licensed To Ill James Brown - Gravity The Communards - Communards Lizzy Mercier Descloux – One For The Soul Anna Domino s/t Janet Jackson - Control Madonna - True Blue Prince - Parade Public Image Ltd. - Album Talk Talk - The Colour Of Spring Bobby Womack – Womagic
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