Heute ist die 7-Tage-Inzidenz wieder leicht um 0,5 Einheiten gesunken.
Nimmt man die 7-Tage- bzw. 4-Tage-Mittelwerte der jüngsten Inzidenzen als Berechnungsbasis, wäre eine deutschlandweite Inzidenz von 35 aber noch nicht in Sicht, sondern bis Ende März würde die Inzidenz eher wieder auf 70 bis 94 ansteigen.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Mal ne (ernst gemeinte) Statistik-Frage, die ich wirklich nicht als Spitze gegen Akri meine: Ergibt es Sinn, sich tägliche Veränderungen der 7-Tage-Inzidenz anzuschauen? Kommt das am Ende nicht aufs Gleiche raus, wie die täglichen Infektionszahlen anzuschauen weil sich die Inzidenz dann immer genau so stark verschiebt, wie der neu hinzugekommene Tageswert? Hat das dann noch den Wert des Blicks auf den Langzeiteffekt, den man durch die Konzentration auf die 7-Tage-Inzidenz eigentlich will? Oder wäre es besser, sich auf die Veränderung z.B. im Wochenvergleich zu konzentrieren (z. B. KW 5 mit KW 6 und 7 zu vergleichen)?
Nun, die Inzidenz verschiebt sich nicht automatisch genau so stark wie der neu hinzukommende Tageswert.
Dies hat damit zu tun, dass alle Neufälle zunächst einmal auf Meldedaten verteilt werden; die heutigen Neufälle (23.02.) werden also z.B. den Meldedaten 8. bis 22. Februar zugeordnet. Für die Berechnung der Inzidenz nimmt man die aktuellsten 7 Meldedaten und die für sie gemeldeten Fälle.
In Posting #3584 gab es dazu ein Rechenbeispiel, das zeigte, wie von 3656 Fällen letztlich 3205 Meldefälle zur Berechnung der Inzidenz verwendet wurden.
Es ist ein verbreiteter Irrtum, dass die Inzidenzen aus der täglichen Fallzahl berechnet werden – richtig ist, es sind die Meldedaten der aktuellsten sieben Tage.
Der Sinn der 7-Tage-Inzidenz ist ja, dass immer die Daten von eben jeweils sieben Tagen mit in die Rechnung eingehen. Damit ist es egal, dass z.B. an Wochenenden auch einmal weniger Werte gemeldet werden. Da sinkt dann etwa an einem Sonntag ggf. die tägliche Fallzahl, aber natürlich nicht der Inzidenzwert. Weil ja die Meldedaten für den Sonntag ohnehin noch nachgemeldet werden und weil natürlich immer eine ganze Woche mit den Meldedaten von MO bis SO die Berechnungsbasis ist.
Und ja, natürlich genügt es, wenn man für sich privat einmal pro Woche schaut, wie die Lage so ist. Auch unsere Politiker treffen sich ja nur alle 14 Tage zur erneuten Videokonferenz. Ich hatte auch bis etwa zum 10. Februar immer nur am Sonntag per Grafik auf die Entwicklung der Inzidenzzahlen geschaut. Da aber ja aktuell statt der 50 konkret die 35 angestrebt werden und ich auch beruflich stark mit dieser Entwicklung zu tun habe, interessiert mich quasi täglich, wie der Stand der Dinge ist und vor allem, wohin die Reise in den nun kommenden Tagen (und Wochen) gehen könnte. Das RKI oder die Tagesschau meldet auch täglich entsprechende Daten; dabei deuten sich eben hier und da auch Änderungen, Stagnationen, etc. an. Das ist vielleicht wie tägliche Börsenkurse - manche brauchen sie, andere weniger oft oder kaum oder andere wiederum eher fast gar nicht...
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Heute ist die 7-Tage-Inzidenz erneut leicht gesunken.
Nimmt man die 7-Tage- bzw. 4-Tage-Mittelwerte der jüngsten Inzidenzen als Berechnungsbasis, würde die Inzidenz bis Ende März auf 70 bis 72 ansteigen. (Dies liegt auch daran, dass der Wert schon vor 10 Tagen unter dem von heute lag. Aktuell stoppt aber der Anstieg zumindest; eine Inzidenz von 35 wäre im 2-Tage-Mittel erst Anfang Mai erreicht; würde ich ein 14-Tage-Mittel wählen, wäre dies schon am 4. April so. Alles also wie immer relativ zu sehen)
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Aktuell klagen immer mehr Händler gegen den Lockdown. Gegen, nicht über.
MediaMarktSaturn, Obi, Peek&Cloppenburg oder Breuninger und Co. wollen nicht länger warten und versuchen nun, vor Gericht ein Ende ihrer Ladenschließungen zu erzwingen.
Deutschland-Chef Florian Gietl von MediaMarktSaturn: "Die bereits seit mehr als zwei Monaten bestehenden Betriebsschließungen in Deutschland sind unverhältnismäßig. Der Einzelhandel war nachweislich nie ein Infektionshotspot.“
Ein Breuninger-Sprecher: "Wir haben Klagen vor den Verwaltungsgerichtshöfen … … … Ziel ist die sofortige Aussetzung der Lockdown-Maßnahmen, weil sie nicht verhältnismäßig sind und eine Ungleichbehandlung gegenüber dem Lebensmittelhandel bedeuten".
Die Rechtsanwaltskanzlei Nieding+Barth bereitet eine Sammelklage Hunderter Einzelhändler auf Schadenersatz vor.
Das Modehaus Riani klagt vor dem Verwaltungsgerichtshof Mannheim auf Gleichstellung mit den Friseuren und will seine Geschäfte ebenfalls zum 1. März öffnen. Es haben sich mittlerweile mehr als 170 Einzelhändler und Modehersteller angeschlossen; u.a. Gerry Weber, Marc Cain, Ludwig Beck und der Hemdenhersteller Olymp.
Mona Buckenmaier (Riani-Geschäftsführung): "Wir brauchen Alternativen, wie man die Bevölkerung schützen kann und trotzdem öffentliches Leben möglich ist. Was die Bundesregierung hier bisher geliefert hat, ist sehr dürftig." Man verweist auch auf Österreich, wo die Geschäfte bei weit höheren Inzidenzzahlen wieder geöffnet worden seien, ohne dass ein exponentielles Infektionswachstum eingetreten sei.
Heinrich Deichmann (Schuhhandel Deichmann) warnte, dass „viele Menschen in der Branche in den nächsten Monaten ihren Arbeitsplatz verlieren und dass Ladenschließungen zur Verödung von urbanen Räumen führen". Man benötige "zeitnah alternative Öffnungskonzepte".
Michael Busch (Geschäftsführer der Buchhandelskette Thalia) warnte ebenso: "Mit jedem Tag Lockdown geht dem Handel die Innovationsfähigkeit für die Zukunft verloren."
Claus-Dietrich Lahrs (Chef des Bekleidungsherstellers s.Oliver) drängte darauf, eine Balance zwischen Gesundheitsschutz und Wirtschaftsinteressen herzustellen: "Wir müssen lernen, mit der Pandemie zu leben. Wir gehen fest von einer Wiederöffnung am 8. März aus. Wir brauchen diese verbindliche Öffnungsperspektive." Andernfalls gäbe es tiefgreifende Restrukturierungen bezüglich der Arbeitsplätze und Flächen in den Innenstädten".
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Und bei uns im Kreis ist ein großer Ausbruch in einem bekannten deutschen Unternehmen, das bei uns produziert. Bislang 14 bekannte Fälle, darunter einige mit britischer Mutation, 200 Mitarbeiter in Quarantäne. Alle Mitarbeiter wurden getestet, die Ergebnisse kommen alle morgen. Das wird eine Katastrophe.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von akri im Beitrag #3635Michael Busch (Geschäftsführer der Buchhandelskette Thalia) warnte ebenso: "Mit jedem Tag Lockdown geht dem Handel die Innovationsfähigkeit für die Zukunft verloren."
Da beklagt sich gerade der richtige. Innovationsfähigkeit, um unabhängige Buchläden zu ruinieren?
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Zitat von Olsen im Beitrag #3637Spricht was dagegen, den Namen des Unternehmens zu nennen? Ich meine, ich habe ihn zwar anderenorts schon gelesen, aber warum die Geheimhaltung?
Weil der ja eigentlich nichts zur Sache tut. Aber: Es handelt sich um Miele.
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Sorry, aber bei uns werden laut Homepage elektrische Antriebe für Staubsauger, Waschmaschinen, Trockner und Geschirrspüler gefertigt sowie Kabeltrommeln für Staubsauger.
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Es mag auch an der öden politischen Einseitigkeit des sonstigen SPON Kolumnistenteams liegen, aber ausgerechnet Sascha Lobo entwickelt sich da für mich langsam zum Lichtblick:Verfahren auf Sicht