Gezahlt wird zumeist an die Plattenlabel… so zahlt etwa YouTube 0,18 US-Cent pro Song; der Künstler selbst erhält davon aber nur 0,03 US-Cent…
Bei Google-Play verdient man als Künstler pro gehörtem Song 0,73 US-Cent Beats zahlt pro Song 0,29 US-Cent Bei Pandora 0,13 bis 0,15 US-Cent Bei Rhapsody gibt es 0,112 US-Cent Bei Spotify verdient man pro gehörtem Song 0,11 US-Cent. Bei Deezer gibt es 0,1 US-Cent Bei YouTube sind es pro Streaming nur 0,03 US-Cent
Für 10.000 gestreamte Songs gibt es für die Künstler also nur 3 bis 73 Dollar! Nur die „Großen“ der Branche haben natürlich Verträge, mit denen sie ihre Anteile von den Labels erhöhen und kräftiger mitkassieren. Um auf den US-amerikanischen Mindestlohn von 1260 US-Dollar zu kommen, muss ein Künstler also bei YouTube 4,2 Millionen Downloads im Monat schaffen; bei GooglePlay genügen ihm 173.000 Streams.
Es ist klar, dass beim Streaming nur die großen Hitsongs gut „abräumen“, während die kleineren Künstler nahezu leer ausgehen. Vor allem kassieren aber die Plattenlabel kräftig mit ab… sie geben ja teils nur ein Sechstel der Streaming-Einnahmen an die Künstler weiter, obwohl sie kaum einen Aufwand haben. Mit der Musik an sich kann man heute eh kaum noch Geld machen… entscheidend sind die Konzerteinnahmen und das Merchandising. Leider...
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
wer sich ein Album mit 10 Tracks "streamt", der gönnt damit dem Künstler allenfalls bis zu 7 US-Cent ...
Es versteht sich von selbst, dass der Kauf eines Albums im Regelfall deutlich mehr Geld in die Künstlerkasse spült; erst recht dann, wenn man das Album beim Künstler selbst erwirbt (eine aus naheliegenden Gründen für manche Künstler immer attraktiver werdende Vermarktungsform)
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Das bedeutet, bei einem Kaufpreis von 15€ hat der Künstler einen Anteil von 1,05€. Ab dem 16. Hördurchgang hat Jose den Künstler also stärker unterstützt als der CD-Käufer. Bei Gebrauchtkäufen sogar ab dem ersten Durchgang.
Hätte ich die alten Tocotronicalben gestreamt, hätte Dirk schon ab ca. "Es ist egal, aber" Anzug tragen können.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Zitat von MrMister7 im Beitrag #58Akri kann mich sofort berichtigen, aber ich habe im Radio gehört (und hoffentlich nicht mich verhört), dass für den Künstler beim einmaligen Streamen seines Albums ungefähr 2 Cent rausspringen.
mir ist, als fehle da eine null vorm komma. kann sich dann aber auch auf den einzelnen song beziehen; ich hab das auch nur halb in erinnerung.
Zitat von akri im Beitrag #61Bei Google-Play verdient man als Künstler pro gehörtem Song 0,73 US-Cent
Macht beim 12-Song-Album 8,76 Cent pro Durchgang, in Euro ca. 7 Cent, 16 mal Hören sind dann 1,12€ und damit mehr als die 1,05€, die vom CD-Kauf beim Künster hängenbleiben. Bei Spotify braucht es mehr Durchgänge, aber es hat auch nicht jedes Album nur zehn Songs, und nicht jeder zahlt 15€ für eine CD. Damit will ich nicht behaupten, dass Künstler sich mit Streaming eine goldene Nase verdienen, aber das Totschlagargument "der CD-Käufer finanziert den Künstler, der Streamer nicht", das zieht nur bedingt.
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Zitat von MrMister7 im Beitrag #58Akri kann mich sofort berichtigen, aber ich habe im Radio gehört (und hoffentlich nicht mich verhört), dass für den Künstler beim einmaligen Streamen seines Albums ungefähr 2 Cent rausspringen.
mir ist, als fehle da eine null vorm komma. kann sich dann aber auch auf den einzelnen song beziehen; ich hab das auch nur halb in erinnerung.
Für ein ganzes Album kommt das mit etwa 1 bis 7 US-Cent schon hin... da wird aber noch unterschieden zwischen signed und unsigned artist und die Label erhlten ja zunächst eine x-fache Summe von den Streaming-Diensten.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Spotify & Co. bzw. das Streaming ist natürlich schon so etwas wie "künstlerische Ausbeutung".
Denn von einem 10-Track-Album hören sich die meisten da im Stream erstmal 10 Tracks an, danach vielleicht nochmal 10 Tracks und dann werden es je nach Gefallen teils nur noch 6 oder 4 Tracks. So kommen selbst bei insgesamt 100 angehörten Tracks gerade einmal 11 Cent in die Kasse des Künstlers.
Der Kauf eines Albums wirft so oder so wohl mehr für den Künstler ab. Denn ein Album wird komplett gekauft und auch komplett bezahlt – selbst dann, wenn der Hörer es sich danach nur dreimal anhören sollte oder nur noch den Lieblingstrack auflegt. Über Streaming würde ein „geht so“-Album allenfalls noch 3 Cent abwerfen.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Andererseits würde ein "geht so"-Album von den meisten Leuten vermutlich nicht gekauft (Anwesende mal ausgenommen), und brächte dem Künstler damit keinen einzigen Cent. Wie viele Alben kauft sich der Durchschnittsdeutsche im Jahr?
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Zitat von faxefaxe im Beitrag #57Halte ich für nicht ganz vergleichbar. Bei der Milch bekommen die Bauern vielleicht 35 Cent, Biobauern 50 oder bissl mehr (so war es mal, keine Ahnung, wo sie aktuell stehen.
Aber auch die können inzwischen mehr schlecht als recht von dem leben. Es geht doch nur ums Prinzip - was ist mir eine Ware wert und bin ich bereit mehr zu zahlen, wenn es die Ware X irgendwo deutlich billiger gibt. Warum gibt es immer weniger Bäckereien? Weil immer weniger Leute auf Qualität achten und nur irgendwie satt werden wollen.
Bei Lebensmitteln ist das ok, bei Musik aber wird der heilige Gral beschmutzt?
____________________________________________ Das rauscht gnadenlos und sehr modern an mir vorbei. (burnedcake, 24.03.2010)
Ich habe von meinen rund 7000 Tonträgern mit wirklich großer Sicherheit nicht jedes Werk 100 mal angehört. Ich habe aber jedes davon zumindest bezahlt. Teils sogar mehrfach - je nach Normal-, Special-, Fan-, Sonder-, Platin-, Tour-, Limited- oder x-Edition. Es ist in der Praxis auch oft so gewesen, dass ich mir fünf neue Alben kaufte, und dann war eines davon doch eher durchschnittlich und ein anderes nicht ganz so gut wie erhofft. Solche Alben höre ich mir dann in der folge zumindest nicht mehr so oft an, obwohl ich sie bezahlt habe. Nur die absolut tollen Werke höre ich ich mir vergleichsweise recht oft an.
Ich fürchte, es gibt da auch viele "Hörer", die sich ihre neue "Online-Welt" gern selbst entsprechend rechtfertigen. Wie einst schon beim Thema Kopierschutz und Tauschbörse. (wer illegal kopiert, würde ja eh nichts kaufen, etc.).
Natürlich wäre es generell toll, wenn man für nur 10-20 Euro im Monat beliebig oft Musik hören, Filme schauen oder Literatur lesen könnte. NUR: es muss eben auch die Einnahmeseite der Künstler stimmen. Und damit meine ich nicht nur Madonna und die Stones...
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Zitat von akri im Beitrag #73Ich sehe dies etwas anders.
Ich habe von meinen rund 7000 Tonträgern mit wirklich großer Sicherheit nicht jedes Werk 100 mal angehört. Ich habe aber jedes davon zumindest bezahlt. Teils sogar mehrfach - je nach Normal-, Special-, Fan-, Sonder-, Platin-, Tour-, Limited- oder x-Edition. Es ist in der Praxis auch oft so gewesen, dass ich mir fünf neue Alben kaufte, und dann war eines davon doch eher durchschnittlich und ein anderes nicht ganz so gut wie erhofft. Solche Alben höre ich mir dann in der folge zumindest nicht mehr so oft an, obwohl ich sie bezahlt habe. Nur die absolut tollen Werke höre ich ich mir vergleichsweise recht oft an.
Ich hab uns ja oben explizit ausgenommen, aber was das Musikkonsumverhalten angeht, sind wir hier eine absolute Minderheit. Im letzten Jahr wurden in Deutschland 89,2 Millionen Alben (CD, SACD, DVD-Audio, LP, MC) verkauft, das ist etwas mehr als eins pro Bundesbürger. Selbst vor zehn Jahren waren es nur knapp doppelt so viele. Der durchschnittliche Bundesbürger lässt also sämtlichen Künstlern jährlich ca. 1,05€ zukommen. Nehmen wir jetzt eine Streaminggebühr von 0,25 Cent/Song (ziemlich genau in der Mitte der oben angegebenen Entgeltregelungen), entspricht das 1,15 gestreamten Songs pro Tag.
Diese Rechnung erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit, aber als grober Fingerzeig, dass sich die Verdienstsituation der Branche insgesamt durch Streaming nicht dramatisch verschlechtern muss, taugt sie in meinen Augen schon.
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Bin zu müde heute, um den Fehler zu finden ;-) Aber an dieser Rechnung ist was faul :-) Hier mal die Rechnung von Portishead, dafür hätten sie nicht viele CDs verkaufen müssen. http://www.tonspion.de/neues/neueste/5593046