Definitiv. Konnte auch schon drei Zweifler überzeugen, was aber in den meisten Fällen nicht schwer ist; zumeist klammern die sich an einer plausibel klingenden These fest, die keiner sinnvollen Argumentation standhält.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Ein heikles Thema, weil es um den Blick in die Zukunft und Prognosen geht. Aber im Rahmen meines Jobs, der (Spedition mit Schwerpunkt Luftfracht) viel mit dem Impfstoff-Thema und Ressourcen sowie Verteiler-Optionen zu tun hat, recherchiere ich seit Montag Experten-Prognosen und Ausblicke.
Es ist ernüchternd und fatal, dort tief einzusteigen. Weil man dann über ein "Wir werden lernen müssen, damit zu leben" oder "wenn das alles vorbei ist, dann..." hinauskommt und erkennt, es wird nicht aufhören. Optimum: so, wie wir uns heute jährlich gegen Grippe impfen lassen, könnten wir uns in 5 bis 10 Jahren jährlich gegen COVID impfen lassen.
Im Idealfall, falls der (z.B. nun zuletzt aus Mainz bekanntgewordene) Impfstoff so schnell wie möglich produziert, verimpft, global verteilt werden kann - und NUR im Idealfall - könnten maximal 6 Mio. Menschen pro Monat weltweit geimpft werden. Da muss man keine Mathe Genie sein, um zu erkennen, selbst mit Impfstoff werden wir jahrelang - und nicht nur zwei oder drei Jahre - nicht großartig eine andere öffentliche Lage erleben können. Fraglich, was dies politisch, sozial, psychologisch und so weiter bedeutet.
Ich hasse Schwarzmalerei, aber die letzten zwei Berufstage haben mich diesbezüglich schwer ernüchtert.
Ich habe meinen Job jahrelang gehaßt, solange ich in der Altenpflege tätig war. Davon abgesehen, daß ich meinen momentanen Tätigkeitsbereich quasi in der geschlossenen Psychiatrie mag und sehr interessant finde, zahlen sich dreißig Jahre Pflege gerade aus: ein krisensicherer Job mit festem Einkommen (trotz aller Gefahren) und ganz vorne bei der Verteilung des Impfstoffs.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Wenn die Zukunft dauerhaft so aussieht, dass ich niemanden umarmen darf und mich nur mit einer begrenzten Anzahl von Menschen im Freien treffen darf, dann habe ich eh kein Interesse daran, weiterzuleben.
Ich bin da wie noch immer optimistischer. Das Virus ist ja vor allem in Gesellschaften mit unserem Altersschnitt ein Thema und da wird eine Mischung aus Durchimpfen und Teilimmunität aufgrund Infektion dafür sorgen, dass es nur noch kleine, lokale Ausbrüche gibt, die vermutlich sogar oft unbemerkt bleiben werden. In ärmeren Regionen wird es schon eher mal zur Sache gehen, aber da ist es dann salopp gesagt nur eine weitere Krankheit, die den Menschen das Leben schwer macht und der Umgang der Bevölkerung damit in gewisser Weise auch souveräner. Das ist nicht herablassend gemeint. Ab März 2021 ist unser Thread mit den Konzertberichten wieder voll, jede Wette.
Zitat von Olsen im Beitrag #2419Wenn die Zukunft dauerhaft so aussieht, dass ich niemanden umarmen darf und mich nur mit einer begrenzten Anzahl von Menschen im Freien treffen darf, dann habe ich eh kein Interesse daran, weiterzuleben.
Zitat von Nordisch im Beitrag #2417Ein heikles Thema, weil es um den Blick in die Zukunft und Prognosen geht. Aber im Rahmen meines Jobs, der (Spedition mit Schwerpunkt Luftfracht) viel mit dem Impfstoff-Thema und Ressourcen sowie Verteiler-Optionen zu tun hat, recherchiere ich seit Montag Experten-Prognosen und Ausblicke.
Es ist ernüchternd und fatal, dort tief einzusteigen. Weil man dann über ein "Wir werden lernen müssen, damit zu leben" oder "wenn das alles vorbei ist, dann..." hinauskommt und erkennt, es wird nicht aufhören. Optimum: so, wie wir uns heute jährlich gegen Grippe impfen lassen, könnten wir uns in 5 bis 10 Jahren jährlich gegen COVID impfen lassen.
Im Idealfall, falls der (z.B. nun zuletzt aus Mainz bekanntgewordene) Impfstoff so schnell wie möglich produziert, verimpft, global verteilt werden kann - und NUR im Idealfall - könnten maximal 6 Mio. Menschen pro Monat weltweit geimpft werden. Da muss man keine Mathe Genie sein, um zu erkennen, selbst mit Impfstoff werden wir jahrelang - und nicht nur zwei oder drei Jahre - nicht großartig eine andere öffentliche Lage erleben können. Fraglich, was dies politisch, sozial, psychologisch und so weiter bedeutet.
Ich hasse Schwarzmalerei, aber die letzten zwei Berufstage haben mich diesbezüglich schwer ernüchtert.
Diese Erkenntnis hatte ich vor ca. einem Monat auch und es hat mich längere Zeit sehr betrübt (siehe unten). Inzwischen habe ich mich damit abgefunden. Aber manche Leute verstehen es einfach noch nicht. Mein spanischer (in HH lebender Kollege) hat heute (in der verhassten Whatsapp-Gruppe neben seinen täglichen, überflüssigen Witzchen) geschrieben, dass sich ja alle auf den nächsten Sommerurlaub freuen können, es gibt ja bald Impfstoffe.
datum25.10.2020 11:21
Zitat von Vermooste_Pfote im Beitrag #2131Mich deprimiert momentan am meisten, dass uns die Pandemie noch über Jahre weiter begleiten wird. Das Virus wird nächstes Jahr mit Einführung einer Impfung ja nicht einfach weg sein wird. Für viele scheint die Impfung ja offenbar DAS Allheilmittel und Lösung aller Probleme. Aber die Impfstoffe müssen erstmal was taugen. Wer weiß wie lange man danach immun sein wird? 1 Jahr? 6 Monate oder aber vielleicht nur 3? Vielleicht gibt es auch irgendwann bessere Medikamente. Und vielleicht können wir irgendwann besser mit Covid umgehen indem z.B.Schnelltests zum Standard werden bevor wir zum Konzert gehen oder Parties feiern oder unsere Lieben besuche etc. Aber die Infektion wird noch lange weiter da sein und Corona wird nicht einfach mit einem großen Knall verschwinden.
Ich denke wir werden noch jahrelang damit zu tun haben und das zieht mich sehr runter. Ich trauere einfach gerade der unbeschwerten Prä-Corona-Zeit nach. Unsere Tochter fragt immer wieder, wann Corona denn endlich vorbei ist, ihr bleibt leider doch so einiges verwehrt und wird in ihrer Entwicklung eingeschränkt. Ich fürchte gerade für Kinder wird diese Zeit wird sehr prägend sein. Für alle anderen ist es natürlich auch schwer.
Zitat von Vermooste_Pfote im Beitrag #2423 Ich denke wir werden noch jahrelang damit zu tun haben und das zieht mich sehr runter. Ich trauere einfach gerade der unbeschwerten Prä-Corona-Zeit nach.
Ich lebe im Jetzt und sehe die Fortschritte als das, was sie sind: kleine Schritte vorwärts in eine erträglichere Zukunft. Es ist nicht zielführend, in der Vergangenheit zu schwelgen oder sich eine düstere Zukunft auszumalen. Ich habe in meinem Leben gelernt, daß das nichts bringt; sich auf das Hier und Jetzt fokussieren und schauen, daß es weiter vorangeht, erscheint mir sinnvoller. Ich verstehe deine Ängste und nehme sie durchaus ernst; aber du solltest dich mal selbst fragen, was dir das persönlich bringt und was es mit dir macht.
Sorry für den Therapeutenton, aber das fiel mir spontan so ein.
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Zitat von Olsen im Beitrag #2419Wenn die Zukunft dauerhaft so aussieht, dass ich niemanden umarmen darf und mich nur mit einer begrenzten Anzahl von Menschen im Freien treffen darf, dann habe ich eh kein Interesse daran, weiterzuleben.
*umarm*
Auch wenn das virtuell nie so gut kommt
Egal, es ist besser als nichts. Ich umarme dich zurück.
Zitat von Vermooste_Pfote im Beitrag #2423 Ich denke wir werden noch jahrelang damit zu tun haben und das zieht mich sehr runter. Ich trauere einfach gerade der unbeschwerten Prä-Corona-Zeit nach.
Ich lebe im Jetzt und sehe die Fortschritte als das, was sie sind: kleine Schritte vorwärts in eine erträglichere Zukunft. Es ist nicht zielführend, in der Vergangenheit zu schwelgen oder sich eine düstere Zukunft auszumalen. Ich habe in meinem Leben gelernt, daß das nichts bringt; sich auf das Hier und Jetzt fokussieren und schauen, daß es weiter vorangeht, erscheint mir sinnvoller. Ich verstehe deine Ängste und nehme sie durchaus ernst; aber du solltest dich mal selbst fragen, was dir das persönlich bringt und was es mit dir macht.
Sorry für den Therapeutenton, aber das fiel mir spontan so ein.
Das hast Du bestimmt nett gemeint, danke. Nur weil ich über die Zukunft nachdenke heißt es nicht, dass ich Ängste habe. Habe ich nicht. Oder ich gleich deprimiert bin, in dem Sinne eigentlich gar nicht. Es war mehr eine Erkenntnis, dass Corona halt nicht mit Einführung des Impfstoffes vorbei ist, wie von so vielen zu dem Zeitpunkt gesagt wurde, und eher ein Sinnieren über unser Leben in der Zukunft. Danke für die Tipps, aber ich komme schon klar, Zwinkersmiley.
Ich kann euch alle verstehen. Und ich habe mir schon öfter Gedanken gemacht, ob es so sinnvoll war, Kinder in eine Welt zu setzen, die vor einer gewaltigen Klimaherausforderung steht. Dabei denke ich nicht an mich, denn mein Leben wird in 40 Jahren vermutlich vorbei sein. Aber die Jungs sind dann ein bisschen älter als ich jetzt und da frage ich mich schon, womit die alles leben müssen.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Das klingt jetzt doof und sehr relativierend, aber: der Mensch ist sehr anpassungsfähig. Was heute für uns in der Vorausschau Szenarien sind, die wir nicht erleben wollen, wird in 100 Jahren Normalität sein; und sollte es dann noch Menschen geben, werden die damit leben und wie wir einen ganz normalen Alltag haben.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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