Zitat von CHX im Beitrag #161 1978 (10 Jahre alt) war es sicherlich die "Alive!" von Kiss 1983 (15 Jahre alt) dürfte es die "Synchronicity" von The Police gewesen sein. 1988 (20 Jahre alt) war die "Surfer Rosa" von den Pixies ganz vorne dabei. 1993 (25 Jahre alt) war das "Debut" von Björk stark vertreten. 1998 (30 Jahre alt) haben zwei Platten das Rennen gemacht: die "Mezzanine" von Massive Attack und der "Raumgleiter" vom Dritten Raum.
Ziehen wir es durch ...
2003 (35 Jahre alt) wiederum zwei Alben: die "Thirteenth Step" von APC, die "Never, Never, Land" von UNKLE. 2008 (40 Jahre alt) waren es die "BCD-2" von Basic Channel und die "Schöne neue Extrawelt" von Extrawelt. 2013 (45 Jahre alt) war es ein Fabric-Sampler mit der Nummer 69 von Sandwell District, der mich am meisten gefangen genommen hat. 2018 (50 Jahre alt) konnte mich leider gar nichts so richtig begeistern ...
Die 3-5 Sätze reiche ich nach, wenn ich etwas mehr Zeit und Muße habe.
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Mein musikalisches Erweckungsjahr. Die fünf Jahre davor hatte ich fast ohne Tonträgerkauf rein mit Downloads, überwiegend von Einzelsongs, später teilweise auch von vereinzelten Alben, verbracht. Mix-CDs bestimmten weiterhin mein Leben, wild gemischt, einmal im Monat alles draufgebrannt, was ich zu der Zeit hörte. Die Auswahl war rückblickend deutlich besser als das, was fünf Jahre vorher im Mix landete (jetzt eher Slime, Tocotronic, weiterhin Helge Schneider, The Vines, Oasis, Blur, White Stripes, Illegal 2001, Becks Pistols, RHCP, Nancy Sinatra, Ton Steine Scherben, Wolf Biermann, Sinead O'Connor etc.), aber es war alles Stückwerk, ein wirkliches Interesse an Bands, Alben, dem Drumherum, dem Kaufen und Sammeln von Tonträgern, war nie wirklich aufgekommen. Bis 2004 England anfing zu kokeln, um dann 2005 zu brennen. Würde ich meine Sammlung nach Jahrgängen sortieren, wären 2004/5/6 definitiv die mit Abstand größten Fächer, fanatischer habe ich weder vorher noch nachher Musik gehört und gekauft, von den ganzen verpassten und nachzuholenden Großartigkeiten der Musikgeschichte vor meiner Zeit ganz zu schweigen. Franz Ferdinand, The Futureheads, Maximo Park, Art Brut, Bloc Party, The Long Blondes, Kaiser Chiefs, The Editors, The Rakes, Joanna Newsom, Bright Eyes, Antony And The Johnsons, LCD Soundsystem, Arcade Fire, M.I.A., Adam Green, Modest Mouse, Charlotte Hatherley, Arctic Monkeys, Cat Power, The (International) Noise Conspiracy, Death From Above 1979, The Thermals, Interpol, The Streets, Björk, Kelis, Moneybrother, The Hives, ...And You Will Know Us By The Trail Of Dead, Morrisseys "Comeback" - und ganz vorneweg The Libertines. Schon die ersten Töne machen klar: Das wird keine geradlinige, durchgestylte Rock'n'Roll-Platte (wie sie Franz Ferdinand ein paar Monate in Perfektion vorgelegt hatten), sondern ein wildes Durcheinander aus Gitarren, Rumpeldrums, Attitüde, Drogenproblem und BFF-Legendenbildung. Was mehr hätte mein 20-jähriges Ich sich wünschen können? Die Melodien waren stark, die Energie mitreißend, das Schludrige, Schlampige wirkte echt und damit cool, und dass die in der Mitte angezündete Wunderkerze zum Veröffentlichungszeitpunkt des Albums im Grunde schon an beiden Enden ausgebrannt war, verstärkte die Überhöhung der Platte eher noch, als ihr zu schaden. "Can't Stand Me Now" ist ein perfekter Opener und bringt mit der ersten Zeile "An ending fitting for the start" auch schon alles auf den Punkt. "Music When The Lights Go Out" hab ich immer gleich zweimal gehört (noch heute finde ich, dass Balladen Pete Dohertys eigentliche Stärke sind), "What Became Of The Likely Lads" ist der perfekte Rausschmeißer, und dazwischen häufen sich starke Melodien und große Gefühle. Test der Zeit: Die erste Platte dieser Liste, die ich noch heute regelmäßig höre. Und auch wenn die Debüts von Franz Ferdinand, Art Brut oder den Futureheads für mich dem Zahn der Zeit besser getrotzt haben, sind es sehr gute *****.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Zitat von gnathonemus im Beitrag #163ich sehe gerade, dass jack tatsächlich im ausgangsposting ein beispiel verlinkt hatte. also, hätte eigentlich alles klar sein müssen.
Eigentlich... macht hier wie immer jeder was er will.
50, (2006)
Ich kann mich relativ gut daran erinnern, wie ich etwas ziellos durch die heutzutage nicht mehr vorhandene, damals aber noch gut sortierte CD-Abteilung von KARSTADT geschlendert bin und mal hier und mal da geschaut habe. Fast wäre ich ohne Erfolg geblieben, als mein Blick auf eine falsch einsortierte CD unter X-Y fiel: Ich las Styx und Contemporary Youth Orchestra auf dem Cover und auf der Rückseite Made in Italy. Frontier Records. Huch, in Italien gibt es eine Band die auch Styx heißt? war mein erster Gedanke. Dann las ich die Namen der Mitwirkenden und es war klar, dass es sich um meine Styx handelt. Mit irgendeinem Orchester aus Cleveland. Nuja. Die Studio-CD zuvor war eine ganz gute Coverplatte gewesen - weshalb also nicht mal eine mit Orchester? Haben ja schon einige zuvor auch probiert. Ich habe nicht reingehört und die CD spontan gekauft. Mittlerweile liebe ich sie und habe auch die dazugehörige DVD.
Ein begeisterter Fan schreibt dazu auf amazon: "2005 sind Styx der Einladung des "Contemporary Youth Orchestra" zum gemeinsamen Musizieren gefolgt. Das Ergebnis war ein Konzert der gestandenen Classic-Rock-Urgesteine zusammen mit den sage und schreibe 115 Instrumentalisten und 56 Chorsängern, allesamt im Alter zwischen 13 und 19, im Mai 2006 in Cleveland, Ohio. 75 Minuten dieses "Generationen-Projekts" mit 177 (!) Musikern auf einer Bühne gibt es auf dem Live-Mitschnitt "One with Everything". Das Zusammenspiel von Rock und Klassik überzeugt, wenn immer wieder Bläser und Streicher mit sparsam, aber sehr gezielt eingesetztem Bombast für eine monumentale Note sorgen und den Styx-Klassikern eine dramatische Dimension geben. Sogar, wenn man es kaum erwartet, z.B. bei den letzten Refrains des eigentlich ja eher ruhigen CRYSTAL BALL. Besonders groß ist die Wirkung, wenn das Orchester Keyboard-Parts übernimmt, z.B. die Hammond-Hookline von BLUE COLLAR MAN oder ein paar Syntheszier-Stimmen bei TOO MUCH TIME ON MY HANDS. All zu viel lässt sich Lawrence Gowan jedoch nicht abluchsen, aber das ist klar - sonst wären seine Tastenkünste ja überflüssig. In den Vordergrund tritt die klassische Abteilung bei einem längeren orchestralen Zwischenspiel vor FOOLING YOURSELF und wenn die Solo-Violine sich im Stile von Kansas mit der Rockgitarre abwechselt zu Beginn von IT DON'T MAKE SENSE (YOU CAN'T MAKE PEACE). Der Chor kommt nicht etwa in jedem Refrain zum Einsatz, sondern setzt punktuell ein paar wohlklingende Akzente. Bei einem Gospel-artigen Outro zu IT DON'T MAKE SENSE (YOU CAN'T MAKE PEACE) rücken die jungen Stimmen dann doch mal in den Vordergrund. Und recht neuartig klingt insbesondere der Chorus von MISS AMERICA - ausgerechnet bei James Youngs rohem Rocker hätte man am wenigsten mit Orchester-Bombast und großem Background-Chor gerechnet.
Unter all den aufwändigen Orchestrierungen ist kein einziges missglücktes Experiment. Bei all dem Augenmerk auf das Orchester darf man natürlich nicht vergessen, dass der Sound der Rockband (frisch und mitreißend wie eh und je!) immer noch klar im Vordergrund steht. Wer hätte sich das Album auch als Konzertmitschnitt des Contemporary Youth Orchestra mit Special Guest Styx gekauft? Natürlich ist nicht jeden Strophe, jeder Chorus mit innovativen Orchesterparts völlig neu strukturiert. Ein Hördurchgang unter dem Kopfhörer lohnt sich aber auf alle Fälle. Plötzlich entdeckt man unzählige Details mit Flöten, Klarinetten, Percussion.
Braucht man nun "One with Everything" - immerhin Styx' fünften Audio-Konzertmitschnitt innerhalb von weniger als sieben Jahren? Die klare Antwort: Ja! Im Gegensatz zu ein paar anderen, die sich gegenseitig nix neben und nix geben... Immerhin gab es dieses Mal zuvor ein Studioalbum, wenn auch eines mit Cover-Songs, und dann darf auch wieder ein Live-Werk her - eines mit Orchester erst recht. Immerhin drei Stücke von "Big Bang Theory"(2005) stehen ja auch auf dem Programm. Außerdem erscheint mit ONE WITH EVERYTHING ein großartiger, moderner Styx-Melodic-Rocker zum ersten Mal in einer Live-Fassung.
Ein weiterer Kauf-Anreiz sind die zwei brandneuen Styx-Songs. EVERYTHING, ALL THE TIME wird gleich live mit Orchester aufgeführt - ein super-melodischer Rocker der straighteren Gangart mit einem Mittelteil für vielstimmigen Gesang - Styx pur! JUST BE liegt in Studioversion vor, eine nachdenkliche, atmosphärische Ballade mit viel Tiefgang, mit einem Touch Pink Floyd.
Zum Schluss fällt bei genauerem Hinsehen auf, dass kein einziger Song dieser CD-Auswahl der Feder von Dennis DeYoung entstammt. "One with Everything" präsentiert mehr als je zuvor die zurecht sehr selbstbewussten Styx, die sich in der Nach-DeYoung-Ära perfekt selbst gefunden haben - rockiger denn je. Noch dringender muss man als Styx-Fan aber die zugehörige DVD besitzen. Etliche Songs inklusive eines klasse Medleys gibt es darauf, die nicht mehr auf die CD gepasst haben. Und dem Jugendorchester bei der Rock-Party mit Styx zuzusehen macht überraschend viel Spaß. Die jungen Leute hält es nämlich nicht auf ihren Sitzen..."
Toll. Jetzt habe ich fast Kaffee auf die Tastatur gespuckt, weil ich lachen musste.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Abi geschafft, Wunschberuf nicht bekommen (aus heutiger Sicht vielleicht ganz gut), Frankreich-Rundreise mit 4 Freunden und danach zwecks Geldverdienen in einem Lager arbeiten: Spielwaren verpacken und LKWs beladen, später auch noch kommissionieren.
Musikalisch gab es einiges. Die üblichen Verdächtigen lasse ich mal aus und wähle stattdessen:
Alleine schon das witzige Gatefold-Cover mit einem Spielfeld auf der rechten Innenseite. Und die Musik: gut gemachter Hardrock.
Was für ein blödes Spiel. Ständig habe ich das falsche Alter und und wäre ein Jahr früher oder später besser dran. Dann halt "Dummy". Eine tolle, sogar eine sehr tolle Platte, aber mehr fällt mir dazu nicht ein. Auf dem weiteren Lebensweg blieb das eine tolle, Platte, hat mich aber nicht weiter geprägt. So ist das. Die Beastie Boys hätte ich noch wählen können, oder Aphex Twin, Nas mochte ich erst später.
Wieder so eine Platte, die nur deshalb da steht, weil das kein Superjahr war. Sigur Rós oder die Roots wären noch eine Alternative gewesen, aber auch dieses Jahr hat mir kein durchgängig überragendes Album beschert.
Na also, geht doch. Das war jetzt eine echte Blutauffrischung. Die hat mich aus der musikalischen Lethargie völlig rausgeholt. Ein zwei Jahre zuvor habe ich den Jazz für mich entdeckt und fast nur noch Jazzplatten gekauft, Neuheiten zumeist nach kurzer Kennenlernphase links liegen lassen. Aber das war wieder Popmusik, die mich mitreißen und begeistern konnte. Und obwohl Songs wie "Power Out" so unglaublich von New Orders "Temptation" geklaut war, verbuchte ich Arcade Fire als neuen Stern am Himmel, der auch dafür sorgte, dass ich mich wieder viel mehr mit neuer Musik beschäftigen sollte. Nach "Neopn Bible" ging es stetig bergab und eine musikalische Schande wie "Everything Now" werde ich der Band nie verzeihen. Auch wenn sie mich zukünftig ärgern oder kalt lassen, das Debüt ist eine Sensation. Immer noch
Mist, jetzt häng ich anno 2011 gedanklich im hiesigen SATURN, denn die freundliche Kassierein (ja, ist gelegentlich noch anzutreffen!) meinte mit Blick auf die CD "Da haben Sie etwas ganz Tolles gekauft - viel Spaß beim Hören!"
Kurz zuvor hatte ich davon im Radio gehört ud war erstmal nur neugierig, was man sich in Norwegen noch so alles unter Katzenjammer vorstellt. Ich hatte nur zwei Songs komplett gehört und war auf alles gefasst. Auch darauf, dass es ein Fehlkauf werden könnte. Wurde es aber nicht. Ich hatte und habe bis heute tatsächlich viel Freude und Spaß beim Hören. Der Stilmix ist bunt und die instrumentalen Fähigkeiten der vier Damen sind umwerfend - im Konzert spielen sie reihum und im fast permanenten Wechsel einfach alles, was an Instrumenten auf der Bühne greifbar ist. Mitunter werden auch schon mal drei Instrumente von einer Musikerin gleichzeitig gespielt. Ich habe es live erlebt. Dazu gibt es außerdem noch teilweise vierstimmigen Gesang und alle haben ihre Solo-Gesangsnummern. Wahnsinn. Ach ja - moderiert wird auch im Wechsel. Eine schön schräge Coverversion von Land Of Confusion ist übrigens auch dabei... herrlich!
Ein Spitzenjahr, aber nur musikalisch! The XX, Fever Ray, The Antlers, The Thermals. Zumindest die ersten drei höre ich heute noch regelmäßig. Aber alle stehen sie ein bisschen hinter "The Crying Light", das allgemein nicht den Ruf des Vorgängers genießt, mich aber noch mehr begeistert. Davon abgesehen war das ein miserables Jahr mit mehreren privaten Rückschlägen.
Haha. Jetzt höre ich seit den Siebzigerjahren Reggae. Alles mögliche. Lee Perry in all seinen Auswüchsen und Formen, Roots, Ragga und wasweißich. Keine Chance auf einen Podestplatz. Und dann kommt diese unscheinbare jazzy Roots-Platte und wird zum Lieblingsalbum, was allerdings auch an dem schwachen Jahr liegt. Privat war das Jahr so mittel. Ich ließ mir einen Bart wachsen, was schon gewöhnungsbedürftig ist, wenn man es fünfzig Jahre lang ablehnt.
"Signals Into Space" ist eine sehr angenehme Platte, wenn man sich zurücklehnt, immer noch die Folgen eines Herzinfarkts verarbeiten muss, beruflich kürzer treten will und sich ziemlich in New York verliebt hat. Es ist aber auch sonst eine ziemlich angenehme Platte, die zwar kaum fordert, aber viele wunderschöne Momente hat.
Zitat von Hawkwind im Beitrag #172 Musikalisch gab es einiges. Die üblichen Verdächtigen lasse ich mal aus und wähle stattdessen:
Als ich RUSH erstmals Mitte der 80er begegnete, folgte auch eine kleine Triumph-Phase. Die Gemeinsamkeiten waren zu offensichtlich: Beide aus Kanada, beides Trios, beide einen Sänger mit Helium-Stimme und etwas opulenter im Arrangement (zumindest wenn Rik Emmett das sagen hatte, Gil Moore war eher für den simplen Hardrock zuständig). "The Sport of Kings" war meine erste, weil damals aktuell, und dann habe mich konsequent rückwärts durch ihren Katalog gekauft. Lieblings-Song: "The City" von "Rock & Roll Machine" ...... Leg ich doch gleich mal wieder auf !
ME-Leser 1984 bis 2016 - ME-Forum seit 30.04.2003 - Erster Beitrag: "Wo kann ich mich hier wieder abmelden?" Heavy Rotation → ◉ Jake Bugg (2024) A Modern Day Distraction ◉ Julie (2024) The Ant-Aircraft Friend ◉ Towa Bird (2024) American Hero ◉ The Courettes (2024) The Soul Of... The Fabulous Courettes ◉ Noga Erez (2024) The Vandalist