König Adaradatscha ist ein guter König, sagt zu allen Wünschen ja und hält Audienz in einem Zimmer im Trum. Er empfängt Gäste wie den Drachen Theobald aus dem dunklen Zauberwald oder Schlamperpamperpatz, den frechen Fratz, und hört sie an, so der Plot der musikalischen Geschichte. Simple Reime und Melodien führen kindgerecht durch die 12 Songs. Neben Bezug zur Region Vorarlberg und einem kleinen Sprachkurs in der seltsam anmutenden Landessprache findet auf der unart-Produktion von Gaul aus Dornbirn auch wichtige Bildung und Wertevermittlung statt. So frisst Drache Theobald zum Beispiel die ganze Stadt autofrei und Kinder werden empowerd, nein zu sagen. "Tante Andante und Onkel Bellini" sorgen gar für den Reisewortschatz auf Italienisch. Alles in allem eine gute pädagogische und musikalische Wahl für Kinder zwischen 3 und 10 Jahren. ****1/2
Anspieltipps: - Ein Würmlein aus Wurmanien - Tante Andante und Onkel Bellini - Ich bin klein und sag nein
Eines vorneweg: Wir können gerne jeden Song des Soundtracks gemeinsam singen, aber ICH bin Aladdin! Tatsächlich war der Soundtrack von Aladdin meine allererste CD. Davor gab's nur Kassetten. Bis heute ist Aladdin der Film, den ich am häufigsten gesehen habe, über 30 mal nämlich. Ich kann also sagen, ich war wirklich Fan. Großer Fan, vor allem auch von der Musik. Ich erinnere mich, wie ich mit meiner Cousine fliegender Teppich gespielt habe und wir "A whole new world" "gesungen" haben. Wobei es vielleicht gar nicht so schlimm klang. Keine Ahnung. Jedenfalls kann ich bis heute noch alle Songs mitsingen und viele Szenen mitsprechen. Mich haben solche Sachen viel mehr interessiert als Pop- oder Rockmusik. Meine Schwester hörte damals nämlich schon Ärzte und Guns'n'Roses. Sie ist aber auch 3,5 Jahre älter. Klar hörte ich auch David Hasselhoff und Chuck Berry und natürlich das, was meine Eltern laufen ließen, aber bis ich mich dann nach einem kurzen Ausflug in die Welt der Charts der 1990er für "gute Musik" zu interessieren begann, dauert es doch noch bis zu meinem 13 Lebensjahr.
Ich habe mir aus Neugier eben mal die Liste aller Disney Filme angesehen. Was über Beteiligung an Pixar entstand, da kenne ich etliche. Aber in der Kategorie der "Meisterwerke-Reihe", also eben die klassischen Zeichentrickfilme von Schneewittchen bis Eiskönigin, habe ich keinen einzigen nach ROBIN HOOD (1973) gesehen.
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Nach Jethro Tull, Pink Floyd, Yes, The Police etc.pp. wurden mit Anfang 20 auch andere Stilrichtungen und Musik interessant ... um die wichtigsten Protagonisten aus der Zeit zu nennen: Joy Division, David Bowie, Pixies, Sisters Of Mercy, The Smiths, The Mission, Jane's Addiction, Killing Joke, Sex Pistols, Slime, Anne Clark, Ramones, Gun Club, Abwärts, Ton Steine Scherben, Kraftwerk, (die alten) Simple Minds, Dead Kennedys, R.E.M., Misfits, Danzig, Revolting Cocks, Motörhead, My Bloody Valentine, Sonic Youth, New Model Army, Talking Heads, New Order, Bauhaus, The The und noch einige andere ...
25 (1993)
Ich kann mich unmöglich nur auf ein Album beschränken ... derart fixiert war ich weder auf einzelne Alben noch auf spezielle Musikrichtungen.
Mit 25 habe ich unterm Strich immer noch den Kram gehört, den ich schon mit 20 (oder auch 15) gehört habe. Der Kreis wurde allerdings noch deutlich erweitert:
Led Zeppelin, Black Sabbath, Rolling Stones, U2, Depeche Mode, Queen, Nine Inch Nails, Skinny Puppy, Jamiroquai, Monster Magnet, Beastie Boys, The KLF, Kyuss, Nirvana, Alice In Chains, Talk Talk, Ministry, N.W.A., Lard, Pearl Jam, Slowdive, Meat Beat Manifesto, Young Gods, Primus, Metallica, Phillip Boa, Kate Bush, Nick Cave, Einstürzende Neubauten, Butthole Surfers, Die Erde, The Cure, Christian Death, Faith No More, Dead Can Dance, Fields Of The Nephilim, Front 242, Hendrix ...
30 (1998)
1997/1998 begann zunehmend elektronische Musik in meine Gehörgänge zu kriechen. Es krochen häufig mit:
Underground Resistance, Juno Reactor, Kruder & Dorfmeister, Lamb, Kenny Larkin, Leftfield, Massive Attack, Jeff Mills, Nightmares On Wax, The Orb, Plastikman, Prodigy, Chemical Brothers, Rockers Hi-Fi, Saafi Brothers, Thievery Corporation, Underworld, X-Dream, Björk, Der Dritte Raum, Future Sound Of London ...
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Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Eigentlich ein doofes Jahr. Privat unspektakulär und langweilig. Musikalisch ohne Superhighlight. Das Debüt der Smiths fand ich nach den Singles enttäuschend, "Purple Rain" war nicht meine Platte, "Stop Making Sense" nur live. Blieben unterm Strich nur Special A.K.A., Run DMC, Nick Cave, die TV Personalities oder This Mortal Coil. Aber meine Lieblingsplatte war dann doch "The Las Vegas Story", die zwar nicht besser war als der Vorgänger "Miami", dafür aber viel fetter produziert war, was zumindest in dem Fall Wirkung zeigte. Und wenn Jefferey Lee Pierce Gershwin sang, erzeugte das Gänsehaut. Live war der Gun Club unsterblich, Pierce war es leider nicht.
Zitat von MrMister7 im Beitrag #120Wir waren im gemütlichen Bad Mergentheim, haben dabei ein Neil Young-Konzert im Schloss Megrentheim um drei Tage verpasst
ich war dort! es war großartig!
*angebermodus aus*
Echt?
45, (2001)
Meine CD des Jahres - ziemlich überraschend für mich hat Clapton hier eine sehr gute Platte rausgehauen, die bis heute sehr oft und immer komplett bei mir läuft. Wahrscheinlich das letzte wirklich abwechslungsreiche Studioalbum, das nicht auf Ohrensessel-Blues reduziert werden sollte.
Zitat von zickzack im Beitrag #16Ob schon mit fünf, weiss ich nicht mehr, aber die erste Plattenerinnerung ist:
Gespielt auf einem Plastikplattenspieler, mit abnehmbaren Deckel, in dem sich der Lautsprecher befand.
101974
Neben The Sweet, war es zu der Zeit dann aber doch "Tubellar Bells" von Mike Oldfield, die mich faszinierte. Ich weiss, die Platte kam schon 1973, aber nur zur Erinnerung, es gab noch kein Internet.
Nach jahrelangem Hip Hop Kosum bin ich über New Metal dann langsam mal bei Alternative Rock bzw. auch Indie angekommen. Ich kann mich noch genau an den Sommer 2002 erinnern. Es gab wirklich einen unglaublichen Hype um "Songs For The Deaf". Bereits Monate vor Release lief "No One Knows" in unfassbarer Dauerrotation bei VIVA2 und MTV rauf und runter. In den Musikmagazinen gab es quasi nur noch QOTSA zu lesen und als die Platte dann endlich raus kam folgten überall Höchstwertungen. Gab es danach eigentlich noch mal eine solche Aufregung um ein Album? Ich jedenfalls war stolz QOTSA schon längst vorher gekannt zu haben. Bei Rock am Ring 2001 sorgte Nick Oliveri bereits bei mir für einen meiner Meinung nach bis heute bleibenden Hörschaden. Ich war trotzdem angefixt und war "Songs For The Deaf" dann so verfallen, dass es nicht nur der Soundtrack dieses einen Sommers wurde. Ich sah die Band von 2001-2003 dann in der Folge sieben Mal live.
Nach jahrelangem Hip Hop Kosum bin ich über New Metal dann langsam mal bei Alternative Rock bzw. auch Indie angekommen. Ich kann mich noch genau an den Sommer 2002 erinnern. Es gab wirklich einen unglaublichen Hype um "Songs For The Deaf". Bereits Monate vor Release lief "No One Knows" in unfassbarer Dauerrotation bei VIVA2 und MTV rauf und runter. In den Musikmagazinen gab es quasi nur noch QOTSA zu lesen und als die Platte dann endlich raus kam folgten überall Höchstwertungen. Gab es danach eigentlich noch mal eine solche Aufregung um ein Album? Ich jedenfalls war stolz QOTSA schon längst vorher gekannt zu haben. Bei Rock am Ring 2001 sorgte Nick Oliveri bereits bei mir für einen meiner Meinung nach bis heute bleibenden Hörschaden. Ich war trotzdem angefixt und war "Songs For The Deaf" dann so verfallen, dass es nicht nur der Soundtrack dieses einen Sommers wurde. Ich sah die Band von 2001-2003 dann in der Folge sieben Mal live.
Die Perfektion der Rhythmussektion bei "No One Knows", dieses punktgenaue Zusammenspiel von Schlagzeug, Bass und Gitarre, ist so unfassbar geil.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
35 (2004) Hurra, das Internet ist da ... und das Forum des Musikexpress wurde zum virtuellen Wohnzimmer.. Und das war aus musikalischer Sicht wohl nicht nur unvermeidbar, sondern auch dringend notwendig. Denn die Nullerjahre begannen mit einem höchst bescheidenen Input, was neue Bands, Trends oder Geheimtipps betrifft. Die Gründe dafür sind nachvollziehbar: Ende der wilden Studienzeit, neue Wohnung, Arbeit, mit der Freundin zusammengezogen und mein bester Kumpel (der zuvor erwähnte SPEX-Leser) zog nach Berlin.
Sein "Ersatz" wurde ein übergesiedelter Amerikaner, dessen Vorlieben allerdings eher in der Vergangenheit lagen und der mich entscheidend in 2 Richtungen gepusht hat: zu 60er Jahre Psychedelic und Proto-Punk, sowie zum deutschen Krautrock der 70er in all seinen Facetten. Aus mir selbst heraus begann ich die Grenzen der fast vergessenen Leidenschaft Progrock zu erkunden, und zwar über die Canterbury Szene zu den Grenzfällen des Jazz/Fusion-Rock, womit man dann immer mehr auch im eigentlichen Jazz landete. Dazu kam ein gesteigertes Interesse an den Wurzeln des Rock, nämlich am elektifizierten Blues Ende der 50er. Man kann also sehen, wo der Hase rumlief: im endlosen Urwald der Historie.
In der Phase hat sich dann auch meine Sammlung verändert. Es wurde radikal ausgemistet, und in meinen bis dato 2 Jahrzehnten andauernden Kaufwahn hat sich natürlich eine Menge Schrott angesammelt. Jede CD, die nicht mehr als 5 gute Tracks hatte, wurde abgestoßen bei Ebay, die Mehrzahl der einst gebrannten CDs digitalisiert, die alten Musikkassetten weggeworfen, Vinyl (abgesehen von ein paar besonders schön aufgemachten Exemplaren) weggegeben. Etwa 1000 Tonträger haben so in wenigen Monaten den Haushalt verlassen. Das Motto war: Klasse statt Masse.
Natürlich gab es dennoch auch ein paar altuelle Highlights, die irgendwie ständig im Player landeten. Aber gegen ein bestimmtes Monster konnten auch Franz Ferdinand oder Green Day nichts ausrichten. Obwohl nicht aus jenem Jahr, war die alles beherrschende Scheibe diese hier, denn sie lag doppelt vor, als CD und als DVD .... und zusätzlich war ich auch noch bei der 30th Anniversary Tour in der Schleyerhalle.
RUSH - Rush In Rio (2003)
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seit einem jahr war ich mit dem jazzmaster liiert und er war von seiner langweilig gewordenen wg de facto bei mir eingezogen - ich lebt damals mit einer freundin zusammen in einer supergenialen maisonette-wohnung und wir hatten den unteren bereich bis auf die riesige wohnküche fast für uns alleine. wir hatten uns über die musik kennengelernt (the notwist war der aufhängepunkt bei unserem ersten chat), von angesicht zu angesicht dann in unserem damaligen lieblingsclub beim tanzen und seitdem ist sie immerwährendes thema und durch konzertbesuche oder nächtlich-bescheuerte spotify exkursionen incl. arschgewackel in küche und wohnzimmer das gewürz in unserem doch recht sittsam gewordenen alltag. er lernte von mir ein wenig abseitigere facetten von indie-rock, folk und elektronischer musik kennen, ich fand durch ihn endlich den zugang zum jazz, erinnerte mich daran, wie unfassbar gut doch die beatles waren und er verschaffte mir nahezu komplette kraftwerk-, byrds- und stones-kollektionen. andererseits gab es da sachen auf die wir uns von anfang einigen konnten. neben notwist, waren das neben solchen klassikern wie talking heads, prince oder r.e.m., aktuellere acts wie fleet foxes, sophie hunger oder scott matthew - oder eben neko case, unsere haus- und hof-sängerin. die hatte gerade mit "middle cyclone" ihr erstes meisterwerk geschaffen und sie lief und lief und lief im hause gathonemus/jazzmaster. diese unglaubliche stimme, die aus dieser kleinen person kommt! diese mit punkattitüde und popgespür grundierten, nie ins käsige lappenden folk/country-hymnen! darauf konnten und können wir uns immer einigen. nur eins neidet er mir: dass mich neko - just auf dem konzert auf der tour zu dieser platte - auf mein kompliment zum tollen auftritt in die arme nahm und heftig drückte. (andererseits: wer wurde von sharon stone auf die bühne gezogen und durfte mit ihr tanzen?)
Ein nächtlicher Liebesbrief, wie schön! Leider muss ich nochmal in die Zeit davor zurück... als ich 30 war, (1997) da war ich mit meinem ersten Freund zusammengezogen, einem polnischen Grammophonplattensammler und -Händler, der damals an die 4000 Schellackplatten in der Wohnung verstaute. Viele davon waren nie wiederveröffentlicht worden, und so begann ein Projekt, das erst Ende 2000 gekrönt wurde, aber alle Zeit in Anspruch nahm: Die Wiederveröffentlichung von Titeln, die es nie in die Zeit der LPs und CDs geschafft hatten. Wir suchten gemeinsam für die erste Platte der "Reihe" (die nie eine wurde) die frühesten queeren Tondokumente auf Flohmärkten, bei Sammlern, recherchierten... und heraus kam am Ende eine Sammlung, die man immer noch erwerben kann: "Es ist ja ganz gleich, wen wir lieben - Lieder vom anderen Ufer 1926-42" Ob nun "Mein Liebster muss Trompeter sein" (schwule Marschmusik?!) oder der Titelsong - Travestie in Zarah Leander Parodie gekleidet - es ist immer wieder erstaunlich und amüsant. Verdient haben wir letztlich nichts daran, außer Schulden und Erfahrung (Gema Gebühren, EAN Code, Tontechnik Mastering... ) Das Cover hab ich mit einem grausamen Grafikprogramm erstellt, was für eine Scheißarbeit. Wer meinen Ex unterstützen will: auf Amazon noch für teuer Geld zu haben Als die Platte am Ende auf den Markt kam, haben wir uns getrennt. Unser Label: "Mister Phono"
Hi, das Lesen der vielen tollen Beiträge hier hat mich auch ganz nostalgisch werden lassen. Daher geh ich auch mal im Schweinsgallopp durch ein paar prägende Platten. Ich habe mir allerdings rausgenommen, bei 7 Jahren zu starten.
7 Jahre
Da ich in einem ziemlich „musikfernen“ Haushalt aufgewachsen bin, bestand mein frühester Kontakt zu aktueller Musik vor allem aus den Samstagsabendshows im Fernsehen. Bei "Wetten Dass!" hab ich dann auch das erste Mal so etwas wie einen Lieblingssong für mich entdeckt: „Bruttosozialprodukt“ von Geier Sturzflug.
Was genau dieses Bruttosozialprodukt war, habe ich damals allerdings nicht so recht verstanden (und tue es immer noch nicht). Die Platte habe ich auch nicht bekommen.
10 Jahre
Inzwischen hatte ich das Radio für mich entdeckt und fertigte fleißig Mitschnitte der Chartshows von SWF3 (mit Elmar Hörig, brrrr) auf Kassette an, um sie dann auf dem Walkman beim Zeitungssaustragen zu hören. Am meisten habe ich zu der Zeit aber eine Kopie von „Wish you were here“ von Pink Floyd gehört. Die CD hatte mir mein Vater in einer Mediathek ausgeliehen, also einer Videothek, die eine Zeitlang auch CDs verliehen hat.
Später kam noch ein Best-of Tape der Beatles dazu, das mein Bruder mir zum 11. oder 12.Geburtstag geschenkt hatte. Die Beatles sind für mich in meinem weiteren Musikleben auch wesentlich prägender gewesen als Pink Floyd.
15 Jahre
Die erste selbst gekaufte CD: „Apocalypse 91 ... The Enemy Strikes Back“ von Public Enemy. Mehr ein Status-Kauf denn eine tatsächliche Liebesbeziehung. Meine Kumpels aus der Schule haben sich zu der Zeit alle überboten mit dem Konsum „harter“ Crossover- und Rapmusik, wie Bodycount, Ice-T oder eben Public Enemy.
Wirklich intensiv gehört habe ich Weichling dagegen eher so Deprimucke wie Anne Clark
20 Jahre
Nach dem Abi ging es mit drei Schulfreunden für sechs Wochen nach „Amiland“, wie das damals bei uns hieß. Ein in jeder Hinsicht bemerkenswertes Reiseerlebnis. Die Kombination aus juveniler Verplantheit und Unerfahrenheit war bei einem solchen Trip in Prä-Internet-Zeiten ein echtes „Receipt for Disaster“. Dafür haben wir jede Menge Geschichten mitgebracht, die wir uns noch heute erzählen und natürlich Musik. Insbesondere A Tribe Called Quest`s „Beats, Rhymes And Life“ und „Perfect from now on“ von Built to Spill haben mich dann auch durch die dunkleren Zeiten des folgenden Zivildiensts gebracht.
25 Jahre
2001 war ein ziemlich einschneidendes Jahr, persönlich wie weltpolitisch. Die Twin Towers fielen, ich hatte meine erste dicke Depression und zog/floh nach Hamburg. Musikalisch war ich auch ziemlich durcheinander und auf dem Sprung. In die gitarrenlastige Kost à la Modest Mouse (Moon & Antarctica!) und co. mischten sich zunehmend elektronische Spurenelemente wie bei Lali Puna’s „Scary World Theory“
Auch in meinem zweiten musikalischen Standbein HipHop/RnB wurde es nun zunehmend elektronischer und futuristischer, was ich richtig spannend fand. Die Neptunes-Produktionen auf Kelis‘ zweiter Platte „Wanderland“ sind hierfür ein gutes Beispiel.
In den folgenden Jahren wurden die Karten aufgrund Internet-Standleitung ins Studentenwohnheim und Soulseek allerdings komplett neu gemischt....
30 Jahre
Mit Geld aus dem ersten Job in der Tasche und dank Hamburgs guter Plattenladeninfrastruktur nahm mein Vinylkonsum Mitte der 00er Jahre erheblich zu. Das online frei verfügbare Musiknerdwissen half ebenfalls, über den Tellerand der in Spex und co. verhandelten Neuerscheinungen hinaus Entdeckungen zu machen. Insbesondere Reissue-Labels wie Finder Keepers hatten es mir zu der Zeit besonders angetan. Sie beförderten vergessene Schätze wie Seldas selbstbetitelte Platte von 1976 ans Tageslicht und öffneten mir die Augen für die großartige Musik, die in der Vergangenheit aber auch aktuell abseits des englischsprachigen Mainstreams produziert wurde/wird.
35 Jahre
Ich war seit meinen Zwanzigern ein großer Fan von Hiphop Instrumentas und der ganzen Samplekultur dahinter. Als dann Ende der 00er Jahre eine neue Generation von house-affinen Producern Disco-Edits im niedrigen BpM-Bereich auf Labeln wie Golf Channel, Sleazy Beats oder Delusions of Grandeur veröffentlichten war das mein erster richtiger Link zu Clubmusik. Ich kaufte fast nur noch 12inch-Singles, arbeitete mich tiefer in House-Musik ein und war regelmäßig im Ego, Pudel und Baalsaal zum abdancen. Ist schwer da ein Album als repräsentativ zu nennen, aber die Pal Joey Compilation ist ein sehr geschätzter Begleiter aus dieser Zeit.
40 Jahre
Mit der Geburt unserer Tochter nahm das Interesse an und die Zeit/Ausdauer für Clubbesuche doch stark ab. Die Vorliebe für elektronische Spielarten der Musik blieb jedoch bestehen und erfuhr weitere Vertiefung. Inspiration und Information liefern inzwischen vorrangig Blogs wie Testpressing und Krossfingers, für das djhistory Forum war ich leider etwas spät dran. Da mein Musikkonsum zunehmend per Kopfhörer erfolgt und der Wunsch nach Entspannung angesichts doch stressigem Berufs- und Familienleben immer stärker domniert, tendiere ich seit einigen Jahren zu ambientösen und atmosphärischen Platten. Ein schönes Beispiel hierfür ist die Wilson Tanner Platte auf Growing Bin Records. Basso, der dieses Kleinstlabel samt Online-Plattenshop aus Hamburg betreibt, ist ein richtig cooler Dude und ein klasse Rolemodel, wie man mit toller Musik souverän altern kann. In diesem Sinne..auf die nächsten 40 Jahre, oder so.
35 (2002-3 ) 2001 zog ich mit Robert, dem Nachfolger, einem Computerfreak, in einen anderen Stadtteil. Die entscheidende Wende: beim Einzug wurden sofort ISDN Kabel gelegt: ich konnte jetzt nicht nur die neuesten Spiele zocken und Pornosschauen (Bilder, Filme waren zu langsam) , sondern via Filesharing entdecken, dass aktuelle Musik nicht das war, was ich ausschalten musste, wenn sie im Radio kam: Jeder, der etwas auf seiner Festplatte hatte, das ich mochte. und keiner in meinem Umfeld kannte, wurde gescannt. und so landete ich 2003 bei
Ich hatte viel nachzuholen und zwar möglichst laut. Zum seinem nächsten Geburtstag wollte Robert eine Blur Platte... Es ist eher Zufall, dass ich diese Platte herausgreife, die den Anfang machte. Stundenlange Download Zeiten führten manchmal zu Musik, die man direkt im Windows-Mülleimer entsorgte. Diese, wie viele andere, nicht. Es dauerte Jahre durchgemachter Nächte, etliches, was ich mangels Umfeld nie wahrgenommen hatte, online zu erschließen...