Ich mag in diesem Zusammenhang Statistiken und Hochrechnungen nicht so gerne. Auch wenn sie immer wieder bemüht werden, mir sind das zu viele Einzelschicksale, die es so nicht gebraucht hätte. Auch dann nicht, wenn im Haus daneben einer mit einem Herzinfarkt umfällt und dessen Bruder vom Auto überfahren wird.
Wenn jetzt zehn Terroranschläge in den USA 30 000 Todesopfer fordern, würden die selben Leute das vermutlich nicht auf die Einwohnerzahl runter brechen und sagen „nicht so schlimm, Risiko klein“.
Aber natürlich braucht man vor allem die Zahl „Infizierte zu Todesfällen“ (die Zahl der Infizierten ist im Grunde Wurscht, wenn man es durchlaufen lässt, bekommen es die meisten, weil sich der Virus so leicht verbreitet), um abzuwägen, wie weit die Einschränkungen gehen sollen.
Zitat von LFB im Beitrag #2443 Aber so eine pub-mäßige Kneipe ist schon was tolles, gerade weil die letzten Betreiber auch gelegentlich sehr ordentliche Konzerte veranstaltet haben. Ich würde das ja am liebsten selbst kaufen und sowas nebenher durchziehen (alle 2 Wochen ein Konzert, ansonsten geschlossen), aber alleine schon wegen des Schichtsdiensts ist das nichts, von der dann deutlich überstrapazierten Kreditwürdigkeit ganz zu schweigen. Schade, dass man den @Der Lokus nicht aus Freiburg wegbekommt, der wäre dafür die ideale Besetzung.
Nunja, erst mal muss "mein" Laden den Corona-Winter überleben, sonst gibt es nichts zu übernehmen. Falls nicht, kann ich dann ja zu Euch ziehen.
Mit Konzerten war hier natürlich auch nichts mehr seit Februar (davor immer jeden Montag + gelegentlich Literatur/Lesungen am Mittwoch)
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Zitat von faxefaxe im Beitrag #2447Wenn jetzt zehn Terroranschläge in den USA 30 000 Todesopfer fordern, würden die selben Leute das vermutlich nicht auf die Einwohnerzahl runter brechen und sagen nicht so schlimm, Risiko klein.
Sage ich ja auch nicht, es hat für mich auch nichts mit verharmlosen zu tun, wenn man Zahlen in einen passenden Kontext packt, denn ohne eine solchen sind sie für mich einfach nicht aussagekräftig. Der Vergleich von krankheitsbedingten Todesfällen mit z.B.Kriegstoten oder Opfern von Anschlägen ist eben unpassend, der Vergleich mit den Corona-Sterbefällen in anderen Ländern sowie der allgemeinen jährliche Sterblichkeit in den USA aufgrund anderer Krankheiten ist aber hilfreich für die Einordnung. Solange dann hunderte Millionen Menschen in Europa in Staaten leben, die prozentual stärker von Corona betroffen sind (Sterblichkeit) als die USA, kann ich unsere Kritik an der Situation dort nur bedingt nachvollziehen.
Zitat von faxefaxe im Beitrag #2447Wenn jetzt zehn Terroranschläge in den USA 30 000 Todesopfer fordern, würden die selben Leute das vermutlich nicht auf die Einwohnerzahl runter brechen und sagen „nicht so schlimm, Risiko klein“.
Sage ich ja auch nicht, es hat für mich auch nichts mit verharmlosen zu tun, wenn man Zahlen in einen passenden Kontext packt, denn ohne eine solchen sind sie für mich einfach nicht aussagekräftig. Der Vergleich von krankheitsbedingten Todesfällen mit z.B.Kriegstoten oder Opfern von Anschlägen ist eben unpassend, der Vergleich mit den Corona-Sterbefällen in anderen Ländern sowie der allgemeinen jährliche Sterblichkeit in den USA aufgrund anderer Krankheiten ist aber hilfreich für die Einordnung. Solange dann hunderte Millionen Menschen in Europa in Staaten leben, die prozentual stärker von Corona betroffen sind (Sterblichkeit) als die USA, kann ich unsere Kritik an der Situation dort nur bedingt nachvollziehen.
nun, da hätten wir belgien, san marino, spanien und andorra, sowie italien mit der gleichen prozentualen sterblichkeit wie in den usa, also hunderte millionen von menschen? so viel nur zu den zahlen. die kritik bezieht sich aber hauptsächlich auf den umgang von trump und den republikanern mit der krise. ich wüsste nicht was daran gutzuheißen wäre.
Manche Leute verlieren die Dimensionen aus den Augen, weil das alles so breitgefächert ist, man kann sie sich aber leichter verdeutlichen, wenn man sie komprimiert. Im Moment gibt es weltweit 1.361.633 Coronatote, mit Sicherheit nicht nur Alte und Kranke.
Estland beispielsweise hat 1.325.649 Einwohner. Man steht morgens auf, stellt die Nachrichten an und erfährt, daß Estland quasi über Nacht komplett entvölkert wurde. Klingt abstrus, bringt einem aber mal die Größenverhältnisse zurück ins Gedächtnis.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Über Nacht ist vielleicht auch das falsche Bild. Eher: Estland ist in den vergangenen acht Monaten vor die Hunde gegangen.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Als dramatische Zuspitzung habe ich "über Nacht" genommen. Der Zeitraum ist eigentlich egal (obwohl er kurz genug war), es geht eher darum, daß über eine Million Menschen verschwunden ist und man es immer noch relativieren kann ... und auch relativiert.
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Das stimmt. Und dann kommen wieder die, die sagen: Aber wir haben doch 8 Milliarden Menschen, das ist doch egal.
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Es wäre mit Sicherheit sinnvoller, wenn die Weltbevölkerung mal wieder auf ein allgemeinverträgliches Maß schrumpfen würde, aber nicht auf so eine verheerende Art und Weise.
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Ich habe heute übrigens eine interessante Dokumentation gesehen, in der die augenblickliche Situation analysiert und davor gewarnt wurde, nach Überwinden der Pandemie zu den alten wirtschaftlichen Verhältnissen zurückzukehren. Da ist durchaus was Wahres dran; der Turbokapitalismus erweist sich gerade als Blase, und es brauchte so eines Ernstfalles, um zu erkennen, daß dieses System in Krisenfällen absolut nicht tragfähig ist.
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Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #2457Es wäre mit Sicherheit sinnvoller, wenn die Weltbevölkerung mal wieder auf ein allgemeinverträgliches Maß schrumpfen würde, aber nicht auf so eine verheerende Art und Weise.
Wenn 2-3 Milliarden Menschen sich selbst spontan als Problem ansehen würden und daraus die Konsequenzen zögen, könnte das klappen. Interessanterweise wird beim Stichwort „Überbevölkerung“ gern auf die Entwicklungsländer geschaut, mit den vielen Kindern. Dabei sind es gerade die reichen Industrieländer wie unseres, die den weit überwiegenden Teil der Ressourcen verbrauchen und die meisten schädlichen Emissionen tätigen. Insofern wird der Schaden, der durch die bloße Anzahl Menschen entsteht völlig überschätzt gegenüber dem jeweiligen (Konsum-)Verhalten.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.